Notärztin Andrea Bergen 1395 (eBook)

Ein treuer Freund für Mia

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9325-5 (ISBN)

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Notärztin Andrea Bergen 1395 - Marina Anders
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Ein treuer Freund für Mia

Nach einer kräftezehrenden Krebstherapie gibt erst der kleine heimatlose Kater Mogli der dreijährigen Mia wieder neuen Lebensmut. Ihm gelingt ein wahres Wunder: Mia lernt endlich wieder zu lachen! Doch als die Kleine erfährt, dass man ihr Mogli wegnehmen will, erleidet sie einen lebensbedrohlichen Rückfall ...

Ein treuer Freund für Mia

Franzi, dieser Teufelsbraten! Diesmal hat meine zwölfjährige Tochter sich mit einer ihrer berüchtigten „super Ideen“ selbst übertroffen: Um die schwer kranke kleine Mia ein wenig aufzumuntern, haben Franzi und ihre Freundin Britt Katerchen Mogli ins Krankenzimmer der Kleinen geschmuggelt – und das nicht nur einmal, sondern beinahe täglich! Denn sie wissen um Mias sehnlichen Wunsch, ein eigenes Katzenkind zu adoptieren. Natürlich gab es ein gehöriges Donnerwetter auf der Kinderstation, wo eine Katze wirklich nichts zu suchen hat! Doch meine Kollegen und ich sind sprachlos, was Moglis heimliche „Konsultationen“ bewirkt haben: Mia hat neuen Lebensmut gefasst; sie isst endlich wieder! Sie scheint sogar kräftig genug zu sein für die dringend nötige Chemotherapie …

Kinderarzt Dr. Baumgärtner und ich machen uns dennoch größte Sorgen um Mias Zukunft: Was geschieht, wenn sie erfährt, dass sie von Katerchen Mogli bald für immer Abschied nehmen muss?

Ein melodisches Windspiel erklang, als Kristin Steinert die Eingangstür zu Lianes Haarstudio öffnete. An der anderen Hand hielt sie ihre kleine Tochter.

„Guten Morgen, Schwesterherz“, rief sie fröhlich in die Räume des Friseursalons, der offiziell noch geschlossen war.

„Morgen, Schwesterherz“, plapperte die dreijährige Mia ihr ebenso fröhlich nach.

Liane Bogner, die gerade dabei war, alles für ihre ersten Kundinnen vorzubereiten, lachte herzlich. „Guten Morgen, ihr beiden.“ Sie beugte sich zu Mia und umarmte sie. „Seit wann bin ich deine Schwester? Ich bin die Schwester deiner Mama. Für dich bin ich deine Tante.“

Mia winkte altklug ab. „Weiß ich schon. Ich will auch eine Schwester haben. So eine wie dich, Tante Lani. Nur kleiner.“

Liane lachte wieder, und Kristin verdrehte die Augen.

„Bisher war nur von einer Katze die Rede, die sie unbedingt haben will. Jetzt will sie auch noch eine Schwester.“

„Eine schöne Schwester“, betonte Mia. „Aber erst will ich eine Katze. Bald.“

Kristin seufzte. Mias eindringlicher Wunsch nach einer Katze wurde allmählich zum Problem. Niemals würde Dirk, ihr Partner, damit einverstanden sein. Er hatte eine Katzenallergie, zumindest behauptete er das. Immer häufiger kam Kristin jedoch der Verdacht, dass das gar nicht stimmte und er Katzen einfach nicht mochte. Sie musste noch einmal ernsthaft mit ihm darüber reden.

„Der Kaffee ist fertig“, lenkte Liane ab. „Magst du eine heiße Schokolade, Mia?“

„Will eine Katze“, sagte Mia trotzig. „Und eine Schwester.“

Liane ging nicht weiter darauf ein und machte sich an der Kaffeetheke zu schaffen. Kristin folgte ihr. Das morgendliche Ritual, wenn sie auf dem Weg zur Arbeit erst bei ihrer Schwester auf einen Kaffee vorbeischaute, bevor sie Mia anschließend in der Kindertagesstätte ablieferte, war ihnen zur lieben Gewohnheit geworden.

Liane schenkte zwei Tassen voll Kaffee und bereitete eine heiße Schokolade für Mia zu. Die Kleine hatte inzwischen eine Zeitschrift entdeckt, auf der eine Katze abgebildet war, und war damit auf einen Stuhl geklettert.

Die beiden Schwestern tranken ihren Kaffee und plauderten dabei über verschiedene Dinge.

„Kannst du mir irgendwie die Haare hochstecken?“, bat Kristin. „Wenn ich mehr Zeit habe, kannst du sie mir mal wieder schneiden.“ Sie hatte rotblondes welliges Haar, das ihr bis auf die Schultern fiel. Meistens fasste sie es der Einfachheit halber zu einem Pferdeschwanz zusammen oder steckte es hoch. Doch sie bekam es nie so hin wie Liane.

„Klar mache ich das“, erklärte sich die Schwester bereit. „Das müssen wir aber gleich tun, sonst kommt ihr beide zu spät“, fügte sie nach einem Blick auf die Uhr hinzu.

„Okay.“ Kristin trank ihren Kaffee aus und nahm auf einem der Frisierstühle Platz. Mia war noch immer fasziniert von den Katzenbildern in der Zeitschrift und vergaß, von ihrer heißen Schokolade zu trinken. Ihre Tante erinnerte sie daran.

Liane machte sich ans Werk. Mit geübten Fingern zauberte sie innerhalb kurzer Zeit eine schicke Hochsteckfrisur.

Kristin betrachtete sich von allen Seiten. „Wie du das nur machst! Du bist eine echte Künstlerin.“

Liane freute sich, dass ihrer Schwester die Frisur gefiel. „Dafür könnte ich nie Perücken knüpfen wie du. In diesem Fach bist du ebenfalls eine echte Künstlerin.“ Liane lächelte. „Die Frau mit den goldenen Händen und der Engelsgeduld.“

Kristin erwiderte im Spiegel Lianes Lächeln. „Ja, Geduld muss man da schon haben. Und gute Augen. Manchmal wird es mir fast ein wenig zu viel, wenn ich auch noch Privataufträge annehme. Aber ich liebe diese Arbeit und würde nichts anderes machen wollen.“

Kristin war gelernte Perückenmacherin und arbeite schon seit Jahren in der Maskenbildnerwerkstatt des Opernhauses. Nebenbei fertigte sie auch für Privatkunden Perücken. Die Haare – und auch so einige Kundinnen – bekam sie von Liane.

„Übrigens, ich habe eine Kundin, die gern eine Perücke hätte“, bemerkte Liane. „Eine ältere Dame, die starken Haarausfall hat. Sie mag schon gar nicht mehr unter die Leute gehen.“

„Oh, da kann ich bestimmt Abhilfe schaffen.“ Kristin überlegte kurz. „Im Moment bin ich zwar noch mit einem Auftrag beschäftigt, aber in einigen Wochen könnte ich wieder einen neuen annehmen.“

„Gut, dann sage ich Frau Strobel Bescheid. Darf ich ihr deine Kontaktdaten geben?“

„Gern. Hättest du denn passende Haare für sie?“

„Ich habe einiges zur Seite gelegt, aber etwas hundertprozentig Passendes ist nicht dabei“, erwiderte Liane. „Mal sehen, was sich in den nächsten Wochen so ansammeln wird. Wenn nicht, muss ich bei der Konkurrenz nachfragen.“

Für Kristin war es an der Zeit zu gehen. Sie wandte sich Mia zu und bat sie, die heiße Schokolade auszutrinken. Als sie ihr die Zeitschrift wegnehmen wollte, gab es ein großes Geschrei.

„Mia kann sie ruhig mitnehmen“, erlaubte Liane, und augenblicklich legte sich die Aufregung wieder.

Kristin und Mia verabschiedeten sich und saßen kurz darauf wieder im Auto. Die nächste Station war Mias Kindertagesstätte. Kristin parkte und betrat mit ihrer Tochter das Gebäude.

„Tschüss, meine kleine Maus.“ Liebevoll drückte Kristin ihr Kind an sich. „Viel Spaß! Bis heute Nachmittag.“

„Tschüss, Mami.“ Die Zeitschrift an die Brust gepresst, lief Mia zu ihren Freundinnen, um ihnen die süßen Katzenbilder zu zeigen. „Bald krieg ich eine lebendige Katze“, hörte Kristin sie noch stolz verkünden.

Mit einem Seufzer ging sie hinaus zum Parkplatz. Wie sollte sie Mia begreiflich machen, dass sie wegen Dirks Allergie keine Katze halten konnten?

***

Kristin fuhr weiter zum Opernhaus. Sie freute sich auf ihre Arbeit. Eine kunstvolle Rokokoperücke wartete auf ihre Fertigstellung. Außer Perücken gestaltete sie auch Haarteile, Zöpfe und Bärte.

Nachdem sie ihr Auto abgestellt hatte, betrat Kristin durch den Personaleingang das Opernhaus und fuhr mit dem Fahrstuhl hinauf in den dritten Stock, wo ihre Werkstatt lag. Dort arbeiteten außer ihr noch weitere Maskenbildner.

Sie begrüßte die Kollegen und ging zu ihrem Arbeitsplatz, wo die halbfertige Rokokoperücke auf einem Gipskopf saß.

„Sieht gut aus“, lobte Toby, der gerade eine Fantasy-Maske aus Pappmaché anfertigte.

„Oh, danke.“ Kristin nickte ihm lächelnd zu.

„Wo steckt eigentlich die Neue?“, wollte Sarah wissen. Damit meinte sie Anke, eine weitere Maskenbildnerin. Sie war erst vor einigen Wochen vom Bonner Theater zu ihnen gekommen.

„Sie wird sich wieder verfahren haben“, vermutete Toby und grinste. „Darin scheint sie ja großes Talent zu haben.“

„Sie muss sich eben erst in unserer Stadt zurechtfinden“, nahm Kristin die Kollegin in Schutz.

„Ach was, sie hat einen lausigen Orientierungssinn“, meinte Toby wegwerfend.

„Ja, das hat sie selbst zugegeben“, bestätigte Sarah.

Nachdem man noch die Möglichkeit in Betracht gezogen hatte, dass Anke auch krank sein könnte und in diesem Fall sicher noch anrufen würde, ging jeder seiner Arbeit nach.

Fast eine Stunde verging, bevor die Tür aufflog und eine abgehetzte und frustrierte Anke hereinkam. „Sorry, dass ich so spät komme!“, entschuldigte sie sich. „Ich habe mich hoffnungslos verfahren.“

Die Kollegen tauschten belustigte Blicke.

„Das hatten wir uns schon gedacht“, meinte Toby trocken.

Anke stöhnte. „Keine Ahnung, wie ich auf den Autobahnzubringer geraten bin. Und dann saß ich auch noch im Stau fest!“

„Autobahnzubringer!“ Toby lachte schallend. „Das ist ja die entgegengesetzte Richtung.“

„Das habe ich dann selbst gemerkt. Aber da war es schon zu spät, und ich konnte nicht...

Erscheint lt. Verlag 14.1.2020
Reihe/Serie Notärztin Andrea Bergen
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7325-9325-8 / 3732593258
ISBN-13 978-3-7325-9325-5 / 9783732593255
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