Inselmord & Krabbencocktail (eBook)
224 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-8352-2 (ISBN)
Kosmetikerin Siggi Pizolka aus Dortmund steht vor der Pleite. Doch dann erbt sie vollkommen unerwartet ein Haus auf Sylt. Kurzentschlossen zieht sie mitsamt Lebensabschnittspartner Torsten und Yorkshire-Hündin Candy auf die Nordsee-Insel. Hier möchte Siggi mit dem Verkauf von Dessous, Kosmetika und erotischem Spielzeug bei der berühmten und gut betuchten Kundschaft landen. Bis das Geschäft floriert, schlägt sie sich als Reinigungskraft durch.
Doch Siggis Leben gerät zum Abenteuer, als sie dabei das erfolgreiche Schlagersternchen Lenka tot in der Badewanne auffindet. Polizei und Presse gehen von einem Selbstmord aus. Siggi allerdings hat so ihre Zweifel und nimmt die Sache selbst in die Hand. Mit ihren Ermittlungen mischt die pfiffige Ruhrpott-Blondine die Reichen und Schönen auf der Insel gehörig auf ... bis sie schließlich selbst in Gefahr gerät!
Mit Herz und Schnauze - Siggi ermittelt auf Sylt! Für alle Leser und Leserinnen von humorvollen Küsten-Krimis.
Siggis weiteren Fälle:
Inselmord & Backfischbrötchen
Inselmord & Hochzeitsglocken
Die Reihe wird fortgesetzt.
eBooks von beThrilled - mörderisch gute Unterhaltung!
<p>In Westfalen zu einer Zeit geboren, als Twix noch Raider hieß, in Fernseh-Talkshows noch geraucht wurde und Frauen noch die Erlaubnis ihres Ehemannes brauchten, um zu arbeiten, entdeckte Dorothea Stiller schon früh ihre Liebe zu guten Büchern und begann auch bald, eigene Geschichten zu schreiben. Auf in Schulhefte gekritzelte Machwerke folgten urzgeschichten und Fan-Fiction und schließlich ihr erster Roman. Auf ein Genre festlegen möchte die Autorin sich nicht. Sie schreibt zeitgenössische Liebesromane, Historische Romane, Krimis und - als Katharina Stiller - Jugendbücher für Mädchen.<br><br></p>
In Westfalen zu einer Zeit geboren, als Twix noch Raider hieß, in Fernseh-Talkshows noch geraucht wurde und Frauen noch die Erlaubnis ihres Ehemannes brauchten, um zu arbeiten, entdeckte Dorothea Stiller schon früh ihre Liebe zu guten Büchern und begann auch bald, eigene Geschichten zu schreiben. Auf in Schulhefte gekritzelte Machwerke folgten urzgeschichten und Fan-Fiction und schließlich ihr erster Roman. Auf ein Genre festlegen möchte die Autorin sich nicht. Sie schreibt zeitgenössische Liebesromane, Historische Romane, Krimis und - als Katharina Stiller - Jugendbücher für Mädchen.
Plötzlich und unerwartet
Siggi sah von der Buchhaltung auf, als der Schlüssel im Schloss der Wohnungstür klapperte. Auch Candy spitzte die puscheligen Fledermausohren, legte den Kopf schief und wuffte leise. Als sie erkannte, dass es kein Fremder war, der die Wohnung betrat, gähnte sie herzhaft und steckte die Nase wieder zwischen die winzigen Yorkshire-Terrier-Pfötchen, um das Nachmittagsnickerchen fortzusetzen. Offenbar war Torsten vom Einkauf zurück, denn Siggi hörte ihn in der Küche die Taschen abstellen, bevor er zu ihr ins Wohnzimmer kam.
»Hier, hab ich dir vonne Bude mitgebracht.«
Siggi sah auf und beobachtete ihn skeptisch. Sie ahnte, dass er Hintergedanken hatte. Und tatsächlich. Der spitzen weißen Papiertüte, die Torsten auf den Schreibtisch legte, folgte ein Stapel amtlich aussehender Briefe.
»Außerdem hab ich die Post vom Schränkchen vorne reingeholt. Die liegt da schon seit einer Woche.«
»Danke.« Siggi lächelte knapp und wandte sich wieder den Zahlenkolonnen auf ihrem Block zu, ohne die Post weiter zu beachten. Doch Torsten war offenbar entschlossen, nicht so schnell aufzugeben.
»Hömma, willste die denn nicht langsam mal aufmachen?« Die Frage klang betont vorsichtig, doch Siggi wusste, er würde nicht lockerlassen.
»Wozu? Sind eh nur noch mehr Rechnungen.« Beim Blick auf das Tütchen fühlte sich Siggi allerdings versöhnt, auch wenn sie genau wusste, dass es sich um einen Bestechungsversuch handelte. »Sind das Violas?«
Torsten nickte.
Ein warmes Gefühl der Dankbarkeit erfüllte sie mit einem Mal. Sie war froh, Torsten an ihrer Seite zu haben. »Törtchen, komm her und lass dich knutschen. Du bist der Allerbeste.«
»Weiß ich doch.« Er grinste verlegen und ließ sich von Siggi einen dicken Kuss aufdrücken. Während sie mit spitzen Fingern eines der Veilchendragees aus der Tüte klaubte, beäugte sie argwöhnisch den Poststapel. Sie runzelte die Stirn, zog einen Umschlag mit schwarzem Rand hervor und verschwand damit in der Küche, um ihn zu öffnen. Darin fand sie eine Trauerkarte und einen gefalteten Briefbogen.
»Gottchen! Die Hilde ist tot«, rief sie durch die Tür ins Wohnzimmer.
Torstens hünenhafte Gestalt erschien im Türrahmen. »Hilde? Wer ist denn das nun wieder? Kenn ich nicht.«
»Doch, sicher, kennst du die. Tante Hildegard. Von Sylt. Wir haben hin und wieder telefoniert, und ich hab ihr regelmäßig zum Geburtstag und zu Weihnachten Karten geschickt. Du hast unterschrieben.«
»Aha.« Torsten schüttelte den Kopf. Offenbar war der Groschen noch immer nicht gefallen. »Tante Hildegard? Hör ich zum ersten Mal.«
»Hilde ist … ach, ich weiß auch nicht so genau, wie wir eigentlich verwandt sind. Ich glaube, sie ist eine Cousine meiner Mutter oder so. Sie hat reich geheiratet und ist nach Sylt gezogen. Aber richtig heimisch ist sie da nicht geworden. War oft zu Besuch hier in Dortmund. Zu Nisis Taufe war sie auch da gewesen.« Siggi hielt inne und dachte nach. »Nee, kannste ja nicht wissen. War vor deiner Zeit. Aber sie war in den letzten Jahren nicht mehr gut zurecht. Hab mich immer ein bissken verpflichtet gefühlt und mich gekümmert. Sie hatte ja sonst keinen.«
»Aha«, machte Torsten wieder.
»Na ja, jedenfalls ist sie jetzt tot. Und nun sag bloß nicht wieder ‘aha'.«
»Fährst du zur Beerdigung?«, fragte Torsten nach einer Pause, die vermuten ließ, dass ihm das »Aha« tatsächlich auf der Zunge gelegen hatte.
»Nee, ich fürchte, das ist finanziell gerade wirklich nicht drin. Sylt … Mit dem, was ich noch auf dem Konto habe, komm ich mit Glück gerade mal bis Recklinghausen.«
»So schlimm?« Torsten hatte die Stirn in Falten gelegt.
»Das Studio wirft einfach nicht genug ab. Die Leute sparen alle.«
»Dabei seh ich genug schäbige Trullas rumlaufen, die es echt bitter nötig hätten, sich ein bisschen aufhübschen zu lassen.«
»Gibt noch viel mehr schäbige Kerle«, feuerte Siggi zurück. »Nötig hätten es einige, das ist nicht der Punkt. Aber die Patte sitzt eben nicht mehr so locker. Ist halt Mist. Ich sollte den Laden drangeben, bevor mir die Schulden über den Kopf wachsen.«
Torsten zog sie in eine Umarmung. »Weißt du, ich hab ein bisschen was gespart. Ich könnte dir was leihen.«
»Das ist lieb, Törtchen. Aber es hilft doch nichts. Davon, dass ich vorübergehend ein paar Löcher stopfe, kommen auch nicht mehr Kunden. Da könntest du dein Erspartes genauso gut im Klo runterspülen. Nee, ich muss den Tatsachen ins Auge sehen: Der Laden ist Geschichte.«
»Scheiße«, stellte Torsten lapidar fest und hatte damit trotzdem alles gesagt, was es zu dieser Situation Sinnvolles zu sagen gab.
»Das kannst du wohl laut sagen.« Siggi wischte sich mit dem kleinen Finger sorgsam eine Träne aus dem Auge. »Mann, jetzt heul ich auch noch! Ich seh gleich aus wie ein Waschbär.«
»Waschbären sind niedlich.« Torsten drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
Siggi schniefte und lächelte, dann löste sie sich aus der Umarmung und nahm Karte und Brief von der Arbeitsplatte. »Kerl, das tut mir jetzt leid mit Hilde. Aber vielleicht ist es besser so. Sie hat gesundheitlich in der letzten Zeit echt was mitgemacht. Ich such gleich mal ein Foto raus. Wenn ich schon nicht zur Beerdigung kann, stell ich wenigstens mal ein Bildchen auf. Und ich muss Ingeborg anrufen und ihr sagen, dass ich nicht kommen kann. Ich hoffe, sie versteht das.«
»Wer ist denn jetzt wieder Ingeborg?«
»Hildes Schwägerin, Hannos Schwester.« Sie bemerkte Torstens verwirrten Blick. »Hanno war Hildes Mann, ein Immobilienmakler. Seinetwegen ist sie nach Sylt gezogen. Jetzt guck nicht so, so kompliziert ist das alles nicht. Ingeborg hat nach Hannos Tod die Maklerfirma übernommen.«
»Aha«, machte Torsten abermals.
»Kerl, manchmal komm ich mir vor, als ob ich mit einem Pfund Mett rede.« Siggi lachte. »Ein Glück, dass wir nicht bei den Royals sind, wenn dir meine Verwandtschaftsverhältnisse schon zu kompliziert sind.«
Siggi entfaltete den weißen Briefbogen und überflog die handschriftlichen Zeilen darauf. »Ach du liebes bisschen!« Sie las den letzten Abschnitt noch ein zweites und drittes Mal.
»Was denn?« Torsten war hinter sie getreten und hatte ihr die Hand auf die Schulter gelegt. »Ist der von dieser Ingeborg? Was schreibt die denn?«
»Ingeborg schreibt, ich krieg demnächst Post vom Amtsgericht in Niebüll wegen der Testamentseröffnung. Anscheinend hat Hilde mich in ihrem Testament bedacht.«
»Also musst du doch hinfahren?«
»Nee, Ingeborg meint, ich muss nicht extra kommen. Man kriegt da so ein Protokoll zugeschickt.«
»Aha. Und was hat se dir vermacht, die Hilde? Schmuck? Geld? Ist jetzt vielleicht ein bisschen pietätlos, aber wär ja in deiner Situation gerade nicht das Schlechteste.«
»Nee, das ist es ja gerade, was ich nicht kapier! Die Hilde hat mir ihr Haus vermacht. Was soll ich denn mit einem Haus auf Sylt? Und überhaupt. Ich komm mir irgendwie blöd vor. Ich mein, ich weiß ja kaum, wie genau wir eigentlich verwandt sind, und dann vererbt sie mir ein Haus!«
»Das ist ja echt mal ein Ding!«, rief Torsten. »Dann wirste jetzt Friesin. Und das, wo du keinen Tee magst.«
»Ach, so ‘n Quatsch, Törtchen. Natürlich verkauf ich das Haus.«
»Na ja, musst du wohl, allein, um die Erbschaftssteuer zu bezahlen«, räumte Torsten ein.
»Ach du Schreck! Stimmt ja. Der ganze Firlefanz kommt dann auch noch auf mich zu. Von so was hab ich doch überhaupt keine Ahnung. Bin ja froh, dass ich das mit der Buchhaltung für den Laden so halbwegs kapiert hab. Ein Haus verkaufen mit all dem Papierkram und den Verträgen und dem amtlichen Kokolores, damit kenn ich mich doch überhaupt nicht aus.« Siggi nahm die Kanne aus der Kaffeemaschine und füllte Wasser ein. »Ich brauch jetzt erst mal ‘nen Kaffee. Willste auch einen?«
»Gern, aber mach den nicht wieder so stark, dass man schon vom Angucken ‘nen Herzkasper kriegt.«
Siggi verdrehte die Augen. »Besser als deine dünne Plörre. Kannst ja was mehr Milch reintun.« Ungerührt löffelte sie großzügig Kaffeepulver in den Filter. »Irgendwie ist es rührend, dass sie an mich gedacht hat, weißte? Und außer Ingeborg hatte sie auch niemanden. Aber ein Haus ist ja nun kein Pappenstiel.« Siggi schaltete die Maschine ein, die kurz darauf zu fauchen und zu blubbern begann. »Ich mein, das ist jetzt nicht so ‘n protziges Ding. Sie hat ja hin und wieder Fotos geschickt. So ‘n oller Backsteinkasten mit Reetdach. Lass das mal hundertfuffzig Quadratmeter sein. Allerdings ein Riesengrundstück. Keine Ahnung, was so was wert ist. Aber meine Schulden wär...
Erscheint lt. Verlag | 28.2.2020 |
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Reihe/Serie | Siggi goes Sylt | Siggi goes Sylt |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Comic / Humor / Manga |
Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller | |
Schlagworte | Amrum • Baltrum • Dortmund • Eva Ehley • Föhr • Friesische Inseln • Gisa Pauly • Klaus-Peter Wolf • Krimis • Nordfriesland • Rita Falk • Ruhrpott • Sabine Weiß • Sina Beerwald • Sylt |
ISBN-10 | 3-7325-8352-X / 373258352X |
ISBN-13 | 978-3-7325-8352-2 / 9783732583522 |
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