In den wilden Wogen des Verlangens (eBook)

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
264 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-3662-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

In den wilden Wogen des Verlangens - Julia London
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Hellblondes Haar wie eine Nixe, das Korsett gewagt geschnürt, die meerblauen Augen voller Entsetzen: Natürlich rettet Captain Aulay Mackenzie die betörende Lottie Livingstone und ihre Leute, bevor das kleine Boot in den Fluten des Atlantiks versinkt! Obwohl der schottische Seefahrer immer glaubte, vor der Liebe gefeit zu sein, beweist Lottie ihm in seiner Koje sinnlich das Gegenteil. Allerdings darf Aulay bei aller Leidenschaft nicht vergessen, dass seine Geliebte ein gefährliches Geheimnis mit an Bord gebracht hat - schwarz gebrannten Whisky, den sie in Dänemark verkaufen möchte. Käme das heraus, wären sie alle dem Untergang geweiht ...



Julia London hat sich schon als kleines Mädchen gern Geschichten ausgedacht. Später arbeitete sie zunächst für die US-Bundesregierung, sogar im Weißen Haus, kehrte aber dann zu ihren Wurzeln zurück und schrieb sich mit mehr als zwei Dutzend historischen und zeitgenössischen Romanzen auf die Bestsellerlisten von New York Times und USA Today. Sie lebt mit ihrer Familie in Austin, Texas.

2. KAPITEL

Auf der Nordsee, zwei Wochen später

Es wehte ein schwacher Westwind, der jedoch dichte Wolken mitbrachte. Die Fahrt der Reulag Bahlhaire war bislang ohne Störungen verlaufen. Das beruhigende Heben und Senken des Schiffsbugs in den anrollenden Wellen bewies immer wieder, dass alles in bester Ordnung war.

Captain Aulay Mackenzie hörte zu, wie seine Leute sich gegenseitig Kommandos zuriefen, während sie die Segel bemannten. Er schloss die Augen und spürte die Seeluft als feinen Sprühregen auf seinem Gesicht. Der Wind zauste sein Haar. An Tagen wie diesem – aber natürlich waren ihm die strahlenden Tage voller Sonnenschein lieber – war er ganz er selbst. Hier fühlte er sich zu Hause. Er hatte sein Schiff, seine Laune und seine ganze Welt unter Kontrolle. Dies war wohl der einzige Ort auf der Welt, an dem er dieses Gefühl hatte.

Es war viel zu lange her, dass er das letzte Mal in See gestochen war – ein paar Monate, das war für ihn wie ein ganzes Leben. Der Alltag auf dem Familiensitz Balhaire machte Aulay zu schaffen. Er hatte fast sein ganzes Erwachsenenleben auf See verbracht, und an Tagen, an denen er nicht auf seinem Schiff war, fehlte ihm etwas. Auf Balhaire wusste er nichts mit sich anzufangen. Sein Vater war Chief des Mackenzie-Clans. Sein älterer Bruder, Cailen, war der Verwalter seines Vaters und vertrat ihn dem Rest der Welt gegenüber. Rabbie, Aulays jüngerer Bruder, kümmerte sich um das Tagesgeschäft auf den ausgedehnten Ländereien von Balhaire, gemeinsam mit seiner jüngsten Schwester Catriona. Seine Mutter und seine Schwester Vivienne versorgten Sozialfälle. Aber Aulay? Für ihn gab es an Land keine Aufgabe, nichts, mit dem er seinen Tag hätte ausfüllen können. Er war dort völlig nutzlos.

Sein Vater hatte als junger Mann den Grundstein für den Seehandel der Mackenzies gelegt, und unter seinem wachsamen Blick war er aufgeblüht, während seine Söhne langsam heranwuchsen. Die Schlacht von Culloden vor beinahe sieben Jahren hatte ihnen einen Dämpfer verpasst. Nach der grausamen Niederschlagung des Jakobitenaufstandes hatten zuerst die englischen Truppen unter der Bevölkerung gewütet und dann die Armut. Nach dem Wiederaufbau verlegten sich die Bauern mehr auf die Schafzucht auf dem weitläufigen Weideland und verdienten ihren Lebensunterhalt nicht mehr nur mit dem Ackerbau auf ihren kleinen Höfen. Nicht wenige Highlander suchten ihr Glück sogar in Glasgow und noch weiter weg.

Die Mackenzies von Balhaire hielten sich aus den Auseinandersetzungen heraus, verloren aber trotzdem rund die Hälfte ihres Clans. Ihr Vieh und ihr zweites Schiff wurden von der englischen Krone beschlagnahmt. Aber sie konzentrierten sich auf das ihnen verbliebene Schiff, genau wie auf den schrumpfenden Handel. Nach den letzten Reparaturen allerdings war sein Vater drauf und dran gewesen, das Handelsgeschäft ganz aufzugeben. „Es hat doch keinen Sinn“, sagte er. „Die Seefahrt kostet uns mehr als sie einbringt, aye? Wir haben ganz schön was an die MacDonalds verloren, so viel ist sicher.“

Wenn er so redete, bekam Aulay es mit der Angst. Er hatte keine Ahnung, wer er ohne sein Schiff war. Er wusste nicht, was er dann tun sollte.

Doch dann geschah ein Wunder. Aulay, der den Verlust von einigen Handelsgeschäften zu verkraften hatte, suchte nach neuen Möglichkeiten. Er schloss einen Vertrag mit William Tremayne aus Port Glasgow. William war zwar Engländer, aber er hatte Waren, die er loswerden wollte, und brauchte ein Schiff, mit dem er sie transportieren konnte. Aulay war Kapitän mit einem leeren Schiff. Es passte perfekt zusammen. Aber trotzdem waren sein Vater und seine Brüder gegen dieses Geschäft. Sie fanden das Risiko zu hoch, wenn er Ware für jemand anderen transportierte. Aulay versicherte ihnen, dass es kein Risiko gab. War er etwa kein guter Kapitän? Hatte er nicht unzählige Male einen Frachtraum voller Waren sicher ausgeliefert und auch wieder nach Hause gebracht? Er hatte sich am Ende durchgesetzt, aber sein Vater war ganz offensichtlich nach wie vor skeptisch.

Jetzt befand er sich auf seiner Jungfernfahrt für Tremayne. Er hatte Wolle und gepökeltes Rindfleisch geladen und war auf dem Weg nach Amsterdam und wollte anschließend weiter nach Cadiz, wo sie für den Rückweg Baumwolle laden sollten.

Die Männer an Bord waren gut gelaunt, weil der Seehandel der Mackenzies ihren Lebensunterhalt sicherte und sie arbeiten konnten. Also hatte Aulay auch gute Laune. Er war lange nicht in Amsterdam gewesen und er kannte dort eine Frau mit Augen, die so schwarz waren wie Obsidian und einem üppigen Mund, der er einen Besuch abstatten wollte.

Er dachte gerade daran, wie sie sich unter ihm bewegte, als er von einem lauten Knall aus seinen Gedanken gerissen wurde. Es klang ein bisschen wie ein Donnerschlag.

„Licht an Steuerbord, Captain!“, rief einer der Männer vom Ausguck herunter.

Aulay drehte sich nach der Steuerbordseite um, woraufhin sich Beaty, sein Bootsmann, neben ihn stellte. Was er sah, war nicht wirklich ein Licht, eher ein Glühen auf einem anderen Schiff. „Da brennt es, aye?“, fragte er Beaty, der durch ein Fernrohr spähte.

„Aye“, brummte Beaty.

„Der Wind frischt auch auf“, sagte Iain der Rote, der an die Reling getreten war, um sich die Sache anzusehen. „Wenn der noch stärker wird, dann können sie nichts dagegen tun, dass sich das Feuer ausbreitet.“

„Oh, sie sind auf Kurs zur Küste“, sagte der runzlige alte Haudegen Beaty. Man durfte sich von seinem Äußeren nicht täuschen lassen – er war stämmig und rotgesichtig, aber immer noch genauso flink wie vor vierzig Jahren als junger Mann. Er schlang einen Arm um ein dickes Seil in den Wanten und stemmte sich hoch auf eine der Sprossen am Hauptmast, dabei hielt er das Fernrohr in der anderen Hand, um sich die Sache genauer anzusehen. „Die macht bestimmt fünf oder sechs Knoten, wenn der Kapitän nicht seinen verdammten Kopf verliert, dann schaffen sie es an Land, ehe es zu spät ist.“

„Kannst du eine Flagge erkennen?“, fragte Aulay.

„Aye, die des Königs, Captain. Das Schiff sieht nicht so aus, als ob es groß genug für die Navy wäre, aber sie fährt unter dem Union Jack.“

Aulay streckte die Hand nach dem Fernrohr aus. Er sprang mit einem sicheren Schritt auf die Wanten, den man nur bekommt, wenn man sein ganzes Leben auf See verbracht hat, und spähte in das immer dunkler werdende Grau von Himmel und Meer. Er konnte Männer erkennen, die die Segel trimmten, um besser in den Wind zu kommen, während andere Eimer ins Wasser tauchten und versuchten, das Feuer zu löschen. Normalerweise brach nicht einfach so Feuer auf einem Schiff aus, nicht wenn nicht der Blitz eingeschlagen hatte oder etwas in der Art, aber darauf deutete überhaupt nichts hin. Aulay musterte durch das Fernrohr den Horizont in der dem brennenden Schiff entgegengesetzten Richtung und versuchte, die Wellen vom Himmel zu unterscheiden.

„Aye, da ist sie ja“, sagte er. Er hatte ein anderes, kleineres Schiff entdeckt. Es sah so aus, als hätte es die obere Hälfte seines Hauptmastes verloren. Er zeigte in die Richtung und gab Beaty das Fernrohr, dann sprang er von den Wanten herunter.

„Ich würde sagen, das ist ein Holländer“, meinte Beaty, nachdem er sich die Sache angesehen hatte.

„Holländer!“, rief Iain, den der Gedanke zu amüsieren schien. „Was haben die denn hier draußen verloren? Die sollen mal schön an ihrer Küste bleiben, wo sie hingehören.“

„Wir sind doch gar nicht so weit weg von der Küste“, sagte jemand anderes. „Vielleicht ist sie ja vom Kurs abgekommen, aye?“

Aulay blickte in die Runde seiner Männer, die sich inzwischen versammelt hatten, um einen Blick auf das Schiff zu werfen. Es war ein gutes Gefühl, wieder gemeinsam mit ihnen auf See zu sein. Er bekam noch bessere Laune und Lust auf ein kleines Abenteuer. „Sollen wir uns das mal ansehen?“

Die Reulag Balhaire hatte noch nie ein Schiff in Seenot gerettet. Es galt überhaupt als unklug, sich einem anderen Schiff zu nähern, wenn man nicht von einer Kanonenkugel getroffen werden wollte. Aber ihre Neugier war nun einmal geweckt. Das brennende Schiff war inzwischen nicht mehr als ein Punkt in weiter Ferne, deswegen setzten sie Kurs auf die Steuerbordseite des kleineren Schiffes. Dabei richteten sie sicherheitshalber eine Kanone auf dessen Vorderdeck.

Aulay beobachtete das kleinere Schiff, während es langsam in Sicht kam. Seine Umrisse waren vor dem wolkenverhangenen Himmel kaum zu erkennen. Erst als sie beinahe längsseits waren, sahen sie, dass es Schlagseite hatte.

Iain der Rote beobachtete es aufmerksam, während sie sich näherten. „Das ist ja ein Bilander“, sagte er.

„Ein Bilander!“, prustete Beaty. „So ein Blödsinn!“

Ein Bilander eignete sich eigentlich nicht für das offene Meer. „Kannst du eine Flagge erkennen?“, fragte er.

„Nein.“ Iain der Rote schwieg und fing dann an zu lachen. „Guck dir das an, wie die versuchen, das Segel zu reffen.“ Er lachte laut auf. „Die sehen aus wie Kinder, die um einen verdammten Maibaum herumspringen! Guck dir mal an, wie die versuchen, die Leinen von den Wanten zu entknoten, aye? Die sind ja völlig durcheinander – ups, das war’s, einer von ihnen ist auf seinem Hintern gelandet!“

Die Männer drängten sich an der Reling, um sich das Spektakel anzusehen und lachten über die Ungeschicklichkeit der Mannschaft auf dem anderen Schiff. „Aye, gib mal her, Iain, wir wollen auch mal gucken“, sagte einer und ließ dann...

Erscheint lt. Verlag 8.10.2019
Reihe/Serie Historical Gold
Historical Gold
Historical Gold
Übersetzer Simone Wolf
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Devil in Tartan
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historical Gold • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Stürmisches Verlangen nach dem Highlander
ISBN-10 3-7337-3662-1 / 3733736621
ISBN-13 978-3-7337-3662-0 / 9783733736620
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