Der Pferdemörder - Eine absonderliche Geschichte aus Mecklenburg

Kriminalroman

(Autor)

Buch | Softcover
200 Seiten
2020
EDITION digital (Verlag)
978-3-96521-237-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Pferdemörder - Eine absonderliche Geschichte aus Mecklenburg - Siegfried Stang
12,80 inkl. MwSt
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Eine Serie grausamer Pferdemorde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sorgt bundesweit für Abscheu und Entsetzen. Die Polizei tappt jedoch zunächst im Dunkeln und gerät immer stärker unter Druck. Den spürt auch Kriminalhauptkommissar Tim Asfeld, der verantwortliche Ermittler. Und plötzlich geht es nicht mehr nur um die Pferde. Auch Menschen geraten in akute Lebensgefahr. Die junge Theologiestudentin Pia, die im Herbst allein in einer verlassenen Bungalowsiedlung wohnt, wird mehr und mehr in den Strudel der Ereignisse hineingezogen. Sie ist seltsamen, aggressiven Handlungen ausgesetzt, über deren Grund und Urheber sie rätselt. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Und mehrere Menschen sterben.Autor Siegfried Stang hat seine jahrzehntelangen Erfahrungen als Kriminalist in eine spannende und erst nach und nach verstehbare Geschichte einfließen lassen. So kann der Roman mit einer wirklichkeitsgetreuen Darstellung überzeugen. Ähnlichkeiten mit lebenden oder bereits verstorbenen Personen wären allerdings dennoch rein zufällig. Dem Verfasser des Buches gelingt es, die psychologischen Hintergründe der Verbrechen plausibel und nachvollziehbar zu schildern. Die Kriminalisten und der Leser erfahren erst Stück für Stück, warum alles so kommt, wie es gekommen ist - scheinbar zwangsläufig.

Siegfried Stang ist Jurist und Kriminalist und hat viele Jahre eine der flächengrößten Polizeidienststellen Deutschlands in der Mecklenburgischen Seenplatte geleitet. Als Leiter dieser Dienststelle rief er das Projekt „BlauArt – Polizei trifft Kunst“ ins Leben, um bildende Kunst für Zwecke der Kriminalprävention zu nutzen. Im Rahmen der „BlauArt“-Ausstellungen in Neubrandenburg stellten viele bekannte Künstler ihre Werke aus, unter anderem auch Günter Grass. Im Jahre 2019 veröffentlichte er bei EDITION digital seinen ersten Roman „Caravaggio - Ein außergewöhnliches Malerleben“.

Trügerische Idylle
Tatortaufnahme
Im ‚Zauberwald‘
Spiel mit Steinen
Die Einladung
Ein gesperrter Weg
Pastor Maitland
Die Einbestellung
Der Helfer
Die Predigt
Der Unfall
Vorfall im Krankenhaus
Die Ratte
Hoffnungen
Der Waschbär
Der Überfall
Im ‚Keller‘
Enthüllungen und Geständnisse
Bei der Polizei
Linus im ‚Keller‘
Die Spur
Die Hand
Die Suche
Schusswechsel
Die Flucht

Als sie am nächsten Tag die Bungalowtür öffnete, ging sie davon aus, dass vielleicht wieder eine Ratte auf ihrer Matte liegen könnte. Sie hatte sich darauf eingestellt und fühlte sich innerlich gewappnet. Aber heute Morgen lag nichts auf der Türmatte. Sie trat auf die Terrasse hinaus und genoss den Blick auf den See, der zu dampfen schien. Nebel stieg von der Oberfläche des Wassers auf. Die Luft ist ziemlich kalt heute morgen, kälter als das Wasser des Sees. Sie frühstückte in aller Ruhe und entschloss sich dann, nach der Außenleuchte zu sehen, die in der letzten Nacht ausgefallen war. Zu ihrer Überraschung lag der Glaszylinder abgeschraubt am Boden, die Glühbirne daneben. Als sie sich verdeutlichte, was dies bedeutete, erschrak sie geradezu. Es lief ihr kalt den Rücken herunter: Also muss letzte Nacht doch jemand auf dem Grundstück gewesen sein! Die Lampe war nicht kaputt. Es gab keinen Wackelkontakt. Sie schraubte die Glühbirne in die Fassung und brachte auch den Zylinder wieder an. Dann entschloss sie sich, ein wenig Laub zu harken und sich körperlich zu betätigen, um sich zu beruhigen. Die vom Herbstwind verwehten Blätter lagen überall auf dem Grundstück. Aus dem Schuppen, der sich hinter dem Bungalow befand, wollte sie sich eine Harke holen. Als sie um die Hausecke bog, blieb sie mit offenem Mund stehen. Unter dem kleinen Kirschbaum neben dem Schuppen lag der Kopf eines toten Tieres - eines Waschbären! Sie trat näher heran. Das Laub unter dem Baum war blutgetränkt. Ob das der ist, den ich letzte Nacht gehört habe? Vielleicht ist er über den Stamm und die Äste aufs Dach geklettert? Ein nächtlicher Kampf unter Tieren? Dann sah sie, dass der Kopf geradezu säuberlich abgetrennt worden war , offensichtlich durch einen einzigen Schnitt. Der ist regelrecht geköpft worden. Das war kein tierischer Kampf. Der Tierkopf war um das Maul herum blutverschmiert und erinnerte Pia nicht - wie sonst bei lebenden Bären dieser Art - an die Putzigkeit eines Teddybären. Mit seinen halb geschlossenen Augen und dem gebrochenen Blick schien er sie wie ein heidnischer Götze geradewegs anzusehen.Ein grausiger Anblick! Wer mag das getan haben. Der Nachbar hinter mir, Herr Müller? Hat er das Tier getötet und über den Zaun geworfen? Nein, die Müllers haben ihren Bungalow doch schon lange winterfest gemacht. Da wohnt niemand mehr. Also ist es eindeutig: Der tote Bär ist - neben der herausgeschraubten Glühbirne - ein weiterer Beweis dafür, dass letzte Nacht mit Sicherheit jemand auf meinem Grundstück gewesen sein muss. Ich habe mich also nicht getäuscht, als ich im Bett lag! Wer mag das gewesen sein? Ihr fielen dazu wiederum nur Ahlbrock oder Paskert ein. An den großen Unbekannten mochte sie nicht einmal denken. Pia suchte das gesamte hintere Grundstück ab. Unter dem Jasminstrauch in der Nähe des Kirschbaums fand sie den Rumpf des Waschbären.Jetzt fühlte sie sich plötzlich nicht mehr sicher in ihrem Bungalow. Langsam wird es mir hier zu unheimlich! Sollte ich die Polizei rufen? Wegen eines toten Waschbären? Und die beiden beschuldigen? Nein ... das sind alles doch nur Vermutungen. Mit solchen Beschuldigungen würde ich mich nur lächerlich machen. Und eine Anzeige gegen Unbekannt? Bringt überhaupt nichts! Jetzt muss ich erst mal zu Frau Brückner, damit sie sich das Massaker auch mal anguckt. Vielleicht kann sie mir sagen, wer dahinter stecken könnte, oder einen Rat geben. Die Sache mit den Ratten, das ging ja noch, darauf wollte ich sie gar nicht ansprechen. Aber das jetzt ... das ist schon etwas anderes. Sie schoss mit ihrem Smartphone mehrere Fotos von dem Waschbären und dessen abgetrennten Körperteilen. Dann machte sie sich auf den Weg, fand den Bungalow von Frau Brückner aber völlig verlassen vor. Die Haustür war verschlossen. Merkwürdig, Frau Brückner ist um diese Zeit normalerweise immer zu Hause. Da stimmt doch etwas nicht! Pia kehrte zu ihrem Grundstück zurück, lud den toten Waschbären auf eine Schubkarre und vergrub den Kadaver im Kiefernwald.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Pinnow
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 317 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Brandenburg • Einbruch • Flucht • Kinderheim • Kindesmissbrauch • Krimi • Mecklenburg • Mecklenburg-Krimi • Mord • Nachbarschaftsfehde • Pfarrer • Pferdemörder • Polizistenmord • Psychopath • Sexuelle Belästigung • Stasibunker • Wald
ISBN-10 3-96521-237-0 / 3965212370
ISBN-13 978-3-96521-237-4 / 9783965212374
Zustand Neuware
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