John Sinclair 2166 (eBook)

Darknet-Zombies

(Autor)

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2020 | 1. Aufl. 2020
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9283-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair 2166 - Jason Dark
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Es gibt kaum einen Menschen, der noch nichts über das geheimnisvolle Darknet gehört hat. Es ist ein Sammelsurium an verbrecherischen Taten und auch Grausamkeiten.
Ich hatte bisher nichts damit zu tun gehabt. Als jedoch Darknet-Zombies auftauchten, da sah die Sache anders aus ...

Es war der Geruch, der sie störte. Zuerst dachte sie an eine Täuschung. Oder an einen Windstoß, der von draußen seinen Weg nach innen geschafft hatte, um sich auszubreiten, aber das traf nicht zu.

Es war kein Wind vorhanden. Es gab nur den verdammten Gestank, der sich in Sheilas Kehle festgesetzt hatte.

Sie wagte kaum, die Zunge zu bewegen, um etwas zu schmecken, aber dafür tat sie etwas anderes. Auf der Stelle drehte sie sich nach links.

Dort gab es einen sehr kurzen Flur, der zu einer Toilettentür führte. Und dort stand jemand.

Es war eine Frau, und sie gab ein unheimliches Bild ab!

Sheila Conolly konnte einfach nicht an ihr vorbei blicken, sie musste hinsehen, und jetzt wusste sie auch, woher der Gestank kam. Die Frau gab ihn ab.

Es dauerte nur Sekunden, bis Sheila Conolly sich wieder gefangen hatte. Sie gehörte zu den Menschen, die in ihrem Leben schon einiges durchlitten hatten und auch die unheimlichen und negativen Seiten des Lebens kannten, deshalb blieb sie bei dem Anblick ruhig, sagte nichts, atmete nur etwas schwerer und sah sich die seltsame Frau sehr genau an.

Über ihr Outfit war so gut wie nichts zu sagen. Sie trug ein graues Kleid, das ihr bis zu den Knien reichte. Das Gesicht war nicht grau, sondern bleich und sah trotzdem so aus, als wäre es mit einer Staubschicht übergossen worden.

Augen waren auch vorhanden. Bei ihnen von einem Blick zu sprechen, das war nicht möglich. Was da zu sehen war, konnte man einfach nur als stumpf bezeichnen.

Ein Gesicht ohne Ausdruck, und dennoch hatte Sheila Conolly das Gefühl, dass diese Person gekommen war, um einen gewissen Schutz zu suchen.

Hatte sie Angst?

Ja, das konnte sein, dass die Angst sie in diesen Laden getrieben hatte. Aber woher kam sie?

Diese Frage stellte Sheila sich, als sie den ersten Schock überwunden hatte. Nur die andere konnte die Antwort geben, aber die sagte nichts und guckte nur.

Sheila machte einen Schritt auf die Person zu, dann blieb sie stehen.

»Woher kommst du?«

Die Unbekannte senkte den Kopf und schüttelte ihn.

Sheila ließ nicht locker. »Woher kommst du?«

Und jetzt bekam sie eine Antwort. »Darknet … Darknet der Hölle. Ja, ja …«

Mehr sagte sie nicht. Dafür zuckte sie zusammen, als hätte sie einen Schlag bekommen.

Dann ging sie einen Schritt zurück, tat auch den nächsten, und beim dritten löste sie sich auf.

Da war sie weg!

Sheila stand allein auf der Schwelle, sah nur noch die Normalität um sich und musste feststellen, dass die Augen sie nicht trogen.

Diese weibliche Gestalt war verschwunden. Sie war aber nicht gegangen, wie es normal gewesen wäre, sie war einfach verschwunden, hatte sich aufgelöst, und das war es gewesen.

Sheila schüttelte den Kopf. Fassen konnte sie es nicht. Das war einfach zu viel für sie, und sie sagte sich selbst, dass sie nicht von der Rolle war und alles so geschehen war, wie sie es gesehen und in der Erinnerung gespeichert hatte.

Und jetzt? Sie wusste nicht, wie sie den Vorgang kommentieren sollte, was sie auch nicht tat, denn eine weibliche Stimme lenkte sie ab, die in ihrer Nähe aufgeklungen war.

»Sheila, riechst du das auch? Das ist ja schlimm. Als läge hier ein Kadaver, der verfault.«

Sheila nickte. Sie wusste im Moment nicht, was sie anders hätte tun sollen. Sie musste sich erst fangen. Dabei sah sie die Besitzerin der Boutique an.

Im Gegensatz zu Sheila hatte sie dunkles Haar, das recht kurz geschnitten war und den Eindruck machte, als herrsche auf dem Kopf ein Durcheinander, das auch kein Friseur unter Kontrolle hatte bringen können.

Sie hieß Amy Watkins und betrieb den Laden schon seit fast zehn Jahren. Dabei hatte sie sich in dieser Gegend etabliert, und das Geschäft lief gut.

Amy zog die Nase einige Male hoch, bevor sie erneut fragte: »Riechst du das auch?«

»Sicher.«

Amy stöhnte auf. »Dann bin ich ja nicht die Einzige, die den Geruch wahrgenommen hat.«

»Das sage ich dir.« Sheila winkte ab.

Mit dieser Antwort gab sich Amy nicht zufrieden. »Mehr sagst du dazu nicht?«

Sheilas Schultern zuckten. »Was soll ich sagen? Ich habe keine Ahnung.«

Sheila hätte zwar eine Antwort geben können, aber die verkniff sie sich. Sie hob nur erneut die Schultern und wollte nichts sagen.

»Kann da eine Leitung kaputt sein?«, fragte Amy.

»Das ist möglich.«

Amy schüttelte den Kopf. »Nein, nein, das glaube ich nicht. Der Bau hier ist erst vor einem Jahr durchgecheckt worden, weil Mieter es so wollten. Da hat man nichts gefunden. Keine undichte Stelle oder so. Aber … aber … der Geruch, der ist dir aufgefallen?«

»Klar.« Sheila Conolly lächelte. »Aber mir ist auch aufgefallen, dass er sich fast verflüchtigt hat.«

»Ach, dir auch!«

»Klar. Ich denke auch nicht weiter darüber nach, woher er gekommen sein könnte«, log sie, »aber eine Kundin war es nicht, davon gehe ich mal aus.«

»Das hätte ich auch gesehen. Aber welcher Mensch gibt schon einen derartigen Geruch ab?« Amy lachte über sich selbst. »Ich kenne keinen. So stinken selbst die Personen nicht, die sich wochenlang nicht gewaschen haben. Das hat hier ganz anders gerochen.«

»Wie denn?«

Amys Gesicht verzog sich. »Bitte lach nicht, wenn ich es dir sage. Aber das roch wie altes fauliges Fleisch oder so.«

»Wenn du das meinst.«

Amy Watkins nickte heftig. »Ja, das meine ich. Je länger ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich.«

»Okay, das hast du so empfunden.«

»Und du?«

Sheila schüttelte sich, bevor sie die Antwort gab. »Einfach nur eklig. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.«

»Bestimmt hast du recht.« Amy Watkins lachte plötzlich auf, kam aufs Geschäft zu sprechen. »Hast du dich entschieden? Möchtest du einen Schal kaufen?«

»Ja, das will ich.«

»Und? Hast du ihn schon ausgesucht?«

»Nein, das muss ich noch.«

»Okay, dann lasse ich dich mal allein.«

Dagegen hatte Sheila nichts, denn so konnten sie sich ihren Gedanken hingeben.

Was hatte dieser Auftritt zu bedeuten? Sheila dachte so intensiv darüber nach, dass sie den eigentlichen Grund des Besuchs nach hinten geschoben hatte. Ihre Gedanken drehten sich nur um den Auftritt der anderen Person.

Schließlich erinnerte sie sich daran, weshalb sie überhaupt in die Boutique gekommen war. Mit einer schnellen Handbewegung griff sie nach einem Schal, der ihr besonders ins Auge fiel, weil die Farbe Gelb dabei überwog.

Noch immer sehr nachdenklich ging sie zur Kasse, wo Amy auf sie wartete und atmete, als Sheila vor der Kasse stehen blieb.

»He, was ist los mit dir?«

»Bitte?« Sheila schrak leicht zusammen.

»Ich habe dich was gefragt. Was ist denn los mit dir, Sheila? Du bist so ganz anders als beim Betreten meines Ladens.«

»Meinst du?«

»Sicher.«

Sheila legte den Schal neben die Kasse. Sie wusste, dass sie eine Antwort geben musste. »Ich musste über etwas nachdenken, das ist alles.«

Amy lachte. »Über den Gestank?«

»Genau.«

Amy winkte ab. »Gräme dich nicht. Den habe ich schon wieder vergessen.«

»Wie gut.«

»Weißt du, Sheila, ich werde mal einen Handwerker bestellen, der alles gründlich überprüfen soll. Dabei findet er bestimmt etwas. Wenn dieser Gestank sich wiederholen sollte, das kann ich keinem Kunden und auch mir nicht zumuten.«

»Stimmt.«

Amy Watkins wechselte das Thema. Dabei deutete sie auf den Schal. »Den möchtest du mitnehmen?«

»Ja.«

»Toll, Sheila, toll. Hast einen guten Geschmack. Da kann ich nur gratulieren. Gelb ist die Farbe der Saison. Und ich gebe dir zehn Prozent Preisnachlass.«

»Danke, das ist nett.«

»Aber nur, weil du wiederkommst.«

»Das werde ich.« Sheila lachte und zahlte.

Danach verabschiedete sie sich von ihrer Freundin, die sie noch bis zur Tür brachte, wobei Sheila auf eine Idee kam. »Sollte dieser Gestank noch mal zurückkommen, dann tu mir den Gefallen und ruf mich an.«

»Werde ich machen. Ciao …«

Beide Frauen umarmten sich, und Sheila ging zu ihrem Wagen, der nur ein paar Meter weiter auf sie wartete. Amy Watkins verschwand wieder in ihrem Laden, und Sheila öffnete per Funk die Türen.

Die Tüte mit dem Schal landete auf dem Rücksitz, und Sheila setzte sich hinter das Steuer ihres Minis.

Da atmete sie erst mal tief durch. Sie wollte die schlimmen Gedanken verscheuchen, aber das schaffte sie nicht. Sie musste immer wieder an den Gestank denken und natürlich an das Auftauchen der unheimlichen Frau.

Was hatte sie gesagt? Wer war sie, und woher kam sie? Ja, es hatte auch eine Antwort gegeben.

Aus dem Darknet der Hölle.

Sheila zuckte leicht zusammen, als ihr die Erinnerung kam.

Das war ein völlig neuer Begriff für sie. Nicht das Darknet, in dem sich all das Perverse verbarg, wozu Menschen fähig sind. Es schien sich jetzt noch gesteigert zu haben, denn der Begriff Hölle war noch hinzugekommen.

Darknet und Hölle. Wie passte das zusammen? Das war eine Frage, auf die Sheila Conolly keine Antwort wusste. Aber jedes Mal, wenn sie an den Begriff dachte, spürte sie den Schauer, der über ihre Arme rann und die feinen Härchen hochstehen ließ.

Das war alles keine Einbildung gewesen. Da kam etwas auf sie zu. Das lag auf der...

Erscheint lt. Verlag 14.1.2020
Reihe/Serie John Sinclair
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • Academy • alfred-bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horrorthriller • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Tony-Ballard • Top • Walking Dead
ISBN-10 3-7325-9283-9 / 3732592839
ISBN-13 978-3-7325-9283-8 / 9783732592838
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