Historical Weihnachten Band 12 (eBook)

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2019 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-3727-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Weihnachten Band 12 -  Margaret Moore,  Ruth Langan,  Hope Tarr,  Michelle Willingham
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ENTSCHEIDUNG AM DREIKÖNIGSTAG von MARGARET MOORE
Warwickshire, 1226: Unfassbar! Lady Giselle ist nicht bereit zu heiraten. Dabei wollte Sir Myles Buxton beim Weihnachtsfest um ihre Hand anhalten! Wie betört man eine Maid, die nichts so sehr begehrt wie ihre Freiheit?
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Bald schon werden die schöne Adriana und Liam MacEgan auf Burg Laochre Mann und Frau! Doch bei aller Vorfreude quält Adriana die Angst. Denn in der Hochzeitsnacht wird sie ihr Geheimnis nicht länger verbergen können ...



Margaret Moore ist ein echtes Multitalent. Sie versuchte sich u.a. als Synchronschwimmerin, als Bogenschützin und lernte fechten und tanzen, bevor sie schließlich zum Schreiben kam. Seitdem hat sie zahlreiche Auszeichnungen für ihre gefühlvollen historischen Romane erhalten, die überwiegend im Mittelalter spielen und in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt mit ihrem Mann, mit dem sie seit über 20 Jahren verheiratet ist, ihrer Familie und zwei Katzen in Toronto, Kanada.

1. KAPITEL

Warwickshire, Allerheiligen 1226

Am Tisch ihres Lords gab es einen scheppernden Knall, und die Ritter, die sich nach dem Morgenmahl noch im prunkvollen Speisesaal aufhielten, unterbrachen ihre Gespräche und starrten hinüber.

Was hast du da gerade gesagt?“ Sir Wilfrid Wutherton hielt immer noch den Stiel des Kelches umklammert, dessen Fuß er eben mit voller Wucht auf die hölzerne Tischplatte geschmettert hatte.

Dieser Ausbruch von Zorn richtete sich offensichtlich gegen seine Nichte Giselle, und das gab keinem der Anwesenden einen wirklichen Grund zur Besorgnis. Sie nahmen ihre Gespräche wieder auf, manche geradezu amüsiert. Der Lord konnte sich zwar unerbittlich geben, wenn es um sein Mündel ging, doch jedermann wusste, dass seine polternde Strenge nur eine augenzwinkernd inszenierte Posse war.

Giselles Zuversicht allerdings schwand bei der heftigen Reaktion ihres Onkels. Deshalb setzte sie ihr lieblichstes Lächeln auf und versuchte, alles andere um sich herum auszublenden. Wenn sie diese Chance nicht beim Schopfe packte und Sir Wilfrid jetzt gleich mit ihrem Wunsch konfrontierte, konnten Tage und Wochen vergehen, bis sich eine neue Gelegenheit ergab. Er war nicht oft allein im Saal anzutreffen, wenn das Wetter gut genug für einen Jagdausflug war. Meistens war er von einem ganzen Hofstaat von Leuten umgeben, was in Anbetracht der Größe seiner Ländereien und seiner Burg, ebenso wie der seines Ranges und seines Wohlstandes nichts Ungewöhnliches war. Vor allem aber wegen seiner Geselligkeit und Herzensgüte scharten sich die Menschen um Lord Wutherton, und eben diese Gutmütigkeit war Giselles einziger Trumpf.

„Ich erwarte natürlich kein Mitspracherecht bei der Auswahl meines zukünftigen Gatten, lieber Onkel“, säuselte sie mit zuckersüßem Lächeln. „Ich wünsche mir nur, ihn ablehnen zu dürfen, sollte er mir vollkommen unpassend erscheinen.“ Sir Wilfrid beugte sich zu ihr hinab, bis seine buschigen grauen Augenbrauen beinahe ihre Nasenspitze berührten. „Ich will doch nicht hoffen, dass Lady Katherine dir diesen Floh ins Ohr gesetzt hat.“

„Aber nein, lieber Onkel, ganz und gar nicht“, versicherte Giselle, denn tatsächlich waren Lady Katherines Ansichten über die Ehe alles andere als liberal. Allen jungen Damen, die zur Erziehung in ihre Obhut übergeben wurden, hatte sie eingetrichtert, dass es ihre Aufgabe sei, dem Familienoberhaupt bedingungslos zu gehorchen. Ob Vater, Onkel, Bruder oder sogar Cousin, was diese für ihre Zukunft beschlossen, durfte eine junge Dame nicht infrage stellen. Im Laufe der Jahre hatte Giselle beobachtet, dass man sich, sobald man schließlich verheiratet war, immer weiter von Freunden und Familie entfernte. Selbst mit Cecily Debarry, ihrer engsten Freundin, gab es nach deren Hochzeit mit Bernard Louvain keinerlei Kontakt mehr. Schon bei seinem Antrittsbesuch bei Lady Katherine hatte Giselle das Empfinden gehabt, dass seine Höflichkeit und seine guten Manieren nur aufgesetzt waren. Cecily hatte sie später kein einziges Mal mehr besucht, und das legte den Verdacht nahe, dass ihr Ehemann ein selbstsüchtiger Tyrann war.

„War ich bis jetzt nicht immer eine folgsame Nichte, lieber Onkel?“, schmeichelte sie. „Ich habe mich klaglos unter die Fuchtel von Lady Katherine begeben und habe immer alles getan, was von mir erwartet wurde. Ich habe Euch auch nie um etwas gebeten, doch nun bin ich es, die mit wem auch immer verheiratet werden soll, und ich finde, ich habe ein Mitspracherecht verdient.“

Sir Wilfrids Lider flatterten, und für einen kurzen Augenblick sah es so aus, als hätte Giselle ihn erweichen können. Doch dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück, griff nach dem Kelch und murmelte: „Deine Bitte kommt zu spät. Ich habe schon jemanden für dich gefunden.“

Giselle schluckte. „Was? Ihr … Ihr habt …?“

„Ja. Die Verlobung wurde schon arrangiert, als du noch bei Lady Katherine warst.“ Giselle sah ihrem Onkel fest in die Augen. „Und warum habt Ihr mir nichts davon gesagt?“

Sir Wilfrid blickte stumm in seinen Kelch, hob ihn an die Lippen und nahm einen großen Schluck.

„Bitte, Onkel, ich möchte es wissen. Habt Ihr mir noch nichts gesagt, weil die Verlobung vielleicht noch nicht spruchreif ist? Hat der Auserwählte eventuell noch Vorbehalte?“

„Natürlich nicht! Bei dem Vermögen, das dir bei deiner Heirat zugesprochen wird, müsste er verrückt sein.“

Das war es also. Ihr Vermögen, das Erbe, über das sie oder besser gesagt ihr Gatte verfügen konnte, sobald sie verheiratet war. Giselle wusste, dass es sich dabei um eine erhebliche Summe handelte, aber wie hoch sie genau war, das wusste sie nicht. „Wenigstens haltet Ihr ihn also nicht für einen Dummkopf.“ Giselle versuchte, sich vor ihrem Onkel nichts von dem Aufruhr anmerken zu lassen, der in ihrem Innern tobte. Die Entscheidung war bereits gefallen, und sie konnte nichts mehr dagegen tun. „Dürfte ich erfahren, wer der Auserwählte ist?“

„Es ist Sir Myles Buxton.“

Giselle hatte diesen Namen noch nie gehört, aber das war im Grunde auch nicht anders zu erwarten. Die wenigen Männer, die sie vom Hörensagen kannte, konnte sie an einer Hand abzählen. Lady Katherine hielt es für unschicklich zu klatschen, und unter Klatsch verstand die eiserne Lady schon den Austausch selbst der harmlosesten Neuigkeiten.

„Und darf ich fragen, lieber Onkel, wie alt er ist?“

„Fünf Jahre älter als du.“

Gott sei Dank! Wenigstens war er kein alter Mann! Aber irgendetwas musste ihn doch bewogen haben, um ihre Hand anzuhalten.

„Ist er womöglich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten?“

„Wo denkst du hin, Kind? Glaubst du etwa, ich wäre von Sinnen? Viele wohlhabende junge Herren würden sich glücklich schätzen, in unsere Familie einheiraten zu können!“

„Es tut mir leid, Onkel, ich wollte Euch nicht verärgern. Ich würde nur gern wissen, warum die Verlobung noch nicht bestätigt ist, wo Ihr doch gar nicht vorhattet, mich vorher zu fragen.“

„Er muss nur noch den Vertrag unterschreiben, das ist alles.“

Dies war vielleicht die allerletzte Chance, ihren Onkel umzustimmen, und Giselle griff nach ihr wie ein Ertrinkender nach einem Strohhalm. „Ich bin sicher, dass Ihr eine gute Wahl für mich getroffen habt, lieber Onkel. Aber wenn die Verlobung noch nicht offiziell ist, könntet Ihr mir doch die Bitte gewähren, an Eurer Entscheidung teilzuhaben. Immerhin wäre das mein gutes Recht.“

Sir Wilfrid traute seinen Ohren nicht. „Von welchem Recht sprichst du?“, polterte er und vergoss dabei ein paar Tropfen des dunkelroten Weines auf dem weißen Tafeltuch. „Wer in drei Teufels Namen hat dir das eingeflüstert? Du kannst dir nicht die Freiheit nehmen, ihn abzulehnen!“

„Lady Katherines Priester sagt da aber etwas anderes. Ich habe ihn befragt, und er hat mir versichert, dass jede junge Dame das Recht hat, den Gatten, den ihre Familie für sie ausgesucht hat, abzuweisen.“ Ein Diener kam herbeigeeilt und versuchte, die Weinflecken auf dem weißen Leinen so gut es ging zu entfernen.

„Du willst also Sir Myles Buxton ablehnen, obwohl du ihn noch nie gesehen hast?“

Giselle spürte, dass sie an Boden gewann, ein kleines Stückchen nur, aber das war sie nicht mehr bereit, aufzugeben. „Also gut, ich werde ihn mir ansehen. Wann kann ich ihn treffen?“

„Er kommt an Weihnachten zu uns, um den Vertrag zu unterzeichnen.“

„Also gut, lieber Onkel“, sagte Giselle und versuchte, dabei so sachlich wie möglich zu klingen. „Ich schlage Euch Folgendes vor: Dieses Jahr werde ich allein die Festlichkeiten für die Feiertage vorbereiten. Ich werde Euch beweisen, dass ich eine reife Frau bin, die Entscheidungen fällen und die Verantwortung für den gesamten Ablauf des Festes übernehmen kann. Wenn ich Euch während dieser zwölf Tage davon überzeugen kann und Ihr nichts zu bemängeln habt, gesteht Ihr mir dann auch eine Entscheidung über die Verlobung zu?“

Sir Wilfrid kratzte sich nachdenklich an seinem dichten grauen Vollbart. „Du meinst also, dass du in der Lage bist, die zwölftägigen Festlichkeiten, von Weihnachten bis Epiphanias, allein zu organisieren? Die Unterkünfte für unsere Gäste und ihre Dienerschaft, die Verköstigung, die Auftritte der Künstler, der Chöre und der Musiker, und die Ausstattung des Festsaals?“

Giselle zögerte nur einen winzigen Augenblick. Ja, sie wusste, dass sie dazu in der Lage war; auf solche Aufgaben war sie vorbereitet und hätte sich an noch viel größere herangewagt, wenn sie sich damit ihre Freiheit erkaufen konnte. „Ja, Onkel, das bin ich.“

„Dann bin ich einverstanden, Giselle.“

Erleichtert sprang seine Nichte auf, verbeugte sich hastig und versicherte: „Ihr werdet sehen, lieber Onkel, alles wird zu Eurer Zufriedenheit verlaufen. Aber jetzt entschuldigt mich bitte, ich habe noch viel zu tun.“

Sir Wilfrid sah ihr nach, wie sie den Saal in Richtung der Großen Halle durchquerte.

Sie war zart und wunderschön, aber auch dickköpfig und eigenwillig. Ihr einmal nachzugeben war ein Risiko, konnte es doch weiteres Aufbegehren Giselles nach sich ziehen. Allerdings – die Gefahr, dass sie Sir Myles Buxton ablehnen würde, wenn sie ihn erst einmal kennengelernt hatte, war verschwindend gering. Keine junge Dame, die noch einigermaßen bei Verstand war, würde das tun. Nicht einmal Giselle.

Ein paar Wochen vergingen, und Giselle stürzte sich mit Begeisterung in ihre neue Aufgabe. Der frostig-feuchte Winter war...

Erscheint lt. Verlag 11.10.2019
Reihe/Serie Historical Weihnachten
Historical Weihnachten
Übersetzer Gisela Grätz
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Weihnachten • Weihnachtsgeschichte • Wintersale • Wintersale24
ISBN-10 3-7337-3727-X / 373373727X
ISBN-13 978-3-7337-3727-6 / 9783733737276
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