Weihnachten mit den McKettricks (3in1) (eBook)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
632 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-7457-5182-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Weihnachten mit den McKettricks (3in1) - Linda Lael Miller
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

EIN MARSHAL ZUM VERLIEBEN
Die junge Witwe Dara Rose Nolan hat nur einen Wunsch: Sie will ihr
Zuhause und ihre geliebten Kinder nicht verlieren! Verzweifelt fragt sie sich, wie es weitergehen soll. Da kommt der neue, attraktive Marshal
Clay McKettrick nach Blue River, und mit ihm kehrt in Daras Herzen die Hoffnung auf ein Weihnachtswunder zurück ...
WEIHNACHTEN IN DEINEN ARMEN
Ein Schuss hallt durch die eisige Winternacht und verletzt Sawyer McKettrick schwer. So hat er sich seine Begrüßung in Blue River nicht vorgestellt. Obwohl die Lehrerin Piper, die ihn aus dem Schneesturm rettet, ihn für einen Gesetzlosen hält, kümmert sie sich um Sawyer. Aber kann sie auch sein rastloses Herz zur Ruhe bringen?
NACHT DER WUNDER
Arizona, 1896. Eine Schneelawine reißt den Zug von den Schienen - und zerstört Lizzies McKettricks Plan: Zum Fest wollte sie bei ihren Eltern sein und ihnen Whitley vorstellen. Verlobung nicht ausgeschlossen! Doch nicht Whitley hilft den Verletzten, macht den Verzweifelten Mut, sondern der attraktive junge Doktor Morgan Shane. Und weckt so in Lizzies Herzen das helle Licht wahrer Liebe ...



Nach ihren ersten Erfolgen als Schriftstellerin unternahm Linda Lael Miller längere Reisen nach Russland, Hongkong und Israel und lebte einige Zeit in London und Italien. Inzwischen ist sie in ihre Heimat zurückgekehrt - in den weiten 'Wilden Westen', an den bevorzugten Schauplatz ihrer Romane.

2. KAPITEL


Sawyer, ging es Piper durch den Kopf. Sawyer McKettrick! Clays Cousin. Der Mann, auf dessen Ankunft er schon seit Wochen wartete. Das erklärte zumindest die Initialen, auch wenn alles andere rätselhaft blieb.

Clay nahm seinen vollgeschneiten Hut ab und warf ihn zur Seite. Aus dem Augenwinkel bemerkte Piper, wie der metallene Stern an seinem Mantel aufblitzte. Also war Clay immer noch der Marshal von Blue River. Doch es war ein Job, den er lieber heute als morgen einem anderen übertragen hätte, damit er sich auf seine Ranch und auf seine Familie konzentrieren konnte.

„Sawyer!“, rief Clay noch einmal. Die Sorge um den Cousin ließ ihn einen raueren Ton anschlagen.

Endlich öffnete der andere Mann die Augen einen Spaltbreit. „Ich muss wohl gestorben und in der Hölle gelandet sein“, brachte er leise heraus. „Ich könnte nämlich schwören, dass ich gerade dem Teufel in die Augen sehe.“

Clay lachte erleichtert. „Dir geht’s offenbar besser, als man meinen sollte“, erwiderte er. „Kannst du aufstehen?“

Einen Moment lang dachte Sawyer amüsiert über diese Frage nach und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, die Pipers Bemühungen zum Trotz trocken und aufgesprungen waren. Dann antwortete er angestrengt: „Ich glaube nicht.“

„Ist schon okay“, sagte Clay mit sanfter Stimme.

Unterdessen überschlugen sich Pipers Gedanken, obwohl sie vor Müdigkeit fast umfiel. Sie hatte einiges über Sawyer gehört. Manches davon gab Anlass zur Sorge, da zum Beispiel niemand außer Clay wusste, auf welcher Seite des Gesetzes er stand. Allerdings konnte Dara Rose ihn gut leiden.

„Komm, ich helfe dir.“ Clay zog Sawyer so weit hoch, dass dieser auf dem Boden saß, was ihn laut aufstöhnen ließ. Sein Cousin legte sich Sawyers unversehrten Arm um den Hals, dann half er dem Kranken auf die wackligen Beine.

„Ich lege Sawyer in dein Bett, wenn du nichts dagegen hast“, meinte Clay und ging mit dem Verletzten bereits zu Pipers Schlafquartier an der entlegenen Seite des Raums. Das Schulgebäude war klein, und jeder wusste, wie es von innen aussah, da sich die ganze Stadt an der Errichtung des Baus beteiligt hatte.

Wenn sich herumsprach, dass sie in diesem Haus einen verletzten, vor Schmerz bewusstlosen Mann die Nacht hatte verbringen lassen, dann war ihr Ruf auf jeden Fall beschädigt, im schlimmsten Fall sogar ruiniert.

Diese Ungerechtigkeit machte Piper wütend. Bei Lehrerinnen wurde auf den kleinsten Hinweis geachtet, der auf ein wollüstiges Verhalten schließen ließ, während ihre männlichen Kollegen ihre Schülerinnen sogar heiraten durften. Ein solches Verhalten betrachtete Piper als verabscheuenswürdig.

„Ja, natürlich“, sagte sie, obwohl ihr klar war, dass Clay sie gar nicht um Erlaubnis gefragt hatte und sie gar nicht hätte antworten müssen.

An der Tür zu dem kleinen Zimmer mit seinem winzigen Fenster hoch oben unter der Decke blieb sie stehen, während Clay Sawyer aus dem Mantel half, ihn aufs Bett legte und ihm die Stiefel auszog.

Die körperliche Anstrengung musste Sawyer die letzten Kräfte gekostet haben, denn ihm fielen wieder die Augen zu und er reagierte nicht, als Clay etwas zu ihm sagte.

„Ich hole den Doc“, informierte er Piper, die zur Seite trat, um ihn aus dem Zimmer zu lassen. „Hast du noch mehr Decken? Es ist vor allem wichtig, dass er warm gehalten wird.“

Schweren Herzens dachte Piper an die farbenprächtigen Quilts, die ordentlich gefaltet in ihrer Aussteuertruhe lagen. Sie hatte sich immer vorgestellt, dass sie eines Tages die Betten in ihrem eigenen Haus schmücken würden.

„Ja“, antwortete sie zögerlich. Zwar gönnte sie Sawyer McKettrick diese Quilts, dennoch konnte sie nicht anders, als ihr Schicksal zu bedauern. Sie hatte sich so viel Mühe damit gegeben und jedes noch so kleine Stück Stoff aufbewahrt, von denen viele das einzige Erinnerungsstück an die Freunde waren, die sie in Maine zurückgelassen hatte.

Piper lief zu der ausladenden Zedernholztruhe, klappte den Deckel auf und durchwühlte den kostbaren Inhalt – Topflappen, Tischdecken, Küchentücher und anderes –, bis sie endlich auf die Quilts stieß.

Als sie die erste Decke über Sawyer McKettrick ausbreitete, rührte er sich wieder, schlug kurz die Augen auf und lächelte. „Danke, Josie“, sagte er auf eine Weise, die etwas Liebevolles an sich hatte.

Auch wenn sie sich nicht erklären konnte, wieso es so war, versetzten seine Worte ihr einen Stich. Mürrisch legte sie eine zweite und auch noch eine dritte Decke über ihn.

Da es bereits fast acht war, ging sie rasch zum anderen Ende des Gebäudes, wo die silbern schimmernde Schulglocke hing. Sie zog einmal kräftig am Seil, um sie zu läuten, tat das aber nur, um die Routine beizubehalten, die in schwierigen Zeiten wie dieser beruhigend auf sie wirkte. Tatsächlich rechnete sie nicht damit, dass bei diesem Wetter auch nur ein einziger Schüler zum Unterricht erschien.

Ihre Handflächen fühlten sich noch wund von den Wassereimern an, die sie letzte Nacht ins Haus getragen hatte, und das raue Glockenseil ließ sie nun wieder schmerzen. Doch Piper war beinahe froh über diesen Schmerz, weil sie so über etwas anderes nachdenken konnte als über den Mann, der in ihrem Bett lag und dessen Blut in ihre Quilts floss.

Leise, damit sie Sawyer McKettrick nicht störte, holte Piper aus der Kommode neben ihrem Bett eine Dose mit Wildblumensalbe. Dann kehrte sie in den Klassenraum zurück und setzte sich an ihr Pult. Sie lächelte flüchtig, als sie den Deckel von der kleinen Dose abnahm, um die lindernde Salbe auf ihren Handflächen zu verteilen.

Es existierte ein immenser Bestand von dieser Salbe, da Dara Rose nach dem skandalösen Tod ihres ersten Ehemanns im ersten Stock des Bitter Gulch Saloon versucht hatte, von Haus zu Haus zu gehen und die Salbe zu verkaufen. Sie hatte gehofft, mit dem Verkauf genug Geld zu verdienen, um für sich und ihre kleinen Töchter Edrina und Harriet zu sorgen. Aber dann war sie Clay McKettrick begegnet und hatte ihn geheiratet. Seitdem verteilte sie die Salbe an jeden, der sie haben wollte, da ihr Vorrat noch weit über ihr eigenes Lebensende hinaus reichen würde.

Nach einer halben Stunde kehrte Clay zurück und brachte den Zahnarzt Dr. Jim Howard mit, der tapfer auf dem Maulesel ritt, der üblicherweise seinen Wagen zog. Alle in Blue River mochten Dr. Howard, seine Tochter Madeline war eine von Pipers besten Schülerinnen. Mit gerade mal acht Jahren konnte das Mädchen so gut lesen und rechnen wie ein Erwachsener. Mrs Howard dagegen war ein ganz anderes Thema. Eloise war nicht annähernd so beliebt wie ihr Ehemann oder ihre Tochter. Sie trug nur Samt oder Seide, Blue River war in ihren Augen keine Stadt, sondern bestenfalls ein Kaff. Außerdem erzählte sie jedem – ob er es nun wissen wollte oder nicht –, dass ihre Heirat mit Dr. Jim Howard für sie einen gesellschaftlichen Abstieg bedeutete.

„Miss St. James“, begrüßte Dr. Howard sie und tippte dabei an seine Hutkrempe, dann trat er mehrmals fest auf den Verandaboden, damit sich der Schnee von seinen Stiefeln löste. In einer Hand hielt er eine abgewetzte Ledertasche. Jim Howard war ein großer, stets gut gelaunter Mann mit sanften blauen Augen, und er war rund zwanzig Jahre älter als seine Frau.

Piper musste sich zusammenreißen, damit sie dem Mann nicht um den Hals fiel, so froh war sie, ihn zu sehen. Die Verantwortung für Mr McKettricks Leben hatte sie stärker belastet, als sie es bis zu diesem Moment für möglich gehalten hätte.

Aber anstatt ihn zu umarmen, nickte sie ihm nur zu, während er die Tür zumachte, damit der kalte Wind draußen blieb. Clay ging voran, und Piper folgte den beiden Männern in das beengte Hinterzimmer. Dabei entging ihr nicht, dass die beiden darüber redeten, dass das ganze Schulgebäude kaum größer war als der Hühnerstall von Dara Rose draußen auf der Ranch.

Nach einer ersten kurzen Untersuchung erklärte Dr. Howard, dass Sawyer eine ernste Verletzung habe, sich aber mit Glück und viel Bettruhe wahrscheinlich erholen werde.

Wahrscheinlich? ging es Piper erschrocken durch den Kopf, während sie einen Schluck von ihrem Kaffee trank. Wenn Clay und der Doc da drinnen fertig waren, würde sie ihnen auch einen Kaffee anbieten, immerhin besaß sie drei Becher. Zwar gab es auch noch das feine Teeservice für sechs Personen, aber das war sicher in ihrer Aussteuertruhe untergebracht, und dort würde es auch bleiben – anders als ihre bis vor Kurzem noch so behüteten Quilts.

„Ich würde Sawyer gern auf die Ranch mitnehmen“, sagte Clay.

„Damit sollten Sie noch ein paar Tage warten“, erwiderte der Doc. „Er hat viel Blut verloren, aber wenigstens war es ein glatter Durchschuss. Das heißt, ich muss ihn nicht aufschneiden, um die Kugel herauszuholen. Außerdem hat Miss St. James ihn vorbildlich verbunden. Er wird Narben zurückbehalten, aber ihr haben wir zu verdanken, dass die Wunde so sauber ist.“ Nach einer kurzen Pause sagte er: „In meiner Tasche habe ich eine Flasche Karbolsäure. Würden Sie mir die bitte geben?“

Nach einer kurzen Pause ertönte auf einmal ein wütender Aufschrei des Patienten, gefolgt von wüsten Flüchen, die Piper zusammenzucken ließen. Fluchen war für sie ein Indiz dafür, dass jemand nur einen begrenzten Wortschatz besaß – von anderen Unzulänglichkeiten einmal ganz abgesehen.

„Wir können nicht das Risiko einer Entzündung eingehen“, sagte der Zahnarzt beschwichtigend, der sich am Wutausbruch seines Patienten nicht zu stören schien. „Das Brennen hört gleich...

Erscheint lt. Verlag 19.12.2019
Reihe/Serie eBundle
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abendessen • älterer Mann • Augenblick • Belletristik • Berserker • bestseller 2018 • Bestsellerautorin • Bittersweet • bücher bestseller • Cherokee • Cowboy • Cowboys • Dark Romance • dramatisch • Emotional • Familie • Fantasy-Liebesroman • Fenster • Frauenroman • Gedanke • Gefallen • Gefängnis • Gegenwartsliteratur • genügend Geld • Geschenk • Geschichte • Geschichten • Gesicht • Gesichter • Heirat • Heiratsantrag • Historische Romane • Hochzeit • Hochzeitsnacht • Kaffee • Kleid • Kleidung • Lächeln • leidenschaftlich • Liebesgeschichte • Liebesperlen • Liebesroman • Liebesromane • Linda Lael Miller • Mädchen • McKettricks • Mount Polbearne • Nacht • Papageientaucher Neil • Paranormal • Pferd • Pferde • Ranch • Rancher • rechte Hand • Roman • Romance • Roman historisch • Romantik • Romanze • Romanzen • Saga • Schlachtfeld • Schlaf • Schmerz • Schneesturm • Schulter • Schwester • spannend • Sturm • Trank • verheiratet • Verlieben • Weihnacht • Weihnachten • Weihnachtsroman • Western • Westernroman
ISBN-10 3-7457-5182-5 / 3745751825
ISBN-13 978-3-7457-5182-6 / 9783745751826
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 4,0 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Geschichte eines Weltzentrums der Medizin von 1710 bis zur …

von Gerhard Jaeckel; Günter Grau

eBook Download (2021)
Lehmanns (Verlag)
14,99
Historischer Roman

von Ken Follett

eBook Download (2023)
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
24,99