Mein mutiges Herz (eBook)

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-3733-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mein mutiges Herz -  Kat Martin
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Eine junge Dame, allein in Opiumhöhlen und Bordellen? Couragiert ist die Reporterin Lindsey zu allem bereit! Sie muss den wahren Mörder von Covent Garden finden, um den entsetzlichen Verdacht von ihrem Bruder abzuwenden. Doch Thor Draugr, Schwager ihrer Verlegerin, sieht das anders: Als Ehrenmann kommt es für ihn nicht infrage, dass Lindsey sich in Gefahr begibt. Auch wenn sie sein kühles nordisches Blut zum Sieden bringt - keinen Tag weicht er von ihrer Seite! Und auch keine Nacht, wenn Lindsey voller Verlangen seine Männlichkeit herausfordert ... Aber wo ist ihr Geliebter, als Lindsey unvermittelt dem Mörder gegenübersteht?



Ihre Arbeit im Immobiliengeschäft führte die New York Times Bestseller- Autorin Kat Martin auf den Weg ins Glück. Durch ihre Tätigkeit als Maklerin lernte sie den perfekten Partner kennen - ihren Ehemann, den Western-Autor Jay Martin. 'Wir standen uns als potenzielle Verkäufer und Käufer gegenüber', erinnert sie sich. Kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten, fragte Larry sie, ob sie ein unveröffentlichtes Manuskript eines historischen Westerns, das er verfasst hatte, lesen wolle. Sie verliebte sich sofort in den Roman - und den Autor! 'Es war eine ziemlich romantische Geschichte', gesteht sie. Nachdem sie den Text ihres zukünftigen Ehemanns ein wenig bearbeitet hatte, beschoss sie, es selbst einmal mit dem Schreiben zu versuchen. Kat machte sich auf, Bestseller-Autorin von mehr als 30 historischen und zeitgenössischen Romanen zu werden. Bis heute wurden 10 Millionen Exemplare ihrer Romane gedruckt und auf der ganzen Welt - inklusive Deutschland, Norwegen Schweden, China, Korea, England und vielen anderen Ländern - veröffentlicht. Wenn sie nicht schreibt, fährt sie gern Ski und geht auf Reisen, bevorzugt in Europa. Derzeit ist sie intensiv damit beschäftgt, ihr nächstes Buch zu verfassen.

1. KAPITEL

London

September 1844

COVENT GARDEN MÖRDER SCHLÄGT WIEDER ZU

Londoner Bevölkerung in Angst

Thor überflog den Leitartikel der London Times, einen Bericht über den zweiten grausamen Frauenmord im Stadtteil Covent Garden in den letzten sechs Monaten.

Im Gegensatz zu seinem älteren Bruder Leif war er kein begeisterter Leser. Seiner Meinung nach eignete sich eine Zeitung am besten dafür, Fische darin einzuwickeln. Er sah jedoch die Nützlichkeit ein, sich über das Tagesgeschehen auf dem Laufenden zu halten, deshalb befasste er sich mit dem englischen Text – eine Sprache, die er erst vor zwei Jahren nach seiner Ankunft in London begonnen hatte, zu erlernen. Zuvor hatte er auf einer kleinen Insel weit im Norden gelebt, in einer abgeschlossenen kleinen Welt, von deren Existenz nur eine Handvoll Menschen wusste.

Unter Anleitung seines Förderers und Lehrers Professor Paxton Hart hatte er lesen und schreiben gelernt, wusste mittlerweile auch, sich einigermaßen zu kleiden und sich in der vornehmen Londoner Gesellschaft zu bewegen. Leif und seine Gemahlin waren ihm dabei gleichfalls eine große Hilfe, und allmählich gewöhnte er sich an das Leben in der Großstadt. Dennoch zog Thor es vor, sich in der freien Natur zu bewegen, statt untätig in einem Zimmer zu sitzen und ein Buch zu lesen.

„Sie waren es also, der meine Zeitung gestohlen hat!“, fauchte eine aufgebrachte Frauenstimme hinter ihm. „Und ich suche sie schon die ganze Zeit.“ Lindsey Graham durchquerte das Büro mit eiligen Schritten und kam ihm dabei vor wie eine Wildkatze, die sich auf ihre Beute stürzt.

Mit dem Stein des Anstoßes in der Hand stand Thor auf der Schwelle des Hinterzimmers von Heart to Heart, dem Frauenmagazin, das von seiner Schwägerin Krista Hart Draugr und deren Vater, seinem Lehrer Sir Paxton Hart, herausgegeben wurde. Es war Donnerstag, der Tag vor der Auslieferung der neuen Ausgabe, und in den Redaktionsräumen herrschte rege Betriebsamkeit.

„Ich habe sie nicht gestohlen“, verteidigte Thor sich gegen den Racheengel, der auf ihn zugestürmt war. „Ich habe sie mir nur geliehen, weil ich etwas über diesen Mord erfahren wollte.“

Sie funkelte ihn aus goldbraunen Augen an, mit denen sie wahrlich einer Wildkatze glich. „Es gab einen zweiten Mord?“

Er hielt ihr die Zeitung hin. „In Covent Garden“, sagte er. „Wie beim ersten Mal.“

Lindsey nahm ihm die Zeitung aus der Hand und überflog den Artikel. Sie war eine hochgewachsene, schlanke Frau, die neben einem nordischen Hünen wie ihm jedoch zierlich wirkte. Ihr brünettes Haar schimmerte golden. Eine hübsche, zartgliedrige Person mit fein geschnittenen Gesichtszügen, aber nicht der Typ, der ihm gefallen könnte.

Wie sein Bruder bevorzugte er üppige, vollbusige Frauen, und mit Krista hatte Leif seine ideale Lebensgefährtin gefunden. Thor hingegen hielt immer noch Ausschau nach der richtigen Frau, mit der er sein Leben teilen wollte.

„Schon wieder ein Frauenmord“, murmelte Lindsey, den Blick auf die Titelseite gerichtet. „Erwürgt … wie beim ersten Mal. Die Polizei geht davon aus, dass es derselbe Mörder ist.“

Lindsey Graham, die Verfasserin der wöchentlichen Kolumne Heartbeat, war eine zielstrebige und fleißige Journalistin, Eigenschaften, die Thor bewunderte, da auch er ein harter Arbeiter war. Wenn er nicht unten an den Docks die Schauermänner seines Bruders beaufsichtigte, die für Walhall Shipping arbeiteten, machte er sich in der Redaktion nützlich. Den Lohn sparte er, um sich irgendwann ein Haus auf dem Land kaufen zu können, weit weg vom Lärm und der stickigen Luft der Metropole.

„Das hier ist neu“, fuhr Lindsey fort und steckte ihre hübsche Nase in die Zeitung. „Hier steht, die ermordeten Frauen waren Damen der Nacht.“

„Huren“, bestätigte Thor unverblümt.

Lindsey errötete. „Das heißt noch lange nicht, dass jemand das Recht hat, sie zu töten.“

„Das sagte ich auch nicht.“

Sie seufzte. „Die Leute, die in dieser Gegend leben, tun mir leid. Zwei Morde innerhalb von sechs Monaten. Die Nachbarn müssen doch ständig in Angst leben. Ich kann nur hoffen, dass die Polizei den Täter diesmal fasst.“

„Die Zeitung schreibt, dass es bereits Spuren gibt und er bald überführt wird.“

„Mich würde interessieren, welche Spuren sie haben.“

Thor schwieg. In die Zeitung vertieft, trat Lindsey an ihren Schreibtisch und setzte sich. Die große Stanhope Druckerpresse stand noch still, würde aber bald mit lautem Getöse in Gang gesetzt werden und die nächste Ausgabe drucken.

Thor sah gerne zu, wenn die Druckerpresse arbeitete. Er war immer noch fasziniert von den großen Maschinen, die er vor seiner Ankunft in England nicht gekannt hatte. Maschinen, die Wolle und Baumwolle zu Stoffbahnen webten, Maschinen, die flüssiges Glas zu Gefäßen in allerlei Formen und Größen pressten. Es gab sogar riesige Dampfmaschinen, Lokomotiven genannt, die Menschen und Güter innerhalb weniger Stunden über lange Strecken beförderten, für die man zu Pferd Tage brauchen würde.

Von all diesen technischen Errungenschaften gab es nichts auf der einsamen Insel Draugr, wo Leif und er geboren und aufgewachsen waren. Die Bewohner von Draugr lebten noch heute wie vor Hunderten von Jahren, waren Krieger und Bauern, keine Stadtbewohner wie die Menschen hier in London.

Er warf der Schriftsetzerin Bessie Briggs ein Lächeln zu, eine Frau in mittleren Jahren, die ihn bemutterte wie ihren eigenen Sohn, und machte sich an die Arbeit, Kisten und Kartons aufzustapeln, um Platz für die neue Ausgabe des Magazins zu schaffen.

Wenige Minuten später schlug die Glocke über dem Eingang an und lenkte seine Aufmerksamkeit auf einen hageren, dunkelhaarigen Herrn mit Hakennase. Gekleidet war der Besucher in einen maßgeschneiderten braunen Gehrock und rehbraune Hosen, dazu trug er einen jener lächerlichen hohen Zylinderhüte, die von modebewussten Herren der feinen Londoner Gesellschaft bevorzugt wurden. Thor weigerte sich stets standhaft, einen dieser Hüte zu tragen.

Er wandte sich wieder seiner Arbeit zu, bis erboste Stimmen zu ihm drangen. Thor war froh, dass diesmal nicht er die Zielscheibe von Miss Grahams Zorn war. Er wagte einen Blick durch die halb offene Tür ihres Büros und sah den gut gekleideten Herrn vor ihrem Schreibtisch stehen. Die beiden schienen in einen Streit verwickelt. Beim Anblick des zorngeröteten Gesichts des Fremden, dessen dunkle Vogelaugen wütende Blicke schossen, trat Thor ein paar Schritte näher.

Lindsey stemmte die Fäuste in die Hüften. „Ich schere mich keinen Pfifferling darum, ob Ihnen mein Artikel gefällt oder nicht. Hätten Sie Ihre Frau nicht betrogen, wäre man Ihnen nicht auf die Schliche gekommen und ich hätte Ihr schändliches Benehmen nicht in meiner Kolumne erwähnt!“

„Sie unverschämtes Miststück! Meine Frau droht mir mit Scheidung. Ich bin der Earl of Fulcroft und ein Whitfield, und die Whitfields lassen sich nicht scheiden! Sie verfassen umgehend einen Widerruf, sonst sorge ich persönlich dafür, dass Ihr Ruf ruiniert wird!“

„Und wie, wenn ich fragen darf, wollen Sie das anstellen, Mylord?“

Ein böses Lächeln umspielte die schmalen Lippen des Earls. „Ich werde in Ihrer Vergangenheit herumstöbern, bis ich etwas finde, was Ihrem Ruf schadet und die Leserinnen Ihrer Kolumne gegen Sie aufbringt. Es findet sich gewiss ein dunkler Fleck in Ihrer Vergangenheit, mögen Sie sich auch noch so unschuldig geben. Ich grabe so lange danach, bis ich ihn finde. Dann werden wir ja sehen, ob Sie sich immer noch keinen Pfifferling scheren!“

Thor hatte genug gehört. Er sah, wie Lindsey erbleichte, trat auf Fulcroft zu, packte ihn am Revers seines feinen Gehrocks und hob ihn vom Boden.

„Nun ist aber Schluss mit Ihren Drohungen gegen die Dame. Sie entschuldigen sich augenblicklich für die Beleidigungen und verlassen dieses Haus.“

Ohne auf Lindseys verdutztes Gesicht zu achten, schüttelte Thor den vornehmen Herrn wie eine nasse Ratte.

„Lassen Sie mich sofort los!“, keuchte der Earl erzürnt.

„Ich sagte, Sie entschuldigen sich. Und zwar augenblicklich.“

Fulcroft strampelte hilflos, seine glänzend polierten Schuhe baumelten eine Handbreit über den Dielen. „Gut, gut. Tut mir leid, dass ich sie unverschämtes Miststück nannte. Nun lassen Sie mich gefälligst los!“

Thor stellte den Mann auf die Füße, der sich rückwärts zur Tür bewegte. Sein hasserfüllter Blick durchbohrte Lindsey. „Trotz dieser Bulldogge meine ich jedes Wort ernst. Ich erwarte Ihren Widerruf in der nächsten Ausgabe, sonst werde ich Schritte gegen Sie unternehmen.“

„Tun Sie sich keinen Zwang an!“, rief Lindsey ihm nach, als er sich umdrehte und hastig das Büro verließ.

Thor war sichtlich zufrieden mit sich, doch dann fuhr Lindsey zu ihm herum. „Tun Sie so etwas nie wieder!“

„Wovon sprechen Sie?“

„Mischen Sie sich nicht in meine Angelegenheiten. Ich werde mit meinen Problemen alleine fertig und brauche Ihre Hilfe nicht.“

Thor starrte sie an. „Wäre es Ihnen lieber gewesen, dass der Mann Sie noch mehr beleidigt? Stört es Sie nicht, dass er Sie beschuldigt, mit Mist zu tun zu haben?“

Sie bekam große Augen. Dann zogen sich ihre Mundwinkel hoch. „Natürlich hat mich das gestört. Aber ich wäre allein mit ihm fertig geworden.“

„Gut....

Erscheint lt. Verlag 17.12.2019
Reihe/Serie Historical Victoria
Historical Victoria
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Heart of Courage
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • Die Herz-Trilogie • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historical_Herbst_Sale23 • Historical Victoria • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7337-3733-4 / 3733737334
ISBN-13 978-3-7337-3733-7 / 9783733737337
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