Mitternacht mit dem Duke (eBook)

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2019 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-5868-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mitternacht mit dem Duke -  Elizabeth Hoyt
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Bei Tag ist der berühmte Duke of Wakefield ein ehrbarer Adliger, bei Nacht ein maskierter Rächer, der für die Ärmsten der Armen kämpft. Niemand ahnt etwas von seinem wohlgehüteten Geheimnis, bis er bei einem seiner Streifzüge durch das nächtliche London die betörende Artemis vor einem brutalen Angreifer rettet. Nicht nur erhascht sie einen Blick hinter seine Maske, unerwartet trifft er sie bei Tag wieder. Eiskalt droht sie, ihn zu verraten - es sei denn, er hilft ihr, ihren Bruder aus dem Gefängnis zu befreien! Ein riskantes Vorhaben mit ungeahnt sinnlichen Folgen, die nicht nur sein Doppelleben, sondern auch sein Herz jäh in Gefahr bringen ...



Elizabeth Hoyt zählt zu den US-amerikanischen Bestseller-Autoren der New York Times für historische Romane. Ihren ersten Roman der Princess-Trilogie 'Die Schöne mit der Maske' veröffentlichte sie im Jahr 2006, seitdem folgten zwölf weitere Romane. Gern versetzt die erfolgreiche Schriftstellerin ihre Romanfiguren in das georgianische Zeitalter. Nachdem ihre beiden Kinder zum Kindergarten gingen, begann sie mit dem Schreiben ihres ersten Romans. Während ihrer Jugend verbrachte sie viel Zeit mit ihrer Familie im Ausland, längere Zeit lebte die Familie in Großbritannien in Oxford sowie in St. Andrews. Belgien, Deutschland und Frankreich kennt sie ebenfalls durch ihre vielen Reisen, als Austauschstudentin verbrachte sie einen Sommer in Kawasaki in Japan. Die Reisen mit der Familie enden häufig an einem archäologischen Ausgrabungsort. Ihre Freizeit verbringt sie im Garten, die begeisterte Hobbygärtnerin besitzt 26 Varianten der Taglilie sowie viele Sorten Funkien.

2. KAPITEL

Vor langer, langer Zeit, als Großbritannien noch jung war, lebte dort der beste aller Herrscher. Sein Name war König Herla. Sein Gesicht war weise und tapfer, sein Arm war stark und geschickt, und er liebte nichts mehr, als im dunklen, wilden Wald jagen zu gehen …

Aus: Die Legende vom König Herla

In den Augen Artemis’ war der Earl of Brightmore vieles: ein respektierter Adeliger, ein Mann, der sich seines Reichtums bewusst war, und – in seinen besten Momenten – ein Christ, der sich an das Wort, wenn auch nicht den Geist, des Mitgefühls halten konnte. Aber er war kein aufmerksamer Vater.

„Papa, ich habe dir gestern beim Mittagessen erzählt, dass ich heute auf den Ball des Viscount d’Arque gehe“, erklärte Penelope an diesem Abend, während ihre Zofe Blackbourne an der Schleife ihres Capes herumzupfte. Sie befanden sich in der großen Eingangshalle von Brightmore House und warteten auf die Kutsche, die um die Stallungen fuhr.

„Ich dachte, da bist du gestern Abend gewesen“, meinte der Earl geistesabwesend. Er war ein großer Mann mit hervorstehenden blauen Augen und einer großen Nase, die über sein Kinn herausragte. Er war eben mit seinem Sekretär zu Hause angekommen – einem kleinen, verhutzelten Mann mit einem beängstigenden Talent für Zahlen – und legte gerade Dreispitz und Umhang ab.

„Nein, Papa“, erwiderte Penelope und verdrehte die Augen. „Gestern Abend habe ich mit Lady Waters in ihrem Haus gespeist.“

Artemis wollte ebenfalls die Augen verdrehen, ließ es jedoch, denn natürlich waren sie letzte Nacht nicht einmal in der Nähe von Lady Waters’ Haus gewesen, sondern waren beinahe in St. Giles getötet worden. Sie glaubte, dass Lady Waters momentan nicht einmal in London weilte. Penelope log mit atemberaubender Kunstfertigkeit.

„Äh“, machte der Earl. „Nun, du siehst jedenfalls großartig aus, Penny.“

Penelope strahlte und wirbelte herum, um ihr neues Kleid vorzuführen. Es war ein gelbes Kleid aus Seidenbrokat, das über und über mit blauen, roten und grünen Blumensträußen bestickt war. Es hatte einen Monat gedauert, das Kleid zu fertigen, und es kostete mehr, als neunzig Prozent der Londoner in einem Jahr verdienten.

„Und du natürlich auch, Artemis“, fügte der Earl zerstreut hinzu. „Wirklich, ganz bezaubernd.“

Artemis knickste. „Danke, Onkel.“

Einen Moment kam ihr der Gedanke, wie sehr sich dieses Leben von ihrem früheren unterschied. Als Kind hatte sie auf dem Land gelebt, nur sie, Apollo, Papa und Mama. Papa hatte sich mit seinem eigenen Vater zerstritten, und ihr Haushalt war ärmlich gewesen. Es hatte keine Feste gegeben, von Bällen ganz zu schweigen. Seltsam, dass sie sich so daran gewöhnt hatte, große Abendveranstaltungen zu besuchen – so sehr, dass sie von der Aussicht auf eine weitere tatsächlich gelangweilt war.

Artemis lächelte trocken in sich hinein. Sie war dem Earl dankbar – der eigentlich ein entfernter Cousin war und nicht ihr Onkel. Sie hatte weder ihn noch Penelope jemals getroffen, während Mama und Papa noch lebten, und dennoch hatte er sie in sein Haus aufgenommen, als sie von der Gesellschaft ausgestoßen worden war. Ohne Mitgift und mit dem Stigma des Familienwahnsinns hatte sie keinerlei Hoffnung, eine Ehe eingehen und einen eigenen Haushalt gründen zu können.

Dennoch konnte sie nicht ganz vergessen, dass der Earl sich unerbittlich geweigert hatte, Apollo ebenfalls zu helfen. Das Äußerste, was er getan hatte, war, dafür zu sorgen, dass Apollo rasch nach Bedlam gebracht worden war, anstatt vor Gericht gestellt zu werden. Für den Earl of Brightmore war das nicht schwer gewesen: Niemand wollte, dass ein Adeliger wegen Mordes gehängt wurde. Die gesellschaftliche Elite würde das nicht hinnehmen – auch wenn sich der betreffende Adelige nie in den Kreisen der feinen Gesellschaft bewegt hatte.

„Du wirst allen jungen Gentlemen auf diesem Ball den Kopf verdrehen.“ Der Earl sprach schon wieder mit seiner Tochter. Kurz kniff er die Augen zusammen. „Achte nur darauf, dass man dir nicht auch den Kopf verdreht.“

Vielleicht nahm er Penelope mehr wahr, als Artemis dachte.

„Keine Sorge, Papa.“ Penelope küsste ihrem Vater die Wange. „Ich sammle nur Herzen – ich verschenke meines nicht.“

„Ha“, erwiderte ihr Vater nur – sein Sekretär flüsterte ihm etwas ins Ohr. „Wir sehen uns morgen, ja?“

„Ja, liebster Papa.“

Und mit einigen letzten, hektischen Knicksen und Verbeugungen der Horde von Zofen und Dienern waren Penelope und Artemis zur Tür hinaus.

„Ich weiß nicht, warum wir Bon Bon nicht mitgenommen haben“, sagte ihre Cousine, als die Kutsche losfuhr. „Seine Fellfarbe wäre eine passende Ergänzung zu meinem Kleid gewesen.“

Bon Bon war Penelopes kleiner, weißer und recht alter Hund. Artemis war sich nicht sicher, wie er Penelopes Kleid „ergänzt“ hätte. Außerdem hatte sie es nicht übers Herz gebracht, das arme Ding zu stören, als sie gesehen hatte, wie er sich in dem albernen grün- und rosafarbenen Hundebett zusammengerollt hatte, das Penelope für ihn gemacht hatte.

„Vielleicht“, murmelte Artemis. „Aber seine weißen Haare hätten auch an deinen Röcken geklebt.“

„Oh.“ Penelopes Stirnrunzeln stand ihr gut, und sie zog einen Schmollmund mit ihren rosigen Lippen. „Ich frage mich, ob ich mir einen Mops anschaffen sollte. Aber jeder hat einen – sie sind schon beinahe gewöhnlich – und das Beige ist nicht annähernd so auffällig wie Bon Bons Weiß.“

Artemis seufzte stumm und behielt ihre Meinung darüber, sich einen Hund nach der Farbe des Fells auszusuchen, für sich.

Penelope begann, über Hunde und Kleider und Mode und das Fest auf dem Landsitz des Duke of Wakefield, an dem sie bald teilnehmen würden, zu plappern. Artemis musste nur hier und da nicken, um am Gespräch teilzunehmen. Sie dachte an Apollo und wie dünn er ihr heute Morgen erschienen war. Er war ein großer Mann – oder war es gewesen. Bedlam hatte seine Wangen hohl werden lassen, seine Augen ausgehöhlt und die Knochen an den Handgelenken vorstehen lassen. Sie musste mehr Geld auftreiben, um die Wachen zu bezahlen und um ihm mehr Essen und Kleidung mitzubringen. Aber das alles war nur eine vorübergehende Lösung. Wenn sie keinen Weg fand, ihren Bruder aus Bedlam herauszuholen, dann, so befürchtete sie, würde er dort kein weiteres Jahr überleben.

Sie seufzte abermals im Stillen, als Penelope sich noch weiter über belgische Spitze ausließ.

Eine halbe Stunde später stiegen sie vor einem großen Herrenhaus, das taghell erleuchtet war, aus der Kutsche.

„Es ist wirklich schade“, sagte Penelope und schüttelte ihre Röcke aus.

„Was ist schade?“ Artemis beugte sich hinunter, um den hinteren Saum geradezuziehen.

„Lord d’Arque.“ Ihre Cousine deutete vage auf das überwältigende Stadthaus. „So ein schöner Mann und auch reich – er ist beinahe perfekt.“

Artemis furchte die Stirn und versuchte dem oftmals labyrinthgleichen Gedankengang ihrer Cousine zu folgen. „Aber nicht ganz?“

„Nein, natürlich nicht, du Dummchen“, antwortete Penelope, während sie zum Haupteingang schwebte. „Er ist kein Duke, oder? Oh, schau, da ist Lord Featherstone!“

Artemis folgte Penelope, als sie zu dem jungen Lord huschte. George Featherstone, Baron Featherstone, hatte große blaue Augen mit üppigen, geschwungenen Wimpern und rote, volle Lippen, und hätte er nicht ein markantes Kinn und eine lange Nase gehabt, hätte man ihn für ein Mädchen halten können. Die meisten Damen der Londoner Gesellschaft hielten ihn für gut aussehend, aber Artemis fand das gehässige Glitzern in diesen hübschen blauen Augen abstoßend.

„Mylady Penelope!“, krähte Lord Featherstone, blieb auf den Marmorstufen stehen und verneigte sich übertrieben. Er trug einen purpurroten Rock und Breeches mit einer goldenen Weste, die mit Purpurrot, Violett und einem hellen Laubgrün bestickt war. „Was gibt es Neues?“

„Mylord, ich freue mich, Ihnen berichten zu können, dass ich in St. Giles war“, sagte Penelope und streckte die Hand aus.

Lord Featherstone beugte sich darüber und verweilte dort für den Bruchteil einer Sekunde zu lange, bevor er durch seine langen Wimpern zu ihr aufblickte. „Und haben Sie einen Becher Gin getrunken?“

„Leider nicht.“ Penelope öffnete den Fächer und verbarg ihr Gesicht dahinter, als wäre sie beschämt. „Besser.“ Sie senkte den Fächer und enthüllte ein Grinsen. „Ich habe den Geist von St. Giles getroffen.“

Lord Featherstone riss die Augen auf. „Was Sie nicht sagen?“

„In der Tat. Meine Gesellschafterin Miss Greaves kann es bezeugen.“

Artemis knickste.

„Aber das ist ja wundervoll, Mylady!“ Lord Featherstone breitete abrupt die Arme aus, und die Geste ließ ihn taumeln. Einen Augenblick lang befürchtete Artemis, dass er auf der Treppe die Balance verlieren würde, aber er fing sich, indem er einfach einen Fuß auf die nächsthöhere Stufe stellte. „Ein maskierter Dämon, der von der Schönheit einer Jungfrau bezwungen wird.“ Er legte den Kopf auf die Seite und blickte Penelope mit einem listigen Lächeln auf den Lippen an. „Sie haben ihn bezwungen, oder etwa nicht, Mylady?“

Artemis hob die Brauen. Bezwingen war ein schlüpfriges Wort, das man –

„Guten Abend, Mylady. Mylord“, ließ sich eine...

Erscheint lt. Verlag 27.9.2019
Reihe/Serie Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Übersetzer Ulrike Pesold
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Duke of Midnight / 06 Maiden Lane
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7337-5868-4 / 3733758684
ISBN-13 978-3-7337-5868-4 / 9783733758684
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