Die Gespielinnen des Königs

Frankreichs berühmteste Mätressen

(Autor)

Buch | Softcover
352 Seiten
2020
EDITION digital (Verlag)
978-3-96521-211-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Gespielinnen des Königs - Klaus Möckel
18,80 inkl. MwSt
"Nun war es wirklich geschehen, sie war die Hure des Thronfolgers. Die Höflinge würden es zwar nicht wagen, ihr das ins Gesicht zu sagen, aber denken würden sie es." So beginnt der Autor seine Erzählung über Diane de Poitiers, die Mätresse des späteren Königs Heinrich II., die noch heute als eine der schönsten Frauen in Frankreichs Geschichte gilt. Selbstbewusst und geschäftstüchtig, brachte sie es zu großem Reichtum und fast unbeschränkter Macht. Doch auch die anderen Damen in diesem Band, von denen die berühmteste Madame Pompadour ist, wussten ihre Fähigkeiten im Bett und am Hof zu nutzen. Von Glanz umgeben, meist intelligent und gerissen, umgarnten die Entragues, die Montespan, die Du Barry ihren Herrscher, um ihn dann am Gängelband zu führen. Freilich war ihr Weg gefährlich. Von so manchem Höfling angefeindet und von Hinterhältigkeit bedroht, durften sie nie die Gunst des Geliebten verlieren - das hätte den Untergang bedeutet.Dieses Buch ist ein Sittengemälde, das vier Jahrhunderte französischer Geschichte darbietet. Spannend bis ins Detail, abenteuerlich und voller Witz führt es dem Leser eine Welt vor Augen, die ihn mit ihren bis zum Mord reichenden Intrigen, mit ihrer List und Gewalt, aber auch mit ihrem Charme und ihrer Lebhaftigkeit von Anfang bis Ende in den Bann schlägt."Als Liebhaber guter historischer Romane kann ich von diesem Buch... nur schwärmen. Klaus Möckel, Romanist, Lyriker und Krimiautor, nutzt alle diese 'Qualifikationen' für prächtige Romane im Stenogramm" (aus "L, das Magazin für reife Menschen", Cottbus).

Geboren 1934 in Kirchberg/Sa., Dr.phil., verheiratet, ein Sohn. Werzeugschlosserlehre, Studium der Romanistik an der Universität Leipzig, Assistent am Romanischen Seminar der Universität Jena, Lektor beim Verlag Volk & Welt Berlin, Promotion über Saint-Exupéry 1963, seit 1968 freier Schriftsteller. Er veröffentlichte rund 60 Bücher, war Herausgeber von knapp 20 Titeln, übersetzte Texte und Gedichte aus dem Französischen, Spanischen und Russischen.

I. Agnès Sorel: Auftritt einer schönen Dame
II. Françoise de Châteaubriand: Und keiner weint mir nach
III. Anne d'Étampes: Der Jugend Sieg und Niederlage
IV. Diane de Poitiers: Das Geheimnis ewiger Jugend
V. Gabrielle d'Estrées: Wie heirate ich einen König?
VI. Henriette d'Entragues: Die Schlange am Busen
VII. Louise de La Vallière: Eine reuige Sünderin
VIII. Françoise de Montespan: Des Glanzes dunkle Seite
IX. Françoise de Maintenon: Die heimliche Königin
X. Die Damen Nesle: Schwestern teilen alles
XI. Madame Pompadour: Die Schöne aus dem Bürgertum
XII. Jeanne du Barry: Eine Dame mit Vergangenheit

Auf jeden Fall vermögen wir uns die Pompadour an jenem für sie so wichtigen Tag im prächtigen Palast von Versailles gut vorzustellen. In Begleitung von vier hochnoblen Damen gleitet sie, mit Diamanten geschmückt, durch die Räume. Ihr seidenes Kleid ist bestickt und nach der Mode gebauscht, ihre Perücke weiß bepudert, ihre Miene heiter. Doch wer weiß, welch Beben sie dahinter verbirgt. Die Gruppe - von gaffenden Höflingen mit wohlwollenden oder auch spöttischen Blicken bedacht - begibt sich zum wartenden König, dem die Marquise eine dreifache Reverenz erweisen muss. Eine Formsache. Er entlässt die junge Dame, bei der er noch wenige Tage zuvor Abend und Nacht verbracht hat, mit einigen Floskeln. Dann wird es schwierig; beim rückwärtigen Abgang mit Knicksen darf sie in den ausladenden Gewändern, die Schleppen gerafft, nicht stolpern. Vor allem aber sind die Gedanken nun auf die Begegnung mit der Königin zu richten. Von ihrer Reaktion hängt ab, ob es die Pompadour künftig mit einer Feindin mehr zu tun hat oder auf ihre Neutralität hoffen darf. Beim Anblick Marie Leczinskas dann die erneuten Knickse. Nur nicht die Augen zur gestrengen Dame erheben, die ihre dunklen Tageskleider indes gegen ein helleres, mit goldenen Lilien geschmücktes Brokatgewand getauscht hat! Stattdessen - ohne unziemliche Hast - einen Handschuh abstreifen, den Saum ihrer Robe ergreifen und flüchtig küssen. Alles klappt, nur der Handschuh fällt zu Boden. Doch gelassen hebt ihn eine der anderen Damen auf. Nun ist die Spannung der anwesenden Höflinge, aber auch die der Pompadour nicht mehr zu überbieten. Was wird Ihre Majestät sagen; eine Bemerkung, sei es zur Frisur, zur Kleidung, ist unerlässlich. Doch wird es etwas Freundliches oder, wie von vielen erwartet, etwas Abwertendes sein? "Lasst mir doch gelegentlich eine Nachricht über Madame de Saissac zukommen, der ich früher in Paris gern begegnet bin", murmelt die Königin. Jeanne-Antoinette ist verblüfft, das Herz schlägt ihr bis zum Hals. Die Saissac zu erwähnen, eine adlige Bekannte ihrer Mutter, ist ohne Zweifel eine Auszeichnung. "Majestät ... eine große Ehre", stammelt sie. "Euch zu gefallen, ist mein größter Wunsch." Die Zuschauer sind mindestens genauso erstaunt. Doch die Königin gibt noch einmal Antwort. Sie spricht zwar so leise, dass man, selbst wenn man an ihren Lippen hängt, kein einziges Wort versteht, aber wie hinterher behauptet wird, sind es zwölf Sätze. Zwölf! Wirklich ein einmaliger Gunstbeweis, auch wenn die Marquise in ihrer Aufregung kaum etwas von dem Gesagten mitbekommt. Was nun im Nachfolgenden immer geschehen mag - man muss ja noch dem wenig geneigten Thronfolger und seiner Gattin die Aufwartung machen -, für diesen Tag ist der Erfolg der Favoritin gesichert.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Pinnow
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 558 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Agnes Sorel • Anne d'Etampes • Diane de Poitiers • Francoise de Chateaubriand • Francoise de Maintenon • Francoise de Montespan • Franz I. • Französische Revolution • Gabrielle d'Estrees • Guillotine • Heinrich II. • Heinrich IV. • Henriette d'Entragues • Karl VII. • Louise de La Valliere • Ludwig XIV • Ludwig XV. • Madame Pompadour • Nesle
ISBN-10 3-96521-211-7 / 3965212117
ISBN-13 978-3-96521-211-4 / 9783965212114
Zustand Neuware
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