Skull-Ranch 20 (eBook)

Gefangen und dem Tod geweiht

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9337-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Skull-Ranch 20 - Frank Callahan
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Samtschwarz senkt sich die Nacht über das raue Bergland Colorados. Brazos und Jimmy Twodance sind auf dem Heimweg zur Skull-Ranch. Ein Rascheln zwischen den Felsen lässt Brazos aufhorchen. 'Uns verfolgt jemand', flüstert er seinem Begleiter zu.
In Golden City hatte man ihnen von Überfällen in den Bergen erzählt. Bei den Skull-Cowboys ist aber nichts mehr zu holen, seit sie die Saloons der Goldgräberstadt unsicher gemacht haben.
'Ach was', brummt Jimmy, 'du siehst vor lauter Whisky schon Gespenster.' Doch da geschieht es. Plötzlich tauchen fünf Männer vor ihnen auf. Tödlich schimmern ihre Waffen im Mondlicht ...

Brazos will sein Gewehr hochschwingen, und auch Jimmys Hand zuckt zum Revolver.

Eine kalte Stimme klirrt: »Macht nur so weiter, Jungs, dann seid ihr ganz schnell in der Hölle!« Sie nehmen die Hände von den Waffen, als wären diese glühend heiß geworden.

Die fünf Männer kommen näher.

Im ungewissen Licht des Mondes erkennt der bullige Brazos, dass sie es mit rauen Kerlen zu tun haben. Er sieht bärtige, verwilderte Gesichter, hart blickende Augen und aufeinandergepresste Lippen.

»So, Jungs, und nun versucht einmal, den Mond da oben zu kitzeln. Aber ein bisschen plötzlich.«

Die Hände der beiden Skull-Cowboys gleiten in Schulterhöhe. Verkrampft sitzen Brazos und Jimmy in den Sätteln. Sie starren auf einen großgewachsenen Mann, dessen breites Gesicht von einem mächtigen Vollbart überwuchert ist.

»Was soll das, Leute?«, fragt Brazos.

Und er hat seine Stimme voll unter Kontrolle, zeigt keinerlei Anzeichen von Angst. »Wenn ihr uns überfallen wollt, dann habt ihr die falschen Gents geschnappt. Wir sind keine Digger, sondern nur arme Cowboys, die sich in Golden City ein wenig amüsiert haben. Wir gehören zur Skull-Ranch.«

Der bärtige Outlaw grinst. Doch es ist kein freundliches Lächeln, denn in seinen Augen bleibt die tödliche Drohung.

»Los, runter von den Gäulen!«

Sie haben keine andere Wahl, als zu gehorchen. Sie werden entwaffnet, und dann klicken Handschellen um ihre Gelenke.

Zwei Banditen untersuchen die Satteltaschen, doch dann schütteln sie nur enttäuscht die Köpfe.

»Arm wie Kirchenmäuse aus einem mexikanischen Nest«, sagt einer der Banditen. »Die haben wirklich ihre letzten Dollars in Golden City auf den Kopf gehauen.«

Der bärtige Banditenboss grinst jedoch nur.

»Macht nichts, Leute. Wir nehmen die Burschen mit. Die sind immerhin vierhundert Dollars wert. Ist doch besser als überhaupt nichts, Leute.«

Brazos und Jimmy Twodance sehen sich verwirrt an.

»Ihr wollt uns mitnehmen?«, fragt Brazos ungläubig. »Glaubt ihr vielleicht im Ernst, dass unser Boss auch nur einen lausigen Cent für uns ausspuckt? Wenn ihr uns kidnappen wollt, dann kann ich euch schon jetzt sagen, dass dies …«

»Spar dir deine Volksreden, du Pfeife«, knurrt der Bandit. »Los, in die Sättel mit euch. Und verhaltet euch ruhig, sonst bekommt ihr Knebel zwischen die Zähne, dass euch alles vergehen wird.«

Den beiden Cowboys der Skull-Ranch werden Augenbinden vorgebunden. Sie klettern in die Sättel, dann folgen sie den Banditen, die die Zügel ihrer Pferde genommen haben.

Heiliger Rauch, denkt Brazos. Das darf doch nicht wahr sein. Was haben die nur mit uns vor?

Seine und auch Jimmys Handschellen klirren. Der Ritt währt lange. Schon bald verlieren die beiden Männer von der Skull-Ranch jegliche Orientierung.

Sie ahnen, dass nichts Erfreuliches auf sie wartet. Und sie sollen sich nicht getäuscht haben.

»Na, komm schon her, mein Kleiner«, lockt Doc Smokys Stimme. Er blickt zu General Lee, dem jungen Deutschen Schäferhund hinüber, der ungefähr fünf Yards entfernt sitzt und mit schräggelegtem Kopf herüberäugt.

»Na, willst du wirklich nicht diese prächtige Wurst haben, General? Na, komm schon. Ich gebe sie dir auch ganz freiwillig.«

Der Schäferhund rührt sich nicht von der Stelle. Jetzt reißt er das Maul weit auf und gähnt, als wäre er, im wahrsten Sinn des Wortes, hundemüde.

»Willst du, oder willst du nicht?« Doc Smokys Stimme wird schärfer.

Sein verwegenes Piratengesicht rötet sich leicht.

»Ich meine es doch nur gut mit dir, General Lee. Komm, nimm die Wurst.«

Der Hund rührt sich immer noch nicht von der Stelle. Achselzuckend wendet sich Smoky ab und legt die Wurst neben sich auf den Küchentisch. Dann macht er sich wieder an seine Arbeit.

Und der Koch der Skull-Ranch versteht sein Handwerk, könnte es bestimmt mit so mancher Lady aufnehmen.

Chet Quade, der Vormann der Ranch, schiebt sich durch das Türrechteck in die Küche hinein. Er hat Doc Smokys Verführungsversuch bei dem Schäferhund mit angehört.

»Na, was ist mit General Lee los?«, fragt er. »Will er wirklich diese prächtige Wurst nicht?«

»Diese vierbeinige Bestie hat einen ganz verdammten Dickschädel, Chet«, mault der Oldtimer. »Kann natürlich auch daran liegen, dass ich General Lee gestern diese Wurst ins Kreuz geworfen habe, als er sich über meine Steaks hermachen wollte. Oh, dieser General kostet mich noch eine ganze Menge Nerven!«

»Meinst du vielleicht mich?«, fragt General Norman Carrington, der ehemalige Nordstaatengeneral, der gerade zur Küchentüre hereingekommen ist.

Doc Smoky grinst.

»Sie natürlich nicht, Sir. Ich meine wieder einmal unseren Hundegeneral. Der Bursche will einfach nicht diese Wurst da fressen, obwohl er sonst keinen Happen verschmäht.«

Carrington nimmt die Wurst in die Hand, dann riecht er daran und blickt kopfschüttelnd auf den Ranchkoch. »He, du alter Bauchbetrüger, riech doch mal da dran.«

Doc Smoky tut es.

Verständnislos blickt er auf Norman Carrington, der die Wurst wieder auf den Küchentisch zurücklegt.

»Da ist zu viel Knoblauch drin, Alter. Und ich schätze, dass General Lee das nicht ausstehen kann. Da duftet man ja schon wie ein mexikanischer Mulitreiber, noch ehe man auch nur einen einzigen Bissen davon gegessen hat.«

»Sie übertreiben, General«, mault der Oldtimer dann. »Knoblauch ist gesund. Es fördert Herz und Kreislauf. Man kann davon hundert Jahre alt werden, wenn man es täglich isst. Da fällt mir eine Geschichte ein. Vor ungefähr zwanzig Jahren, als ich ein noch prächtigerer Bursche als heute gewesen bin, da …«

Der Koch der Skull-Ranch blickt hoch. Ein zorniges Brummen kommt zwischen seinen Lippen hervor, als er feststellen muss, dass Chet Quade und General Carrington fluchtartig die Küche verlassen haben.

»Dann eben nicht, ihr Banausen«, schimpft der Oldtimer. Sein Blick bleibt auf dem Schäferhund ruhen, der noch immer dicht an der Türe liegt.

»Okay, mein Guter, wenn du meine Wurst nicht fressen willst, dann wirst du wenigstens meine Story anhören. Bin selbst gespannt, ob ich sie noch zusammenbekomme.«

Doc Smoky blickt gegen die rußgeschwärzte Decke und dann auf den jungen Deutschen Schäferhund, der sich in diesem Moment erhebt, den Schwanz zwischen die Hinterbeine klemmt, und dann winselnd zur Küchentür hinausläuft.

Doc Smoky steht fassungslos da. »Das werdet ihr mir alle büßen«, klingt seine zornige Stimme auf. »Auf niemanden ist mehr Verlass. Oh, ich könnte …«

Es sind über zwei Stunden vergangen.

Zwei Stunden der Ungewissheit und der nervlichen Anspannung für die beiden Cowboys der Skull-Ranch. Brazos und Jimmy Twodance haben sich die Köpfe zerbrochen, was die Banditen mit ihnen vorhaben könnten.

Sie glauben zwar nicht mehr daran, dass eine unmittelbare Gefahr für ihr Leben besteht, denn dann hätten sie die Banditen bestimmt an Ort und Stelle umgebracht.

Endlich werden die Pferde langsamer, bleiben dann stehen. Scharrende Stiefeltritte werden laut.

»Das Losungswort?«, ruft eine harte Stimme.

»Morning-Star«, antwortet jemand.

Es muss sich um den vollbärtigen Banditen handeln.

»Okay, ihr könnt weiterreiten«, schallt es dann zurück.

Dumpf klappern die Hufe der Pferde auf hartem Felsgestein, werden hohl von irgendwelchen Felswänden zurückgeworfen. Noch immer können die beiden Cowboys nichts sehen, denn die Augenbinden lassen keinen Lichtschimmer durch.

Doch sie ahnen, dass sie sich im Moment in einem Canyon befinden, der wohl bestimmt zum Camp dieser Banditenbande führen wird.

Wieder vergehen endlos lange Minuten. Dann vergrößert sich der Abstand zu den Felswänden. Die Hufschläge werden nicht mehr als dumpfes Echo zurückgeworfen.

Den beiden Cowboys der Skull-Ranch werden die Augenbinden abgenommen. Brazos sieht dicht vor sich das grinsende Gesicht des bärtigen Banditen.

»Gleich sind wir da, Jungs«, nickt der.

Brazos blickt auf ein kleines Tal, das unter ihm liegt. Es gibt nicht viel zu sehen, denn dazu ist es zu dunkel. Doch der riesige Talkessel ist wohl nur durch den Canyon zu erreichen, durch den sie gekommen sind.

Sie reiten weiter.

Ungefähr eine halbe Stunde später gelangen sie zu einem kleinen Creek, der sich hundert Yards weiter zu einem kleinen See gestaut hat. Und dort befinden sich über zwei Dutzend Blockhütten.

Schwach glimmt ein niedergebranntes Lagerfeuer. Brazos erkennt zwei Wachtposten, die sich mit schussbereiten Winchestergewehren nähern, die Läufe jedoch senken, als sie die fünf Banditen erkennen.

Vom See her erklingt das Quaken von Fröschen, die wohl dort im Schilf Brautschau halten.

Brazos und Jimmy klettern aus den Sätteln. Sie verstehen noch immer nicht, warum man sie in dieses Banditencamp, und um solch eine Banditenstadt hier in den Bergen handelt es sich unzweifelhaft, gebracht hat.

»Los, dort in die Hütte mit den beiden Burschen«, befiehlt der Bärtige.

Brazos und Twodance werden in eine Blockhütte gebracht. Niemand löst ihnen die Handschellen. Das Fenster ist vergittert. Ein schwerer Riegel sichert die Tür von außen.

Sie sitzen fest.

»O verdammt«, flucht Brazos und brummt wütend wie ein Bär, dem jemand einen vollen Honigeimer weggenommen hat. »Verstehst du, was dies alles bedeuten soll?«

Jimmy...

Erscheint lt. Verlag 21.1.2020
Reihe/Serie Skull Ranch
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer-Roman • abenteuerromane kindle • abenteuerromane kindle deutsch • abenteuerromane kindle für erwachsene • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • clint-eastwood • Cowboy • E-Book • für Erwachsene • gf unger • Heftchen • Heftroman • heftromane bastei • Indianer • karl-may • Klassiker • lucky-luke • Reihe • Romanheft • Serie • spannend • Western • western country • western country exklusiv • western deutsch • western ebook deutsch • western e books • western hefte • Western Klassiker • Westernreiten • Western-roman • Westernroman • Westernromane • Western Romane • western romane bastei • western romane deutsch • western romane kindle deutsch • western romanhefte • Wilder-Westen • Wild West • Wildwestromane • Wild West Romane • Winnetou
ISBN-10 3-7325-9337-1 / 3732593371
ISBN-13 978-3-7325-9337-8 / 9783732593378
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