G. F. Unger 2047 (eBook)

Fort Phil Kearney

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9357-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

G. F. Unger 2047 - G. F. Unger
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Dies ist die Story des berühmtesten Forts am Bozeman Trail, in dem die Armee einen aussichtslosen Kampf gegen die Übermacht von dreitausend Indianern führte. Und gleichzeitig ist es die Geschichte des Scouts Jim Cloud und der Frau, die er liebte ...

Es ist unmöglich, von G.F. Unger nicht gefesselt zu werden! Seine Romane erscheinen exklusiv im Bastei Verlag!

Ja, Jim Cloud ist ein weißer Mann, aber eigentlich wirkt er fast wie einer der großen, sehnigen, zähen und stolzen Urherren der Hochprärie, wie ein echter Dakota-Sioux vom Stamm der Oglala oder Hunkpapa. Sein Haar ist blauschwarz, sein Gesicht dunkel gebräunt. Es ist ein scharfes und verwegenes Gesicht. Seine Augen sind grün. Sie haben stets einen ruhig und fest prüfenden Blick.

Er trägt Lederkleidung wie alle Angehörigen der sogenannten Hirschleder-Brigade, also die Jäger, Scouts und Bergläufer.

Wie Jim Cloud dort so auf seinem schwarzen Wallach verhält, über das Land späht und dann wieder auf die sechs fahrenden Wagen blickt, da wirkt er ganz wie ein Mann, der auf die vollkommenste Weise in diese Welt hineingestellt wurde, in eine Welt, in der sich längst nicht jeder Mann behaupten kann.

Denn es ist eine ganz besondere Welt hier am Bozeman-Weg zwischen Fort Laramie und dem Powder River.

Er macht nur eine leichte Körperbewegung, die das schwarze Pferd unter ihm jedoch sofort richtig deutet. Es wendet sich zur Seite und trägt den Reiter auf die andere Seite des Hügelkammes, sodass Jim Cloud nun zur westlichen Seite der Hügelkette hinunterblicken kann.

Was er dort kommen sieht, lässt seinen Gesichtsausdruck härter und bitterer werden. Seine Lippen pressen sich fest zusammen. Seine Augen werden schmal.

»Oh, zum Teufel«, murmelt er, »was sind das für Dummköpfe dort in Washington, die eine Indianerpolitik machen, wie sie nicht dümmer und unglücklicher sein könnte!«

Er erinnert sich wieder scharf daran, wie es vor zwei Tagen bei Fort Laramie war.

Fünftausend Indianer waren rings um Laramie versammelt, und die großen Häuptlinge waren gekommen, um mit dem Regierungsbeauftragten über den Bozeman-Weg zu verhandeln.

Denn dieser Weg führt mitten durch das Indianerland hinauf nach Montana. Als man mitten in den Verhandlungen war, die den Weißen die Benutzung des Bozeman-Wegs einbringen sollte, kam Colonel Henry B. Carrington anmarschiert, und er kam an der Spitze von siebenhundert Soldaten und vielen Wagen, Geschützen und sogar einem Musikzug, der mit klingendem Spiel an der Spitze zog.

Und als einige Indianer jenen Colonel Carrington fragten, was er denn hier mit seinen vielen Soldaten wolle, da erwiderte dieser gradlinige Offizier schlicht, dass er gekommen sei, um im Powder-River-Land einige Forts zu errichten.

Jim Cloud grinst bitter, als er daran denkt, was es plötzlich für eine Aufregung unter den versammelten Indianern gab.

Oh, die Verhandlungen waren sofort beendet.

Und Rote Wolke sagte mit der ganzen Verachtung, zu der ein Indianer fähig ist: »Wir sitzen hier, um über die Benutzung des Weges durch unser Land zu verhandeln. Doch indes man hier versucht, uns mit Worten eine Erlaubnis abzuringen, schickt der Weiße Vater viele Soldaten, die uns einfach den Bozeman-Weg stehlen sollen, bevor wir überhaupt ja oder nein gesagt haben. Es wird Krieg geben, wenn dieser Adlerhäuptling mit seinen Soldaten ins Powder-River-Land kommt, um Festungen zu errichten. Es wird Krieg geben.«

Und nachdem Rote Wolke diese Worte gesprochen hatte, war alles vorbei und beendet.

Die fünftausend Indianer, die in vielen Dörfern rings um Laramie lagerten, zogen unheimlich schnell wieder ab.

Am nächsten Morgen waren nur noch einige zahme, degenerierte und mehr oder weniger dem Suff verfallene Agentur-Indianer da.

Die Stämme der Sioux aber waren unterwegs ins Powder-River-Land, um dort auf den Adlerhäuptling Carrington und dessen Soldaten zu warten.

An diese Begebenheit erinnert sich Jim Cloud nun also wieder.

Denn was er dort westlich der Hügelkette kommen sieht, sind jene siebenhundert Soldaten mit Colonel Carrington an der Spitze.

Sie sind wahrhaftig zum Powder River unterwegs.

Jim Cloud wird klar, dass er hinunter muss zu diesem Colonel Carrington, um ihn um Hilfe zu bitten. Denn so furchtlos Jim Cloud auch ist, kann er es doch nicht mit dreizehn hartgesottenen Burschen aufnehmen, die mit sechs Wagenladungen Whisky zu den Indianern wollen.

Aber wird Colonel Carrington ihm helfen?

Was ist Carrington für ein Mensch – was für ein Offizier?

Jim Cloud seufzt. Er lebt schon seit seiner Kindheit im Land. Er war schon mit seinem Vater hier, bevor die Armee kam und den indianischen Händlern Laramie abkaufte und ein Fort daraus machte.

Jim Cloud kann bald erkennen, dass man ihn bemerkt hat. Vorn beim Colonel reiten auch zwei weiße Scouts. Einer davon ist Büffel-Joe. Joe wird jetzt den Colonel gewiss über ihn, Jim Cloud, aufklären.

Der Colonel sitzt kerzengerade auf seinem Pferd. Nein, er ist ganz und gar kein Kavallerieoffizier.

Er ist ein schon älter wirkender Mann, eisgrau an den Schläfen, hager, schmal, mit einem ruhigen Gesicht, in dem die stets mit Zurückhaltung prüfenden Augen eines bescheidenen Mannes das auffälligste Merkmal sind.

Dieser Colonel gehört nicht zu der forschen und vorwärts drängenden Sorte.

Er gehört zu der stillen, ruhig-vornehmen Sorte, die zwar pedantisch ist, doch auf irgendeinem bestimmten Gebiet erstklassige Leistungen vollbringen kann.

Dies alles spürt Jim Cloud instinktiv, indes er neben den Colonel reitet, höflich grüßt und ihn betrachtet und studiert.

»Nun, Mister Cloud«, sagt der Colonel mit präziser und zugleich unpersönlicher Höflichkeit. »Führt Sie ein besonderer Anlass zu uns?«

Jim Cloud nickt. Er blickt sich um, erwidert Büffel-Joes Nicken und blickt dann in die Augen eines Offiziers, der ein Stück seitlich hinter dem Colonel reitet.

Dieser Captain ist ganz und gar das Bild eines verwegenen und forschen Kavallerieoffiziers. Jim Cloud kennt ihn vom Ansehen. Es handelt sich um Captain William Fetterman, der während des Bürgerkrieges schon einmal Lieutenant Colonel war und der dem Colonel als Kavallerieoffizier beigegeben wurde. Er hat offensichtlich den Auftrag, unter dem Kommando von Colonel Carrington eine Kavallerieabteilung aufzustellen, sobald die Forts gebaut sind.

Der Blick des Captains ist eisig, abweisend und irgendwie etwas verächtlich.

Jim Cloud lächelt leicht, denn er kennt auch diese stolze Sorte von Offizieren, bei denen der ebenbürtige Mensch erst beim Lieutenant beginnt.

Überdies hat Captain William Fetterman in Laramie stolz verkündet, dass er mit fünfzig Kavalleristen Rote Wolke und dessen ganzen Stamm in Fetzen hauen würde.

Jim Cloud hält diese Sorte von Offizieren für arrogante Narren, deren Selbstüberschätzung nichts anderes als verblendete Dummheit ist.

Er wendet sich an den Colonel.

»Ich möchte Ihre Hilfe, Sir«, sagt er schlicht. »Ein Dutzend Reiter unter der Führung eines erfahrenen Sergeants. Ich sehe, dass Sie keine Pferde bei sich haben, Colonel. Doch Sie könnten einige Wagen anhalten und die Maultiere ausspannen lassen, damit …«

»Wozu bitten Sie um meine Hilfe, Mister Cloud?«, fragt der Colonel nüchtern. In seiner Stimme aber schwingt kaum merklich ein ärgerlicher und abweisender Ton mit. Er ist offensichtlich ein Mann, der sich nicht gerne durch irgendwelche Nebensächlichkeiten von seinem Weg abbringen lässt.

Er hat den Befehl, ins Powder-River-Land zu marschieren und dort einige Befestigungen zu errichten. Und genau das und nichts anderes will er tun.

Er erinnert sich jedoch daran, dass Büffel-Joe, der sein erster Scout ist, ihm über diesen Jim Cloud, als dieser sich näherte, eine sehr günstige Auskunft gab.

Jim Cloud deutet auf die Hügelkette, von der er kam.

»Auf der anderen Seite dieser Hügelkette fahren sechs mit Schnaps gefüllte Wagen zu den Indianern. Sie gehören Gordon Banner und dessen Mannschaft. Er ist ein Händler von der übelsten Sorte. Bald werden einige Indianerdörfer völlig betrunken sein.«

»Na und! Sollen sich die roten Affen doch vergiften!«

Es ist Captain Fetterman, der diese Worte scharf und verächtlich hören lässt.

Aber Jim Cloud wendet sich nicht einmal nach ihm um.

»Es sind einige Wagenzüge nach Montana und Oregon unterwegs«, sagt Jim Cloud drängend. »Diese Wagenzüge brachen auf, weil sie glaubten, dass die Verhandlungen bei Laramie noch viele Tage dauern und bestimmt zu einem guten Ende führen würden. Aber wenn sich die Indianer in den nächsten Tagen richtig betrinken können, werden sich bald tausend verrückte Krieger auf diese Wagenzüge stürzen. Sie werden Kinder, Frauen und Männer töten. Betrunkene Indianer sind so ziemlich die schlimmste Sache, die es gibt. Jeder Weiße, der an die Indianer Schnaps verkauft, sollte auf der Stelle erschossen werden. Colonel, ich kann es allein nicht mit dreizehn Burschen aufnehmen, die sämtlich hartgesotten sind und kämpfen können wie die Teufel. Ich möchte von Ihnen eine kleine Abteilung. Ich will die Schnapsladung vernichten. Dies allein schon wird Dutzenden von Menschen das Leben retten. Die Indianer sind nach der Enttäuschung in Laramie jetzt ohnehin wild wie die Hornissen. Wenn sie jetzt noch Schnaps bekommen …«

Er verstummt bitter, und seine Handbewegung besagt, dass sich jeder Mann mühelos ausmalen kann, was dann passieren wird.

Der Colonel aber wendet nur den Kopf und betrachtet ihn von oben bis hinunter zu den Steigbügeln – und dann wieder hinauf.

Der Colonel hat ernste Augen, aber es ist auch ein Staunen darinnen. Für einen Moment wirken diese Augen wie ungläubige Kinderaugen. Dann werden sie unwillig im Ausdruck.

Sie sind ein sehr deutlicher Spiegel seiner Gefühle.

Nun schüttelt er den...

Erscheint lt. Verlag 28.1.2020
Reihe/Serie G.F.Unger
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Western • Western-roman • Westernromane • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7325-9357-6 / 3732593576
ISBN-13 978-3-7325-9357-6 / 9783732593576
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