Geister-Detektiv Mark Tate 6 - 5 Romane in einem Band -  W. A. Hary

Geister-Detektiv Mark Tate 6 - 5 Romane in einem Band (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-3637-7 (ISBN)
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Dieses Buch enthält folgende Mark Tate Romane: W.A.Hary: Tote, die nicht ruhen W.A.Hary: Satansbräute weinen nicht W.A.Hary: Ein Geist lädt zum Gruseln ein W.A.Hary: Grüße vom Leibhaftigen W.A.Hary: Es ist nicht alles Geist, was spukt Mark Tate ist der Geister-Detektiv. Mit seinem magischen Amulett, dem Schavall, nimmter es mit den Mächten der Finsternis auf und folgt ihnen in andere Welten und wenn es sein muss, bis in die Hölle. Ihm zur Seite steht May Harris, die weiße Hexe.

Satansbräute weinen nicht






Vorwort



Die unheimliche Macht, die von Kairo aus die ganze Welt ins Chaos stürzen wollte, war besiegt. Ich, Mark Tate, durfte zufrieden sein. Am nächsten Tag reiste ich gemeinsam mit meiner Freundin May Harris zurück nach London.

Don Cooper, unser beider Freund, hatte sich nicht mehr ge­meldet. Ich erinnerte mich der besonderen Rolle, die er gespielt hatte. Um mich zu überlisten, schlüpfte einer aus dem Kreis der furchtbaren Magiere in Dons Rolle. Dazu übernahm er Dons Geist. Eine Inkarnation, auf die sogar mein Amulett, der Schavall, hereinfiel. Das war letztlich Sinn und Zweck dieses Vorgehens ge­wesen. Der Schavall, von mir auch Dämonenauge wegen seiner besonderen Form genannt, geriet in die Hände des Gegners. Daß wir siegten, war nur dem Um­stand zu verdanken, daß die Ma­giere den Schavall letzten En­des doch unterschätzt hatten.

Don Coopers Geist war frei und kehrte in den eigenen Körper zurück, dessen Aufenthaltsort ich nicht kannte. Die letzte Bitte von Dons Geist war, daß wir uns nicht um ihn kümmern, sondern nach London zurückkehren soll­ten, um Lord Frank Burgess zu schicken, der Don Coopers Reise­paß besaß. Ohne einen Paß war man im Ausland ziemlich hilflos.

Es leuchtete mir ein. Deshalb kehrte ich Kairo den Rücken, ohne zu ahnen, daß Don Cooper inzwischen Gefangener des Grau­ens war.


1



Die Ruine von Ardon war bei ihrer zufälligen Entdeckung eine Weltsensation. Das verdankte sie vor allem der Tatsache, daß sie trotz der vernichtenden Umwelt­einflüsse im Nildelta baulich noch vollkommen erhalten war. In­sofern traf die Bezeichnung Ruine gar nicht zu. Doch das ausge­grabene Gemäuer enthielt keinerlei Einrichtungsgegen­stände oder Hin­weise auf ihre Benutzung. Die aus Zyklopen­mauerwerk beste­hen­den Wände waren kahl, ohne die üblichen Zeichen, mit denen sich die Erbauer oder auch deren Nach­folger sonst verewigten.

Das allgemeine Interesse ver­lor sich naturgemäß sehr schnell und blieb auf eine Handvoll Ar­chäologen reduziert, die nahe der Ruine von Ardon, wie man sie nach ihrem zufälligen Entdecker nannte, campierten. Bewachung und dergleichen entfielen. Grab- und Schatzräuber fanden keine Beute.

Es war Mitternacht. Zwei der Wissenschaftler hatten Schwierig­keiten, den wohlverdienten Schlaf zu finden. Aus gutem Grund: In dieser Nacht brachten die beiden, nämlich Steve Candall und Helen Sanders, zum ersten Mal den Mut auf, sich ihrer gegenseitigen Liebe zu versichern. Bislang bekämpf­ten sie solche Gefühle, weil sie um ihre Objektivität in ihrer wissenschaftlichen Arbeit fürchte­ten.

In Sichtweite des Lagers um­armten sie sich. Helen klammerte sich an Steve fest wie eine Ertrin­kende.

»Mein Gott!« flüsterte sie, »ich hätte es nie für möglich gehalten. Liebst du mich wirklich?«

Steve entgegnete, in dem Be­mühen, Erklärungen für seine Gefühle zu finden:

»Wir verschrieben uns der Wissenschaft und merkten nicht, wie sehr wir in ihr nur das Alibi für unsere Flucht aus dem nor­malen Leben fanden. Die Nor­malität holte uns ein. Zwei Men­schen entdeckten, daß es auch andere Interessen gibt als das Forschen nach Erkennt­nissen.«

Er merkte, wie unpassend nüchtern-philosophische Be­trachtungen in einem solchen Augenblick waren, faßte behut­sam unter Helens Kinn und hob ihr Gesicht.

Im blassen Sternenlicht wirkte sie kreidebleich. Tränen schim­merten in ihren Augen, die da­durch wie kalte Bergseen wirk­ten. »Hoffentlich ist es nicht zu spät für uns!« weinte sie.

Steve wunderte sich ein wenig über ihre Worte und wollte schon sagen, daß es niemals zu spät für die Liebe war, aber stattdessen küßte er ihr die Tränen von den Wangen. Seine Lippen fanden ih­ren Mund. Ihrer beider Leiden­schaft wuchs und ließ sie zu Boden sinken. Ein nie gekanntes Gefühl der gegen­sei­tigen Zunei­gung hatte sie er­grif­fen.

Schritte!

Sie fuhren zusammen, kehr­ten jäh in die Realität zurück. Ih­re Körper verschmolzen mit den Schatten der Nacht.

Die Schritte näherten sich. Eine Gestalt. Sie kam nicht aus Richtung Camp, sondern von der Ruine!

Langsam schälte sie sich aus dem Dunkel. Hinter ihr die von der Erde befreiten Mauern wie ein Scherenschnitt.

Ein eigenartiges Leuchten ging von der Gestalt aus, als umgebe sie eine Aura.

Die beiden Menschen erschau­erten. Die Gestalt schritt rasch aus. Sie kannte ihr Ziel. Unweigerlich würde sie an den beiden vorbeikommen.

Die Szene wirkte unheimlich, bedrückend. Die beiden wagten nicht, sich zu bewegen. Sie waren ganz sicher, daß sich niemand vom Camp in der Ruine befunden hatte. Wer war der Fremde?

Das unheimliche Leuchten verstärkte sich, brach aus der Haut des Mannes. Grüner Schein, der aus allen Poren si­ckerte und dort sichtbar wurde, wo der Körper nicht von Kleidung verdeckt wurde.

Der Mann trug einen norma­len Straßenanzug nach euro­päischem Muster. Die star­ren Gesichtszüge kamen den beiden nicht vertraut vor.

Jetzt erreichte er sie, würdigte sie jedoch keines Blickes, ging vorüber.

Unwillkürlich starrten Helen Sanders und Steve Candall hin­terher. Sie erwachten erst aus der Bewegungslosigkeit, als die Gestalt aus ihrem Blickfeld ent­schwunden war.

Steve fing sich als erster.

»Wer war das?« Lieber hätte er gefragt: WAS war das?

»Die Ruine!« ächzte Helene Sanders.

Auch Steve sah es. Dasselbe Leuchten. Als hätte der Fremde einen Teil davon mit sich genom­men.

Ferne Musik schien anzu­schwellen. Sphärenmusik, die nicht von dieser Welt stammte.

Etwas schwebte über dem viel­tausendjährigen Gemäuer, wie ein diffuser Nebelstreif, hell, fast weiß, nahm die Konturen einer Frau im langen Gewand an. Ein vages Winken in die Richtung, in die sich die Gestalt des Fremden entfernt hatte.

Der Sphärengesang erfüllte die alten Wände aus Zyklopenmauer­werk, lockte die beiden Men­schen an.

Sie schritten darauf zu, in einer Mischung aus Neugierde und Scheu. Keiner der beiden Wissenschaftler ahnte, was sie erwartete, doch sie hatten keine Angst.

Nur einmal warf Steve einen Blick zurück.

Da war der Fremde wieder. Er stand abseits, wandte ihnen sein Gesicht zu, war auf diese Entfer­nung aber kaum erkenn­bar. Kraftlos hingen die Arme herab.

Der weiße Schatten über dem Gemäuer verlor seine Form. Ein ersterbendes Säuseln. War es nur der Wind, der sich in den engen Mauerfugen verfing?

Steve Candall blieb stehen. Alles in ihm lehnte sich auf.

Gefahr! schrie sein Inneres. Geh nicht weiter!

Er fand die Kraft, Helen am Arm aufzuhalten. Sie blickte ihn an, als wäre er ihr völlig fremd.

Ein Lachen hallte wider. Es klang gemein und aggressiv.

Steve schaute zum Lager. Nichts rührte sich. Warum merkte niemand, was hier vor sich ging? War alles nur ein Traum, eine Wahnvorstellung, in der beide gefangen waren und an der niemand sonst teilnehmen konnte?

Steve Candall ballte die Hände zu Fäusten.

»Bleib hier! Ich geh allein hin­ein!« wollte er sagen. Seine Lip­pen bewegten sich, doch kein Laut verließ sie.

Helen gehorchte auch so. Sie machte Anstalten, ihn aufzuhal­ten. Es blieb beim Versuch.

Mit festem Schritt betrat Steve Candall die Ruine.

Ein Zittern durchlief die Wän­de ringsum. Drohten sie einzu­stürzen, um ihn unter sich zu be­graben?

»Steve!« Der verzweifelt klin­gen­de, verwehende Ruf von He­len.

»Steve!«

Steve schritt weiter, wie in Trance, durchquerte den Vor­raum. Die Zwischentür. Ebenfalls offen. Das Glühen herrschte auch im Innern des Gebäudes.

Erneutes Beben. Es drang aus der Erde herauf. Ein Scharren und Ächzen.

Steve Candall blieb in der Tür­öffnung stehen. Im düsteren Licht sah er eine seltsame Erschei­nung. Sie jagte ihm keine Angst ein.

Der helle Schatten, den er auch über dem Dach des Gebäu­des gesehen hatte. Jetzt schwebte er durch die festen Mauern, tauchte aus dem Deckengewölbe, sank zu Boden. Dort befand sich ein dunkles Loch, in dem die Er­scheinung ver­schwand.

Steve Candall wankte näher. Das Loch zog ihn an wie ein Magnet. Er streckte die Arme aus, als wollte er sich gegen den Zwang wehren. Vergeblich!

Steve stürzte vornüber.


2



Helen hielt es nicht mehr aus vor Sorge und Angst um den Geliebten. Sie glaubte, Steve Can­dall niemals mehr lebend wieder­zusehen, rief nach ihm.

Keine Antwort.

Ihre Gedanken wirbelten im Kreis, blieben ungeordnet, bis sich einer deutlich von den anderen abzeichnete:

Sie mußte Hilfe holen!

Mit hölzernen Schritten setzte sie sich in Bewegung. Das Beben, das im Innern des Gemäuers sei­nen Ursprung nahm, war auch draußen zu bemerken. Es beschleunigte ihre Schritte.

»Hilfe!« krächzte sie. Viel zu leise. Niemand würde auf sie auf­merksam werden.

Das Lager war nicht weit. Sie begann zu rennen. Dabei schie­nen die Zelte weiter wegzurücken.

»Hilfe! Professor Barlow, so helfen Sie doch!« Schluchzen schüttelte sie.

Und dann hatte Helen San­ders das Ziel erreicht. Sie schlüpfte in das erste...

Erscheint lt. Verlag 13.1.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-3637-8 / 3738936378
ISBN-13 978-3-7389-3637-7 / 9783738936377
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