Weisse Geheimnisse. Koreanische Lyrik. - Myong Sun Seong

Weisse Geheimnisse. Koreanische Lyrik.

Grusswort von Wolfgang Kubin

(Autor)

Buch | Hardcover
252 Seiten
2020
Bacopa (Verlag)
978-3-903071-92-6 (ISBN)
19,80 inkl. MwSt
Vorliegender Gedichtband ist eine feinsinnige Anthologie, in der sich west-östliche Gedanken und Gefühle begegnen und an einem Ort aufeinander abgestimmt, verwoben und zur Vollendung gebracht werden. Die Melodie dieses zweistimmigen Werks überflügelt das Tal des Bewußtseins zwischen den beiden Welten, sie füllt Höhen und Tiefen der zwei wesensverschiedenen Sprachen und bietet so dem Lauschenden die Möglichkeit zur Kontemplation und Meditation.
(Prof. Kim You-Joong, Seoul National University, Abt. für Koreanische Sprache und Literatur, Koreanische Literatur, Moderne Lyrik)
Übersetzung: Dr. Albrecht Huwe
Das alte Teehaus welch ein Gedicht! Knapp und präzise in der Sprache bei gleichzeitig reicher und konkreter Bildhaftigkeit! Auch die Gedichte zur koreanischen Schrift haben ihren eigenen, besonderen Charme!Als Ostasienwissenschaftler und Autor galt und gilt mein Interesse nicht nur China sondern auch Korea. Korea habe ich öfters zu Lehr- und Forschungszwecken besucht. Ich bewundere dieses Land voller Dynamik. Das gilt auch für seine beeindruckende Lyrik in Geschichte und Gegenwart. Gedichte zu verfassen, zu rezitieren ist dort eine beliebte und angesehene Beschäftigung eine Beschäftigung mit sich und der Welt.Auch Übersetzen von Lyrik beflügelt diese Beschäftigung. Es trifft uneingeschränkt zu, was Goethe in seinen Maximen und Reflexionen feststellte: Beim Übersetzen muss man bis ans Unübersetzliche herangehen; alsdann wird man aber erst die fremde Nation und die fremde Sprache gewahr. Übersetzen und Schreiben von Lyrik gleicht dem sich gegenseitig fördernden Wechselspiel von Yin und Yang.Damit Übersetzen allerdings nicht in uferlose Schwärmerei entgleitet, bedarf es eines Rahmens, um das Terrain für das Verständnis abzustecken. Dieser Aufgabe ist der Übersetzer in seinem Kommentar zur Übersetzung in mustergültiger Weise gerecht geworden. So steht einer authentischen Rezeption dieser interessanten Anthologie von Gedichten mit neuen Facetten lyrischen Schaffens in Korea auch außerhalb Koreas nichts im Wege.Wolfgang Kubin Dichter / Prof. em. Sinologie / Ostasienkunde Univ. Bonn, Peking am 2. Juli 2019

Die Autorin Seong Myong Sun wurde 1968 im Südosten Koreas geboren. Sie verbrachte als jüngstes Kind eine glückliche, im Kreise ihrer Familie geborgene Kindheit. Der Tod der Eltern warf indessen frühe Schatten. Die Sehnsucht nach der liebevollen, stets emsigen Mutter ist Motiv etwa in den Gedichten "Der alte Kürbis" oder "Kiefernpollen- Gebäck". Die politische Großwetterlage im damaligen Korea war bestimmt durch die Militärdiktaturen und anhaltenden Studentenproteste, die mit ungeheuren Mengen Tränengas unterdrückt werden sollten. Im Mai 1980 kam es zu dem dramatischen Massaker von Kwangju. Allerdings, so ist sich die Autorin bewusst, wurde Leben und späteres Werk von diesen großen Ereignissen nicht tangiert. Diese Feststellung ist für das grundsätzliche Verständnis ihrer Lyrik insofern bedeutsam, als man davon ausgehen kann, dass ihre Natur- und Baumlyrik als solche, und nicht vor einem sozial engagierten, politischen Hintergrund verfasst wurde. Ganz im Gegensatz etwa zu den Baumgedichten von Bertolt Brecht (1898-1956), in denen ja Bäume Spiegel sind seiner als unglücklich und belastend empfundenen Existenz als ein im Exil lebender Dichter. Für die spätere Entwicklung als Dichterin ist das Jahr 1989 entscheidend. Sie besucht an der Akademie zur Förderung der Künste und Kultur (Munye chinhngwn) in Seoul Lyrikkurse, die der bekannte Literaturprofessor, -kritiker und Dichter Pak Tonggyu abhält. Diese Begegnung mit ihrem literarischen Lehrer führt zu dem Entschluss, Dichterin zu werden. Die Autorin arbeitet als Lyrikerin, Kinder- u. Jugendbuchautorin, Lyrik-Rezitatorin, Leitende Dozentin für Lyrik-Rezitation des Heeres. Sie war mehrfach Leiterin der Kunstschule der Stadt Suweon, ist Mitglied der Korean Writers Association für die Entwicklung humanistischen Gedankenguts, Mitglied des PEN International Korean Center für PR. Aktuell ist sie Repräsentantin des Literatur Forums der Provinz Gyeonggi, Ständige Direktorin des Teams für Sozialarbeit der Firma ACE Chemical. Für ihre Arbeiten wurde sie ausgezeichnet mit dem Hwang Geum-chan-Literaturpreis, dem 9. Korea Farm village-Literaturpreis, dem Künstlerpreis der Stadt Suweon. Ihre Lyrikbände: "Zeitreise", "Stimmen des Baumes", "Weiße Geheimnisse"

Privatdozent Dr. Albrecht Huwe, Universität Bonn, ehem. Abt. Korean Translation Studies

Geleitwort der Autorin
Grußwort von Prof. Wolfgang Kubin, Dichter
Das alte Teehaus
Frühlingssterne
Am Flussufer im Winter
Herbst auf dem Nam-San
Winter auf dem Nam-San
Stimmen des Baumes
Hallo, du Baum!
Die tausendjährige Kiefer
Der Marronnier-Baum
Frühlingsgrüner Lebenstrank
Baum im Winter
Birken
Leben
Buchweizenblüten
Die Bergaster
Feldblumen
Mugunghwa die sich nie erschöpfende Blume I, II
Der alte Kürbis
Flaschenkürbis
Gelber Hibiskus am Meer
Kräutertee aus Deutschlands Osten
Glühwürmchen
Das Kaninchen
Die Bergfeste Namhan
Stadtmauer im Mondschein
Auf dem Alle fünf Tage-Markt
Kiefernpollen-Gebäck
Herzenswünsche für die koreanische Halbinsel
Hangul
Hunmin chongum Belehrung des Volkes in den richtigen Lauten
Königsgeschenk
Hangul der Weltenstern
Hangul auf mächtigen Schwingen
Weißes Versprechen
Teurer Freund
Oraboni hehrer großer Bruder
Auf einmal sich jemand nach mir sehnt
Einfach so I, II
Bin verliebt in den ersten Schnee Bin verliebt auf den ersten Blick
Meine Hand zur Entschuldigung
Auch ich will Herbst machen
Worte, die du mir zuflüstertest
Handgeschriebener Brief
Wenn ich den runden Mond dort anbeißen würde
Gedicht
Berühmte Werke
Wilder Wein als Dichtername
In einem Gesicht
Die Mondsichel
Blumenblüte vor einem Haus
Die Stimmen des Baumes Erläuterung zu den Gedichten von Seong Myong Sun
Das alte Teehaus Gedichtbesprechung (Zusammenfassung)
Mysterium Sprache Mysterium Gedicht: Kleiner Kommentar zur Übersetzung
Cover-Kommentar
Gedichtkommentar: Kweon Dae-Geun
Übersetzungen / Kommentar: Albrecht Huwe
Grusswort: Prof. Wolfgang Kubin

Geleitwort der Autorin Literatur ist auch eine Methode zur Erinnerung an vergangene Zeiten. Sie wird geschützt als Weg, der uns zu unserer früheren, in Vergessenheit geratenden Sprache führt, sie im Gedächtnis wieder lebendig werden lässt. Literatur ist ein Spiegel, der verdeckte Bilder einer Zeit aufzudecken vermochte. Aus verschiedenen Gründen hat Literatur ihre eigene Funktion und Aufgabe. Das ist es, was ich gelernt habe. Und damit Funktion und Aufgabe erfüllt werden können, habe ich mich in jeder freien Minute dem Verfassen von Gedichten gewidmet. Schaue nicht zurück, dein Leben liegt vor dir. Dieses Wort aus einer Szene von Ben Hur war Inspiration und hat mich für das Gedicht leben lassen. Gedichte als Blume der Literatur zu hegen und pflegen, bedeutet mir stets Freude und geistige Befriedigung. Dass der Lyriker König der Dichtung sei, hat mir immer Mut gemacht. Von Rainer Maria Rilke hat ein Gedichtband wie ein buntes Herbstblatt seinen Platz neben meinem Kissen gefunden, wie ein Splitter der Dämmerung ist er tief in mein Herz gedrungen. Wolken, Einsamkeit, Worte Deiner Lippen, Herbsttage, Vorahnung, träumende Menschen u.a. sind Augenblicke äußerster Anspannung jenseits aller Zeit, aber auch Augenblicke, in denen ich einen Weg des Herzens gehe. Das erfüllt mich mit Dankbarkeit. Gegen die lahmende, unvollständige Erinnerung kämpfte ich an, und mit der Kraft, mich ohne Unterlass selbst und meine Umgebung zu beobachten, erstrahlt durch den verschütteten Ausgang meines Herzens ein Vers als Regenbogen. Jetzt gegen Ende Winde reicher Jahreszeiten rütteln mich jene aus meiner inneren Leere wieder wach. Meine älteren und jüngeren Freunde der Literatur und die Gemeinschaft mit ihnen auf dem dornigen Pfad der Literatur, mein Ehemann, mein Sohn und meine Tochter und ihr nie nachlassender Zuspruch lassen in mir vor tiefer innerer Rührung das Gefühl der Sprachlosigkeit aufkommen. Die beständige Wärme schenkt mir Leben. Von ganzem Herzen danke ich auch Herrn Professor KWON Dae-geun von der Daehan Theological University, Healing Word Therapy Dept., für seine Gesamterläuterung zu den Gedichten vorliegenden Bands und eine gesonderte Besprechung zu dem ersten Gedicht; Herrn Professor Albrecht HUWE von der Universität Bonn, ehemalige Abt. Korean Translation Studies, der in unvergleichlicher Schöpfungskraft eine neue Übersetzungswelt eröffnete, sodass die Gedichte erstmalig aus Korea hinaus nach Deutschland und Österreich gelangen können; Herrn Professor KIM You- Joong von der Seoul National University, Dept. of Korean Language and Literature für seinen mit klarem Blick, hellen Ohren und mit warmherzigen Worten wahrhaft lyrische Knospen eröffnenden Cover-Kommentar; dem Dichter und Professor der Sinologie Herrn Wolfgang Kubin für sein gleichsam in sanften Klaviertönen vorgetragenes, Zuversicht vermittelndes Gratulationswort, Herrn MOON Gwan Hyo (Künstlerpseudonym: Cheong nong) für seine Kalligrafie der ersten Seite des Quellenwerks zur koreanischen Schrift, dem Hunmin cheongeum, die den Odem der Gedichte über die koreanische Hangul-Schrift ungehindert spüren lässt; sowie schließlich der Kunstmalerin KIM Minji, die am Sydney College of the Arts, University of Sydney, im Fach Malerei studiert hat, und mit ihren frischen und einfühlsamen Illustrationen den Wert der Gedichte erheblich zu steigern vermochte. Ich bin nun eine glückliche Frau, die mit grüner Farbe mit Bedacht das Ausmalen beginnt. Dass dieser Gedichtband, in dem die Reinheit kräftiger, trunken machender Lyrik hohe Wellen schlägt, das Licht der Welt erblickt, erfüllt mich mit Glück.

Geleitwort der AutorinLiteratur ist auch eine Methode zur Erinnerung an vergangene Zeiten. Sie wird geschützt als Weg, der uns zu unserer früheren, in Vergessenheit geratenden Sprache führt, sie im Gedächtnis wieder lebendig werden lässt. Literatur ist ein Spiegel, der verdeckte Bilder einer Zeit aufzudecken vermochte. Aus verschiedenen Gründen hat Literatur ihre eigene Funktion und Aufgabe. Das ist es, was ich gelernt habe. Und damit Funktion und Aufgabe erfüllt werden können, habe ich mich in jeder freien Minute dem Verfassen von Gedichten gewidmet.Schaue nicht zurück, dein Leben liegt vor dir. Dieses Wort aus einer Szene von Ben Hur war Inspiration und hat mich für das Gedicht leben lassen. Gedichte als Blume der Literatur zu hegen und pflegen, bedeutet mir stets Freude und geistige Befriedigung. Dass der Lyriker König der Dichtung sei, hat mir immer Mut gemacht.Von Rainer Maria Rilke hat ein Gedichtband wie ein buntes Herbstblatt seinen Platz neben meinem Kissen gefunden, wie ein Splitter der Dämmerung ist er tief in mein Herz gedrungen.Wolken, Einsamkeit, Worte Deiner Lippen, Herbsttage, Vorahnung, träumende Menschen u.a. sind Augenblicke äußerster Anspannung jenseits aller Zeit, aber auch Augenblicke, in denen ich einen Weg des Herzens gehe. Das erfüllt mich mit Dankbarkeit.Gegen die lahmende, unvollständige Erinnerung kämpfte ich an, und mit der Kraft, mich ohne Unterlass selbst und meine Umgebung zu beobachten, erstrahlt durch den verschütteten Ausgang meines Herzens ein Vers als Regenbogen.Jetzt gegen Ende Winde reicher Jahreszeiten rütteln mich jene aus meiner inneren Leere wieder wach.Meine älteren und jüngeren Freunde der Literatur und die Gemeinschaft mit ihnen auf dem dornigen Pfad der Literatur, mein Ehemann, mein Sohn und meine Tochter und ihr nie nachlassender Zuspruch lassen in mir vor tiefer innerer Rührung das Gefühl der Sprachlosigkeit aufkommen. Die beständige Wärme schenkt mir Leben.Von ganzem Herzen danke ich auch Herrn Professor KWON Dae-geun von der Daehan Theological University, Healing Word Therapy Dept., für seine Gesamterläuterung zu den Gedichten vorliegenden Bands und eine gesonderte Besprechung zu dem ersten Gedicht; Herrn Professor Albrecht HUWE von der Universität Bonn, ehemalige Abt. Korean Translation Studies, der in unvergleichlicher Schöpfungskraft eine neue Übersetzungswelt eröffnete, sodass die Gedichte erstmalig aus Korea hinaus nach Deutschland und Österreich gelangen können; Herrn Professor KIM You- Joong von der Seoul National University, Dept. of Korean Language and Literature für seinen mit klarem Blick, hellen Ohren und mit warmherzigen Worten wahrhaft lyrische Knospen eröffnenden Cover-Kommentar; dem Dichter und Professor der Sinologie Herrn Wolfgang Kubin für sein gleichsam in sanften Klaviertönen vorgetragenes, Zuversicht vermittelndes Gratulationswort, Herrn MOON Gwan Hyo (Künstlerpseudonym: Cheong nong) für seine Kalligrafie der ersten Seite des Quellenwerks zur koreanischen Schrift, dem Hunmin cheongeum, die den Odem der Gedichte über die koreanische Hangul-Schrift ungehindert spüren lässt; sowie schließlich der Kunstmalerin KIM Minji, die am Sydney College of the Arts, University of Sydney, im Fach Malerei studiert hat, und mit ihren frischen und einfühlsamen Illustrationen den Wert der Gedichte erheblich zu steigern vermochte.Ich bin nun eine glückliche Frau, die mit grüner Farbe mit Bedacht das Ausmalen beginnt. Dass dieser Gedichtband, in dem die Reinheit kräftiger, trunken machender Lyrik hohe Wellen schlägt, das Licht der Welt erblickt, erfüllt mich mit Glück.

Erscheinungsdatum
Übersetzer Albrecht Huwe
Zusatzinfo Illustrationen, 1 Kalligraphie
Sprache deutsch; Korean
Maße 125 x 215 mm
Gewicht 340 g
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Literatur Romane / Erzählungen
Literatur Zweisprachige Ausgaben
Schlagworte Begegnung west-östlicher Gedanken • Künstlerische Illustrationen • Lyrik • West-Ost • Zeitgenössische Lyrik • Zweisprachig • zweisprachige Lyrik
ISBN-10 3-903071-92-7 / 3903071927
ISBN-13 978-3-903071-92-6 / 9783903071926
Zustand Neuware
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