Tee? Kaffee? Mord! Die fünf Portraits des toten Doktors (eBook)

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2019 | 1. Auflage
200 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-7454-4 (ISBN)

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Tee? Kaffee? Mord! Die fünf Portraits des toten Doktors -  Ellen Barksdale
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Folge 11: Späte Rache an Louise! Die Köchin des Black Feathers erbt fünf gemalte Portraits aus einem angeblichen Nachlass und steht vor einem Rätsel: Alle Portraits zeigen Dr. Desmond van Gelder - einen Verbrecher, den sie als junge Agentin hinter Gitter gebracht hat. Louise ist entsetzt, als sie feststellt, dass van Gelder noch lebt - und dass er eine Geisel genommen hat! Ihr bleiben nur zehn Tage, um die Rätsel auf den Portraits zu entschlüsseln und so die junge Frau zu retten, die er gefangen hält ...


Über die Serie: Davon stand nichts im Testament ...

Cottages, englische Rosen und sanft geschwungene Hügel - das ist Earlsraven. Mittendrin: das 'Black Feather'. Dieses gemütliche Café erbt die junge Nathalie Ames völlig unerwartet von ihrer Tante - und deren geheimes Doppelleben gleich mit! Die hat nämlich Kriminalfälle gelöst, zusammen mit ihrer Köchin Louise, einer ehemaligen Agentin der britischen Krone. Und während Nathalie noch dabei ist, mit den skurrilen Dorfbewohnern warmzuwerden, stellt sie fest: Der Spürsinn liegt in der Familie ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung



Erstes Kapitel, in dem Louise ein unerfreuliches Geschenk erhält

Vier Tage später

»Du hast ein Paket für mich angenommen?«, fragte Louise Cartham, als sie am Dienstagnachmittag Nathalies Büro betrat. Mehr reflexartig klopfte sie an der offen stehenden Zimmertür an, ging jedoch weiter, ohne auf ein »Herein« zu warten.

Nathalie Ames, die Inhaberin des Pubs Black Feather in Earlsraven, machte auf ihrer Tabelle ein Häkchen an der Position, die sie zuletzt überprüft hatte, dann erst hob sie den Kopf und sah zu ihrer Köchin. »Ja, irgendein Paketdienst hat das geliefert. Das war vor einer Stunde, so gegen drei. Du warst gerade erst zum Landmarkt aufgebrochen«, sagte sie. »Das war so knapp, dass ihr auf dem Parkplatz aneinander vorbeigelaufen sein müsstet.«

Louise zuckte mit den Schultern. »Aufgefallen ist mir draußen niemand, aber ich war ja auch in Eile.«

»Ich hab’s da drüben auf den Tisch gestellt.« Nathalie zeigte in die hintere Ecke ihres Büros.

Beim Anblick des großen Pakets stutzte die Köchin. »Ich habe doch gar nichts bestellt«, wunderte sie sich.

»Vielleicht eine Überraschung von deinem Schatz Martin«, gab Nathalie zu bedenken. »Als Wiedergutmachung dafür, dass er wohl noch den Rest der Woche im heißen Spanien verbringen darf, während bei uns die Temperaturen langsam wieder sinken.«

»Wenn er Freizeit hätte, könnte ich es mir vorstellen«, erwiderte Louise. »Aber nach sechzehn oder achtzehn Stunden zähen Vertragsverhandlungen täglich ist er viel zu erledigt, um noch etwas anderes zu wollen, als vom klimatisierten Konferenzraum zum klimatisierten Aufzug zu gehen und sich in sein klimatisiertes Zimmer zurückzuziehen.«

Nathalie lächelte und zwinkerte Louise zu, die nicht nur ihre Köchin, sondern hier in Earlsraven auch ihre beste Freundin war. »Das kommt davon, wenn man was mit einem international gefragten Anwalt anfängt. Der Preis des Ruhms eben.«

»Na ja, wenn diese beiden Gesellschaften sich von vornherein mehr Gedanken darüber gemacht hätten, wie sie zusammenarbeiten wollen, wäre Martin und seinem Team viel Zeit erspart geblieben. Und den Parteien viel Geld für ihre Anwälte.« Louise schüttelte ungläubig den Kopf. »Gestern haben sie vier Stunden lang darüber diskutiert, ob das neue Logo auf den kleinen Umschlägen besser auf der Vorderseite unten links oder auf der Rückseite in der oberen Mitte stehen soll. Martin formuliert das aus, legt es beiden Seiten vor, und wenn er Glück hat, sind alle Beteiligten einverstanden, und sie können sich dem nächsten Thema zuwenden.«

»Der Farbe der Werbekugelschreiber?«, fragte Nathalie amüsiert.

»So ungefähr.« Louise drehte das Paket so, dass sie den Adressaufkleber lesen konnte. »Hm? Eine Anwaltskanzlei? Jonsson, Johansson und Jonasson aus Göteborg? Kenne ich nicht.«

»Offenbar kennen die dich aber.«

»Ja, offenbar.« Sie drehte sich zu Nathalies Schreibtisch um und nahm die Schere, um an allen Seiten das Klebeband zu durchtrennen, damit sie die Sendung auspacken konnte, ohne beim Aufreißen womöglich etwas zu beschädigen. Nach einer Auspack-Odyssee lag auf dem Boden ein Wust aus Packpapier und Noppenfolie.

Jetzt war nur noch eine dünne schwarze Folie übrig, und als Louise diese an einem Ende abgezogen hatte, stutzte sie. »Hm?«

»Und?«, fragte Nathalie, die ungeduldig zugesehen hatte, wie ihre Köchin eine schützende Lage nach der anderen abgelöst hatte.

»Sieht aus wie … fünf Bilderrahmen.«

»Vielleicht hast du ja irgendwas gewonnen«, meinte Nathalie und trank einen Schluck von ihrem Eistee, der inzwischen schon so lange auf ihrem Schreibtisch stand, dass er warm geworden und der bittere Geschmack wieder durchgekommen war.

»Ich nehme an nichts teil, wo ich etwas gewinnen könnte«, widersprach Louise ihr. »Meine Daten gebe ich nicht so leichtfertig raus.« Sie wickelte den letzten Rest Folie ab, dann breitete sie fünf gerahmte Bilder auf dem Tisch aus und betrachtete sie. »Was soll denn das?« Louise klang so verdutzt, dass Nathalie ihren Platz verließ, um den Schreibtisch herumkam und sich neben sie stellte.

Vor ihr lagen fünf Ölgemälde, von denen jedes den gleichen Mann darzustellen schien, allerdings war von Mal zu Mal ein gewisser Alterungsprozess erkennbar. Auf dem ersten Bild wirkte er mit seinem vollen dunklen Haarschopf wie fünfundzwanzig, auf dem letzten dagegen wie Anfang sechzig, wobei die Halbglatze ihn etwas älter aussehen lassen mochte, als er tatsächlich war. Das Gesicht wurde mit jedem Bild etwas faltiger und schmäler, doch insgesamt machte der Mann einen durchaus sympathischen Eindruck.

»Selbstportraits? Von wem?«

»Was soll das?«, wunderte sich Louise wieder, die Nathalies Frage offenbar nicht mitbekommen hatte.

»Du kennst ihn?«

»Was? Äh … ja, ja. Ich kenne ihn«, lautete die knappe Antwort.

»Willst du ihn mir nicht vorstellen?«, hakte Nathalie schmunzelnd nach.

Louise schüttelte den Kopf und fuhr sich durch das kurz geschnittene weiße Haar. Schließlich drehte sie sich zu ihrer Chefin um. »Tut mir leid, ich bin gerade etwas … ›Durcheinander‹ trifft es nicht so ganz … Ich bin …«

»… von der Rolle?«, schlug Nathalie hilfsbereit vor.

»Ja, das kommt hin«, sagte Louise leise, dann deutete sie auf die Gemälde. »Das da ist Dr. Desmond van Gelder.«

»Van Gelder? Irgendein berühmter Niederländer?«

»Nein, Amerikaner«, antwortete Louise. »Und eher berüchtigt als berühmt.«

»Muss ich ihn kennen? Der Name sagt mir gar nichts.«

Die Köchin verneinte. »Erstens war das vor deiner Zeit, und zweitens hat sich das Ganze weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgespielt.«

»›Das Ganze‹? Was meinst du damit?«

»Setzen wir uns«, schlug Louise vor und zog die beiden Stühle heran, die vor dem Schreibtisch standen. »Das ist beinahe dreißig Jahre her. Damals war ich erst kurz beim Geheimdienst. Weil ein älterer Kollege durch einen Bandscheibenvorfall für ein paar Wochen ausfiel und niemand sonst zur Verfügung stand, nahm man mich als Frischling mit in das Team auf, das einen Entführungsfall schnellstmöglich aufklären sollte. Die zehnjährige Tochter eines südamerikanischen Diplomaten war gekidnappt worden; es gab keine Lösegeldforderung und auch erst einmal gar kein Lebenszeichen des entführten Mädchens. Der Vorfall wurde komplett geheim gehalten, weil der Diktator dieses Landes ihn nur genutzt hätte, um noch härter gegen den Widerstand vorzugehen, der den Machthaber ein halbes Jahr später stürzen konnte. Die Demokratisierung dieses Landes wäre um Jahrzehnte zurückgeworfen worden. Bedauerlicherweise konnten wir aber die Diplomatentochter nicht retten, weil wir keine Ahnung hatten, wer sie entführt hatte und wo sie versteckt gehalten wurde.«

»Dann hat sich der Entführer nie wieder gemeldet?«, fragte Nathalie erschrocken.

»Doch, aber da war es schon so gut wie zu spät, weil wir ja keinen Ansatzpunkt hatten, um großräumig nach dem entführten Kind zu suchen. Als er anrief, sagte er bloß: ›Nur noch ein Tag.‹ Das wäre dann der zehnte Tag nach der Entführung gewesen.« Louise zuckte frustriert mit den Schultern. »Der Tag verstrich, und nichts geschah. Der Entführer lieferte uns keinen Hinweis, nicht einmal eine Andeutung. Es war nicht mal ein Wettlauf mit der Zeit, weil wir rein gar nichts wussten. Nach Ablauf dieses … ›Ultimatums‹ ging ein paar Tage später ein Brief ein mit einem Foto darin, das eine Landschaft zeigte, die auf den ersten Blick fast überall auf der Welt hätte sein können. Erst nachdem wir mit einer Zeitungsredaktion vereinbart hatten, das Foto im Rahmen eines vermeintlichen Preisrätsels zu veröffentlichen, kamen wir weiter. Die Leser wurden gefragt, wo die Fotografie aufgenommen worden war, und bei der richtigen Antwort winkte ihnen irgendein Preis. Hunderte Postkarten gingen in der Redaktion ein, aber zuerst sah es so aus, als würde uns das doch nicht weiterbringen, weil jeder einen anderen Ort auf dem Bild wiederzuerkennen glaubte. Es fanden sich jedoch letztlich fünf Einsender, die eine übereinstimmende Antwort notiert hatten.«

»Und dann habt ihr das Mädchen gefunden?«

»Ja, nachdem wir dahintergekommen waren, dass sich dort eine alte Bunkeranlage befindet«, bestätigte Louise mit ernster Miene. »Der Entführer hatte sich Zugang zu der Anlage verschafft und das Mädchen dort versteckt. Wie gesagt, als wir die Kleine fanden, war es tragischerweise bereits zu spät. Wir konnten rekonstruieren, dass er die Diplomatentochter gleich nach der Entführung in den Bunker gebracht hatte. Dort fesselte er sie an eine Liege und legte ihr einen Tropf, der ständig ein Beruhigungsmittel in ihren Blutkreislauf abgab, sodass sie aller Wahrscheinlichkeit nach die ganze Zeit über schlief. Ein zweiter Tropf versorgte sie mit einer Nährlösung. Beides war offenbar sehr genau für zehn Tage dosiert worden. Also hat er die Kleine da hingebracht, alle Infusionen angeschlossen, und danach musste er nicht noch einmal nach dem Mädchen sehen. Das war sehr schlau«, fügte sie aufgebracht an. »Auf diese Weise fiel er nicht auf, anders als wenn er jeden zweiten Tag nach dem Mädchen gesehen hätte. Fremde erregen in einsamen Gegenden so gut wie immer Aufsehen, und das konnte der Entführer nun wirklich nicht brauchen.«

Nathalie griff nach dem Glas auf ihrem Schreibtisch und trank einen Schluck Eistee. »Aber wenn doch nach zehn Tagen das Beruhigungsmittel verbraucht war, wieso ist das Mädchen nicht aufgewacht und hat versucht, sich zu befreien?«

»Weil es noch einen dritten Tropf gab, der hinter das Beruhigungsmittel...

Erscheint lt. Verlag 30.9.2019
Reihe/Serie Nathalie Ames ermittelt
Nathalie Ames ermittelt
Nathalie Ames ermittelt
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Agatha Christie • agatha raisin • Bösewicht • Bunburry • cherringham • Cornwall • Cottage • Devon • Entführung • Fachwerkhaus • Häkelkrimi • Inspector Barnaby • junge Mädchen • Krimis • Landhauskrimi • Manchester • M.C. Beaton • MI6 • Porträt • Pub • Rache • Südengland • Tea Time • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-7325-7454-7 / 3732574547
ISBN-13 978-3-7325-7454-4 / 9783732574544
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