Miss Julia und ein Strauß voller Überraschungen (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Aufl. 2020
370 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-8553-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Miss Julia und ein Strauß voller Überraschungen - Ann B. Ross
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Gemütlicher Krimi-Genuss für Fans von Miss Marple und 'Mord ist ihr Hobby' Miss Julia ist entzückt, als sie von der bevorstehenden Hochzeit von Binkie und Coleman erfährt. Damit dieser Tag für das junge Paar ein unvergessliches Ereignis wird, nimmt sie die Organisation selbst in die Hand. Wenn sie doch nur Hazel Marie und Mr. Pickens überzeugen könnte, auch vor den Altar zu treten statt weiter 'in Sünde zu leben'! Als plötzlich ein Dieb das idyllische Abbotsville heimsucht, gibt es für Miss Julia noch mehr zu tun. Getreu ihrem Motto 'Wenn du etwas ordentlich gemacht haben willst, mache es selbst' kümmert sich die resolute alte Dame nun um weit mehr als nur die Hochzeitsvorbereitungen ... Weitere Wohlfühlkrimis der Miss-Julia-Reihe: Band 1: Miss Julia und das unerwartete Erbe. Band 2: Miss Julia und die seltsame Entführung. Band 4: Miss Julia und die Reise ins Glück. Dieser Cosy-Crime-Roman ist in einer früheren Ausgabe unter dem Titel 'Ein Strauß voller Überraschungen' erschienen. eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.

Ann B. Ross ist die Autorin von mittlerweile mehr als zwanzig Romanen über Miss Julia, 'die Miss Marple der Südstaaten'. Als ihre drei Kinder erwachsen waren, nahm Ross ein Studium an der Universität von North Carolina auf, wo sie im Anschluss Literatur- und Geisteswissenschaften lehrte. Mit ihrem erfolgreichen ersten Roman über Miss Julia begann ihre Vollzeitkarriere als Autorin von lustigen Landhauskrimis. Zahlreiche Bücher von Ross standen bereits auf der erweiterten New-York-Times-Bestsellerliste und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Ob sie etwas Gutes geschrieben hat, erkennt die Autorin nach eigenen Angaben daran, dass sie 'vor Lachen vom Stuhl fällt'. Ann B. Ross lebt in Hendersonville, North Carolina. Website der Autorin: http://www.missjulia.com/.

Ann B. Ross ist die Autorin von mittlerweile mehr als zwanzig Romanen über Miss Julia, "die Miss Marple der Südstaaten". Als ihre drei Kinder erwachsen waren, nahm Ross ein Studium an der Universität von North Carolina auf, wo sie im Anschluss Literatur- und Geisteswissenschaften lehrte. Mit ihrem erfolgreichen ersten Roman über Miss Julia begann ihre Vollzeitkarriere als Autorin von lustigen Landhauskrimis. Zahlreiche Bücher von Ross standen bereits auf der erweiterten New-York-Times-Bestsellerliste und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Ob sie etwas Gutes geschrieben hat, erkennt die Autorin nach eigenen Angaben daran, dass sie "vor Lachen vom Stuhl fällt".Ann B. Ross lebt in Hendersonville, North Carolina. Website der Autorin: http://www.missjulia.com/.

Kapitel 1


Ich hätte nicht übel Lust, das Haus zu verkaufen. Dieser Gedanke durchzuckte mich, als ich am Fenster stand und das Chaos auf der anderen Straßenseite beobachtete. Ein roter Staubschleier hing in der Luft; der Wind hatte den Staub bereits zu mir herübergeweht, und jetzt bedeckte er den Vorgarten und die Veranda. Ein Schwertransporter mit einem Tieflader voller Backsteinpaletten war gerade eben mit kreischenden Bremsen vor der Baustelle zum Stillstand gekommen und blockierte die ganze Straße und meine Auffahrt. Die Bauarbeiter oben auf dem Gerüst fuchtelten mit Maurerkellen herum und brüllten dem Fahrer Anweisungen zu. Man konnte sie bestimmt bis zur Main Street hören.

Annähernd fünfzig Jahre am selben Ort waren genug. Vor allem dann, wenn einem, dank der hochfliegenden Ambitionen von Pastor Larry Ledbetter, ein dreistöckiger Backsteinklotz direkt vor die Nase gesetzt wurde. Hinzu kam, dass Hazel Marie im Begriff war, blind in ihr Unglück zu rennen und Little Lloyd mit sich zu reißen, und dass Coleman in seinem Zimmer im oberen Stock kaum noch anzutreffen war, weil Binkie ihm völlig den Kopf verdreht hatte. Nicht mehr lange, und ich würde mutterseelenallein in diesem Haus sitzen, in dem mich alles an Wesley Lloyd Springer erinnerte. Und darauf konnte ich weiß Gott verzichten!

»Lillian!«, rief ich, als ich sie von der Küche ins Esszimmer gehen hörte. Aus dem Küchenradio schallte Gospelmusik herein, als sie die Tür öffnete. Ich schüttelte unwillig den Kopf. Sie musste dieses Ding unbedingt leiser stellen.

»Lillian?«, rief ich noch einmal.

»Ich bin ganz Ohr, Miss Julia«, antwortete sie. Ich drehte mich um. Sie stand hinter mir, einen Stoß gefaltete Handtücher auf den Armen, die sie zum Wäscheschrank bringen wollte.

»Ich habe nicht übel Lust, das Haus zu verkaufen«, sagte ich.

Sie legte die Handtücher auf das Sofa und trat neben mich ans Fenster. Auf der Baustelle warf einer der Arbeiter gerade eine Schaufel in eine Schubkarre, dass es schepperte. »Das werden Sie nicht tun, Miss Julia«, sagte Lillian mit Nachdruck. »Nicht mehr lange, und das Gebäude dort drüben ist fertig, dann wird es wieder ruhiger werden, und Sie haben keinen Grund mehr, sich aufzuregen.«

»Meinst du?« Ich wiegte zweifelnd den Kopf. »Nichts wird mehr sein, wie es war. Nicht, solange ich dieses Ding da vor Augen habe und ständig Leute kommen und gehen werden, um sich fit zu halten. Ein Familien-Freizeitzentrum – dass ich nicht lache! Das wird nichts als eine bessere Turnhalle werden. Und ich sag dir was, Lillian: Die Kirche sollte sich aus dem Geschäft mit der körperlichen Fitness heraushalten. Meiner Meinung nach sollte die spirituelle Fitness ihre einzige Sorge sein.«

Ich wandte mich ab. Der Anblick der Backsteinmauer, die einen halben Meter hinter dem Bürgersteig auf der anderen Straßenseite hochgezogen wurde, machte mich ganz krank. Allerdings wurde ich in meinem eigenen Haus mit noch viel ernsteren Problemen konfrontiert.

»Lillian, ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll.« Müde rieb ich mir über die Stirn. »Ich bin es so leid, immerzu gegen Windmühlenflügel zu kämpfen! Am liebsten würde ich mich hinsetzen und weinen. Vielleicht tu ich das auch.«

»Und Sie glauben, das würde helfen?«, meinte Lillian skeptisch.

Ich hob den Kopf, als ich Hazel Marie in ihrem Schlafzimmer im hinteren Teil des Hauses einen Countrysong trällern hörte. Sie packte quietschvergnügt ihre Koffer, denn sie wollte bei mir aus- und bei Mr. J. D. Pickens einziehen. Ohne selbigen zu ehelichen, wie ich betonen möchte. Man sollte meinen, sie hätte etwas aus ihrer langjährigen Erfahrung als Liebchen meines Mannes gelernt! Immerhin standen sie und ihr Junge zunächst ohne einen roten Heller da, als es meinem Mann einfiel, eines Nachts draußen in meiner Einfahrt tot hinterm Steuer zusammenzubrechen. Doch was tat sie? Sie ließ sich wieder auf ein ähnliches Verhältnis ein. Mr. Pickens war zwar nicht verheiratet, so wie Wesley Lloyd Springer es mit mir gewesen war, aber er hatte ihr unverblümt erklärt, er sei kein Mann zum Heiraten, jedenfalls nicht in absehbarer Zeit. Aber wann dann, fragte ich mich. Sie spiele mit dem Feuer, hatte ich sie gewarnt. Was sie allerdings nicht abzuschrecken schien, wie das Zuschnappen der Kofferschlösser bewies.

»Ich muss noch einmal mit ihr reden«, sagte ich mehr zu mir selbst. »Ich kann doch nicht einfach zusehen, wie sie in ihr Unglück rennt!«

»Vielleicht sollten Sie sich besser raushalten«, gab Lillian zu bedenken. Sie hatte stets einen Ratschlag parat, ob man ihn nun wollte oder nicht. »Sie ist eine erwachsene Frau, und sie war nie so glücklich wie jetzt!«

»Aber sie könnte glücklicher sein! Sie weiß ja gar nicht, was ihr entgeht!« Ich verstummte, weil ich in diesem Moment an meine eigene Ehe denken musste, die alles andere als glücklich gewesen war. Eine solche Erfahrung würde ich selbst meinem schlimmsten Feind nicht wünschen, und Hazel Marie war alles andere als das.

»Da kommt Little Lloyd.« Lillian schob den Vorhang ein Stück zur Seite und spähte hinaus. Sie schüttelte den Kopf. »Der schwere Schulranzen wird ihm noch mal das Kreuz brechen. Ich mach ihm schnell was zu essen, er hat bestimmt Hunger. Das Essen in der Schule rührt er ja kaum an.«

Sie eilte in die Küche und ihre abgetretenen Absätze schlappten über den Fußboden. Ich wandte mich wieder zum Fenster um. Es gab mir einen Stich, als ich den Jungen beobachtete, der, den Blick auf die Baustelle gerichtet, herangeschlendert kam. Er hatte immer noch nichts auf den Rippen, obwohl Lillian und ich uns die allergrößte Mühe gaben, ihn aufzupäppeln. Seine dünnen Beinchen ragten wie zwei Stöcke aus den knielangen Hosen. Man konnte seine magere Brust unter dem gestreiften T-Shirt ahnen. Ein leichter Wind zerzauste sein feines Haar. Staunend wie jeder Junge seines Alters guckte er den Bauarbeitern zu. An der Einfahrt drehte er sich um und ging sie rückwärts zum Haus hinauf, um möglichst lange die Maurer auf dem Gerüst beobachten zu können. Der Gameboy in seiner Hand war vergessen. Mr. Pickens hatte ihm den geschenkt, und da er ihn im Klassenzimmer im Schulranzen stecken lassen musste, spielte er auf dem Schulweg und bei jeder anderen Gelegenheit damit herum.

»O Gott«, stöhnte ich leise, »was soll ich bloß ohne sie alle anfangen?« Ich konnte an nichts anderes denken als an die langen Tage voller Einsamkeit, die vor mir lagen. Ich würde allein in diesem leeren Haus herumgeistern, bis ich schwach und nutzlos geworden war! Ich stellte mir vor, wie die anderen fröhlich ihr Leben weiterlebten: Coleman würde seine Beziehung mit Binkie fortsetzen, ohne auch nur einen Gedanken ans Heiraten zu verschwenden; Hazel Marie würde mit Mr. Pickens in Sünde leben, und der Junge würde weiß der Himmel was aus dieser Verbindung lernen; und Sam – nun, wer konnte schon sagen, was in seinem Kopf vorging! Und ich wäre alt und verkalkt und mit einer gebrochenen Hüfte ans Bett gefesselt, und wenn ich eine Bettpfanne brauchte, wäre niemand da, den es interessierte, ob ich eine bekam oder nicht.

Gott, wie würde ich diesen Jungen vermissen! Dabei waren wir nicht einmal miteinander verwandt: Er war das Kind meines verstorbenen Mannes mit Hazel Marie. Ich hatte erst neun Jahre später und nach Wesley Lloyds Tod davon erfahren. Na ja, das war längst Schnee von gestern.

Die Fliegengittertür in der Küche quietschte, als der Junge hereinkam. Lillian sagte etwas zu ihm, und er lachte. Reiß dich gefälligst zusammen, Julia Springer, ermahnte ich mich. Ich straffte mich, presste die Lippen zusammen und beschloss, ein letztes Mal – zumindest für heute – mit Hazel Marie zu reden.

»Hazel Marie«, begann ich und verstummte abrupt, als ich die Kleiderstapel auf dem Bett erblickte, die bereits gepackten Koffer und die Einkaufstaschen voller Lockenwickler und Schuhe und anderer persönlicher Gegenstände. Ich erinnerte mich, wie sie damals vor meiner Tür gestanden hatte, mitten in der Nacht, abgerissen und zerschunden, nachdem sie Bruder Vernon Pucketts Handlangern in die Hände gefallen war. Sie hatte nur das besessen, was sie auf dem Leib getragen hatte, und selbst das hing in schmutzigen Fetzen an ihr herunter. Das Blatt hatte sich erst für sie gewendet, als mein damaliger Anwalt Sam Murdoch, der inzwischen im Ruhestand war, und Binkie Enloe, meine jetzige Anwältin, die Sache mit Wesley Lloyds zwei Testamenten geregelt hatten. Little Lloyd und ich teilten uns das Erbe meines Mannes zu gleichen Teilen. Allerdings war das Vermögen des Jungen in einem Treuhandfonds angelegt, aus dem er und Hazel Marie regelmäßige Zuwendungen erhielten, während ich jederzeit an mein Geld herankonnte.

»Oh, Miss Julia!« Hazel Marie blickte auf. Ihre Wangen waren gerötet, und ihre Augen glänzten. »Ich hab gar nicht gewusst, dass ich so viel besitze! Hoffentlich schickt mich J. D. nicht wieder nach Hause!« Sie lachte fröhlich, als sei der Gedanke völlig...

Erscheint lt. Verlag 29.5.2020
Reihe/Serie Ein Cosy Krimi mit Miss Julia
Ein Cosy Krimi mit Miss Julia
Ein Cosy Krimi mit Miss Julia
Übersetzer Sylvia Strasser
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Miss Julia throws a wedding
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte agatha raisin • Alte Dame • Amerika • Buch für ältere Frauen • COSY • Cosy Mystery • Cozy • Cozy Mystery • Dieb • Diebstahl • Ein Strauß voller Überraschungen • Ermittlerin • gemütlicher Krimi • Heirat • Hochzeit • Hochzeitsvorbereitungen • In den besten Jahren • Kleinstadt • krimi für ältere • Krimis • Krimi USA • lustiger Krimi • Miss Daisy • Miss Marple • Miss Silver • Mord ist ihr Hobby • Nancy Atherton • Rentnerin • Tante Dimity • USA • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-7325-8553-0 / 3732585530
ISBN-13 978-3-7325-8553-3 / 9783732585533
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