Die Starfarer-Verschwörung (eBook)

Die Sax-Chroniken 1
eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
528 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-99438-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Starfarer-Verschwörung -  Richard Schwartz
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Bestsellerautor Richard Schwartz führt seine Fans in die dunklen Weiten des Universums. Mit »Die Sax-Chroniken« beginnt ein episches Abenteuer zwischen den Sternen und eine fantastische Space Opera: Die Diebin Sax ist auf dem Tiefpunkt ihrer Karriere angekommen. Ihre Verbündeten lassen sie im Stich und ein Unbekannter trachtet ihr nach dem Leben. Doch dann entdeckt Sax durch Zufall ein Artefakt aus ferner Vergangenheit: ein Shuttle, Relikt einer untergegangenen Hochkultur. Mit einem Mal ist Sax die mächtigste Frau des Planeten. Aber ihre Entdeckung zieht sie in eine hochgefährliche Verschwörung hinein, die den Kampf um die Vorherrschaft in der Galaxie neu entfacht ...

Richard Schwartz, geboren 1958 in Frankfurt, hat eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Er arbeitete als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer und restauriert Autos und Motorräder. Am liebsten widmet er sich jedoch phantastischen Welten, die er in der Nacht zu Papier bringt - mit großem Erfolg: Seine Reihe um »Das Geheimnis von Askir« wurde mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis nominiert. Zuletzt erschienen die neuen Reihen »Die Eisraben-Chroniken« und »Die Sax-Chroniken«.

Richard Schwartz, geboren 1958 in Frankfurt, hat eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Er arbeitete als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer und restauriert Autos und Motorräder. Am liebsten widmet er sich jedoch phantastischen Welten, die er in der Nacht zu Papier bringt – mit großem Erfolg: Seine Reihe um "Das Geheimnis von Askir" wurde mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis nominiert. Zuletzt erschienen die neuen Reihen "Die Eisraben-Chroniken" und "Die Sax-Chroniken".

Kapitel 1


Absolute Dunkelheit

Eltyr ist eine alte Stadt. Einmal habe ich einen Touristenführer gehört, der seiner Gruppe stolz davon berichtet hat, es gäbe Hinweise darauf, dass Eltyr zur Zeit der ersten Diaspora gegründet worden wäre. Das würde bedeuten, dass die Stadt fast fünfhundert Standard-Jahre alt sein müsste. So stolz, wie er davon berichtet hatte, hätte man leicht glauben können, dies wäre alleine sein Verdienst.

Möglicherweise stimmt die Geschichte sogar. Ich erinnere mich daran, wie Mendez’ Vater uns in einem dieser seltenen Momente, als er relativ nüchtern gewesen ist, erzählt hat, dass es im Untergrund der Stadt Dutzende von Schichten alter Bauwerke gibt. Angeblich sind ganze Stadtviertel und Straßenzüge im Lauf der Jahre durch ganz unterschiedliche Katastrophen verschüttet worden. Es gibt auch Gebiete, die einfach überbaut wurden, und es soll da unten sogar noch ganze Straßenzüge und Häuser geben, die aussehen, als wären ihre Bewohner nur kurz weggegangen.

Mindestens zweimal ist Karstein aus dem Orbit bombardiert worden. Vor zwei Jahren ist es mir gelungen, mich in eine Schulklasse zu mischen und mich so in das Historische Museum einzuschleichen. Eine meiner Charakterschwächen ist eine gewisse Neugierde, welche mich dazu verführt hat, mir die Aufzeichnung des ersten Bombardements anzusehen.

Die alte Aufzeichnung war nur knapp unter dreißig Sekunden lang, und der Anblick dessen, was passiert, wenn man kinetische Impaktwaffen auf eine Welt fallen lässt, hat mich noch lange in meinen Albträumen verfolgt.

Orbitale Bombardements, Brände, Erdbeben, andere Katastrophen, Eltyr hat sie alle überlebt. Der Hauptgrund dafür ist der Raumaufzug, der vierzig Kilometer vom Stadtzentrum entfernt im Hardenbergmassiv verankert ist. Ein Gebirge, das man von jedem hohen Haus in der Stadt aus sehen kann.

Der Berg ist so hoch, dass selbst im heißesten Sommer der Schnee auf seinem Gipfel nicht schmilzt. An einem klaren Tag kann man das feine Band sehen, das von der Zentralstation aus bis in den Himmel reicht.

Irgendwo hoch über unseren Köpfen, in neunzig Kilometer Höhe, findet dieses feine Band einen Ankerpunkt in einem Klotz aus Ferrozem, der eine Kantenlänge von zweihundert und elf Metern besitzt. Wie die Stadt selbst hat der Raumaufzug alle Katastrophen überstanden.

Ich besitze nicht die beste Bildung, doch ich weiß, dass es im gesamten Sektor nur drei weitere Planeten mit einem Raumaufzug gibt. Ich weiß auch, dass heute niemand mehr auch nur die geringste Ahnung hat, wie man das Material herstellt, aus dem das Band besteht. Ich habe es selbst einmal mit eigenen Augen gesehen. Vierundvierzig Meter breit, zwei Zentimeter dick, so schwarz, dass selbst ein Punktlaser keinen Lichtpunkt hinterlässt.

Soviel ich weiß, wurde die Orbitalstation schon dutzendfach zerstört und wieder und wieder neu aufgebaut. Andere Planeten haben Raumstationen, die kleinen Monden gleichen, doch ein Raumaufzug erlaubt es, große Mengen von Waren leicht, günstig und vor allem sicher in den Orbit zu bringen.

Solange es den Raumaufzug gibt, gibt es auch den Markt.

Es gibt eine Redewendung. Was es nicht in Eltyr gibt, gibt es nirgendwo. Es ist etwas Wahres dran. Es gibt auch ein anderes Sprichwort. Wo es einen Markt gibt, gibt es Diebe. Genzo nannte es ein Naturgesetz. Nicht alles, was Genzo so erzählte, sollte man glauben, doch zumindest hier hatte er wohl recht, denn Genzo war einer dieser Diebe und wusste also, wovon er sprach.

Genzo war es irgendwie gelungen, unabhängig zu bleiben. Er war ein Geist gewesen, einer dieser Leute, die imstande sind, unbemerkt die meisten Sicherheitssysteme zu durchdringen und nach angemessener Umverteilung fremden Eigentums ungesehen zu entkommen.

Sein – und damit auch später mein – Spezialgebiet waren die Hotels. Auf dem Markt von Eltyr drängen sich, ob tags, ob nachts, Tausende von Menschen. Nicht jeder dieser Menschen liest die Broschüren, die vor Dieben warnen.

Genzo fand diese Broschüren immer zum Lachen, seiner Meinung nach saßen die größten Diebe in den Geschäften am Markt und besaßen eine Lizenz zum Stehlen.

Vor allem in den Banken.

Obwohl er mich auch dazu ausgebildet hat, im Vorbeigehen unbedarfte Ziele um ihre Credsticks oder Beutel zu erleichtern, war in seinen Augen Taschendiebstahl das Dümmste, was man tun konnte.

Jeder weiß, dass es auf dem Markt Taschendiebe gibt. Die Marktsicherheit auch. Früher oder später finden sie jeden. Sie bekommen Prämien dafür. Wird ein Dieb erwischt, geht es meist nicht gut aus.

Es kommt zudem darauf an, wer einen erwischt.

Hat man das Pech, der Konzernsicherheit in die Arme zu laufen, deren Leute zumeist in Zivil herumlaufen und nicht so leicht zu erkennen sind wie die Marktsicherheit mit ihren Uniformen, machen sie meistens kurzen Prozess mit einem.

Der Konzern drückt eine Geldstrafe ab, zur Beseitigung des Körpers, nehme ich an, und das war es dann.

Erwischt einen die Marktsicherheit und leistet man keinen Widerstand, hat man gute Chancen zu überleben. Man wird gechipt und darf dann ein paar Jahre als Lohnsklave seine Schulden gegenüber der Gesellschaft abarbeiten. Man kann die armen Kerle an ihrem halbsenilen Lächeln erkennen und daran, dass sie mit ebendiesem Lächeln ohne aufzubegehren all die Scheißjobs erledigen, für die ein Robo zu teuer ist.

Angeblich hinterlässt es keine bleibenden Schäden, gechipt zu werden. Ich kenne ein oder zwei, die gechipt worden sind und ihre Zeit abgearbeitet haben, und sie sind kaum wiederzuerkennen. Neue gesetzestreue Bürger von Eltyr.

Genzo hielt nichts davon, gechipt zu werden. Er sah sich als Künstler. Ich höre ihn noch in meiner Erinnerung sagen: »Jeder glaubt, dass die Hurerei das älteste Gewerbe des Universums ist. Pah! In Wahrheit sind es die Schwindler, die Betrüger. Denk drüber nach, es ergibt Sinn, schließlich werden Weiber vor allem dann zu Huren, wenn man sie vorher um ihre Unschuld betrogen hat!«

Man kann Genzo vieles vorwerfen, aber nicht, dass er jemals eine gute Meinung vom anderen Geschlecht gehabt hätte.

»Merk dir, Sax, niemand betrügt so gut wie eine Frau. Sie lächelt dich an, hält in einer Hand deine Eier, während sie dir mit der anderen Hand den Credstick aus der Tasche zieht!«

Manchmal frage ich mich, ob er jemals verstanden hat, dass ich ein Mädchen bin und irgendwann erwachsen werden könnte.

Ich bin etwa zwei Jahre alt gewesen, als er mich gefunden hat; ich bin bis zu seinem Tod bei ihm geblieben, und in all diesen Jahren hat es dafür nicht das geringste Anzeichen gegeben.

Verdammt, ich vermisse den alten Gauner immer noch. Hätte ich auf ihn gehört, wäre mir die Hand nicht ausgerutscht, als ich an dem fetten alten Mann mit seiner Operettenuniform vorbeiging. Aber die Versuchung war zu groß gewesen. Er hat seine Brieftasche in der Hand gehabt, irgendetwas daraus seiner wie eine Handelsprinzessin gekleideten Begleitung gezeigt und steckte seine Brieftasche gerade wieder ein.

Irgendwie ist sie in meiner Hand gelandet, ich meine, wer verwendet heutzutage noch Brieftaschen? Jeder Depp kann sie einem stehlen. Klar sind sie gechipt, doch wen stört das, wenn man sie so leicht abschirmen kann?

Ich glaube noch nicht einmal, dass er bemerkt hat, was geschehen ist. Viel Zeit dazu hat er jedenfalls nicht gehabt, denn kaum hatte ich seine Brieftasche in der Hand, traf ihn auch schon die erste Kugel.

So gut kenne ich mich nicht mit diesen Dingen aus, aber ich weiß genug, um zu erkennen, dass es sich um eine großkalibrige Waffe gehandelt haben muss, mit der jemand aus einer höheren Position über große Entfernung geschossen hat.

Zwei Schüsse, einen für den Händler, einen für die Prinzessin. Beides Kopfschüsse. Leicht daran zu erkennen, weil zum einen Köpfe normalerweise nicht wie Melonen platzen und zum anderen beide Kugeln jeweils noch drei oder vier weitere Passanten durchschlagen haben, um dann beim Aufprall auf den Boden zu explodieren.

Man kann nicht erwarten, dass die Marktsicherheit auf solche Feinheiten achtet. Ihre erste Wahl ist es, bei solchen Vorkommnissen Schallgranaten zu werfen, anschließend das einzusammeln, was betäubt auf den Boden fällt, und dann erst Fragen zu stellen.

Schallgranaten senden Schallwellen in einer Frequenz und Stärke aus, dass es einem so übel wird, dass man am liebsten sterben möchte, während man gleichzeitig von einer namenlosen Angst erfasst wird, in der man kaum klar denken kann.

Gut, hier und da stirbt mal jemand, aber es ist das beliebteste Spielzeug der Marktsicherheit.

Irgendwie finde ich es fair. Wir versuchen zu entkommen, sie versuchen, uns zu erwischen. Doch die Explosionen hinter mir, von denen mich die letzte in Therans Stand geschleudert hat, haben mit Schallgranaten nicht das Geringste zu tun.

Wie gesagt, ich kenne mich mit so etwas nicht aus, doch anhand der Hitze, die ich in meinem Nacken gespürt habe, würde ich auf Plasmagranaten tippen.

Gut ein halbes Dutzend davon.

Jemand hat sich sehr viel Mühe gegeben, den fetten alten Mann in seiner tollen Uniform umzubringen. Die Plasmagranaten halte ich zwar für ein wenig übertrieben, aber sie haben verlässlich sichergestellt, dass von ihm und seiner Begleitung nichts übrig geblieben ist. Genauso wenig wie von allem anderen, was sich in einem Umkreis von fünf Metern um die beiden herum befunden hat.

Nichts, bis auf seine altmodische Brieftasche, die sich jetzt in der Innentasche meines Overalls befindet. Die Innentasche, die mit einer Kupferfolie ausgestattet ist, die jedes Chip-Signal unterbindet. Ich weiß es besser, als die Brieftasche auch nur anzufassen, bevor ich mich nicht in einem abgeschirmten Raum befinde.

Außerdem habe ich gerade andere...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2019
Reihe/Serie Die Sax-Chroniken
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte 1. Band der Reihe • Abenteuer • Artefakt • Askir • auftakt • Bestseller-Autor • Buch • Bücher • Chroniken • deutsche Science-Fiction • Dieb • Dystopie • eBook • Eisraben • Fluchbrecher • Future • Götterkriege • Heldin • Neuerscheinung 2019 • Planeten • Reihe • Richard Schwartz • Richard Schwarz • Science Fiction Reihe • Space Opera • Spannung • Starke Frau • starke Frauenfigur • Universum • Verschwörung • Weltraum • wie Artemis Andy Weir
ISBN-10 3-492-99438-5 / 3492994385
ISBN-13 978-3-492-99438-5 / 9783492994385
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