Historical Saison Band 69 (eBook)

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2020 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4961-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 69 -  Christine Merrill,  Ann Lethbridge
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VERSTEIGERT IM GENTLEMAN'S CLUB von CHRISTINE MERRILL
Um der Vermählung mit einem stadtbekannten Lüstling zu entgehen, weiß Georgiana keinen anderen Ausweg: Sie versteigert ihre Unschuld in einem berüchtigten Herrenclub - und endet in den Armen von Frederick Challenger, dem skandalumwobenen Besitzer. Sie denkt, er will sie verführen - stattdessen hält er um ihre Hand an!
DER DUKE UND DAS HAUSMÄDCHEN von ANN LETHBRIDGE
Rose ist nur ein einfaches Hausmädchen - dennoch erregt sie das Interesse des attraktiven Duke of Westmoor. Sie wird seine Geliebte, genießt jede feurige Liebkosung, die er ihr schenkt. Doch sie fragt sich, ob ihre Beziehung jemals eine Chance hat. Würde ein Duke um die Hand eines Hausmädchens anhalten?



Christine Merril lebt zusammen mit ihrer High School-Liebe, zwei Söhnen, einem großen Golden Retriever und zwei Katzen im ländlichen Wisconsin. Häufig spricht sie davon, sich ein paar Schafe oder auch ein Lama anzuschaffen. Jeder seufzt vor Erleichterung, wenn sie aufhört davon zu reden. Seit sie sich erinnern kann, wollte sie schon immer Schriftstellerin werden, und während einer Phase, in der sie als Mutter zu Hause war, kam sie zu dem Entschluss: Es ist Zeit, ein Buch zu schreiben'. Dann könnte sie ihre Zeit selbst einteilen und müsste nicht mehr ins Büro fahren. Doch sie ahnte nicht, wie mühselig dieser Weg sein würde. Jahre später türmten sich Manuskripte und Ablehnungen auf ihrem Schreibtisch. Aber sie gab nicht auf, und schließlich entdeckte sie begeistert ihren ersten Roman in einer Buchhandlung. Wenn sie nicht schreibt, kann man Christine mit einer großen Tüte Popcorn im Kino finden. Aber nur, wenn der Film ein Happy End hat.

1. KAPITEL

Die Tänzer blieben stehen, und die Musiker ließen ihre Instrumente ruhen. Noch nie war Georgiana Knight so erleichtert gewesen, den letzten Ton eines Tanzes zu vernehmen.

„Sie schweben wie ein Engel über das Parkett.“ Ihr Tanzpartner, Sir Nash Bowles, machte keine Anstalten, ihre rechte Hand loszulassen. Stattdessen versuchte er, sich ihre Finger in die Armbeuge zu stecken, um sie von der Tanzfläche zu führen.

Hätte ihre Stiefmutter das Kompliment vernommen, sie hätte sofort eingewandt, dass ihre Stieftochter von allen Mädchen unter der Sonne wohl das letzte war, das man mit einem Engel vergleichen konnte. Nach Mariettas Meinung mangelte es George sowohl an Manieren als auch an gesundem Menschenverstand. In den Jahren nach dem Tod der Mutter hatte das Mädchen sich frei und ungezwungen wie ein Wildfang auf dem Land herumgetrieben, und ihr Vater hatte nichts dagegen unternommen. Der Schaden, den ihr Charakter dadurch genommen hatte, ließ sich vermutlich nicht mehr beheben.

George selbst hatte damit kein Problem. Sie war glücklich, so wie sie war. Und ganz gewiss wollte sie nicht der Engel von irgendjemandem sein. Es war schon schlimm genug, dass sie sich im Umgang mit Sir Nash um ein Mindestmaß an Höflichkeit bemühen musste. Er war Mariettas Cousin. Über jede Ungezogenheit würde er sich umgehend bei der Stiefmutter beschweren, sodass George auf der Heimfahrt in der Kutsche wieder eine von deren ermüdenden Strafpredigten drohte.

Sie befreite ihre Hand so ruckartig aus Sir Nashs Umklammerung, dass er beinahe einen leeren Handschuh in Händen gehalten hätte. Gewiss würde er sich später darüber beklagen, sodass ihr ein weiterer Streit mit Marietta bevorstand.

Vielleicht war es noch nicht zu spät, um den Schaden zu begrenzen. George zwang sich, ihn so freundlich wie möglich anzulächeln, vermied es jedoch, die Hand zurück auf seinen Arm zu legen. „Vielen Dank, Sir. Sie sind ebenfalls ein ausgezeichneter Tänzer.“ Das war einer der vielen Vorzüge –, neben seinem angeblichen Reichtum und den familiären Verbindungen – die Marietta auflisten würde, wenn George seinem unausweichlichen Heiratsantrag eine Absage erteilte.

Erneut griff Sir Nash nach ihrer rechten Hand, als ob er ein Anrecht hätte, sie zu berühren, und diesbezüglich keinen Widerspruch duldete. „Wie wäre es mit einem weiteren Tanz? Wie mir scheint, stimmt das Orchester gerade die Instrumente für einen Walzer.“

Allein die Aussicht ließ sie erschaudern! Selbst bei einem der harmlosesten Reihentänze war es ihm gelungen, ihr viel zu nahe zu kommen. Wer weiß, was er versuchen würde, wenn er sie bei einem Walzer in den Armen hielt! Rasch ließ sie den Fächer als Barriere zwischen sich und ihm aufschnappen. Dann schloss sie ihn wieder und tippte sich damit an das linke Ohr. Es war die Zeichensprache, welche die Damenwelt ersonnen hatte, um unangenehme Szenen zu vermeiden.

Ich will, dass Sie mich in Ruhe lassen!

Um ihm die Peinlichkeit zu ersparen, nahm sie der Zeichensprache durch eine höfliche Lüge die Schärfe. „Heute Abend fühle ich mich recht müde. Ich denke, ich sollte mich besser eine Weile hinsetzen.“

„Ich werde Sie gleich zu einem Stuhl begleiten“, entgegnete er umgehend und achtete ebenso wenig auf ihren Tonfall wie auf all die anderen Hinweise, mit denen sie ihn in den vergangenen Wochen davon hatte abbringen wollen, ihr den Hof zu machen. Wenn er sprach, lag ein leises Zischen in seiner Stimme, das sie jedes Mal an eine Schlange erinnerte. Auch wenn sein Körper zu stämmig war, um dem Vergleich mit einem dünnen Reptil standzuhalten, waren seine Bewegungen – egal, ob er tanzte oder ging – geschmeidig und geräuschlos. Selbst wenn er nicht in ihrer Nähe war, fürchtete sie sich davor, er könnte ganz plötzlich auftauchen, ihr etwas Unwillkommenes zuraunen oder sie mit einer Berührung belästigen.

Sie legte den Fächer an die linke Wange.

Nein!

„Ich benötige keine Begleitung“, sagte sie, um dem Signal Nachdruck zu verleihen, während sie den Fächer wieder aufschnappen ließ und sich damit Luft zufächerte. „Sie müssen mich entschuldigen. Ich ziehe mich in das Damenzimmer zurück.“ Es wäre leichter gewesen, wenn er ihr unbeholfen auf den Saum getreten wäre. Da sie nicht die Absicht hatte, ihrem Abendkleid selbst einen Riss zuzufügen, musste wohl ein natürliches Bedürfnis als Ausrede herhalten. Es war ihr gleichgültig, welchen Grund er vermutete, solange sie ihm nicht laut ins Gesicht sagen musste, dass sie vor ihm floh.

Er nickte widerwillig und ließ sie ziehen. Als sie sich entfernte, sträubten sich ihr die Nackenhaare. Sie spürte, dass er sie mit seinen Blicken verfolgte.

Nachdem sie die Tür des Damenzimmers hinter sich geschlossen hatte und sich endlich in Sicherheit befand, sank sie erleichtert auf den nächsten Stuhl, ohne auf die Hektik der anderen Frauen um sie herum zu achten. Warum waren die unsympathischsten Männer immer am hartnäckigsten? Die Tatsache, dass Sir Nash zu der Familie ihrer Stiefmutter gehörte, machte die Angelegenheit noch heikler. Unentwegt lobte Marietta ihn über den Schellenkönig in der Hoffnung auf eine eheliche Verbindung zwischen ihm und ihrer Stieftochter. Solange George noch ein Wort mitzureden hatte, kam Sir Nash als Ehemann ganz sicher nicht infrage.

George schüttelte sich. Obgleich sie Marietta nicht ausstehen konnte, musste sie sich ihrem Vater zuliebe bemühen, mit ihr auszukommen. Doch das bedeutete noch lange nicht, dass sie sich mehr als einen Höflichkeitstanz mit Sir Nash zumuten musste.

„Georgiana!“ Die schrille Stimme der Stiefmutter durchschnitt das Netz ihrer Gedanken wie eine scharfe Glasscherbe.

„Ja, Marietta“, erwiderte sie seufzend.

„Sir Nash hat angedeutet, dir gehe es nicht gut …“

„Und du willst überprüfen, ob das stimmt“, fiel ihr George ins Wort.

„Ich möchte nicht, dass du im Damenzimmer eine Krankheit vortäuschst, anstatt dich auf dem Ball zu vergnügen.“

„Oh, ich vergnüge mich durchaus“, entgegnete George, ohne mit der Wahrheit hinter dem Berg zu halten. „Ich finde es weitaus amüsanter, hier allein zu sitzen, als mit deinem Cousin zu tanzen.“

„Du schreckliches, starrsinniges Mädchen!“ Wie immer beäugte die Stiefmutter sie mit unverhohlener Abscheu. An der Abneigung, die diese Frau für sie empfand, hatte sich auch nach sieben Jahren nichts geändert. Als ihr Vater Marietta geheiratet hatte, war George zwölf Jahre alt gewesen. Schon lange hatte sie aufgegeben, um eine Anerkennung zu ringen, die sie nie erhalten würde.

Jetzt hätte sie am liebsten eine Grimasse geschnitten und sich wie das verzogene Kind verhalten, das Marietta in ihr erblickte. „Ich bemühe mich, höflich zu sein. Da ich nicht an seinem Werben interessiert bin, wäre es grausam von mir, falsche Hoffnungen zu wecken.“

„Wenn du meinst, es sei anständig, ihn grundlos zurückzuweisen, irrst du dich gründlich“, meinte Marietta gereizt.

„Ich habe mehr als ausreichende Gründe“, widersprach sie und sah sich um. Ihr Streit erregte schon genug Aufmerksamkeit, ohne dass sie im Einzelnen aufzählte, weshalb Sir Nash sie anwiderte.

„Wenn ich der Meinung wäre, dass du weiter an den Rockzipfeln deines Vaters hängen willst und deshalb nicht heiratest, würde ich dir zustimmen.“

„Ich bin mehr als willens auszuziehen, aber nicht, wenn ich dafür Nash Bowles heiraten muss.“ Obgleich sie es hatte vermeiden wollen, verzog sie das Gesicht. Allein die Erwähnung seines Namens ließ sie vor Ekel erschaudern.

„Georgiana!“

Das war fraglos der Auftakt für eine heftige Schimpftirade über ihre Charakterdefizite, und die Gegenwart von etwa einem Dutzend von Damen und deren Zofen, die so taten, als ob sie nicht die Ohren spitzten, machte alles noch demütigender. Das wollte sie nicht länger über sich ergehen lassen. Besser sie floh und setzte sich notfalls in die Kutsche. Wenn sie den Kutscher anflehte, würde er sie vielleicht zurück aufs Land bringen. Dort gehörte sie hin, denn seit sie in London angekommen waren, hatte sie keinen Moment mehr Frieden gefunden. Sie sprang vom Stuhl auf, stürmte an Marietta vorbei aus der Tür und schlug sie kraftvoll hinter sich zu.

Sie hatte sich nicht vorstellen können, dass der Abend noch schlimmer werden konnte. Doch dann stieß sie ausgerechnet auf die Person, die sie noch weniger sehen wollte als Sir Nash.

Mr. Frederick Challenger lehnte träge an der Wand gegenüber der Tür. Weshalb lungerte er hier vor dem Damenzimmer herum? Oder trieb ihn Niedertracht dazu, ihr ständig seine Missachtung vor Augen zu führen?

Er verhielt sich so wie immer, wenn er sie erblickte. Er grüßte nicht höflich, wie man es sogar von einem Widerling wie Sir Nash erwarten konnte. Stattdessen blickte er sie mit einem unergründlichen Lächeln an und sah durch sie hindurch, als ob sie gar nicht existierte.

So verhielt er sich, seit sie einander zum ersten Mal begegnet waren. Sofern man eine flüchtige Inaugenscheinnahme, die nicht zu einer Vorstellung geführt hatte, als Begegnung bezeichnen konnte. Das war vor einigen Wochen bei Almack’s gewesen. Marietta hatte sie beinahe an den Haaren zu ihm hingeschleift. „Du musst Mr. Challenger kennenlernen, Georgiana. Er ist der zweite Sohn des Earl of Roston und noch Junggeselle, obwohl er ein Held von Waterloo und reich ist!“ Die Stiefmutter hatte es so laut gesagt, dass alle in der Nähe es hören konnten.

Zumindest hatten die Worte Mr....

Erscheint lt. Verlag 7.1.2020
Reihe/Serie Historical Saison
Historical Saison
Übersetzer Mira Bongard
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • highlanderliebesromane • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7337-4961-8 / 3733749618
ISBN-13 978-3-7337-4961-3 / 9783733749613
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