Sündiger Pakt mit dem Teufel (eBook)

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-5869-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sündiger Pakt mit dem Teufel - Sarah Maclean
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Ein Mann ist in ihr nächtliches Schlafgemach eingedrungen! Doch statt entsetzt um Hilfe zu schreien, beschließt Lady Felicity Faircloth mutig, sich anzuhören, was der faszinierende Fremde zu sagen hat: Unerhörtes! Denn er weiß offenbar, dass sie ein bemitleidenswertes Mauerblümchen ist, und bietet ihr an, sie in eine begehrte Schönheit zu verwandeln. Selbst eine Verlobung mit dem umschwärmten Duke of Marwick stellt er ihr in Aussicht. Welche Verlockung, doch noch eine gute Partie zu machen! Im Dunkel der Nacht schließt Felicity atemlos den sündigen Pakt. Nicht ahnend, was dabei der Gewinn für diesen teuflischen Verführer namens Devil ist ...



Sarah MacLean wurde in Rhode Island geboren und besuchte die Harvard University, bevor sie ihren ersten historischen Roman schrieb. Bereits ihr Debüt landete auf der New-York-Times-Bestsellerliste. Die zweimalige Gewinnerin des begehrten RITA-Awards verfasst regelmäßig Zeitungskolumnen über Liebesromane und engagiert sich zudem für Feminismus. Mit ihrem Ehemann lebt Sarah MacLean in New York.

1. KAPITEL

die gegenwart

Mai 1837

Devil stand vor Marwick House, im dunklen Schatten einer alten Ulme, und beobachtete seinen Bastardbruder im Innern des Hauses.

Flackernder Kerzenschein und Ornamentglas verzerrten die Schemen der Feiernden im Ballsaal und verwandelten sie – Aristokratie und betuchter niederer Adel – in ein wogendes Einerlei. Devil fühlte sich an die Gezeiten der Themse erinnert, abebbend und anschwellend, ölig schillernd und stinkend.

Gesichtslose Leiber – die Männer dunkel in formeller Garderobe, die Frauen in Seide und Satin leuchtend – schienen miteinander zu verschwimmen, eingekeilt in der Menge, in der Hälse gereckt und mit wedelnden Fächern Klatsch und Gerüchte durch die stickige Luft im Ballsaal gesandt wurden.

Und mittendrin der Mann, auf den sie es abgesehen hatten – der einsiedlerische Duke of Marwick, frisch wie der junge Frühling, obwohl er den Titel bereits seit dem Tod seines Vaters trug. Seit dem Tod ihres Vaters.

Nein. Nicht Vater. Erzeuger.

Der neue Duke, jung und attraktiv, war wie der sprichwörtliche verlorene Sohn nach London zurückgekehrt – einen Kopf größer als alle Übrigen, blond, mit ausdrucksloser Miene und bernsteinfarbenen Augen, wie sie den Dukes of Marwick seit Generationen eigen waren. Stattlich und ledig und mit sämtlichen Attributen gesegnet, nach denen die Aristokratie lechzte.

Und doch war er ganz anders, als diese annahm.

Devil malte sich das törichte Getuschel aus, das sich wie ein Lauffeuer durch den Ballsaal fraß.

Weshalb sollte sich ein solch bedeutender Mann wie ein Eremit gebärden?

Wen kümmert es, solange er ein Duke ist?

Glauben Sie, die Gerüchte sind wahr?

Wen kümmert es, solange er ein Duke ist?

Wieso ist er nie in die Stadt gekommen?

Wen kümmert es, solange er ein Duke ist?

Was, wenn er so wahnsinnig ist, wie behauptet wird?

Wen kümmert es, solange er ein Duke ist?

Ich habe gehört, er sei auf einen Erben aus.

Letzteres hatte Devil aus der Dunkelheit gelockt.

Denn sie hatten einen Pakt geschlossen, vor zwanzig Jahren, als Waffenbrüder. Und obwohl seit jenem Pakt viel geschehen war, blieb eines doch unumstößlich: Niemand wurde Devil gegenüber wortbrüchig.

Nicht ungestraft.

Und daher wartete er unendlich geduldig im Garten des Londoner Hauses, das seit Generationen die Dukes of Marwick beherbergte, auf den Dritten im Bunde. Es war Jahrzehnte her, seit er und sein Bruder Whit – gemeinsam waren sie in den verruchteren Ecken Londons als die „Bareknuckle Bastards“ bekannt, weil sie mit bloßen Fäusten zu kämpfen verstanden – den Duke gesehen hatten. Seit sie bei Nacht und Nebel vom Landsitz des Herzogtums geflohen waren und Geheimnisse und Frevel hinter sich gelassen hatten, um sich ein eigenes, anders geartetes Reich aus Geheimnissen und Frevel aufzubauen.

Vor zwei Wochen waren Einladungen an die feudalsten Domizile Londons gegangen – an die Häuser mit den altehrwürdigsten Namen –, und zeitgleich waren Bedienstete in Marwick House eingefallen, bis an die Zähne bewaffnet mit Staubwedeln und Wachs, mit Plätteisen und Wäscheleinen. Eine Woche zuvor waren Kisten angeliefert worden – Kerzen und Tuch, Kartoffeln und Portwein sowie für den riesigen Marwick-Ballsaal ein halbes Dutzend Sofas, auf denen sich nunmehr, Girlanden gleich, die Röcke der begehrtesten heiratsfähigen Damen Londons reihten.

Vor drei Tagen war die News of London im Hauptquartier der Bastardbrüder in Covent Garden eingetroffen, und auf Seite vier hatte in verschmierter Tinte die Schlagzeile geprangt: „Mysteriöser Marwick auf Brautschau?“

Devil hatte die Zeitung sorgfältig zusammengefaltet und Whit auf den Schreibtisch gelegt. Als er am folgenden Morgen an seinen Arbeitsplatz gekommen war, steckte ein Wurfmesser in der Zeitung, das bis ins Eichenholz gedrungen war.

Die Entscheidung war gefallen.

Ihr Bruder, der Duke, war zurückgekehrt, war ohne Vorwarnung an diesem Ort aufgetaucht, der für bessere Herrschaften bestimmt war und an dem es doch von den übelsten wimmelte; auf dem Stück Land, das er mit der Übernahme seines Titels geerbt hatte, in einer Stadt, die heute die ihre war. Und damit hatte er seine Habgier bewiesen.

Doch Habgier wurde an diesem Ort, auf diesem Stück Land, nicht geduldet.

Also wartete Devil und beobachtete.

Nachdem lange Minuten verstrichen waren, nahm er neben sich eine Bewegung wahr. Whit erschien, lautlos und tödlich wie militärische Verstärkung. Der Vergleich war treffend, denn dies war nichts Geringeres als ein Krieg.

„Gerade rechtzeitig“, raunte Devil.

Ein knurrender Laut.

„Der Duke will eine Braut?“

Ein Nicken im Dunkeln.

„Und Erben?“

Schweigen. Kein unwissendes – ein zorniges.

Devil verfolgte, wie sich ihr beider Bastardbruder im Ballsaal einen Weg durch die Menge bahnte, auf das hintere Ende zu, von wo aus sich ein finsterer Korridor tiefer ins Innere des Hauses zog. Nun war es an ihm zu nicken. „Wir beenden dies, bevor es beginnt.“ Er schloss die Hand um den Knauf seines Gehstocks aus Ebenholz. Die kühle Mähne des silbernen Löwenkopfes, abgenutzt vom häufigen Gebrauch, schmiegte sich in seine Handfläche, als wäre sie ein Teil von ihm. „Rein, raus und eine solch gründliche Abreibung, dass er uns nicht folgen kann.“

Whit nickte, ohne auszusprechen, was sie beide dachten – dass sie den Mann, der in London als Robert, Duke of Marwick, galt, einst als Jungen namens Ewan gekannt hatten. Dass dieser mehr Bestie denn Aristokrat und der Einzige war, von dem sie je beinahe besiegt worden wären. Aber das war gewesen, bevor Devil und Whit die Bareknuckle Bastards, die Könige von Covent Garden geworden waren und gelernt hatten, Waffen so versiert zu führen, dass sie Drohungen Taten folgen lassen konnten.

Heute Nacht würden sie ihm zeigen, dass London ihr Pflaster war, und ihn zurück aufs Land jagen. Sie mussten nur hineingelangen und ebendies tun – ihn an das gemahnen, was sie einander vor langer Zeit geschworen hatten.

Ewan würde keine Erben zeugen.

„Hals- und Beinbruch!“ Whits Worte glichen einem leisen Knurren, seine Stimme war rau, denn er sprach nie viel.

„Hals- und Beinbruch!“, wünschte auch Devil, ehe sie sich auf den undurchdringlichen Schatten der langen Terrasse zubewegten, wobei sie sorgsam jedes Geräusch vermieden. Sie wussten, dass sie rasch handeln mussten, um nicht entdeckt zu werden.

Gewandt erklomm Devil die Terrasse, sprang über das Geländer und landete lautlos in der Finsternis dahinter, gefolgt von Whit. Sie hielten auf die Tür zu in dem Wissen, dass der dahinterliegende Wintergarten verschlossen und den Gästen nicht zugänglich war, die ideale Stelle also, um ins Haus einzudringen. Sie trugen formelle Abendgarderobe – um in der Menge unsichtbar zu sein, bis sie sich Ewan vorknöpfen konnten.

Ewan war weder der erste Adelige noch würde er der letzte sein, den sich die Bareknuckle Bastards zur Brust nahmen, aber nie zuvor hatten Devil und Whit dem so sehr entgegengefiebert.

Kaum hatte Devil die Hand auf den Türgriff gelegt, als dieser ohne sein Zutun nachgab. Sofort ließ er ihn los, wich zurück und verschmolz mit der Dunkelheit, derweil Whit sich geräuschlos über die Terrassenbrüstung auf den darunterliegenden Rasen schwang.

Und dann erschien die junge Frau.

Hastig schloss sie die Tür hinter sich und lehnte sich mit dem Rücken dagegen, als könnte sie mit nichts als schierer Willenskraft verhindern, dass andere ihr folgten.

Seltsamerweise traute Devil ihr das durchaus zu.

Sie war sichtlich angespannt, hielt den Kopf gegen die Tür gepresst, ihr langer Hals blass im Mondschein. Ihre Brust hob und senkte sich, während sie sich eine behandschuhte Hand auf die vom Schatten verdunkelte Haut oberhalb ihres Ausschnitts legte, als könnte sie so ihren keuchenden Atem beruhigen. Seine in vielen Jahren geschulte Menschenkenntnis sagte Devil, dass ihre Gesten nicht einstudiert, sondern ungekünstelt waren – sie wusste nicht, dass sie beobachtet wurde. Sie wusste nicht, dass sie nicht allein war.

Der Stoff ihres Kleides schimmerte im Mondlicht, doch es war zu dunkel, um die Farbe zu erkennen. Blau vielleicht. Grün? Das Licht zeichnete es an manchen Stellen silbern und an anderen schwarz.

Mondlicht. Es wirkte, als wäre sie in Mondlicht gehüllt.

Dieser merkwürdige Gedanke kam ihm, als sie an die steinerne Balustrade trat, und einen umnachteten Sekundenbruchteil lang erwog Devil, aus dem Schatten zu kommen, um sie eingehender betrachten zu können.

Allerdings nur, bis er das weiche, verhaltene Trällern einer Nachtigall vernahm – Whit, der ihn zur Ordnung rief. Ihn an ihren Plan gemahnte, mit dem das Mädchen nichts zu tun hatte. Abgesehen davon, dass sie die Ausführung behinderte.

Sie ahnte nicht, dass der Vogel gar kein Vogel war. Sie wandte das Gesicht gen Himmel und ließ die Hände auf dem Steingeländer ruhen, wobei sie langsam ausatmete und ihre wachsame Haltung aufgab. Ihre Schultern entspannten sich.

Sie war vor irgendwem hierhergeflohen.

Leises Unbehagen beschlich ihn angesichts der Vorstellung, dass sie sich in einen dunklen...

Erscheint lt. Verlag 8.11.2019
Reihe/Serie Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Übersetzer Nina Hawranke
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Wicked And The Wallflower
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bareknuckle Bastards • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • highlanderliebesromane • Historical Gold Extra • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7337-5869-2 / 3733758692
ISBN-13 978-3-7337-5869-1 / 9783733758691
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