Wilde Rose der Highlands (eBook)

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-5870-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wilde Rose der Highlands - Brenda Joyce
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Er ist eine lebende Legende: Unerbittlich kämpft der Highland-Krieger Alexander MacDonald für ein freies Schottland. Sein entschlossener Einsatz kümmert die junge Schottin Margaret indes wenig. Ihre Familie hat Verbindungen mit England und unterstützt die Regentschaft König Edwards. Doch als der berüchtigte Highlander die Burg ihrer Familie erstürmt und sie zu seiner Gefangenen macht, erkennt sie, dass in der Brust dieses Kämpfers ein leidenschaftliches Herz schlägt. Ihre Gefühle geraten in Aufruhr, und plötzlich steht Margaret zwischen den Fronten eines Krieges, der über das Schicksal ihres Landes entscheidet ...



Brenda Joyce glaubt fest an ihre Muse, ohne die sie nicht New-York-Times-Bestseller-Autorin hätte werden können. Ihre Ideen treffen sie manchmal wie ein Blitz - zum Beispiel beim Wandern, einem ihrer Hobbys neben der Pferdezucht. Sie recherchiert für ihre Historicals so genau, dass sie auch reale historische Figuren und sogar echte Zeitungsschlagzeilen von damals in ihre Romane einbinden kann. Oft verliebt sie sich beim Schreiben regelrecht in ihre Hauptfiguren.

1. KAPITEL

Loch Fyne, in den Highlands, 14. Februar 1306

Verdammt, es ist viel zu still.“

Williams Stimme schnitt durch die Ruhe eines Nachmittags in den Highlands, doch Margaret hörte ihn nicht. Sie ritt neben ihm an der Spitze einer langen Kolonne von Rittern, Soldaten und Dienern durch den dichten Wald von Argyll und blickte unverwandt nach vorn.

Die Burg, Castle Fyne, erhob sich so plötzlich aus dem zerklüfteten Gebirgsmassiv und den verschneiten Hügeln über ihnen, dass man bei ihrem Anblick verblüfft blinzeln musste, weil man sie im ersten Augenblick für einen schwarzen Felsen halten konnte, wenn man aus dem Wald geritten kam. Aber in Wirklichkeit war Castle Fyne eine viele Jahrhunderte alte Festung, die über dem vereisten See regelrecht zu schweben schien; die unteren Mauern waren dick, die Türme und Zinnen ragten in den bleichen Winterhimmel. Der Wald, der den See und die Burg umgab, wirkte wie mit Puderzucker bestäubt, und die Berge im Nordwesten waren schneebedeckt.

Margaret holte tief Luft. Ihre Gefühle – vor allem tiefe Freude – hatten sie überwältigt.

Castle Fyne gehört endlich mir, dachte sie.

Früher einmal hatte es ihrer Mutter gehört. Mary MacDougall war auf der Burg geboren worden, und bei ihrer Hochzeit mit William Comyn war Castle Fyne ihre Aussteuer gewesen, was sie mit großem Stolz erfüllt hatte. Denn Castle Fyne war ein gewaltiges Geschenk. Die Festung lag am westlichen Ende der schottischen Grafschaft Argyll und bildete somit das Einfallstor am Solway Firth, jenem Meeresarm der Irischen See, der den nordwestlichsten Teil Englands vom südwestlichsten Schottlands trennte. Sie war umgeben von Ländereien, die dem Clan Donald und dem Clan Ruari gehörten und über die Jahrhunderte immer umkämpft gewesen waren. Die Burg war oftmals belagert worden, doch die MacDougalls hatten sie niemals aus der Hand gegeben.

Margaret erschauerte vor Stolz, denn sie hatte ihre Mutter angebetet, und nun würde diese mächtige Festung ihre eigene Aussteuer sein, die sie in ihre bevorstehende Hochzeit einbrachte. Doch die Beklemmung, die sie in den letzten Wochen und auch während dieser Reise heimsuchte, wollte nicht weichen. Mit dem Tod ihres Vaters war sie zum Mündel ihres mächtigen Onkels John Comyn geworden, dem Earl of Buchan. Und der hatte sie kürzlich unter die Haube gebracht. Sie war nun verlobt mit einem hoch angesehenen Ritter, dem sie noch nie begegnet war – Sir Guy de Valence –, und er war Engländer.

„Was für eine gottverlassene Gegend“, unterbrach ihr Bruder ihre Gedanken, während er sich wachsam umsah. „Das gefällt mir gar nicht. Es ist viel zu still. Keine Vögel.“

Sie schloss mit ihrer Stute zu William auf, ihrem einzigen noch lebenden Bruder. Plötzlich wurde ihr klar, dass er recht hatte, und sie fragte sich, ob diese Ruhe etwas zu bedeuten habe. Es raschelte auch nichts im Unterholz, keine Eichhörnchen, ganz zu schweigen von einem Fuchs oder einem Reh – es gab überhaupt keine Geräusche außer das Klappern des Zaumzeugs an ihren Pferden und ein gelegentliches Schnauben.

Ihre Anspannung stieg. „Wieso ist es so ruhig?“

„Irgendetwas hat das Wild verjagt“, erwiderte William.

Ihre Blicke trafen sich. Ihr Bruder war achtzehn – ein Jahr älter als sie – und so blond wie ihr Vater, nach dem er benannt war. Margaret hatte man versichert, sie würde ihrer Mutter Mary ähneln – sie war zierlich, ihr Haar eher rot als golden, ihr Gesicht herzförmig.

„Wir sollten uns beeilen.“ William zog plötzlich die Zügel straff. „Nur für den Fall, dass sich in diesen Hügeln nicht nur Wölfe herumtreiben.“

Margaret ritt rasch hinter ihm her und warf einen Blick hinauf zu der Burg hoch über ihnen. In wenigen Minuten würden sie hinter ihren massiven Wällen in Sicherheit sein. Margaret musste an den Frühling denken, wenn blaue und rosa Wildblumen unter den Burgmauern blühten. Sie erinnerte sich noch, wie sie durch diese Blumen gehüpft war, wo ein Bach geplätschert und ein Hirsch gegrast hatte. Sie lächelte und erinnerte sich an die sanfte Stimme ihrer Mutter, die sie wieder nach drinnen rief. Und an ihren stattlichen Vater, der mit rasselnden Sporen durch die große Halle schritt, gefolgt von ihren vier Brüdern, alle ganz aufgeregt und wild durcheinanderplappernd …

Sie schluckte ihre aufsteigenden Tränen hinunter. Wie entsetzlich sie ihren Vater vermisste, ihre Brüder und ihre geliebte Mutter! Wie viel ihr nun an ihrem Erbe lag! Und wie entzückt ihre Mutter Mary wäre, wenn sie wüsste, dass ihre Tochter nach Castle Fyne zurückgekehrt war.

Aber ihre Mutter hatte die Engländer gefürchtet und zugleich verachtet. Ihr ganzes Leben lang hatte ihre Familie mit den Engländern im Krieg gelegen, erst vor Kurzem war es zu einem Waffenstillstand gekommen. Was würde Mary davon halten, dass ihre Tochter Margaret nun eine arrangierte Ehe mit einem Engländer einging?

Verwirrt von ihren Gefühlen sah sie sich um nach den sechzig Männern und Frauen im Tross hinter ihr. Die Reise war schwierig gewesen, hauptsächlich wegen des Schnees und der Kälte des Winters. Ihr war klar, dass die Soldaten und die Dienerschaft es kaum noch erwarten konnten, endlich die Burg zu erreichen. Sie selbst hatte die Festung seit mindestens zehn Jahren nicht mehr aufgesucht, und auch sie sehnte sich nach den warmen Gemächern. Und zwar nicht nur, um ihre Erinnerungen aufzufrischen. Sie machte sich Sorgen um ihre Leute. Mehrere der Diener hatten bereits über erfrorene Finger und Zehen geklagt.

Sobald sie die Burg erreicht hatten, würde sie sich sofort um sie kümmern, so wie sie das immer bei ihrer Mutter beobachtet hatte.

Aber die Beklemmung der letzten Wochen wollte einfach nicht weichen. Es war ausgeschlossen, sich vorzugaukeln, dass sie sich wegen der bevorstehenden Hochzeit keine Sorgen machte. Sie wollte Dankbarkeit empfinden. Sie wusste, dass sie sich glücklich schätzen sollte. Ihr Onkel beherrschte einen großen Teil des schottischen Nordens, er hatte viel um die Ohren, und die Situation, in der sich seine Nichte nach dem Tod ihrer Eltern befand, hätte er gar nicht zur Kenntnis zu nehmen brauchen. Er hätte sie in einem abgelegenen Turm seines heimatlichen Balvenie vergessen und einen seiner Verwalter in Castle Fyne einsetzen können. Oder er hätte sie nach Castle Bain schicken können, die Burg, die William von seinem Vater geerbt hatte. Stattdessen hatte er sich zu einer vorteilhaften politischen Verbindung entschlossen – die nicht nur Margarets Rang deutlich erhöhen, sondern auch für die weitverzweigte Familie Comyn nur Gutes bringen würde.

Ein weiterer quälender Gedanke schoss ihr durch den Kopf, als sie die Stute auf dem schmalen Pfad hinauf zur Burg vorwärtstrieb. Auch ihr Onkel Buchan verabscheute die Engländer – bis zu dieser Waffenruhe hatte er viele Jahre lang Krieg gegen sie geführt. Die plötzliche Übereinkunft war ihr unbehaglich.

„Ich finde Castle Fyne wunderschön“, sagte sie und hoffte, ganz ruhig und vernünftig zu klingen. „Auch wenn es seit Mutters Tod etwas vernachlässigt worden ist.“ Sie schwor sich, das ganze verrottete Holz und jeden beschädigten Stein sofort austauschen zu lassen.

„Bestimmt findest du das.“ William schnitt eine Grimasse und schüttelte den Kopf. „Du bist genau wie unsere Mutter.“

Das war für Margaret das höchste Lob. „Mutter hat diesen Ort immer geliebt. Wenn es ihr möglich gewesen wäre, hier zu leben statt in Bain mit unserem Vater, dann hätte sie das getan.“

„Mutter war eine MacDougall, als sie unseren Vater geheiratet hat, und als sie starb, war sie immer noch eine MacDougall“, erwiderte William mit leichter Ungeduld in der Stimme. „Sie fühlte sich besonders zu diesem Land hingezogen, genau wie du. Trotzdem bist du jetzt zuerst einmal eine Comyn, und du würdest viel besser nach Bain passen als zu diesem Haufen Felsen und Steine – auch wenn wir ihn brauchen, um unsere Grenzen zu verteidigen.“ Er musterte sie mit ernstem Blick. „Ich komme immer noch nicht dahinter, wieso du unbedingt hierher zurückkommen wolltest. Buchan hätte doch jeden hierhin schicken können. Er hätte sogar mich schicken können – ohne dich.“

„Als unser Onkel sich zu dieser Verbindung entschlossen hat, spürte ich das Verlangen, wieder zurückzukommen. Vielleicht nur, um es noch einmal mit den Augen einer Frau und nicht denen eines Kindes zu sehen.“ Sie erwähnte lieber nicht, dass sie schon immer nach Castle Fyne hatte zurückkehren wollen, seit ihre Mutter vor anderthalb Jahren gestorben war.

Margaret war in einer Zeit nicht enden wollender Kriege aufgewachsen. Sie konnte gar nicht mehr zählen, wie oft der englische König Edward in den wenigen Jahren ihres Lebens in Schottland eingefallen oder wie oft es unter der Führung von Männern wie Andrew Moray, William Wallace oder Robert Bruce zu Aufständen gekommen war. Drei ihrer Brüder waren im Kampf gegen die Engländer gefallen – Roger bei Falkirk, Thomas in der Schlacht beim River Cree und Donald in dem Massaker am Stirling Castle.

Nach Donalds Tod war ihre Mutter an einer heftigen Erkältung erkrankt. Der Husten war immer schlimmer geworden, dann war Fieber hinzugekommen, und sie hatte sich nicht wieder erholt. Im Sommer war sie dann einfach gestorben.

Margaret war klar, dass ihre Mutter nach dem Verlust dreier Söhne schlicht den Lebenswillen eingebüßt hatte. Und ihr Gatte liebte sie so sehr, dass er nicht in der Lage war, ohne sie weiterzuleben. Sechs Wochen später, an einem rotgoldenen...

Erscheint lt. Verlag 13.12.2019
Reihe/Serie Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Übersetzer Volker Schnell
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel A Rose in the Storm
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • highlanderliebesromane • Historical Gold Extra • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7337-5870-6 / 3733758706
ISBN-13 978-3-7337-5870-7 / 9783733758707
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