Ostseelüge (eBook)

Ein Urlaubskrimi mit Pia Korittki
eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
160 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-7644-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ostseelüge -  Eva Almstädt
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Kommissarin Pia Korittki ist zu Besuch im dänischen Aarhus, wo gute Freunde von ihr ein Hotel eröffnet haben. Und Pia ist fest entschlossen, sich ihre freien Tage diesmal von nichts und niemandem verderben zu lassen.

Selbst als sie von einem Unbekannten überfallen wird, hält Pia an ihrem Vorsatz fest: Keine eigenen Ermittlungen! Doch als eine Frau im Hotelrestaurant an einer Vergiftung stirbt, kann Pia sich nicht mehr zurückhalten. Schon bald kommt sie einem gefährlichen Geheimnis auf die Spur - und einem Täter, der nicht vergessen kann ...

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eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!


Eva Almstädt absolvierte eine Ausbildung in den Fernsehproduktionsanstalten der Studio Hamburg GmbH und studierte Innenarchitektur in Hannover. Ihr erster Roman Kalter Grund wurde zum Auftakt der erfolgreichen Serie um die Lübecker Kommissarin Pia Korittki. Die Autorin lebt mit Mann und zwei Kindern in Schleswig-Holstein.

1. Kapitel


»Womit hab ich denn diesen Kaffee verdient?« Pia Korittki blickte irritiert auf den Becher, den ihr Kollege Heinz Broders ungefragt auf ihren Schreibtisch stellte. »Ist das da obendrauf etwa Milchschaum?«

»Für meine Lieblingskollegin tue ich doch alles.« Er musterte sie über seinen eigenen Becher hinweg. »Außerdem siehst du so aus, als könntest du eine Aufmunterung gebrauchen.« Er kramte in seiner Schreibtischschublade und förderte eine Packung Schokoladenkekse zutage. »Ich allerdings auch.«

Pia sicherte die Datei, den Bericht über den gefesselten Toten vom Waldfriedhof. Der Mann war an Kopfverletzungen, verursacht durch einen Mauerstein, ums Leben gekommen. Ein Verbrechen, so brutal, dass es selbst die langjährigen Kriminalbeamten des Kommissariats 1 schockiert hatte, die zuständig waren für Kapitaldelikte und Mordermittlungen. Pia war seit beinahe acht Jahren im K1 der Bezirkskriminalinspektion Lübeck tätig. Inzwischen als Kriminalhauptkommissarin. Mit Heinz Broders, ebenfalls KHK, bildete sie zumeist ein Team. Sie nahm den Kaffeebecher in beide Hände. »Hey, ich müsste großartig aussehen. Könntest du nicht wenigstens so tun als ob? Immerhin hab ich ab morgen Urlaub.«

»Ich weiß. Und ausnahmsweise gebe ich unserem Chef einmal recht: Es ist höchste Zeit, dass du dir mal wieder ein paar Tage freinimmst.« Er schob ihr die angebrochene Kekspackung herüber, doch Pia ignorierte das Angebot.

»Ist ja auch ein toller Zeitpunkt für einen Urlaub. Richtiges Traumwetter«, sagte Pia und warf einen Blick aus dem Fenster. Das Kommissariat residierte im siebten Stock des Polizeihochhauses, wie es allgemein genannt wurde, sodass sie von hier oben einen Blick über die Stadt, die Grünanlegen um den Sportplatz Buniamshof und die Türme der Lübecker Altstadt hatte. Normalerweise. Heute war der Nebel so dicht, als hätte jemand über Nacht Milchglasscheiben in die Fenster eingesetzt. Ihr Sohn Felix sollte morgen mit seinem Vater und dessen Familie für eine Woche nach Teneriffa fliegen. Hinnerk und seine Frau Mascha wollten die Zeit nutzen, in der Felix noch in den Kindergarten ging und sie nicht auf die überteuerten Angebote in den Schulferien angewiesen waren. Pias Plan für diese Tage war gewesen, mal ohne zeitliche Beschränkungen arbeiten zu können, doch Manfred Rist, der Leiter des Kommissariats 1, hatte Pia vor Kurzem in sein Büro zitiert und ihr quasi die Pistole auf die Brust gesetzt. Wenn sie nicht ab nächster Woche ihren Resturlaub nähme, würde der für alle Zeiten verfallen. Als diese Ankündigung nicht ausreichte, hatte er damit gedroht, sie im nächsten Jahr nur alte Fälle bearbeiten zu lassen.

Nun stand Pia eine Woche ohne Arbeit und auch ohne ihren fünfjährigen Sohn Felix bevor. Aber Rist hatte leider recht: Zurzeit war im K1 nicht viel los. Nachdem sie den abschließenden Bericht ihres letzten Falles geschrieben hatte, würde es darauf hinauslaufen, sich alte, ungelöste Ermittlungen noch einmal vorzunehmen. Also besser jetzt im Dezember den fälligen Urlaub antreten und dann mit voller Kraft ins neue Jahr starten … Das wenigstens war die Theorie. Doch Pia grauste vor der vielen freien Zeit allein in ihrer Wohnung.

»Du musst dein Leben endlich wieder in den Griff bekommen«, sagte Broders ungewohnt sanft. »Du bist die Hoffnung des K1.«

Pia lachte freudlos auf. »Wer sagt denn, dass ich mein Leben nicht im Griff habe?« Sie hörte den trotzigen Unterton in ihrer Stimme. Das Thema behagte ihr nicht.

»Ich sage das. Du solltest mal wieder ausgehen, Leute treffen, Männer!« Er hob vielsagend die Augenbrauen. Ihre Schonzeit nach Lars’ Tod war seiner Ansicht nach offensichtlich vorbei. Der tödliche Autounfall lag jetzt anderthalb Jahre zurück. Es würde schon das zweite Weihnachten und der zweite Jahreswechsel ohne ihren Freund werden.

»Ich hab ja etwas vor«, konterte Pia. »Ich verreise sogar.« Es klang seltsam. Zumindest in ihren Ohren.

»Das glaube ich nicht!«

»Doch, nach Dänemark. Eine Freundin hat mich eingeladen, schon vor längerer Zeit. Und gestern habe ich ihr zugesagt.«

»Welche Freundin? Und warum Dänemark?«

»Freya ist eine alte Schulfreundin von mir. Sie kommt aus Lübeck, aber sie lebt schon lange in Dänemark. Vor einiger Zeit hat sie nun in Aarhus mit ihrem neuen Freund ein kleines Hotel eröffnet.«

»Das klingt doch super. Da könntest du wirklich ein bisschen mehr Enthusiasmus zeigen.« Broders zog die Kekspackung wieder zu sich hinüber. »Oder gibt es einen Haken?« Er steckte sich einen Schokoladenkeks in den Mund.

»Nein. Also, nur einen winzigen …«

»Mach es nicht so spannend.« Er kaute und schluckte. »Mir reicht mein spannender Beruf.«

»Meine Freundin scheint wegen irgendetwas besorgt zu sein.«

»Braucht sie deine Hilfe?«

»Ich weiß es nicht. Aber ich werde es herausfinden.«

Am nächsten Morgen fuhr Pia ihren Sohn Felix zum Hamburger Flughafen. Bei Hinnerks Urlaubsplanungen hatte es ein ziemliches Hin und Her gegeben, wer wann wo erscheinen sollte, da er mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter direkt von Maschas Verwandten aus dem südlichen Niedersachsen nach Hamburg kommen würde. So hatte Pia angeboten, Felix morgens zum Hamburger Flughafen zu bringen. Sie hatte ja schließlich frei …

Die letzte Nacht war zu kurz und etwas unruhig verlaufen, und Felix war dementsprechend launisch. Nachdem er sich tagelang auf die Ferien in der Sonne gefreut hatte, meinte er beim Frühstück und auch jetzt auf der Fahrt, er wolle lieber bei Pia bleiben und mit ihr nach Dänemark zum Rodeln fahren. Er hatte mitbekommen, dass in Aarhus in den nächsten Tagen leichter Schneefall vorhergesagt war, und Felix liebte Schnee.

Pia bereute, die Wettervorhersage in seiner Gegenwart geschaut zu haben. »Das wird bestimmt kein toller Schnee, der da herunterkommt«, sagte sie, während sie in dichtem Verkehr den Ring drei entlangfuhr. »Wahrscheinlich wird es nur Schneematsch werden. Es ist gar nicht kalt genug. Und Berge zum Rodeln gibt es da auch nicht.«

»Dann bau ich eben einen Schneemann«, sagte Felix trotzig.

»Auf Teneriffa kannst du bestimmt in einem Pool und vielleicht auch im Meer baden. Das ist viel besser. Der Winter hier ist noch lang genug, wenn du zurückkommst.«

»Aber Weihnachten will ich bei dir sein!«

»Ja, das bist du auch.«

Felix schwieg einen Moment und sah aus dem Fenster. Das Einkaufscenter am Langenhorner Markt prunkte mit üppiger Weihnachtsbeleuchtung. Dunkel gekleidete Menschen mit Schirmen überquerten im Sprühregen eilig den Fußgängerüberweg. Nachdem sie die Ampel passiert hatte, ordnete Pia sich auf die Linksabbiegerspur hinter zahlreichen Taxis ein, die alle wie sie in Richtung Flughafen fuhren.

»Dann bau ich für Rieke am Strand eine große Sandburg«, überlegte Felix laut. »Oder ein Raumschiff!« Anfangs war er von der Geburt seiner Halbschwester Rieke nicht begeistert gewesen, doch immer, wenn er etwas für sie tun konnte, lief er zu Hochform auf.

Pia überlegte, ob sie ihm sagen sollte, dass es auf Teneriffa kaum Sandstrand gab, verschwieg es ihm aber doch lieber. Sie wollte Hinnerk kein missgelauntes Kind übergeben. Müde war er sowieso, obwohl sie ihn rechtzeitig ins Bett gebracht hatte. Felix hatte letzte Nacht anscheinend heftig geträumt, wie so oft, wenn für ihn aufregende Ereignisse anstanden. Er war nachts um kurz nach zwei Uhr in ihr Bett gekrabbelt gekommen, hatte sich an sie gedrückt und gemurmelt, sie solle nicht zu der schwarzen Wand gehen.

»Ich gehe zu keiner schwarzen Wand«, hatte Pia ihn beschwichtigt. »Ich fahre nur zu einer Freundin ins Hotel.«

»Aber die dunkle Wand, der Turm! Geh da nicht hin …«, hatte Felix noch gemurmelt, bevor er wieder eingeschlafen war. Dafür war Pia nun hellwach gewesen und hatte sich gefragt, was Felix wohl im Traum gesehen hatte und wie er überhaupt darauf kam.

Sie bog rechts in Richtung Flughafen ab. Ein Airbus A380 schwebte im Landeanflug dicht an ihnen vorüber und stimmte Felix wieder auf den bevorstehenden Urlaub ein. Hinter dem Kreisel nahm Pia die Abzweigung, die hinauf zu der Haltezone vor dem Terminal 1 führte.

Mit Felix an der einen und seinen Koffer mit der anderen Hand hinter sich herziehend, traf sie kurz darauf wie verabredet in der Abflughalle auf Hinnerk, Mascha und Rieke. Das kleine Mädchen hing schief in einem Buggy, ein Schnuller war ihr aus dem geöffneten Mund gefallen und lag an einer Kette auf ihrer Brust. Sie schlief.

Hinnerk blickte auf seine Armbanduhr. »Du bist aber spät dran, Pia. Im Sicherheitsbereich ist die Hölle los.«

»Du hast gesagt, dass wir uns um halb zehn hier treffen, und es ist halb zehn.« Genau genommen war es sogar noch vier Minuten vor halb zehn.

»Aber man kommt bei so etwas doch immer früher«, konterte Hinnerk.

»Die Zeitplanung ist eure Zuständigkeit«, sagte Pia halblaut, damit Felix, der sich zu Rieke hinunterbeugte, es nicht mitbekam. »Ich bin pünktlich.«

»Bitte weck sie nicht auf!« Mascha klang gestresst. Sie strich Felix fahrig über das Haar. »Alles gut, Kleiner? Freust du dich?«

»Mama fährt in den Schnee.«

»Oh, wirklich, Pia? Gehst du Ski laufen?«, griff Mascha den Kommunikationsanlass dankbar auf.

»Nein, ich fahre nach Dänemark zu einer Freundin. Felix hat gestern Abend nur mitbekommen, dass es dort in den nächsten Tagen ein bisschen schneien soll.«

»Was willst du denn da?« Hinnerk verzog das Gesicht. »Bei dem Wetter …«

»Hat Felix auch seine Badesachen...

Erscheint lt. Verlag 30.9.2019
Reihe/Serie Ein Urlaubskrimi mit Pia Korittki
Ein Urlaubskrimi mit Pia Korittki
Ein Urlaubskrimi mit Pia Korittki
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Aarhus • Dänisch • Dänischer Krimi • Ermittler • Folge • Friedhof • Gift • Holstein • Katharina Peters • Klaus-Peter Wolf • Krimis • Leiche • Lübeck • Meerjungfrau • Mord • Mörder • Nina Ohlandt • Nixe • Opfer • Ostseeekrimi • Ostsee-Krimi • Pia Korritki • Polizei • Rache • Regiokrimi • Regionalkrimi • Reihe • Serie • Skandinavien-Krimi • Skandinavischer Krimi • Stalker • Strand • Täter • Urlaubskrimi
ISBN-10 3-7325-7644-2 / 3732576442
ISBN-13 978-3-7325-7644-9 / 9783732576449
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