Jerry Cotton 3267 (eBook)

Du wirst sterben, Cop!

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9267-8 (ISBN)

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Jerry Cotton 3267 - Jerry Cotton
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Bei einem Überfall auf einen Supermarkt wurde der Manager erschossen. Pech für die Gangster, dass ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt ein Streifenwagen - besetzt mit den Sergeants Christopher Mitchell und Joseph Fox - ganz in der Nähe war. Sie stellten die Verbrecher, und es kam zu einem wilden Feuergefecht. Schließlich waren die Räuber gezwungen, sich mit mehreren Geiseln in den Markt zurückzuziehen.
NYPD und FBI umstellten das Gebäude, die Profilerin Dr. Iris McLane sollte mit den Gangstern verhandeln. Diese verlangten freies Geleit und drohten, alle zehn Minuten eine Geisel zu erschießen. Zum Glück gelang es uns, alle Geiseln bis auf eine zu befreien. Doch dummerweise konnte sich einer der Gangster in den Keller retten und durch die Kanalisation fliehen. Der zweite wurde von Sergeant Fox angeschossen. Auf der Trage liegend, fauchte ihm der verletzte Gangster ins Gesicht: 'Du wirst sterben, Cop!'

Zwei Stunden vor dem Überfall kauten Rambo und Rocky, die beiden Räuber, noch einmal gut durch, was sie vorhatten, um das Risiko zu minimieren.

»Um siebzehn Uhr geht die stellvertretende Filialleiterin von Kasse zu Kasse, übernimmt das bis zu diesem Zeitpunkt eingenommene Geld, bringt es ins Büro der Betriebsleitung und legt es in den Safe«, sagte Rambo.

Er hieß eigentlich anders, aber da er ein großer Stallone-Fan war, hatte er sich diesen Namen zugelegt, und sein Komplize hieß aus demselben Grund Rocky. Sie waren neunzehn und zwanzig Jahre alt und wollten heute bei DISACO mal so richtig absahnen.

»Die Tür ist mit einem sechsstelligen Zahlencode gesichert«, fuhr Rambo fort. »Aber den brauchen wir uns nicht zu beschaffen. Sobald die Frau das Büro betritt, sind wir zur Stelle, schlüpfen mit ihr hinein, krallen uns den Zaster und verduften wie ein Furz im lauen Abendwind.«

Rocky kicherte. »Die Alte wird Augen machen, wenn ich ihr meine Wumme zeige.«

Rambos Miene verfinsterte sich. »Dein Hosenstall bleibt zu, Kumpel.«

»Ich meine die andere Wumme.«

Gegen die hatte Rambo nichts einzuwenden.

»Wenn die Sache reibungslos abgeht, ist sie im Nullkommanix erledigt und niemand kommt zu Schaden«, sagte er. »Im anderen Fall könnte der Coup auch sehr blutig werden.«

Rocky schürzte die Lippen. »Ich hab kein Problem damit. Es gibt ohnehin schon viel zu viele Menschen auf der Welt.« Er hob die Hand. »Gib mir fünf, Bro.«

Rambo hatte grinsend abgeklatscht, und jetzt waren sie im Supermarkt und zogen ihre Operation wie geplant durch. Sobald die fünfzigjährige, rundliche stellvertretende Filialleiterin mit der Geldkassette das Büro der Marktleitung betrat, bekam sie von hinten einen brutalen Stoß.

Sie schrie erschrocken auf, ließ die Metallkassette fallen und stolperte verstört vorwärts, während ihr die beiden Maskierten mit raschen Schritten folgten.

Zwei junge Frauen und ein Mann mittleren Alters befanden sich im Raum. Sie saßen an großformatigen Schreibtischen. Der Mann beantwortete am Computer Bestellungsanfragen, die Frauen telefonierten.

»Auflegen!«, blaffte Rambo. »Sofort auflegen!«

Die Frauen gehorchten augenblicklich.

»Keiner bewegt sich!«, rief Rambo rau. »Sonst knallt’s!«

Er fuchtelte bedrohlich mit seiner Kanone herum.

Der Mann und seine Kolleginnen waren kalkweiß.

Rocky bückte sich, hob die Geldkassette auf, öffnete sie und stopfte die vielen Banknoten, die in diesem Büro gezählt und gebündelt werden sollten, hastig in die großen, eigens zu diesem Zweck eingenähten Innentaschen seiner Regenjacke.

»Fertig?«, fragte Rambo, während er die Anwesenden mit seinem Revolver in Schach hielt.

»Fertig«, antwortete Rocky.

»War uns ein Fest, Leute!«, sagte Rambo zu den DISACO-Angestellten. Und zu Rocky: »Abmarsch!«

»Schön brav bleiben, wenn ihr an eurem Leben hängt«, rief Rocky.

Dann zog er sich – mit prall gefüllten Taschen – im Krebsgang zurück.

Rambo ging neben ihm. Er öffnete die Tür. Von innen brauchte man keinen Code dafür.

Noch lief die Aktion wie geschmiert, doch plötzlich stellte sich den Maskierten Hugh Woodruff, der Marktmanager, mit kühner Entschlossenheit entgegen. Er war in der Nähe gewesen, hatte den erschrockenen Schrei seiner Stellvertreterin und den scheppernden Aufprall der Metallkassette gehört und war sofort hierher geeilt.

»Verdammt!«, entfuhr es Rocky.

»Aus dem Weg, Mann!«, schnappte Rambo.

Hugh Woodruff dachte nicht daran, ihm diesen Gefallen zu tun. Er war bis vor zehn Jahren bei der Army gewesen. Bestens trainiert, mutig, entscheidungsstark.

Man hatte ihm nahegelegt, sich bei den Navy Seals, den Härtesten der Harten, zu bewerben. Und er hätte das auch mit ziemlicher Sicherheit getan, wenn ihm DISACO nicht einen gut bezahlten Job mit besten Aufstiegschancen angeboten hätte.

Es kam für ihn nicht infrage, den Weg für die Maskierten freizugeben.

»Gottverdammtes Lumpenpack!«, schnauzte er die Verbrecher an. »Nichts arbeiten, aber viel Geld haben wollen, was? Das würde euch so passen!«

Rambo richtete seine Waffe auf ihn.

»Ich bringe dich in den Knast, du feiger Hosenscheißer!«, knurrte Hugh Woodruff. »Glaubst du, ich fürchte mich vor dir?«

»Du gehst jetzt auf der Stelle zur Seite, sonst lege ich dich um«, zischte Rambo. Schließlich hatte er es verdammt eilig. »Ich bluffe nicht.«

Knisternde Spannung lag in der Luft. Inzwischen hatten einige Kunden mitbekommen, was da lief, und jemand rief nervös nach der Polizei.

Für einen Sekundenbruchteil schien die Zeit stillzustehen. Woodruff gab nicht nach – und Rambo wusste, dass er handeln und seine Drohung wahrmachen musste.

Er hatte kein Problem damit, konnte nur nicht verstehen, wie man dermaßen unvernünftig sein konnte.

Wofür hielt sich der Marktmanager? Meinte er, Superman zu sein? Und unverwundbar? Hing der Blödmann denn überhaupt nicht an seinem Leben? Was wollte er mit bloßen Händen gegen zwei bewaffnete, zu allem entschlossene Räuber ausrichten?

Rambo beschloss, kurzen Prozess mit dem Idioten zu machen.

Woodruff war ein exzellenter Nahkämpfer. Bei der Army war er innerhalb kürzester Zeit besser gewesen als die Männer, die ihn ausgebildet hatten, und er trainierte noch immer viermal in der Woche mit großem Ehrgeiz und beispielloser Härte. Er verließ sich darauf, dass die Maskierten nicht damit rechneten, von ihm angegriffen zu werden – und genau darin sah er seine Chance. Er stieß einen röhrenden Kampfschrei aus und wuchtete sich vorwärts.

Doch Rambo ließ sich nicht überrumpeln. Er stoppte den viel zu selbstbewussten Angreifer eiskalt mit einer schnellen Kugel, ehe es zum – von Woodruff beabsichtigten – Körperkontakt kommen konnte.

Der Marktmanager wurde zuerst kraftvoll herumgerissen und brach dann, tödlich getroffen, zusammen – und zwischen den DISACO-Verkaufsregalen brach eine Panik aus, wie es sie in diesem Supermarkt noch nie gegeben hatte.

»Los!«, sagte Rambo zu seinem Komplizen. »Raus!«

Sie stürmten los, und niemand versuchte sie mehr aufzuhalten.

»Echt?«, staunte Zelda Mitchell. »Du hast es getan?«

Joseph Fox nickte stolz. »Yep.«

»So richtig, wie es sich gehört?«

»Aber hallo.«

»Mit Niederknien, Ring zeigen und fragen?«

»Genau so«, bestätigte Fox.

»Ich hätte, ehrlich gesagt, nicht gedacht, dass du so romantisch bist«, gestand Zelda.

»Ich musste die feierliche Aktion dreimal verschieben, bis die Situation endlich optimal war«, vertraute Sergeant Joseph Fox seiner Kollegin an. Sie waren ungefähr gleich alt.

»Und nun bist du mit Becca Quaid offiziell verlobt. Vom Markt. Nicht mehr zu haben«, fasste Sergeant Zelda Mitchell schmunzelnd zusammen.

»Seit gestern«, bestätigte Fox.

Der Polizeifunk untermalte permanent ihr sehr privates Gespräch: Eine aus dem Ruder gelaufene Demonstration von Umweltaktivisten da … Ein Mann, der in selbstmörderischer Absicht auf ein Baugerüst geklettert war, dort …

Mord und Totschlag an allen Ecken und Enden. Aber immer zu weit entfernt für den NYPD-Wagen, in dem Sergeant Fox und seine aparte Kollegin unterwegs waren.

»Wie hat Becca reagiert?«, wollte die junge Polizistin wissen.

Kein anderer Beruf wäre für sie infrage gekommen. Nicht, nachdem der Vater und alle drei Brüder bereits Cops gewesen waren. Sie saß neben Fox auf dem Beifahrersitz.

»Erzähl«, verlangte sie mit leuchtenden Augen. »Ich bin ja überhaupt nicht neugierig, möchte nur alles wissen. War sie überrascht? Hat sie geahnt, dass du ihr einen Heiratsantrag machen würdest?«

»Sie war total von der Rolle, hat geweint, mich geküsst und mindestens hundert Mal Ja gesagt. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja …« Er lachte glücklich.

»Sie ist eine wunderbare Frau. Eine bessere Wahl hättest du nicht treffen können. Ihr passt großartig zusammen.«

»Finde ich auch«, gab Fox zurück. »Ich küsse den Boden, auf dem sie geht.«

Er und Zelda waren ein Herz und eine Seele, doch das war nicht immer so gewesen. Sie hatten erst dienstlich und menschlich zueinander finden müssen.

Anfangs war Fox verärgert gewesen, als ihm der Captain Zelda Mitchell als Partnerin aufs Auge gedrückt hatte. Er hatte sie für eine affektierte Tussi gehalten, die immer alles besser wissen wollte.

Und Joseph Fox war in ihren Augen ein blöder Macho gewesen. Einer von diesen vielen bescheuerten, testosterongesteuerten Typen, die es in einer Großstadt wie New York wie Sand am Meer gab und die von Frauen immer nur das Eine wollten.

Ein großer Irrtum auf beiden Seiten. Seit sie ihn erkannt hatten, waren sie ein unzertrennliches Team und auch privat die besten Freunde – ohne … Nun ja, ohne irgendwelche sexuelle Ambitionen. Auf dieser Ebene gingen sie getrennte Wege.

»Wann werdet ihr heiraten?«, erkundigte sich Zelda Mitchell.

»Damit wollen wir noch etwas warten.«

»Nach dem Motto: Drum prüfe ewig, wer sich bindet? Worauf wollt ihr denn warten?«

»Wir haben noch keine Wohnung gefunden, die sowohl preiswert als auch groß genug für uns beide wäre.«

»Ich hoffe, ihr vergesst nicht, mich zu eurer Hochzeit einzuladen«, sagte Zelda Mitchell.

»Wie könnten wir?«, gab ihr Kollege schmunzelnd zurück. »Becca liebt...

Erscheint lt. Verlag 28.1.2020
Reihe/Serie Jerry Cotton
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • Action Abenteuer • action romane • action thriller • action thriller deutsch • alfred-bekker • Bastei • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • Bestseller • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • erste fälle • Fall • gman • G-Man • Hamburg • Heft • Heftchen • Heftroman • heftromane bastei • Kindle • Krimi • Krimiautoren • Krimi deutsch • krimi ebook • Krimi kindle • Kriminalfälle • Kriminalgeschichte • Kriminalgeschichten • Kriminalroman • Kriminalromane • kriminalromane 2018 • kriminalromane deutsch • Krimi Reihe • Krimireihen • krimi romane • Krimis • krimis&thriller • krimis und thriller kindle • Krimi Urlaub • letzte fälle • martin-barkawitz • Polizeiroman • Romanheft • Roman-Heft • schwerste fälle • Serie • Soko-Hamburg • spannend • spannende Krimis • spannende Thriller • Spannungsroman • Stefan Wollschläger • Tatort • Terror • thomas-herzberg • Thriller • Wegner
ISBN-10 3-7325-9267-7 / 3732592677
ISBN-13 978-3-7325-9267-8 / 9783732592678
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