Miss Julia und das unerwartete Erbe (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
348 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-8551-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Miss Julia und das unerwartete Erbe - Ann B. Ross
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Gestatten, Miss Julia - Die Miss Marple der Südstaaten Nach über vierzig Ehejahren tritt Miss Julia zwei überraschende Hinterlassenschaften ihres verstorbenen Gatten an: Zum einen erbt sie sein beträchtliches Vermögen, von dem sie nichts ahnte. Zum anderen steht eine junge Frau mit Kind vor ihrer Tür und behauptet, dies sei der uneheliche Sohn ihres Mannes. Plötzlich wird Miss Julia der Mittelpunkt des Dorfklatsches - und verantwortlich für einen neunjährigen Jungen, dessen Mutter auf einmal verschwunden ist. Die scharfzüngige, aber weichherzige alte Dame macht sich beherzt daran, die Frau aufzufinden und andere ungeheuerliche Ereignisse zu verhindern ... Miss Julia ermittelt weiter - reizend und resolut, charmant und couragiert: Band 2: Miss Julia und die seltsame Entführung. Band 3: Miss Julia und ein Strauß voller Überraschungen. Band 4: Miss Julia und die Reise ins Glück. Dieser gemütliche Kriminalroman ist in früheren Ausgaben unter den Titeln 'Das unerwartete Erbe' und 'Ein Geschenk für Miss Julia' erschienen. Bonus-Material: Das eBook enthält eine Leseprobe des charmanten Eichhörnchen-Krimis 'Ein unerhörter Mord im High Park' von Andreas Fennek - dessen tierische Ermittler knacken jede Nuss! eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.

Ann B. Ross ist die Autorin von mittlerweile mehr als zwanzig Romanen über Miss Julia, 'die Miss Marple der Südstaaten'. Als ihre drei Kinder erwachsen waren, nahm Ross ein Studium an der Universität von North Carolina auf, wo sie im Anschluss Literatur- und Geisteswissenschaften lehrte. Mit ihrem erfolgreichen ersten Roman über Miss Julia begann ihre Vollzeitkarriere als Autorin von lustigen Landhauskrimis. Zahlreiche Bücher von Ross standen bereits auf der erweiterten New-York-Times-Bestsellerliste und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Ob sie etwas Gutes geschrieben hat, erkennt die Autorin nach eigenen Angaben daran, dass sie 'vor Lachen vom Stuhl fällt'. Ann B. Ross lebt in Hendersonville, North Carolina. Website der Autorin: http://www.missjulia.com/.

Ann B. Ross ist die Autorin von mittlerweile mehr als zwanzig Romanen über Miss Julia, "die Miss Marple der Südstaaten". Als ihre drei Kinder erwachsen waren, nahm Ross ein Studium an der Universität von North Carolina auf, wo sie im Anschluss Literatur- und Geisteswissenschaften lehrte. Mit ihrem erfolgreichen ersten Roman über Miss Julia begann ihre Vollzeitkarriere als Autorin von lustigen Landhauskrimis. Zahlreiche Bücher von Ross standen bereits auf der erweiterten New-York-Times-Bestsellerliste und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Ob sie etwas Gutes geschrieben hat, erkennt die Autorin nach eigenen Angaben daran, dass sie "vor Lachen vom Stuhl fällt". Ann B. Ross lebt in Hendersonville, North Carolina. Website der Autorin: http://www.missjulia.com/.

Kapitel 1


Ich hatte mich gerade vom Schock über das plötzliche Ableben meines Ehemanns erholt, als sein jüngstes Vermächtnis an einem heißen, stillen Augustmorgen unverhofft an meine Tür klopfte. Wir hatten Wesley Lloyd Springer einige Monate zuvor zu Grabe getragen, und ich hoffte, dass endlich alle Formulare unterschrieben, jede Einzelheit mit den Anwälten besprochen und sämtliche Dokumente und Unterlagen durchgesehen wären. Also ich muss schon sagen, man sollte gar nicht glauben, wie viel Papierkram das Sterben mit sich bringt. Der Verstorbene hat ja keine Ahnung, was man alles mitmacht, bis man seine Angelegenheiten geordnet hat, und die von Wesley Lloyd hätten nicht geordneter sein können. Dachte ich jedenfalls.

Himmel, das war vielleicht eine Hitze an diesem Morgen, und ich musste wieder einmal daran denken, dass Wesley Lloyd sich immer gegen den Einbau einer Klimaanlage gesträubt hatte, selbst dann noch, als die Conovers eine ihr Eigen nannten, noch dazu eine zentral gesteuerte! Reine Geldverschwendung, meinte Wesley Lloyd, und außerdem sei frische Luft viel gesünder. Das galt anscheinend nur für zu Hause, denn sein Büro in der Bank war so gut klimatisiert, dass er tagein, tagaus im dreiteiligen Anzug hinging. Aber man soll nicht schlecht über Tote reden, nicht einmal dann, wenn es der Wahrheit entspricht.

Ich saß also im Wohnzimmer und versuchte mich von der Hitze abzulenken, indem ich einige Versandhauskataloge durchblätterte, eine Liste von den Dingen anfertigte, die ich mir bestellen wollte, und mich glänzend dabei amüsierte. Binkie Enloe hatte mich nämlich beschworen, mehr Geld auszugeben. Sam Murdoch war der gleichen Ansicht, und er sollte es wissen, schließlich war er der Vollstrecker des Testaments, das mir dieses überaus weiche finanzielle Polster beschert hatte. Herrgott, es war mehr Geld da, als ich je vermutet hätte, und es gehörte alles mir, Wesley Lloyds trauernder Witwe. Einer Witwe, die es mit Stolz erfüllte, sich einen so wunderbaren Mann ausgesucht zu haben.

Ich kann Ihnen sagen, mich hätte fast der Schlag getroffen, als ich ihn mausetot in seinem neuen Buick fand, einem stahlgrauen mit Velourspolstern. Er hatte ihn draußen in der Einfahrt geparkt und war tot hinter dem Steuer zusammengebrochen.

Das war so ein Schock, dass ich dachte, ich käme nie darüber hinweg. Aber ich hab’s schließlich doch geschafft und ein anständiges presbyterianisches Begräbnis für Wesley Lloyd organisiert, wie er sich das gewünscht hätte. Danach bekam ich einen weiteren Schock, als ich herausfand, wie vermögend er war. Abgesehen von der Bank, die sein Daddy ihm hinterlassen hatte, gehörte ihm anscheinend nicht nur das halbe County, sondern auch Aktien und Rentenpapiere, und alles zusammen brachte Tag für Tag noch mehr Geld ein. Wenn ich daran denke, wie er mir jeden Freitag mein Haushaltsgeld in die Hand gedrückt und mahnend gesagt hatte: »Sieh zu, dass du damit auskommst, Julia. Geld wächst nicht auf Bäumen, weißt du.« Und dabei nannte er einen ganzen Wald sein Eigen! Genützt hat es ihm letztendlich gar nichts, weil jetzt jeder Penny mir gehörte.

Nachdem ich also vierundvierzig Jahre in seliger Ahnungslosigkeit verbracht hatte, was Wesley Lloyds finanzielle und sonstige Aktivitäten betraf, genoss ich jetzt die Vorzüge der Witwenschaft und eines dicken Bankkontos. Ich kam mit beidem ohne nennenswerte Probleme zurecht.

Ich schaute zum Fenster hinaus. Auf der Polk Street fuhren einige Autos Richtung Main Street. Heutzutage hatte anscheinend jeder ein Telefon am Ohr kleben, obwohl diese Stadt so klein war, dass man auf der Fahrt zum Supermarkt getrost auf die Dienste der Telefongesellschaft verzichten konnte. Direkt gegenüber, auf der anderen Straßenseite, erstreckte sich ein Parkplatz bis zur Rückseite der First Presbyterian Church von Abbotsville, der Kirche, der ich angehörte und die Wesley Lloyd wie vor ihm sein Vater mit seiner Anwesenheit, seiner Kirchensteuer, seinen Spenden und seinen Stiftungen beehrt hatte. Nicht zu vergessen, mit seinem Rat, der allerdings nicht immer willkommen war. Die heiße Luft waberte über dem Asphalt des Parkplatzes, und ich betrachtete die Autos, die dort standen, genauer. Es interessierte mich nun mal, was um mich herum vor sich ging, und da Pastor Ledbetter montags frei hatte, fragte ich mich natürlich, warum er sich an seinem freien Tag mit einigen Vorstandsmitgliedern unserer Kirchengemeinde traf. Nicht, dass ich neugierig wäre, Gott bewahre!

In der Küche summte Lillian zu einer Melodie aus dem Radio und klapperte mit den Töpfen. Noch etwas, das sich jetzt, wo Wesley Lloyd nicht mehr zum Essen nach Hause kam, geändert hatte. Ruhe, pünktliche Mahlzeiten und ein geregelter Tagesablauf waren ihm über alles gegangen. Ich hatte diesen geregelten Ablauf nach seinem Ableben rasch und freudig durchbrochen, indem ich Lillian sagte, künftig würden wir essen, wenn einer von uns Hunger bekäme oder sie den Drang verspürte, etwas Leckeres auf den Tisch zu bringen.

Ich befeuchtete den Zeigefinger und blätterte eine Seite im Weihnachtskatalog um. Was Sam und Binkie wohl sagen würden, wenn ich etwas von diesem Kitsch bestellte? Also wirklich, manche Angebote waren offenbar für Leute mit mehr Geld als Verstand, was auf mich glücklicherweise nicht zutraf, obwohl einige Leute das vielleicht anders sehen würden.

Wie auch immer. Einen Herzanfall hatte Wesley Lloyd bei aller Umsicht und allem Weitblick nicht mit einkalkuliert. Ich wusste so sicher, wie ich hier saß, dass es niemals seine Absicht gewesen war, mir seinen gesamten Besitz zu hinterlassen. Klar geworden war mir das, als sich Pastor Ledbetter keine zwei Tage nach Wesley Lloyds Beerdigung an mich herangepirscht und gemeint hatte, er wisse natürlich, dass ich Mr. Springers letzten Willen erfüllen würde, auch wenn er nie schriftlich festgehalten worden sei. Da hatte ich zum ersten Mal gehört, dass Wesley Lloyd geplant hatte, sein Vermögen der First Presbyterian Church zu vermachen und Pastor Ledbetter sowie ein Vorstandsmitglied der Kirchengemeinde zu Treuhändern zu bestimmen. Mir sollte lediglich ein monatliches Taschengeld ausbezahlt werden.

Und wo wir gerade vom Geld reden: Sie glauben gar nicht, mit wie vielen Anrufen und Postwurfsendungen und Prospekten und Schreiben auf geprägtem Briefpapier von Vermögens-‍, Wirtschafts-‍, Finanz- und sonstigen Beratern ich bombardiert wurde, und alle wollten, dass ich ihnen mein Vermögen anvertraue. Ganz egal, ob Kirche, College, Wohltätigkeitsverein oder Geschäftsmann: Jeder wusste, was das Beste für mich war. Ich solle ruhig alles ihnen überlassen, dann bräuchte ich mich um nichts mehr zu kümmern und erhielte für den Rest meines Lebens garantiert vierteljährlich ein kleines Sümmchen ausbezahlt. Doch genau davon hatte ich nach vierundvierzig Jahren genug, vielen Dank! Ich wollte mein Geld nicht tröpfchenweise, ich wollte alles, und zwar auf einmal!

Die Morgensonne schien herein, und ich zog die weinroten Samtvorhänge ein Stückchen zu – wenn man nicht aufpasst, sind die Orientteppiche schnell verschossen – und rückte meinen Stuhl aus dem grellen Licht. Dabei rutschte mir eine Haarnadel aus den Locken, und als ich sie wieder hineinsteckte, fiel mir ein, wie Velma bei meinem letzten Friseurbesuch angefangen hatte zu plaudern, anstatt sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, die darin bestand, mir Dauerwellen zu legen. Mir war richtig schlecht geworden, als ich das Ergebnis sah. Die Welle würde lockerer fallen, wenn das Haar erst einmal gewaschen sei, meinte sie beschwichtigend. Außerdem hätte ich eben sehr feine Haare, und die Haarstruktur verändere sich im Alter, ob ich das denn nicht wüsste? Vielleicht nähme ich ja auch ein Medikament ein, das sich nicht mit dem Fixiermittel vertrug. Also wirklich, ich möchte ein einziges Mal erleben, dass die Frau zugibt, einen Fehler gemacht zu haben, anstatt mir oder meinen Haaren die Schuld daran zu geben, dass ich aussehe wie ein Topfreiniger aus Stahlwolle.

Aber mit manchen Dingen muss man wohl einfach leben. Mit krausen Haaren zum Beispiel. Oder der Tatsache, dass keine Kinder da sind, die einem im Alter zur Seite stehen. Beides Grund genug zum Heulen.

Man muss es eben von der positiven Seite sehen: Die Krause wächst sich aus, und Kinder werden älter und streiten sich irgendwann übers Erbe, also sollte ich mich nicht allzu sehr bemitleiden. Nicht, dass ich einem Kind je verweigern würde, was ihm rechtmäßig zustand, aber möglicherweise würden sie sich untereinander zanken. So blieb mir wenigstens das beschämende Schauspiel einer Familie, die sich über der Frage, wer was bekommt, in die Wolle kriegt, erspart. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich das in unserer Stadt leider allzu oft gesehen habe. Ich glaube, kein Testament hat es jemals allen Begünstigten recht gemacht, deshalb nahm ich es relativ gelassen hin, die einzige Hinterbliebene zu sein.

Ich seufzte und blätterte um. Ich war so in die Glitzerwelt des Katalogs versunken, dass ich zu Tode erschrak, als die Türglocke schrillte.

Ich ging zur Vordertür. Durch das Fliegengitter sah ich eine Frau auf viel zu hohen Absätzen, in einem viel zu kurzen Rock und mit viel zu blonden Haaren. Obendrein war sie viel zu jung für die sichtbaren Spuren, die ein hartes Leben...

Erscheint lt. Verlag 27.3.2020
Reihe/Serie Ein Cosy Krimi mit Miss Julia
Ein Cosy Krimi mit Miss Julia
Ein Cosy Krimi mit Miss Julia
Übersetzer Sylvia Strasser
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Miss Julia speaks her mind
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte agatha raisin • Alte Dame • ältere dame • Amerika • Benni Harper • Bunburry • cherringham • Cosy Crime • Cosy Mystery • Cozy Crime • Das unerwartete Erbe • Detektivin • Dolly Parton • Ein Geschenk für Miss Julia • Ellen Barksdale • Erbe • Ermittlerin • Frau ermittelt • Häkelkrimi • Krimis • Krimi USA • Landhauskrimi • M.C. Beaton • Meg Langslow • Miss Daisy • Miss Marple • Miss Silver • Mord ist ihr Hobby • Mydworth • Nancy Atherton • Patricia Wentworth • Rentnerin • Rentner Krimi • Rüstig • Sarah Booth Delaney • Shirley MacLaine • Tante Dimity • Tee? Kaffee? Mord! • USA • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-7325-8551-4 / 3732585514
ISBN-13 978-3-7325-8551-9 / 9783732585519
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