Es ist Krieg und wir gehen hin

Bei den jugoslawischen Partisanen

(Autor)

Buch
300 Seiten
2020 | 1. Auflage
Mandelbaum Verlag eG
978-3-85476-861-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Es ist Krieg und wir gehen hin - Paul Parin
25,00 inkl. MwSt
Begonnen hat die jugoslawische Mission von Goldy Parin-Matthèy und Paul Parin im Herbst 1944, als sie sich mit fünf anderen Schweizer Ärzten, ausgerüstet mit den wichtigsten chirurgischen Werkzeugen, auf den Weg nach Jugoslawien machten. Die ersten Begegnungen mit den Partisanen Titos waren oft tragikomisch, die Einsätze »im Wald« und in den Spitälern abenteuerlich, die äußeren Umstände oft mehr als widrig.Doch die Begeisterung für die »konkrete Utopie« des brüderlichen Sozialismus in Jugoslawien, für den antifaschistischen Kampf als Fortsetzung der hierarchielosen Brüdergemeinde, wich schließlich der bitteren Erkenntnis, dass dieser Sozialismus, trotz Titos Bruch mit Stalin, zu einer neuen Zwangsjacke geworden war. Nicht von Bitterkeit oder Enttäuschung zeugen die Erzählungen des sechsten Bandes der Paul Parin Werkausgabe.»Es ist der beste Teil unseres Lebens geblieben, soziale und menschliche Verhältnisse mit der Neugier des Forschers zu durchleuchten, der Unterdrückung und Ausbeutung entgegenzutreten; befriedigt, dem eigenen Gewissen zu folgen, die Solidarität mit Gleichgesinnten genießend, können wir die vielen Fehlschläge und Niederlagen leicht verkraften. Ob das verrückt oder normal zu nennen ist? Ne smeta, einerlei.« (aus dem Kapitel »Die Revolution stirbt ab - die Utopie bleibt«)

Noch in der ehemaligen Habsburgermonarchie geboren, wuchs Paul Parin (1916–2009) auf dem elterlichen Gutsbesitz in der Untersteiermark auf. Er studierte Medizin in Graz, Zagreb und Zürich, wo er 1943 promovierte. Während des Zweiten Weltkrieges war Parin u.a. in der Flüchtlingsarbeit engagiert und von 1944 bis 1945 im Rahmen der Schweizer Ärzte- und Sanitätshilfe bei der jugoslawischen Befreiungsarmee im Einsatz. 1958 war er Mitbegründer des Psycho­analytischen Seminars Zürich. Gemeinsam mit Goldy Matthèy-Guenet (1911–1997) und Fritz Morgenthaler zählt Parin zu den BegründerInnen der Ethnopsychoanalyse. Von 1954 bis in die 1970er Jahre unternahmen sie Forschungsreisen nach Westafrika. Ergebnis waren die Studien »Die Weißen denken zuviel. Psycho­analytische Untersuchungen bei den Dogon in West­afrika« (1963) und »Fürchte deinen Nächsten wie dich selbst. Psychoanalyse und Gesellschaft am Modell der Agni in Westafrika«. Seine Kindheits- und Jugenderinnerun­gen, die Erlebnisse im Partisanenkrieg, die Erfahrungen der Afrikareisen sowie seine Arbeit als Psychoanalytiker und politisch engagierter ­Zeitgenosse flossen in sein literarisches Werk seit 1980 ein.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Paul Parin Werkausgabe ; 6
Verlagsort Wien
Sprache deutsch
Maße 150 x 240 mm
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Literatur Briefe / Tagebücher
Literatur Essays / Feuilleton
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Jugoslawien • Konkrete Utopie • Krieg • Partisanen • Psychoanalyse • Sozialismus
ISBN-10 3-85476-861-3 / 3854768613
ISBN-13 978-3-85476-861-6 / 9783854768616
Zustand Neuware
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