Der Notarzt 360 (eBook)

Wirklich der Anfang vom Glück?

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9057-5 (ISBN)

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Der Notarzt 360 - Karin Graf
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Wirklich der Anfang vom Glück?

Warum nach der Geburt ihres Babys für Alice alles ganz schwierig wurde


Alice ist überglücklich, als sie ihr neugeborenes Töchterchen im Arm hält. Die kleine Cassandra ist bezaubernd. Auch der frischgebackene Vater Paul blickt zufrieden auf sein Baby. Das Kind ist perfekt, die bildschöne Mutter ist perfekt - alles ist so, wie er es von seinem Leben erwartet. Doch dann wird er zufällig Zeuge eines Gesprächs zwischen zwei Ärzten der Frankfurter Sauerbruch-Klinik. Und was er aus dem Gemurmel heraushört, lässt seine inneren Alarmglocken schrillen. Offenbar ist die süße Cassandra nicht ganz so vollkommen, wie sie auf den ersten Blick aussieht. Vielmehr scheint es so zu sein, dass sie mit einer schweren Behinderung auf die Welt gekommen ist.
Fast fluchtartig verlässt Paul die Klinik. Mit diesem Kind will er nichts zu tun haben, soll sich Alice doch alleine darum kümmern!
Alice bleibt fassungslos zurück und schaut mit Tränen in den Augen auf ihr schlafendes Baby. Sie hatte doch von einem behüteten Familienleben geträumt und gedacht, dieser Tag sei erst der Anfang vom ganz großen Glück. Doch nun sind alle Träume mit einem Mal zerplatzt.
Die junge Mutter kann ja nicht wissen, dass ihr das größte Glück tatsächlich noch bevorsteht. Es ist schon ganz nah ...

Wirklich der Anfang vom Glück?

Warum nach der Geburt ihres Babys für Alice alles ganz schwierig wurde

Karin Graf

Alice ist überglücklich, als sie ihr neugeborenes Töchterchen im Arm hält. Die kleine Cassandra ist bezaubernd. Auch der frischgebackene Vater Paul blickt zufrieden auf sein Baby. Das Kind ist perfekt, die bildschöne Mutter ist perfekt – alles ist so, wie er es von seinem Leben erwartet. Doch dann wird er zufällig Zeuge eines Gesprächs zwischen zwei Ärzten der Frankfurter Sauerbruch-Klinik. Und was er aus dem Gemurmel heraushört, lässt seine inneren Alarmglocken schrillen. Offenbar ist die süße Cassandra nicht ganz so vollkommen, wie sie auf den ersten Blick aussieht. Vielmehr scheint es so zu sein, dass sie mit einer schweren Behinderung auf die Welt gekommen ist.

Fast fluchtartig verlässt Paul die Klinik. Mit diesem Kind will er nichts zu tun haben, soll sich Alice doch alleine darum kümmern!

Alice bleibt fassungslos zurück und schaut mit Tränen in den Augen auf ihr schlafendes Baby. Sie hatte doch von einem behüteten Familienleben geträumt und gedacht, dieser Tag sei erst der Anfang vom ganz großen Glück. Doch nun sind alle Träume mit einem Mal zerplatzt.

Die junge Mutter kann ja nicht wissen, dass ihr das größte Glück tatsächlich noch bevorsteht. Es ist schon ganz nah …

„Wie kommen Sie denn daher?“ Emil Rohrmoser, der schwergewichtige Verwaltungsdirektor der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, fiel aus allen Wolken, als seine Sekretärin am frühen Morgen des ersten Januar sein Büro betrat.

Die sonst so biedere Frau in den Fünfzigern trug ein gewagt tief dekolletiertes kornblumenblaues Cocktailkleid, das nicht einmal ihre Knie ganz bedeckte.

Ihre sonst immer streng zurückgekämmten und am Hinterkopf festgesteckten mausbraunen Haare waren einem neckischen Gewirr sehr blond gefärbter Löckchen gewichen. Vorne fiel ihr ein kornblumenblauer Kringel neckisch über das linke Auge.

Damit nicht genug, waren auch noch etliche glitzernde Spängchen in der platinblonden Wolke verteilt. Auf einem davon war eine große Blüte befestigt. Kornblumenblau natürlich.

Das praktische Schuhwerk, das sie sonst immer an den Füßen trug, hatte sie gegen mörderische Stilettos vertauscht, auf denen sie kaum das Gleichgewicht halten konnte.

Kopfschüttelnd hievte Emil sich aus seinem wuchtigen Chefsessel, umrundete seinen Schreibtisch und näherte sich der ungewohnten Erscheinung mit weit vorgestrecktem Kopf und zusammengekniffenen Augen.

„Angemalt haben Sie sich auch! Wie ein frisch lackiertes Schaukelpferd“, kommentierte er tadelnd die dunkel umrandeten Augen, über denen künstliche Wimpern wie Spinnenbeine aufragten, und den scharlachroten Lippenstift. „Und hier haben Sie Dreck kleben.“

Er streckte die rechte Hand aus, zog sie jedoch sofort wieder zurück. Er wagte es nicht, das bunte Papierfitzelchen von Irene Busswalds alabasterfarbenem Busen zu pflücken, der in unverschämter Weise halb aus ihrem Ausschnitt quoll.

„Wo?“ Sie verdrehte die Augen nach unten. „Ach, das! Das ist nur ein Stückchen von einer Luftschlange.“

„Von einer was?“

„Luftschlange.“

„Wozu tun Sie sich Luftschlangen auf die … auf das … auf … dorthin?“

„Doch nicht absichtlich! Um Mitternacht wurden in der Bar Tischfeuerwerke abgebrannt, aus denen eben Luftschlangen gekommen sind. Und buntes Konfetti. Ich komme direkt von der Party.“

„Von der was?“

„Party!“ Irene Busswald verdrehte seufzend die Augen. „Silvesterparty!“

„Wozu gehen Sie auf eine Party?“

Irene schüttelte schmunzelnd den Lockenkopf.

„Was dachten Sie denn, Herr Direktor, was mit mir passiert, wenn mein Dienst hier zu Ende ist?“, unkte sie. „Dachten Sie, ich schließe mich selbst in die Schreibtischschublade weg? Oder stülpe so eine Abdeckung über mich, wie unser Kopierer eine hat? Und verharre so reglos bis zum nächsten Morgen? Ich bin eine Frau in den besten Jahren. Ich habe nebenher auch noch ein Privatleben.“

„Ein was?“

„Privatleben!“

„Sie haben ein Privatleben?“

Nicht einmal im Traum hätte Emil Rohrmoser daran gedacht, seine brave, tüchtige Sekretärin könnte nebenher auch noch irgendetwas anderes sein als … na ja, eine brave, tüchtige Sekretärin eben. Zuverlässig, fleißig, diskret und vor allem unsichtbar, wenn man sie gerade nicht brauchte.

Er hatte ja nicht einmal gewusst, dass sie Brüste und Beine besaß. Im Dienst packte sie immer züchtig weg, was sie jetzt so frivol zur Schau stellte.

„Sei‘s drum!“, winkte er verwirrt ab. „Also? Wie sieht es aus? Haben wir eines?“

„Wir haben eines.“ Irene Busswald nickte und hielt Emil den Zettel hin, auf dem sie bereits gewissenhaft die wichtigsten Daten notiert hatte.

„Alice Kilian, Zimmer neun auf der Geburtsstation. Ihr Baby hat mit dem ersten Glockenschlag um Mitternacht seinen ersten Schrei getan.“

„Bingo! Volltreffer!“ Emil hieb seine rechte Faust in die linke Handfläche. „Großartig! Oder …?“ Er verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen und ballte kampfbereit seine Hände zu Fäusten. „Kann uns das noch jemand streitig machen?“

„Ausgeschlossen. Die Berliner Charité hatte eine Geburt um halb zwölf und eine private Geburtsklinik in München-Grünwald eine um Viertel vor zwölf. Alle anderen waren um Stunden zu früh oder zu spät dran.“

„Hervorragend!“

Jedes Jahr zum Jahreswechsel wetteiferten sämtliche Kliniken des ganzen Landes um das sogenannte Neujahrsbaby. Der kleine Gewinner oder die kleine Gewinnerin konnte sich über die Aufmerksamkeit der Presse und über einen Haufen Werbegeschenke freuen.

Das Krankenhaus, in dem das freudige Ereignis stattgefunden hatte, startete mit kostenloser Werbung ins Neue Jahr. Das war in Zeiten, in denen Kliniken in den Medien fast nur noch mit Kunstfehlern oder anderen Katastrophen in Zusammenhang gebracht wurden, von unschätzbarem Wert.

Grund genug für Emil Rohrmoser, auch am Neujahrstag frühmorgens in seiner Klinik zu erscheinen. Von Frau Busswald hatte er bisher immer angenommen, sie würde dafür dankbar sein, die endlosen einsamen, trübsinnigen Feiertage wenigstens für ein paar Stunden unterbrechen zu dürfen. Er hatte ja nicht ahnen können, dass sie ein heimliches Doppelleben führte.

„Alice Kilian also“, las Emil von dem Zettel ab. „Macht die was her? Optisch, meine ich.“

„Sie ist sehr hübsch.“

„Und das Kind?“

„Auch.“

„Heißt?“

„Cassandra.“

„Was ist das denn für ein Name?“, unkte der schwergewichtige Verwaltungsdirektor. „Zu meiner Zeit hießen die Mädchen Monika, wie meine Gattin, oder Gerlinde oder Erika, Angela oder Heidi.“

„Das kommt schon wieder“, winkte Irene Busswald gelassen ab. „Zu meiner Zeit wäre man als Frieda, Emma oder Irma in der Schule unten durch gewesen. Diese Namen sind heute wieder topp modern. Auch Emil ist übrigens gerade wieder groß im Kommen.“

„Ach so? Na gut. Unsere Pressesprecherin und der Fotograf?“

„Sind bereits verständigt, unterwegs und werden in wenigen Minuten hier sein.“

„Schön! Dr. Gerlach soll sich ein bisschen zurechtmachen. Die muss auch mit aufs Foto.“

„Frau Gerlach ist im Urlaub“, erwiderte die Sekretärin. Dr. Mattheo Neudörfler war der Geburtshelfer.“

„Neudörfler … Neudörfler … Neu…?“ Emil verdrehte die Augen nach oben und dachte nach. Als endlich ein Bild zu dem Namen vor seinem inneren Auge auftauchte, fielen seine Mundwinkel nach unten, und er schüttelte entschieden den Kopf.

„Das ist doch dieser komische Vorgartenzwerg mit den abstehenden Dumbo-Ohren! Nein, nein, der kommt mir nicht auf das Bild!“

„Nun, er ist nicht besonders groß und auch nicht gerade das, was man einen umwerfend attraktiven Mann nennt“, musste Irene zugeben. „Aber er soll ein wirklich guter Arzt sein.“

„Und?“, fragte Emil provokant. „Sieht man das vielleicht auf einem Foto, dass er ein guter Arzt ist? Was? Nein, sieht man nicht!“, beantwortete er seine Frage gleich selbst. „Was man hingegen in sämtlichen Zeitungen des ganzen Landes sehen wird, sind seine Ohren. Und dass er kaum über den Bettrand gucken kann, weil er so kurz geraten ist. Suchen Sie einen anderen, Busswald!“

„Wen denn?“

„Irgendwen! Einen, der ein bisschen was hermacht! Einen Schöneren. Das kann doch nicht so schwer sein. Wir werden doch nicht nur hässliche Ärzte beschäftigen, oder?“

„Natürlich nicht!“, seufzte Irene. Sie hatte gehofft, die Angelegenheit rasch hinter sich bringen zu können, um endlich ins Bett zu kommen. Sie hatte die...

Erscheint lt. Verlag 7.1.2020
Reihe/Serie Der Notarzt
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7325-9057-7 / 3732590577
ISBN-13 978-3-7325-9057-5 / 9783732590575
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