Heimat-Roman Treueband 12 (eBook)

5 Romane in einem Band
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
320 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9243-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heimat-Roman Treueband 12 - Andreas Kufsteiner, Verena Kufsteiner, Rosi Wallner, Kristina Brunner
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Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.

Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.

Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:

Alpengold 170: Das verlorene Glück der Pranners
Bergkristall 251: Der Bergführer vom Matterhorn
Der Bergdoktor 1697: Einsame Stunden
Der Bergdoktor 1698: Weil die Berge Heimat sind
Das Berghotel 107: Ein Schatten fällt aufs Berghotel

Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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Eigentlich war Maria Brandtner hundemüde, und sie hätte gerne ein wenig geschlafen, doch sie konnte ihre Augen nicht von dem faszinierenden Ausblick lassen, der sich vor dem Fenster des Waggons bot: Der Lago Maggiore lag im Sonnenschein, gesäumt von kleinen Dörfern und Residenzen, deren ziegelrote Dächer im italienischen Baustil manchmal hell zwischen den Pinien und vereinzelten Zypressen hervorschimmerten.

Die Piemonteser Berge waren hier noch recht niedrig, wurden aber allmählich höher, seit der Zug den Bahnhof von Arona verlassen hatte und den Kurven des Seeufers und der Straße folgte.

Es war wirklich ein Traum: Maria hätte nie gedacht, dass sie den Schönheitswettbewerb gewinnen würde und sich dann diese fantastische Reise leisten konnte. Sie selbst hielt sich nicht für schön, sondern gerade mal für recht hübsch.

Aber die Jury war anderer Meinung gewesen, und Maria hatte ihren Ohren nicht getraut, als das Ergebnis im prächtigen Herkules-Saal der Münchner Residenz verkündet worden war.

„Die schönste Münchnerin des Jahres ist heuer: Maria Brandtner aus Untermenzing!“

Unter dem tosenden Beifall der Anwesenden war sie im Blitzlichtgewitter auf die Bühne gekommen, hatte sich in ihrem feschen Modellkleid präsentiert und sich immer wieder verbeugt, Blumen entgegengenommen, ins Publikum gelächelt und ihre Preise fast beiläufig empfangen: einen Einkaufsgutschein über fünftausend Euro, einzulösen in Mailänder Modeboutiquen, sowie einen Reisegutschein über weitere fünftausend Euro.

Damit hätte sie nach Kenia fliegen können oder auf die Seychellen, sogar bis nach Australien. Doch Maria Brandtner hatte einen Traum, und sie war jetzt auf dem Weg, ihn sich zu erfüllen.

Ein Räuspern riss sie aus ihren Träumen. Ein älterer Herr, der ihr gegenübersaß, vielleicht siebzig, in vornehmes englisches Harris-Tweed gekleidet, deutete nach draußen.

„Die Borromäischen Inseln“, sagte er. „Da drüben, das, was wie ein Schiff aussieht, ist die Isola Bella – mit dem Schloss als Verdeck, der oberen Terrasse als Kommandobrücke und den herrlichen Gärten als Decks. Waren Sie schon einmal dort?“

Maria Brandtner schüttelte den Kopf.

„Ich bin zum ersten Mal in dieser Gegend“, gab sie zu. „Und Sie?“

„Ich war bereits hier, vor vielen Jahren“, erwiderte er in seinem ausgezeichneten Deutsch, das er mit stilvollem englischem Akzent sprach. „Ich war Arzt, bin jetzt aber pensioniert. Nun mache ich die Hochzeitsreise noch einmal, die ich mit meiner Frau vor fünfzig Jahren unternommen habe – leider lebt sie nicht mehr. Sie fahren sicher nach Lausanne, nicht wahr? Ich werde in Brig aussteigen, weil ich dort den Zug nach Zermatt nehmen will.“

„Oh, dann werden wir bis dahin zusammen fahren“, erklärte sie. „Ich möchte zwei Wochen in Zermatt bleiben.“

„Zum Skifahren?“

Maria schüttelte den Kopf.

„Garantiert nicht. Ich bin Bergsteigerin. Ich möchte auf das Matterhorn – das war schon immer mein Traum.“

„Sehr mutig!“, gab der vornehme Mann zurück. „Meine Frau und ich haben das damals vor fünfzig Jahren auch vorgehabt. Da war alles noch anders, Zermatt ein winziges Dorf und das Matterhorn nur selten bestiegen. Heute hat dort ein richtiger Massentourismus eingesetzt. Leider sind wir damals nicht auf den Gipfel gekommen. Es hat einen entsetzlichen Schneesturm gegeben, und Zermatt war vierzehn Tage von der Außenwelt abgeschnitten.“

„Wie schrecklich!“

Der alte englische Arzt schmunzelte.

„Im Gegenteil. Vergessen Sie nicht: Es war unsere Hochzeitsreise.“

Maria musste lachen. Ihr Blick fiel nach draußen, wo sich die Landschaft verändert hatte. Die Berge wurden jetzt zusehends höher, sie hatten den Lago Maggiore verlassen und fuhren durch ein Flusstal.

„Gleich müssen Sie nach links schauen“, schlug ihr Gegenüber vor. „Erst sehen Sie auf einem Felsvorsprung eine Burg, dann folgt das Anzasca-Tal. Da können Sie das Monte-Rosa-Massiv in der Ferne sehen – in all seiner Pracht.“

„Oh“, machte Maria Brandtner und erzählte, dass sie erst vorgestern das Monte-Rosa-Gebirgsmassiv gesehen hatte – vom Dach des Mailänder Doms aus, das man besteigen konnte, um sich einen Blick über die Stadt zu verschaffen.

Bei gutem Wetter konnte man allerdings viel weiter sehen, und der Monte Rosa hatte wie ein Ozeandampfer über dem Dunst in der Ferne gelegen.

„Mailand …“ Der englische Arzt bekam einen verträumten Blick. „Dort waren wir damals in der Oper, natürlich in der Scala. Rigoletto haben wir gesehen, ich weiß es noch genau.“

Maria hörte gar nicht richtig hin, denn jetzt legte sich der Zug in eine grandiose Kurve, und vor dem Fenster sah man ein gewaltiges Tal, gesäumt von Zwei- und Dreitausendern, und als Abschluss den von ewigem Schnee bedeckten Monte Rosa. Direkt dahinter lag ihr Ziel, das Matterhorn, von hier aus nicht sichtbar. Mindestens vier bis fünf Stunden Fahrt waren es bis dahin noch.

Natürlich hätte sie einen schnelleren Zug nehmen können, aber damit hätte Maria sich um das Erlebnis dieser grandiosen Landschaft gebracht. Sie liebte die Berge.

Seufzend dachte sie daran, dass dadurch ihre Beziehung zerstört worden war. Seit ihrer Schulzeit war sie mit Jonas Fichtenwallner zusammen gewesen, und zuerst hatte es ausgesehen, als wäre es die große Liebe. Doch seit dem Abitur hatten sie sich unterschiedlich entwickelt, vielleicht hatte auch der räumliche Abstand eine Rolle gespielt.

Jonas hatte begonnen, Medizin zu studieren, und hatte einen Studienplatz in Erlangen bekommen. Auch Maria war nicht in München geblieben, wo die beiden aufgewachsen und zur Schule gegangen waren: Sie hatte einen Ausbildungsplatz zur Hotelfachfrau in Garmisch-Partenkirchen gefunden.

In dieser Zeit hatte Maria Brandtner ihre Liebe zu den Bergen entdeckt. Sie war mehrfach auf dem Wank-Berg gewesen, auch ohne die Seilbahn zu benutzen, aber das war in ihren Augen ein Spaziergang im Vergleich zu ihren heutigen Zielen. Sie hatte sich einem Bergsteiger-Club angeschlossen und eine richtige Ausbildung gemacht.

Das „Ettaler Manndl“ war ihr erster Gipfel gewesen. Und dann ging es weiter: Unterberghorn, Östliche Karwendelspitze, Zugspitze auf der Höllental-Route, dann noch einmal von Süden her, von der Schneeferner-Seite.

Da hatte Jonas schon protestiert. Ein solcher Sport sei gefährlich und nichts für ihn. Durch ihre Bergtouren würden sie zu wenig Zeit miteinander verbringen.

Damals hatte sie noch geglaubt, ihn überzeugen zu können. Wie konnte er über etwas urteilen, was er nicht kannte? So überredete sie ihn zu einem Urlaub in Tirol, und sie verbrachten zwei Wochen in Wörgl, wo es Jonas eigentlich ganz gut gefiel. Allerdings interessierte ihn der Golfplatz mehr als die umliegende Landschaft, und überrascht stellte Maria fest, dass er sich zu einer Art Salonlöwe zu entwickeln begann, der die feinen Partys auf dem Parkett des Golfclubs mehr liebte als eine Wanderung mit ihr durch die Wälder.

Nach dem Urlaub war Schluss mit Jonas gewesen. Maria bedauerte es nicht einmal. Sie hatten sich eben unterschiedlich entwickelt.

Jonas hatte sich auch schnell getröstet. Er war inzwischen verheiratet mit einer Heilpraktikerin, die er bereits in Wörgl kennengelernt hatte.

Maria zuckte mit den Schultern. Was soll’s?, dachte sie. Ich wäre an seiner Seite nicht glücklich geworden. Vielleicht können wir uns eines Tages als alte Jugendfreunde begegnen, ohne jeden Groll.

Gerade als sie sich wieder für die Landschaft zu interessieren begann, flammte die Beleuchtung im Waggon auf, und vor dem Fenster war nur noch eine schwarze Wand.

„Das ist noch nicht der Simplon-Tunnel“, bemerkte der englische Arzt, der ihr gegenübersaß. „Erst der nächste.“

Tatsächlich wurde es noch einmal kurz hell, und dann fuhren sie in den berühmten Tunnel ein.

„Fünfundsechzigtausend Fuß, das sind fast zwanzig Kilometer“, unterrichtete ihr Begleiter sie, der vermutlich gern Fremdenführer geworden wäre. „Der Tunnel ist fast hundert Jahre alt und hat beim Bau einige Tote gefordert, obwohl damals der höchste Standard verwendet wurde …“

„Reden Sie lieber nicht von Toten“, bat Maria und warf einen scheuen Blick auf die vorbeirasenden Wände. „Ich denke gerade, dass bestimmt über hundert Meter Gestein über uns sind.“

Der alte Arzt schmunzelte.

„Das mag wohl sein. Genau genommen sind es stellenweise rund zweitausendeinhundert Meter.“

„Hören Sie bitte auf!“, bat Maria inständig.

Die Worte des alten Herrn weckten in ihr eine Beklemmung, die sich zur Platzangst zu steigern begann.

„Es ist alles sicher, und gleich haben Sie es ja geschafft.“

Tatsächlich – nach fast zwanzig Minuten zeigte sich endlich wieder die Sonne, und der Zug eilte in Richtung Brig im Rhone-Tal. Fünf Minuten später stand Maria Brandtner auf dem Bahnsteig, der sich hier altertümlich „Perron“ nannte, und wartete auf ihren Anschluss nach Zermatt.

Der alte Doktor trat neben sie.

„Vielen Dank für die angenehme Reisebegleitung!“, sagte er. „Übrigens, McWilliams heiße ich, Anthony McWilliams, das Mac ohne a, bitte.“ Er lächelte verschmitzt. „Legen wir doch den Rest des Weges auch noch gemeinsam zurück!“

Der Zug nach Zermatt rollte ein.

„Auf zum Matterhorn!“, rief sie aus. „Da kann der Simplon-Tunnel noch so beeindruckend sein, Herr Doktor McWilliams – ich bin lieber auf den...

Erscheint lt. Verlag 3.3.2020
Reihe/Serie Heimat-Roman Treueband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • Alpen • Alpen-Krimi • alpen-roman • Anthologie • Arzt • Arztroman • Arztromane • Bastei • Bergdoktor • Berge • Berg-Hütte • Bergpfarrer • Bergroman • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Gefühle • Großband • Großdruck • große-schrift • Hans Ernst • Happy End • Heimat • Heimatbuch • Heimatkinder • Heimatromane • hermann-broch • Herzschmerz • Hüttenwirt • Kelter • Kindle • Klassiker • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesromane • Magd • Medizin • Mira • Modern • Paket • Patient • Reihe • Romance • Roman-Heft • romanhefte heimat • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schwarzwald • Serie • spannend • Staffel • steingruber • Toni-Hüttenwirt • wohlfühlen
ISBN-10 3-7325-9243-X / 373259243X
ISBN-13 978-3-7325-9243-2 / 9783732592432
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