Der Schatz von Rügen und andere phantastische Geschichten/Der Nörgler -  Volker Liebig

Der Schatz von Rügen und andere phantastische Geschichten/Der Nörgler (eBook)

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2019 | 1. Auflage
360 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7504-5373-9 (ISBN)
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Der Schatz von Rügen und andere phantastische Geschichten Peter, ein Ingenieur, kündigt seine Stellung und begibt sich, angeregt durch eine Familiengeschichte auf die Suche. Drei Familien verschwinden unter mysteriösen Umständen aus dem kleinen, schottischen Ort Hampton. Zwei Freunde aus Paris erkunden die Katakomben und stoßen auf eine geheime Kammer. In einer Tankstelle an der Route 66 verliert sich jede Spur von Herbert Gruber. In der Geschichte über das seltsame Haus decken drei Freunde ein Familiengeheimnis auf. Ein Kurzkrimi und ein Quiz vervollständigen das Buch. Der Nörgler- für Liebhaber des boshaften Humors, der Satire und des Zynismus. Erfahren Sie endlich, dass die Mondlandung keine überragende Leistung der USA war, dass der moderne Mensch nicht aus Afrika stammt, dass es den Klimawandel nicht gibt, warum die Bildung im Focus der Parteien steht, oder wozu die Rundfunkgebühr dient. Die 67 Geschichten werden Ihren Horizont so oder so erweitern!

Hampton, eine mysteriöse Begebenheit


An der Bahnstrecke von Glasgow nach Fort William, ungefähr fünfzig Kilometer von Fort William entfernt, liegt in einem hübschen Tal oberhalb von Loch Lomond der kleine Ort Hampton, der vor einiger Zeit in den Mittelpunkt der Presse des ganzen Landes rückte.

Was war passiert? Innerhalb von nur drei Wochen verschwanden sieben Einwohner buchstäblich von der Bildfläche. Das plötzliche Verschwinden der beiden ersten Familien, bestehend aus drei und zwei Personen, geschah innerhalb von vier Tagen. In so einem kleinen Dorf fiel das natürlich wenig später auf. Die örtliche Polizei nahm umgehend die Ermittlungen auf. Mit der Unterstützung der umliegenden Gemeinden leitete die Polizei eine groß angelegte Suche nach den vermissten Personen ein, die sich über zwei oder drei Tage erstreckte und ergebnislos verlief. Schließlich zog man Scotland Yard hinzu. Aber auch diese gut geschulten Detektive und Spezialisten entdeckten keinen Hinweis auf den Verbleib der Vermissten. Die sorgfältige Überprüfung des Umfeldes jeder einzelnen der verschwundenen Personen führte zu keinem Ergebnis.

Das Sonderbarste an diesen Vorfällen bestand jedoch in der Tatsache, dass die Fahrzeuge der beiden betroffenen Familien, die sich sehr wohl kannten, denn schließlich waren sie Nachbarn, einsatzbereit in den Garagen standen. Nach Angaben der Dorfbevölkerung besuchten sie sich gegenseitig sehr selten. Sie pflegten auch sonst keine engeren Beziehungen zu irgendeiner Familie der Ortschaft. Auch die tiefgründige Überprüfung ihrer Kontodaten oder ihrer Telefonrechnungen führten die Ermittler zu keinem neuen Ansatzpunkt. Der Besuch der kleinen Bahnstation und die Befragung der beiden Mitarbeiter, die sich den Tages-und Nachtdienst teilten, brachten die Ermittler nicht weiter. Der eine Bahnhofsangestellte arbeitete ohnehin erst seit zwei Wochen in der Station und stammte auch nicht aus Hampton. Er lebte auch nicht in dem Dorf. Daraufhin wurden alle Einwohner nochmals befragt, aber auch die Pendler, die die Zugverbindung mehr oder weniger regelmäßig nutzten, konnten sich nicht erinnern, eine der Familien in der letzten Zeit am Bahnhof gesehen zu haben. Dies sei auch nicht weiter verwunderlich, erklärten sie den Detektiven, denn die fünf Vermissten legten den Weg zur Arbeit meistens mit dem PKW zurück. Wie konnten die beiden Familien, ohne ihre Autos oder den Zug zu benutzen, Hampton verlassen? Die Beamten notierten sich die unterschiedlichen Angaben über die Arbeitsstellen der verschwundenen Personen und verglichen sie anschließend mit den Erkenntnissen der Hausdurchsuchungen.

An den beiden folgenden Tagen suchten sie die Firmen, bei denen die Männer angestellt waren, und die drei Geschäfte, in denen sich die Frauen ihr Geld verdienten, in Glasgow auf. Obwohl man sich in allen Betrieben bereits ernsthafte Gedanken und Sorgen über das plötzliche und unentschuldigte Fehlen der Mitarbeiter gemacht hatte, konnte sich kein Arbeitgeber oder Vorgesetzter durchringen, die Polizei über diese Vorfälle zu informieren. Sie wollten nichts überstürzen. Die Männer und Frauen wurden als zuverlässig beschrieben.

Mit den Fotos der gesuchten Personen wandte man sich an die schottische Presse, die diese Geschichte auch umgehend aufgriff. Einige große Tageszeitungen Englands berichteten ebenfalls über diese Vorfälle. Die Berichte wurden mehr und mehr aufgebauscht, obwohl keine konkreten Beweise für die verschiedenen Theorien vorlagen. In ganz Großbritannien konnten sich nun die Menschen an der Suche beteiligen. Unzählige Anrufe gingen daraufhin im Yard und der örtlichen Polizei ein. Jedem Hinweis wurde nachgegangen. Die meisten Spuren verliefen kurz darauf im Sand, aber es trafen auch viele Anrufe und Zuschriften, die sich eventuell als nützlich erweisen könnten, ein. Schließlich aber blieben auch diese Ermittlungen ergebnislos.

Der Polizeichef des Verwaltungsgebietes, Mr. John Higgins, zu dem auch Hampton gehörte, wollte sich nicht geschlagen geben, sondern wandte sich an den renommierten Lehrer seiner Gemeinde und Freund James Well, der zwar wenig Erfahrungen in kriminalistischen Dingen besaß, aber über einen deduktiven Verstand verfügte. James Well nahm nach einigem Zögern die Herausforderung an. Zuerst besuchte er Hampton, um sich in den Fall hineindenken zu können. Er sprach mit vielen Einwohnern der Ortschaft, durchsuchte die Häuser der vermissten Personen und stellte erstaunt fest, dass sich beide Gebäude am südlichen Ende des Dorfes befanden. Er fragte sich, ob irgendein Zusammenhang zwischen seiner Beobachtung und dem plötzlichen Verschwinden der Einwohner existierte. Leider fand er jedoch für die vielen Fragen keine rationalen Erklärungen und gab den Fall auf. Selbstverständlich unterrichtete er John Higgins über seine Untersuchungen.

Higgins war zwar tief enttäuscht, hatte er doch mit einem anderen Resultat gerechnet, aber steckte dennoch nicht auf.

Doch dann geschah das Unerwartete. Zwei Anwohner, deren Haus gegenüber den Anwesen der bereits vermissten Bürger stand, verschwanden ebenfalls über Nacht. Wiederum suchten Polizisten und freiwillige Helfer großräumig nach den vermissten Personen. Auch diese Aktion verlief leider ergebnislos. Wie schon zuvor kontaktierten die Ermittler die Arbeitgeber der beiden jungen Menschen. Sie arbeiteten beide in Fort William. Auch dort zeigte man sich zwar erstaunt und besorgt, doch den Gedanken, die Polizei zu informieren, schob man auch hier zur Seite.

Ein signifikanter Unterschied zu den beiden ersten Fällen fiel den Detektiven des Yard und den Polizisten sofort auf. Der PKW der Eheleute stand nicht in der Garage! Umgehend leitete die Polizei eine Fahndung, die sich auf Großbritannien und Nordirland erstreckte, ein.

Zuerst gingen die Beamten von einer Kurzreise der Eheleute aus, denn in einer Schublade des Wohnzimmerschrankes wurden mehrere Straßenkarten und ein Reiseatlas gefunden. Verwandte oder Freunde hatten die beiden jungen Personen nicht besucht.

In den darauffolgenden Tagen klingelten die Telefone der ermittelnden Stellen weiter. Jedem Fingerzeig ging die Polizei nach. Leider ohne Erfolg, bis der Anruf eines Tankstellenpächters aus der Nähe von Clapham in den Focus der Ermittler rückte. Während der Befragung des Pächters wich dieser nicht von seiner Aussage am Telefon ab. Er erklärte sich durchaus bereit, seine Äußerungen zu beeiden. Im Protokoll der Befragung ist zu lesen: „Als Pächter einer Tankstelle, der vor allem in den Anfangsjahren häufig geprellt wurde, habe ich mir angewöhnt, nicht nur auf die Fahrzeuge, sondern insbesondere auf die Gesichter der Kunden zu achten. Sie können mir getrost glauben, dass ich mittlerweile einen Spitzbuben sofort erkenne. Sollte er dennoch abhauen können, ohne zu bezahlen, kann ich das Überwachungsvideo und meine Personenbeschreibung der Polizei zur Verfügung stellen. Fragen Sie nach, aber wir haben fast alle erwischt.“

Das rote Fähnchen - die Ermittler markierten jeden Hinweis auf der Landkarte Großbritanniens - wurde durch das erste Grüne ersetzt.

Bereits einige Tage darauf befragten die Detektivs eine junge Frau, die in ihrer Freizeit gern Landschaftsbilder zeichnete. In ihrem kleinen Atelier, zumindest in der kalten Jahreszeit, widmete sie sich auch der Portraitmalerei. An jenem Tag jedoch saß sie vor ihrer Staffelei, um eine Landschaft festzuhalten, die sich unmittelbar neben einem Parkplatz an der A65 bei Clapham ausdehnt und die Aufmerksamkeit eines geschulten Betrachters auf sich ziehen musste. Vor einiger Zeit hatte sie dort während einer Autofahrt eine Pause eingelegt, um sich etwas zu entspannen. An diesem Tag wählte sie ihren Standort so, dass sie sowohl den Parkplatz beobachten, als auch die Landschaft zeichnen konnte. Dies war ihre bewährte Vorgehensweise, um Diebe von ihrem Auto verscheuchen zu können. Ein zweiter PKW hielt unmittelbar hinter ihrem Ford. Die Zeugin beobachtete ein junges Pärchen. Der Mann und die Frau verließen zwar ihr Auto, aber nahmen von dem Ford keine Notiz. Sie versuchte das Paar zu belauschen, denn die Art und Weise ihrer Bewegungen erschienen der Malerin irgendwie seltsam zu sein. Sie benutzte in diesem Zusammenhang die Wörter „linkisch“ und „verdreht“. Das gelang ihr jedoch nicht, denn der Lärm der vorbeifahrenden Autos übertönte so ziemlich alles. Wieder daheim durchstöberte sie den Zeitungsständer, denn während der Rückfahrt war ihr eingefallen, dass sie die Frau und den Mann schon einmal irgendwo gesehen hatte. Sie fand die Zeitung und informierte die Polizei und den Yard. Ein zweites grünes Fähnchen erschien auf der Karte Großbritanniens.

Auch nach weiteren Tagen anstrengender Suche entdeckte die Polizei den Wagen der Vermissten nicht. Da der Yard und die Polizei sofort die Presse informiert und die Bürger um weitere Mithilfe gebeten hatten, konnten einige Anrufe und Mitteilungen, die unterdessen eingingen, ausgesondert werden. Die Polizei ging nicht davon aus, dass das Ehepaar kreuz und quer durch Schottland und England reiste. Auf ihrer Karte Großbritanniens markierten sie jeden Hinweis, der sich auf den PKW oder die beiden...

Erscheint lt. Verlag 5.11.2019
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
ISBN-10 3-7504-5373-X / 375045373X
ISBN-13 978-3-7504-5373-9 / 9783750453739
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