G. F. Unger Western-Bestseller 2453 (eBook)

Vier Asse

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9386-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

G. F. Unger Western-Bestseller 2453 - G. F. Unger
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Vier Revolvermänner sollen den schwankenden Thron des Rinderkönigs stützen und die Ranch für seine Tochter erhalten. Sie sind die Trümpfe in einem tödlichen Spiel ...

Blue Rock, der kleine Navajo, betrachtet einen Moment das Gesicht seines Herrn, aber dann wendet er den Kopf, sieht in alle Richtungen, bindet die Zügel fest und springt vom Wagen.

»Sicher, Blue, gib ihnen Wasser und reib sie ab«, sagt Buck Fisher mit seiner harten Stimme. »Es ist das beste Gespann von Wyoming, und man sieht den Tieren nicht an, dass sie dreißig Meilen hinter sich haben.«

Der Indianer murmelt etwas, spannt dann die beiden prächtigen Rappen aus und verschwindet mit ihnen zwischen dem Felsgewirr, aus dem das Rauschen eines kleinen Wasserfalls dringt.

Buck Fishers Rundblick erfasst im Norden einen dunklen Punkt, der sich rasch nähert. Es ist ein Reiter. Ein großer Mann auf einem Pinto, der in einem stetigen Trott herangeritten kommt.

Buck Fisher hebt eine seiner beiden Krücken und hält sie steil in die Luft. Fünfzig Schritt vor dem Wagen fällt der Schecke des Reiters in Schritt. Das Tier ist ein hässlicher Wallach, mit Narben bedeckt und dürr und zottig wie ein Wolf.

Buck Fisher sieht den Reiter an, der nach Indianerart im Sattel sitzt und mit dem Pferd scheinbar verwachsen ist.

Es ist ein großer, sehniger und dunkelhäutiger Mann mit rabenschwarzen Haaren, die über den Kragen seiner schwarzen Lederjacke fallen.

Aber als der Mann nun den Stetson aus der Stirn schiebt, sieht man, dass dieses Gesicht nur von Wind, Sonne und Wetter so dunkel ist, die obere Hälfte der Stirn ist merklich heller. Die Flügel seiner scharfen Nase vibrieren, und es sieht aus, als atmete er prüfend ein.

»Sind Sie Buck Fisher?«, fragt er.

»Das bin ich, mein Sohn, und du bist Tom Drake! Oha, du gleichst deinem Vater aufs Haar. Es ist nicht zu verkennen: Du bist Toms Sohn. Du bist natürlich neugierig, Junge, warum ich dich herbestellt habe, was?«

»Ich bin achthundert Meilen geritten.«

»Sicher, du wirst es bald erfahren. Warte nur noch einige Minuten. Sieh, da kommen noch mehr Reiter. Da im Osten, das müsste Dave Spencer sein, und im Westen der Punkt, dies ist bestimmt Larry Stonebay. Leider versperrt uns der Berg hier den Blick nach Süden, aber ich wette, dass Ringo Lumate in den nächsten Minuten aus dieser Schlucht dort geritten kommt. Ihr seid pünktlich, so pünktlich wie eure Väter.«

Buck Fisher grinst, und in seinen gelblichen Augen blitzt es seltsam. Mit einem Mal wirkt er wie ein sehr verbitterter Mann, der sich einen höllischen Spaß ausgedacht hat.

Die beiden Reiter im Osten und Westen rücken schnell näher, werden größer und immer besser erkennbar.

Aber bevor sie den Treffpunkt erreichen, erklingt rascher Hufschlag aus der Schlucht. Und dann jagt ein geschmeidiger Reiter auf einem herrlichen Rappen heraus, ein Mann in dunkler Weidetracht, auf dessen schwarzem Hut ein goldenes Band in der Sonne funkelt. Er kommt in vollem Galopp bis dicht an den Wagen geritten und zügelt kurz davor sein edles Pferd.

»Da bin ich! Ringo Lumate ist mein Name!«

Buck Fisher nickt zufrieden und macht eine grüßende Handbewegung.

Tom Drake aber betrachtet Ringo Lumate genau, und er sieht einen pantherhaften Burschen, der bestimmt sehr gefährlich ist. Tom Drake kennt auch Ringo Lumates Ruf, und er weiß von Lumates wilden Kämpfen im Süden.

Nun reitet auch der Mann von Osten heran, ein kleiner, drahtiger Mann, der seinen Hut im Nacken hängen hat und dessen feuerrotes Haar wie ein herausforderndes Signal ist. Man sieht Dave Spencer auf zehn Meilen den kampflustigen Iren an, und als er sein graues Pferd verhält, geraten in seinem Gesicht zehntausend Sommersprossen in Bewegung. Tausend Falten und Fältchen entstehen.

Und er sagt mit einer etwas heiseren Stimme: »Wenn Sie Buck Fisher sind, so bin ich richtig. Mein Vater hieß Dave Spencer, und so heiße ich auch.«

Wieder nickt Buck Fisher und bewegt grüßend die große Hand, mit der er früher so manchen Mann getötet hat.

Alle sehen nun dem Mann entgegen, der von Westen her angeritten kommt, auf einem löwengelben Wallach. Ein langer Mann, der so lässig im Sattel hängt, als wäre er eingeschlafen.

Auch als er sein Pferd verhält, die Hände ums Sattelhorn legt und die Versammelten ansieht, wirkt er träge und uninteressiert. Aber in seinen wasserhellen Augen ist alles wach und scharf. An seinem Hut ist der Texaskniff, sein Gesicht ist von der Sonne gerötet, und sein Haar ist weißblond. Unter seiner offenen Weste sind die abgegriffenen Kolben zweier Colts zu sehen. Dieser Mann trägt also zwei Schulterholster, seine Kleidung ist abgenutzt.

»Nun gut«, sagt er auf die schleppende Art eines echten Texaners. »Ich bin Larry Stonebay. Was soll’s sein?«

»Steigt ab, Jungs. Kommt zu mir, ich habe euch geschrieben, dass jeder von euch die faire Chance haben wird, zumindest fünfzigtausend Dollar zu verdienen. Steigt ab, denn ich will euch eine Geschichte erzählen.«

Buck Fisher lächelt bei seinen Worten wieder voller Vorfreude. Dann reibt er sich die gewaltigen Hände und wirft einen bitteren Blick auf die beiden Krücken neben sich.

Die vier Männer sitzen ab, kommen zum Wagen und verhalten sich abwartend. Tom Drake und Larry Stonebay sind von gleicher Größe, doch ist Drake schwerer. Ringo Lumate ist mittelgroß, aber er ist so geschmeidig und muskulös wie ein Panther.

Der kleine, krummbeinige und sommersprossige Dave Spencer wirkt neben den anderen wie ein unscheinbarer, hässlicher Zwerg, aber seine grünlichen Augen sind fest und selbstbewusst.

So warten sie, und Buck Fisher holt eine noch volle Whiskyflasche hervor. Er trinkt und reicht sie Tom Drake. Der nimmt sie, trinkt ziemlich viel und reicht sie Larry Stonebay. Aber der schüttelt den Kopf.

»Ich trinke kein Feuerwasser«, sagt er ruhig und reicht die Flasche an Ringo Lumate.

»Das sollte ich mir auch angewöhnen«, Ringo lacht blitzend, »aber guter Whisky, schöne Pferde, ein scharfes Spiel und hier und da eine schöne Frau, das alles gehört zu einem Lumate!«

Er trinkt ziemlich viel, und als er die Flasche dem rotköpfigen Iren reichen will, sagt dieser trocken: »Vielleicht später, ich trinke nur mit guten Freunden aus einer Flasche.«

In Ringo Lumates Augen glüht es heiß und wild.

»Unsere Väter waren Freunde, Amigo!«

»Unsere Väter sind tot und wir sehen uns heute zum ersten Mal. Vielleicht werden auch wir Freunde, Ringo, aber vielleicht auch nicht. Wer kann es jetzt schon sagen?«

In Ringos Augen verschwindet das Glühen. Er lässt die noch halb volle Flasche achtlos auf den Boden fallen und richtet seine nachtschwarzen Augen auf Buck Fisher. Auch die anderen sehen den Alten an. Sie umgeben den Wagen, vier gefährliche Kämpfer, die alle einen mehr oder weniger berüchtigten oder berühmten Namen tragen. Vier Revolverleute sind es, und Buck Fisher hat sie herbestellt.

Er setzt sich bequemer zurecht, sieht sie der Reihe nach an, richtet seinen Blick dann auf einen Felsen und beginnt zu reden.

☆☆☆

»Wenn ich ein gesunder Mann wäre, Jungs, hätte ich euch nicht herbestellt. Und ich würde mich dann auch hüten, euch diese Geschichte zu erzählen. Denn wenn ich fertig bin, werdet ihr mich hassen. Ihr werdet mich bis in die Hölle hassen, aber weil ich ein Krüppel bin, könnt ihr mich nicht töten. Ihr seid zu stolz, um einen Krüppel zu töten. Ich habe über jeden von euch ganz genaue Erkundigungen eingezogen. Ihr seid alle vier stolze und gefährliche Tiger geworden, so wie es eure Väter waren. Eure Väter waren für mich wie vier prächtige Asse, und mit ihrer Hilfe konnte ich damals ein hartes Spiel gewinnen. Nun, hört euch die Geschichte an:

Es ist nun schon zwölf Jahre her, und ihr wart noch halbwüchsige Jungen, als der Bürgerkrieg begann. Eure Väter stellten sich der Sache des Südens zur Verfügung, und weil sie einen Namen als Kämpfer hatten, wurden sie einem Sonderkommando zugeteilt. Ich war der Führer dieses Sonderkommandos. Wir waren zwölf Mann, die besten Kämpfer der Armee. Jeder von uns war eine ganze Mannschaft wert. Wir ritten in Zivil, denn unser Sonderauftrag machte diese Tarnung erforderlich.

Wir ritten nach Norden, viele, viele Nächte. Wir ritten wie lautlose Schatten durch das wilde Land, und wir kamen unbemerkt hinter die Linien der Yankees. Unser Ziel war eine reiche Goldmine. Sie war kein Privatbesitz mehr, sondern von ihrem sterbenden Besitzer bei Ausbruch des Krieges der Sache des Nordens zur Verfügung gestellt worden. Mit der reichen Goldausbeute konnten die Nordstaaten eine starke Truppe ausrüsten und schlagkräftig halten. Gold bedeutete mehr Waffen, regelmäßigen Sold, Ausrüstungen und immer reichlich Verpflegung. Wir hatten also den Auftrag, die Goldmine zu zerstören und die vorhandenen Goldvorräte zu rauben. Nun, wir schafften die Sache! Ich sagte schon, dass die besten Männer der Konföderierten-Armee mit mir ritten.

Ah, wir waren nur zwölf, aber als wir über die Mine herfielen, kämpften wir binnen einer halben Stunde die uns an Kopfzahl fünfmal überlegene Wachtruppe nieder. Wir alle kämpften wie Teufel, und das war kein Wunder, waren wir doch die Auslese von mehr als tausend prächtigen Kämpfern.

Als der Kampf beendet war, zählten wir nur noch sieben Mann, und jeder von uns hatte verschiedene Wunden. Aber wir luden die vorhandenen Goldvorräte auf Maultiere und sprengten die Stollen der Mine. Dann begann unsere Flucht. Es war eine Flucht durch die Hölle, obwohl wir unseren Verfolgern und auch den Abteilungen, die uns den Weg verlegten, eine Menge Tricks zeigten. Ich machte eines Tages den Vorschlag, das Gold unter uns aufzuteilen, und dann sollte jeder für sich die...

Erscheint lt. Verlag 3.3.2020
Reihe/Serie Western-Bestseller
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Western • Western-roman • Westernromane • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7325-9386-X / 373259386X
ISBN-13 978-3-7325-9386-6 / 9783732593866
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