Projekt Pegasus (eBook)

Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020
816 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-23348-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Projekt Pegasus - Will Jordan
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Das Team um den ehemaligen CIA-Operator Ryan Drake zerbricht - denn einer von ihnen ist ein todbringender Feind.
Der einstige CIA-Spezialist Ryan Drake ist ausgebrannt. Ihm fehlt die Kraft, um sein Team anzuführen. Als dann auch noch jemand in seinem Namen die Verantwortung für einen Terroranschlag übernimmt, verlässt er seine Freunde, um sie zu schützen. Doch der Anschlag war nur ein Köder, um Drake aus seinem Versteck zu locken. Anya und der Rest des Teams erkennen das und folgen Drake nach Südamerika. Sie ahnen nicht, dass ihnen ihr Feind weit voraus ist - und dass die größte Gefahr von einer Person ausgeht, der sie blind vertrauen!

Will Jordan lebt mit seiner Familie in Fife in der Nähe von Edinburgh. Er hat einen Universitätsabschluss als Informatiker. Wenn er nicht schreibt, klettert er gerne, boxt oder liest. Außerdem interessiert er sich sehr für Militärgeschichte.

PROLOG

Afghanistan – 14. Januar 2011

Drake sog die kühle Morgenluft tief in seine Lunge und betrachtete die beeindruckende Landschaft, die sich vor ihm ausbreitete. Im Norden ragten die schneebedeckten Höhenzüge des Pamirgebirges in den Morgenhimmel; seine Gipfel glühten im ersten Licht des neuen Tages. Das mächtige Karakorumgebirge im Süden war noch in Schatten gehüllt. Hinter ihm lag die offene Grenze zu Pakistan.

Zwischen den beiden großen Felsmassiven mäanderte das Flusstal des Wakhan-Korridors. Über 1000 Jahre lang war dies eine wichtige Handelsstraße zwischen Ost und West gewesen, über die Gewürze und Seide aus China, aber auch Händler und Forscher aus Europa strömten. Sogar Marco Polo war bei seiner berühmten Reise in den Osten über diese Bergpfade gezogen. Jahrhunderte später wurde die Gegend zum Spielball konkurrierender Interessen zwischen Russen und Briten, zweier Weltreiche, die miteinander um die Vorherrschaft rangen, wobei Afghanistan zwischen die Fronten geriet.

Die Konflikte zogen sich über Generationen hin und bewirkten die Schließung der einst florierenden Route. Die Ostgrenze wurde abgeriegelt, und von der früher wohlhabenden Bevölkerung blieben nur noch einzelne verarmte Siedlungen übrig.

Doch trotz der dunklen Vergangenheit und belasteten Gegenwart war es eine der beeindruckendsten und schönsten Gegenden, die Drake jemals gesehen hatte.

»Ich wünschte, du könntest das sehen«, sagte er leise. »Ich habe mich immer freiwillig zur letzten Nachtwache gemeldet, um den Sonnenaufgang über den Bergen zu erleben. An einem klaren Morgen war es so ruhig und menschenleer. Man hätte fast vergessen können, dass es auf der Welt noch andere Menschen gibt.«

Er sah zu der Frau, die neben ihm stand.

»Hast du das auch so erlebt?«

Sie antwortete nicht, und er wusste, dass sie es nicht konnte. Doch er stellte die Frage trotzdem, weil er wollte, dass sie darüber nachdachte. Er wollte, dass sie sich an die Ereignisse erinnerte, die sie beide hergebracht hatten: zwei sehr unterschiedliche Leben, die beide mit diesem Ort verknüpft waren. Zwei Menschen, die an diesem wunderschönen, bedrängten und einsamen Ort gekämpft und geblutet hatten. Zwischen ihren Taten lag eine Generation, und ihre Erfahrungen waren durch zwei unterschiedliche Kriege geprägt worden.

Er wollte, dass sie darüber und über ihn nachdachte.

Dann war ein vertrautes Geräusch vernehmbar, das die Stille vor dem Morgengrauen störte: das ferne, rhythmische Dröhnen von Rotoren.

Drake war mit den akustischen Launen von Gebirgen wie diesem vertraut und wusste deshalb nicht nur, dass zwei Hubschrauber im Anflug waren, sondern auch, aus welcher Richtung sie sich näherten.

Tatsächlich tauchten die Helikopter wenige Sekunden später hinter einem steilen Felshang im Westen auf. Sie röhrten mit hoher Geschwindigkeit durch das Tal. Einer flog weiter hinten und höher, um dem ersten Chopper Deckung zu geben.

Drake erkannte sofort die breite und kompakte Form des UH-60 Black Hawk. Durchs Fernglas sah er, dass der Geleitschutz gebende Hubschrauber mit dem vollen Waffenarsenal ausgestattet war: Raketenwerfer, Luft-Boden-Raketen und rotierende Kanonen für Hochgeschwindigkeitssalven. Die beiden Chopper waren mit genug Kämpfern und Geschützen bestückt, um eine ganze Kompanie auszulöschen.

Und das alles nur seinetwegen.

Es war ziemlich wahrscheinlich, dass sie ihn und seine Begleiterin bereits ausgemacht hatten; schließlich waren sie auf der freien Ebene weithin sichtbar. Falls noch keine unbemannten Drohnen über ihnen kreisten, wäre er sehr überrascht gewesen.

Aber es war unnötig, sich auf Vermutungen zu verlassen. Er holte eine Signalrakete aus der Tasche, zielte damit in den Himmel und zog den Auslösestift.

Ein einzelnes rotes Projektil schoss in die Höhe und stieg bis auf circa dreißig Meter, bevor es zündete und Funken und orangefarbenen Rauch ausstieß, während es an seinem Miniaturfallschirm langsam zu Boden schwebte.

Die Hubschrauber änderten sofort den Kurs, der führende Chopper flog schnell auf ihn zu, während sein Begleiter wegen der schweren Bewaffnung und Panzerung etwas behäbiger den neuen Kurs einschlug.

»Das war es dann«, sagte Drake, als die Chopper immer näher kamen. »Gleich ist alles vorbei.«

Die Frau unternahm keinen Versuch, zu fliehen oder Widerstand zu leisten, als der erste Hubschrauber die Nase hochzog, die Geschwindigkeit verringerte und sie der Luftdruck der Rotoren in einen Wirbelsturm aus Staub und kleinen Steinchen hüllte.

Drake hielt sich schützend den Unterarm über die Augen und beobachtete, wie der große Chopper in etwa fünfzig Metern Entfernung langsam aufsetzte.

Das schroffe Bergland, das die östlichen Teile des Landes bestimmte, war schon immer schwer zu befrieden gewesen. Seine Berge und verwinkelten Täler boten hervorragende Bedingungen für Hinterhalte und den Guerillakrieg, mit denen die Einwohner schon seit Jahrhunderten Invasionsheeren zusetzten. Tod durch 1000 Schluchten.

Nichts anderes hatte sich seine Begleiterin zum Beruf gemacht, aber das waren andere Zeiten gewesen. Ein anderer Krieg.

Hinterhalte waren momentan jedoch das Letzte, was Drake vorschwebte. Er hatte eigens ein breites, relativ flaches Plateau ausgesucht, weil er wusste, dass ein Helikopter dort problemlos aufsetzen konnte.

Der zweite schwarze Black-Hawk-Kampfhubschrauber kreiste über ihnen. Seine Kanonen und Raketen waren feuerbereit, um jeden Feind zu dezimieren, der es wagen sollte, sich zu zeigen. Drake konnte tatsächlich beobachten, wie die Läufe der 20-mm-Kanonen immer wieder neu justiert wurden, um ihn im Visier zu behalten.

Dann wurden die Haupttriebwerke des ersten Black Hawk heruntergefahren, und Drake sah, wie eine Seitenluke aufglitt und sechs Männer in voller Kampfmontur herausstürmten und sofort die Umgebung des Landeplatzes absicherten; die Mündungen ihrer M4-Sturmgewehre schwenkten über die Felsen und Kliffs der Umgebung. Drake konnte ihre knappen Durchsagen hören, als sie einander über Funk bestätigten, dass die Umgebung sauber war.

Er rührte sich nicht vom Fleck und ließ sie ihren Job erledigen. In seinem Leben war er oft an ihrer Stelle gewesen und wusste deshalb, dass sie, vom Adrenalin aufgeputscht, nervös und gereizt waren und mit dem Schlimmsten rechneten. Es war sinnlos, einen Kampf zu provozieren, den er nicht gewinnen konnte.

Abgesehen davon achtete er kaum auf den Trupp. Es waren nur Infanteristen, die die Lage sondieren und das erste Feuer auf sich ziehen sollten, falls es dazu kommen sollte. Drake interessierte sich mehr für die kleine Gruppe, die im Chopper geblieben war und von der gepanzerten Hülle geschützt wurde, während ihre Untergebenen die Umgebung sicherten.

Sekunden verstrichen, während er darauf wartete, dass sie sich in Bewegung setzten und sich endlich der Chef dieser exzellenten Demonstration militärischer Macht zeigte.

Es geschah eine ganze Minute nach der Landung des Choppers. Die Seitentür schob sich wieder auf, und zwei Personen kamen zum Vorschein.

Zuerst stieg ein Soldat aus, der wie die anderen vor ihm aussah. Er war groß und muskulös; seine imposante Präsenz wurde von einer Kevlarweste und Gurten verstärkt, die seinen Oberkörper überzogen. Er bewegte sich mit dem natürlichen Selbstvertrauen eines Raubtiers. Dieser Mann war wie dafür geschaffen, anderen das Leben zu nehmen.

Man hätte sein Gesicht attraktiv nennen können, wäre da nicht jene auffällige Narbe gewesen, die sich auf einer Gesichtshälfte in einer einzigen durchgezogenen Linie von seinem Kinn bis über sein linkes Auge zog. Die Folge eines Messerkampfes, der zu Ende gegangen war, bevor er oder seine Widersacherin einen Sieg erringen konnte.

Der M4-Karabiner an seiner Schulter war abgesenkt, doch er hielt ihn fest in den Händen, um ihn jederzeit einsetzen zu können. Seine Miene, auf der sich so oft ein bösartiges Grinsen gezeigt hatte, war in diesem Moment kalt und versteinert. Er war hoch konzentriert.

Selbst er schien zu fürchten, was als Nächstes kommen konnte.

Jason Hawkins war hochgefährlich und Drake nur allzu vertraut, doch sie beide wussten, dass hier in Wahrheit die Frau, die er beschützte, das Sagen hatte.

Die Frau, die dem Chopper nicht mit dem standfesten sicheren Sprung eines ausgebildeten Agenten, sondern mit dem vorsichtigeren und zaghafteren Schritt einer Zivilistin entstiegen war. Die Frau, die einen teuren, maßgeschneiderten Anzug anstelle eines Tarn-Overalls trug, und die sich in ihrer Kevlarweste und der Winterjacke so unwohl zu fühlen schien, wie jeder Prominente oder Regierungsvertreter, der gezwungen war, ein Kriegsgebiet zu besuchen.

Die Miene der Frau, die ihn jetzt beobachtete, drückte eine Mischung von Vorsicht, Neugierde und Vorfreude aus. Schon ihr Anblick reichte, um bei Drake ähnliche Gefühle hervorzurufen.

Sie war groß, hatte einen dunklen Teint, und ihr schulterlanges Haar wurde von einem eleganten Seitenscheitel geteilt. Sie wirkte wie eine ruhige, präzise und bedachtsame Intellektuelle. Ihr schlanker Körperbau, der gerade Rücken und der selbstbewusste Gang kündeten von einem aktiven Leben, das kaum Schwächen zuließ. Sie musste inzwischen mindestens fünfzig sein, dennoch haftete ihr eine Alterslosigkeit an, die nicht auf Eitelkeit, Kosmetik oder Schönheitsoperationen beruhte, sondern auf einer großen inneren Stärke, Disziplin und der Entschlossenheit, sich bei allem, was sie tat, immer wieder selbst zu übertreffen.

Das Paar blieb in etwa fünf...

Erscheint lt. Verlag 21.4.2020
Reihe/Serie Ryan Drake Series
Ryan Drake Series
Übersetzer Wolfgang Thon
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Downfall (Ryan Drake 8)
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Afghanistan • Afrika • Agententhriller • Bourne • CIA • eBooks • Geheimagenten • Konditionierung • Mission: Impossible • Mission: Vendetta • Ryan Drake • Schweiz • Thriller • Tom Clancy • Verrat
ISBN-10 3-641-23348-8 / 3641233488
ISBN-13 978-3-641-23348-8 / 9783641233488
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