Belladonna (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
480 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-95967-935-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Belladonna - Karin Slaughter
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A star is born: Karin Slaughters brillianter Debütroman

Eine Collegeprofessorin wird aufgeschlitzt in einer Restauranttoilette gefunden. Für die junge Frau gibt es keine Rettung mehr, und die einst so friedliche Kleinstadt Heartsdale ist schwer erschüttert. Die Gerichtsmedizinerin Sara Linton findet heraus: Das wahre Grauen des Opfers begann schon lange vor seinem Tod. Nach und nach enthüllt sich ihr der morbide Plan eines sadistischen Psychopathen - und eine furchtbare Erkenntnis: Ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit könnte den Killer überführen ... oder ihren eigenen Tod bedeuten.


Sara Lintons erster Fall - der spannende Auftakt zur Grant-County-Serie

Die Grant-County-Reihe umfasst sechs Bände. Heldin ist die toughe Sara Linton. Sie arbeitet im Städtchen Heartsdale im Grant County als Kinderärztin und Rechtsmedizinerin. Ihr Ehemann Jeffrey Tolliver ist der örtliche Polizeichef.

1 - Belladonna

2 - Vergiss mein nicht

3 - Dreh dich nicht um

4 - Schattenblume

5 - Gottlos

6 - Zerstört


»Karin Slaughter zählt zu den talentiertesten und stärksten Spannungsautoren der Welt.« Yrsa Sigurðardóttir

»Jeder neue Thriller von Karin Slaughter ist ein Anlass zum Feiern!« Kathy Reichs



Karin Slaughter ist eine der weltweit berühmtesten Autorinnen und Schöpferin von über 20 New York Times-Bestseller-Romanen. Dazu zählen »Cop Town«, der für den Edgar Allan Poe Award nominiert war, sowie die Thriller »Die gute Tochter« und »Pretty Girls«. Ihre Bücher erscheinen in 120 Ländern und haben sich über 40 Millionen Mal verkauft. Ihr internationaler Bestseller »Ein Teil von ihr« ist 2022 als Serie mit Toni Collette auf Platz 1 bei Netflix eingestiegen. Eine Adaption ihrer Bestseller-Serie um den Ermittler Will Trent läuft derzeit erfolgreich auf Disney+, weitere filmische Projekte werden entwickelt. Slaughter setzt sich als Gründerin der Non-Profit-Organisation »Save the Libraries« für den Erhalt und die Förderung von Bibliotheken ein. Die Autorin stammt aus Georgia und lebt in Atlanta. Mehr Informationen zur Autorin gibt es unter www.karinslaughter.com

2

Grant County war nach dem guten Grant benannt, nicht Ulysses, sondern Lemuel Pratt Grant, einem Eisenbahnunternehmer, der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts die Atlanta-Route weit nach South Georgia hinein und bis zum Meer ausbaute. Auf Grants Schienen transportierten die Züge Baumwolle und andere Waren durch ganz Georgia. Diese Eisenbahnlinie hatte dazu geführt, dass man von Orten wie Heartsdale, Madison und Avondale als Städten Notiz nahm. So manche Stadt in Georgia war nach dem Mann benannt. Zu Beginn des Bürgerkriegs entwickelte Colonel Grant zudem einen Verteidigungsplan für den Fall, dass Atlanta belagert werden sollte; allerdings verstand er sich besser auf Güterzüge als auf Feldzüge.

Während der Depression beschlossen die Bürger von Avondale, Heartsdale und Madison, ihre Polizei, ihre Feuerwehren und auch ihre Schulen unter eine gemeinsame Verwaltung zu stellen. Das half, bei unentbehrlichen öffentlichen Dienstleistungen Geld zu sparen, und bewog außerdem die Bahn, die Grant-Strecke nicht stillzulegen. Als Ganzes war das County nämlich viel größer als die Einzelstädte. 1928 wurde in Madison ein Armeestützpunkt gebaut, das brachte Familien aus allen Teilen der Nation in das winzige Grant County. Ein paar Jahre später wurde Avondale Standort eines Bahnbetriebswerks auf der Strecke Atlanta-Savannah. Nach einigen weiteren Jahren wurde in Heartsdale das Grant College gegründet. Fast sechzig Jahre lang blühte und gedieh das County, bis die Schließung von Garnisonen, Rationalisierungen und die Finanzpolitik der Reagan-Ära die Wirtschaft von Madison und drei Jahre später die von Avondale Schritt für Schritt ruinierte. Wäre das College nicht gewesen, aus dem 1946 eine technische Universität entstand, die sich auf Agrarwesen spezialisierte, hätte Heartsdale denselben Niedergang erlebt wie seine Schwesterstädte.

So war also das College das Herzblut der Stadt, und die oberste Direktive des Bürgermeisters von Heartsdale an den Polizeichef Jeffrey Tolliver lautete, das College bei Laune zu halten, wenn ihm sein Job lieb war. Und genau das tat Jeffrey, als er bei einer Sitzung mit der Campus-Polizei Maßnahmen gegen die seit kurzer Zeit erhebliche Zunahme von Fahrraddiebstählen erörterte. Plötzlich läutete sein Handy. Anfangs erkannte er Saras Stimme nicht und dachte, jemand erlaube sich mit diesem Anruf einen Scherz. In den acht Jahren, die er sie jetzt kannte, hatte Sara kein einziges Mal so verzweifelt geklungen. Ihre Stimme bebte, als sie drei Wörter aussprach, die er nie aus ihrem Mund erwartet hätte: Ich brauche dich.

Jeffrey bog vor den Toren zum College links ab und lenkte seinen Lincoln Town Car die Main Street hinauf in Richtung des Restaurants. Der Frühling hatte in diesem Jahr besonders früh eingesetzt. Die Hartriegelbäume, die die Straße säumten, blühten bereits und tauchten die Straße in ein weißes Blütenmeer. Die Frauen vom Gartenclub hatten Tulpen in Kübel gepflanzt, die die Gehsteige zierten, und ein paar Kids aus der Highschool waren damit beschäftigt, die Straße zu fegen, statt nachzusitzen. Der Besitzer des Textilgeschäfts hatte einen Kleiderständer mit seiner Ware auf den Gehsteig gestellt, und der Haushaltswarenladen hatte im Freien eine Loggia mit Verandaschaukel errichtet. Jeffrey wusste, dass die Szenerie, die ihn im Diner erwartete, einen starken Kontrast bilden würde.

Er kurbelte die Scheibe herunter, um frische Luft in den stickigen Wagen zu lassen. Die Krawatte lag eng um seinen Hals, und er nahm sie ab. Im Geist rekapitulierte er Saras Anruf wieder und wieder, und dabei versuchte er, ihm etwas zu entnehmen, das über die ganz offensichtlichen Fakten hinausging. Sibyl Adams war in einem Diner niedergestochen und getötet worden.

Zwanzig Jahre als Cop hatten Jeffrey dennoch nicht für eine solche Nachricht gerüstet. Die Hälfte seiner Laufbahn hatte er in Birmingham, Alabama, verbracht, wo Mord nur selten eine Überraschung darstellte. Es war selten eine Woche vergangen, ohne dass er gerufen wurde, mindestens einen Mord zu untersuchen, gewöhnlich Folge der extremen Armut in Birmingham: Drogengeschäfte, die schiefgelaufen waren, häusliche Streitigkeiten, bei denen Waffen zu leicht bei der Hand waren. Wenn Saras Anruf aus Madison oder gar Avondale gekommen wäre, hätte Jeffrey das nicht im Geringsten überrascht. Drogen und gewalttätige Auseinandersetzungen unter rivalisierenden Banden wurden in diesen beiden Städten immer häufiger zu Problemen. Heartsdale war das Juwel. In zehn Jahren betraf der einzige verdächtige Todesfall eine alte Frau, die einen Herzschlag bekommen hatte, als sie ihren Enkel dabei erwischte, wie er ihren Fernseher stehlen wollte.

»Chief?«

Jeffrey griff nach seinem Funkgerät. »Yeah?«

Marla Simms, die Telefonistin auf der Dienststelle, sagte: »Ich habe mich um die Sache gekümmert, so wie Sie es wünschten.«

»Gut«, antwortete er und fügte hinzu: »Bis auf Weiteres Funkstille.«

Marla verzichtete auf die naheliegende Frage und schwieg. Grant war schließlich eine Kleinstadt, und sogar auf der Wache gab es Leute, die reden würden. Jeffrey wollte diese Sache so lange unter Verschluss halten, wie es nur ging.

»Verstanden?«, fragte Jeffrey.

Sie antwortete mit einem: »Ja, Sir.«

Jeffrey schob sein Handy in die Jackentasche und stieg aus dem Auto. Frank Wallace, sein dienstältester Detective, stand bereits Wache vor dem Diner.

»Ist jemand rein oder raus?«, fragte Jeffrey.

Er schüttelte den Kopf. »Brad ist an der Hintertür«, sagte er. »Der Alarm ist ausgeschaltet. Ich nehme an, der Täter hat sich das zunutze gemacht, um rein- und wieder rauszukommen.«

Jeffrey blickte erneut auf die Straße. Betty Reynolds, die Besitzerin des Kramladens, fegte den Gehsteig und warf argwöhnische Blicke in Richtung Diner. Bald würden die Leute kommen, wenn nicht von Neugier getrieben, dann von Hunger.

Jeffrey wandte sich an Frank. »Niemand hat was gesehen?«

»Nicht das Geringste«, bestätigte Frank. »Sie ist zu Fuß von zu Hause hierhergekommen. Pete sagte, sie kommt jeden Montag nach dem Mittagsandrang her.«

Jeffrey nickte knapp und betrat das Lokal. Das Grant Filling Station war so etwas wie der Mittelpunkt der Main Street. Mit seinen großen roten Nischen und den gesprenkelten weißen Resopalflächen, mit den Chromgeländern und den verchromten Strohhalmspendern sah es noch fast so aus wie damals, als Petes Vater es eröffnet hatte. Sogar die groben weißen Linoleumfliesen auf dem Boden, die stellenweise so durchgetreten waren, dass man die schwarzen Klebeflächen sah, stammten noch aus der Anfangszeit. Jeffrey hatte in den vergangenen zehn Jahren fast jeden Mittag hier gegessen. Das Lokal war ein Ort der Entspannung, eine vertraute Zuflucht nach der ständigen Auseinandersetzung mit dem Abschaum der Menschheit. Er sah sich im Raum um, wohl wissend, dass für ihn von jetzt an hier nichts mehr so sein würde wie früher.

Tessa Linton saß an der Theke, den Kopf in die Hände gestützt. Pete Wayne saß ihr gegenüber und starrte mit leerem Blick aus dem Fenster. Nur an dem Tag, als die Raumfähre Challenger explodiert war, hatte Jeffrey ihn wie heute ohne seine Papiermütze im Lokal gesehen. Petes Haar war auf seinem Kopf hochgesteckt, dadurch wirkte sein Gesicht noch länger, als es ohnehin bereits war.

»Tess?«, fragte Jeffrey und legte ihr die Hand auf die Schulter. Sie lehnte sich weinend an ihn. Jeffrey strich ihr übers Haar und nickte Pete zu.

Pete Wayne war normalerweise ein fröhlicher Mensch, aber heute wirkte er wie versteinert. Er schien Jeffrey kaum wahrzunehmen, starrte unverwandt zu den Fenstern an der Restaurantfront hinaus und bewegte fast unmerklich die Lippen. Es kam kein Ton heraus.

Nach einigen Augenblicken des Schweigens setzte Tessa sich auf. Sie hantierte an dem Serviettenspender, bis Jeffrey ihr sein Taschentuch anbot. Er wartete, bis sie sich die Nase geputzt hatte, und fragte dann: »Wo ist Sara?«

Tessa faltete das Taschentuch zusammen. »Noch immer auf der Toilette. Ich weiß nicht …« Tessas Stimme versagte. »Da war so viel Blut. Sie wollte mich nicht hineinlassen.«

Er nickte und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Sara war immer sehr besorgt um ihre kleine Schwester, und während ihrer Ehe hatte sich dieser Beschützerinstinkt auf Jeffrey übertragen. Auch nach der Scheidung hatte Jeffrey noch das Gefühl, dass Tessa und die Lintons seine Familie waren.

»Okay? «, fragte er.

Sie nickte. »Geh nur. Sie braucht dich.«

Jeffrey gab sich Mühe, darauf nicht einzugehen. Wäre Sara nicht Coroner des County, würde er sie nie zu Gesicht bekommen. Es sagte viel über ihre Beziehung aus, dass erst jemand sterben musste, damit sie sich mit ihm im selben Raum aufhielt.

Als er in dem Lokal nach hinten ging, spürte er Beklommenheit in sich aufsteigen. Er wusste, dass eine Gewalttat geschehen war. Er wusste, dass man Sibyl Adams getötet hatte. Aber darüber hinaus hatte er nicht die geringste Ahnung, was ihn erwartete, als er die Tür zur Damentoilette mit einem Ruck öffnete. Was er sah, raubte ihm buchstäblich den Atem.

Sara saß mitten im Raum, Sibyl Adams’ Kopf auf dem Schoß. Überall war Blut, bedeckte den Leichnam, bedeckte Sara, deren Hemd und Hose von oben bis unten durchtränkt waren, als hätte jemand einen Schlauch genommen und sie mit Blut bespritzt. Blutige Schuh- und Handabdrücke hatten Spuren auf dem Fußboden hinterlassen, als sei es hier zu einem furchtbaren Kampf gekommen.

Jeffrey stand in der Türöffnung, ließ alles auf sich wirken und rang nach Luft.

»Mach bitte die...

Erscheint lt. Verlag 18.2.2020
Reihe/Serie Grant-County-Serie
Grant-County-Serie
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Blindsighted
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bestsellerautor • Blind • Blutige Fesseln • bücher krimi • bücher krimi thriller • Bücher Thriller • Debüt • Gift • Grant County • gute Thriller • Karin Slaughter Bücher • karin slaughter neuerscheinung • karin slaughter will trent reihe • Kinderärztin • Krimi • Krimi Bücher • Kriminalroman • Kriminalthriller • Krimi Thriller • krimi und thriller • neuerscheinung thriller • Pathologin • psychologische Spannung • Psychothriller • Psychothriller bücher • Sarah Linton • Sara Linton • Serienmord • Serienmörder • spiegel bestseller • Spiegel Bestseller Autorin • Thriller • Thriller Buch • thriller neuerscheinung • Vergewaltigung • Will Trent • will trent atlanta series • will trent bücher • will trent reihe • will trent sara linton • will trent serie • will trent serie karin slaughter
ISBN-10 3-95967-935-1 / 3959679351
ISBN-13 978-3-95967-935-0 / 9783959679350
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