Historical Saison Band 66 (eBook)

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2019 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-3740-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 66 - Elizabeth Beacon, Liz Tyner
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EIN GENTLEMAN UND HERZENSBRECHER von TYNER, LIZ
Er ist nicht nur ein attraktiver, sondern auch ein ehrbarer Mann - davon ist Rebecca überzeugt. Hingebungsvoll pflegt die Pfarrerstochter den Fremden, den sie nach einem Überfall im Wald gefunden hat. Nach seiner Genesung macht Fenton Foxworthy ihr einen Antrag. Sie jubelt Ja - bis ihr gewahr wird, dass er sie getäuscht hat ...
SKANDAL UM MISS ISABELLA von BEACON, ELIZABETH
Nie zuvor war Miss Isabella Alstone so sehr versucht, alle Regeln des Anstands zu brechen! Als ein verführerischer Mann sie vor dem Ballsaal in seine Arme zieht, schwinden ihr schier die Sinne. Doch dann erfährt Isabella, wer sie so betört hat: Wulf FitzDevelin. Der verbannte Halbbruder des Mannes, den sie heiraten soll ...



Das ganze Leben lang war Elizabeth Beacon auf der Suche nach einer Tätigkeit, in der sie ihre Leidenschaft für Geschichte und Romane vereinbaren konnte. Letztendlich wurde sie fündig. Doch zunächst entwickelte sie eine verbotenen Liebe zu Georgette Heyer`s wundervollen Regency Liebesromanen, welche sie während der naturwissenschaftlichen Schulstunden heimlich las. Dies half ihrer schulischen Karriere jedoch nicht gerade weiter. Deshalb überraschte sie vor allem sich selbst damit das Studium der englischen Literatur mit Auszeichnung abzuschließen. Sie liebte jede Minute. Vor allem die Kurse im kreativen Schreiben hatten es ihr angetan und gaben ihr Hoffnung eines fernen Tages ein Buch veröffentlichen zu können. Dafür war viel Zeit und Hartnäckigkeit notwendig, aber nun ist sie glücklich an ihrem Ziel angelangt. Die britische Regency Epoche ist so vielschichtig und faszinierend, dass sie nimmer Müde ist begeistert Nachforschungen darüber anzustellen. Lebhafte Heldinnen und traumhafte charismatische Helden zu erschaffen ist für sie ein Liebesdienst und dennoch will sie das Wagnis eingehen über andere Perioden zu schreiben. Eines Tages so hofft sie, wird sie eine neue Welt entdecken in der sie gelegentlich ihre Geschichten ansiedeln kann und sie auf dieser Reise von ihren Lesern begleitet wird.

1. KAPITEL

Auf der Treppe vor dem Schlafzimmer polterten Schritte. Fenton Foxworthy setzte sich im Bett auf, die Decke rutschte ihm zur Taille hinab. Als die Tür aufflog, inspizierte er zuerst die Hände des Besuchers. Keine Waffe. Dann musterte er das Gesicht seines Cousins. Die übliche grimmige Miene.

„Untersteh dich zu fluchen, Andrew!“, mahnte Foxworthy. „Diese vulgären Wörter ertrage ich nicht.“

„Warum so tugendhaft?“

„Weil ich mich gerade auf dem Weg der Besserung befinde.“

„Höchste Zeit. Wie grauenhaft du aussiehst! Als hättest du eine Woche lang nicht geschlafen.“

„Wenn meine Züge eine gewisse Müdigkeit aufweisen, bestürmen mich die Damen mit Ratschlägen, die meinem Wohlbefinden nützen könnten. Also kann ich nicht klagen.“

„Soeben habe ich von deiner letzten kleinen Eskapade gehört.“

Foxworthy nickte. „Ein denkwürdiger Moment …“ Allerdings erinnerte er sich nicht an irgendwelche besonderen Ereignisse. Auf der Soiree hatte er sehr oft getanzt. Das wusste er noch. Er hatte beschlossen, mit jeder der anwesenden Damen zu tanzen und dabei ihre Vorzüge einzuschätzen.

Dann hatte Lady Havisham – ein Energiebündel, das ihm bis zum Ellbogen reichte – arroganterweise behauptet, sie könne ihn unter den Tisch trinken. Eine Herausforderung, da er schon etwas angeheitert gewesen war … Schließlich hatte er nach seiner peinlichen Niederlage ihren grauen Scheitel geküsst. Und sie hatte betont, so einen Enkel wie ihn würde sie sich wünschen.

Stöhnend berührte er seine Stirn. „Diese Frau muss den Brandy in ihr Retikül gegossen haben.“

„Du hast jemandem einen Heiratsantrag gemacht.“

„Tatsächlich?“ Foxworthy schaute seinem Cousin forschend in die Augen. War das ernst gemeint? „Lady Havisham? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dumm genug war, Ja zu sagen.“

„Erinnerst du dich nicht?“ Erbost trat Andrew gegen einen Bettpfosten. „Erinnerst du dich nicht?“

„Im Moment nicht.“ Als Fox aus dem Bett stieg, fuhr ihm ein stechender Schmerz durch sein rechtes Knie. Langsam hinkte er zum Toilettentisch und trat etwas stärker mit dem linken Bein auf.

„Millicent Peabody. Auf einem Knie. Vor sechs Zeugen.“

„Ach ja!“ Fox lächelte. Jetzt fiel es ihm wieder ein. „Sehr romantisch. Ich wünschte nur, ich hätte ihr eine rote Rose überreicht. Aber der Heiratsantrag war nicht geplant.“ Und er hätte nicht auf das vermaledeite Knie fallen sollen.

„Warum hast du’s bloß getan?“

Fox betrachtete sein Spiegelbild. „So, wie ich aussehe, könnte ich einen Drink gebrauchen.“

„Warum hast du Mrs. Peabody vor all den Leuten um ihre Hand gebeten?“

„Millicent Peabodys Ehemann hat sich so abscheulich benommen. Erst verkündete er im Spielsalon, seit seine Frau die Kinder bekommen habe, sei sie nicht mehr attraktiv. Aber Mrs. Peabody ist bildhübsch und ihr Gemahl zu töricht, um das zu merken. Statt die Vorzüge seiner Gattin zu würdigen, steigt er jeder aufgeputzten Dirne in der Stadt nach.“

„Unsinn!“ Andrew verengte die Augen zu Schlitzen. „Diesen Unfug hast du nur getrieben, damit du in den Klatschspalten brillieren kannst. In deinem Spatzenhirn bildest du dir ein, du müsstest Lord Byron Konkurrenz machen.“

„Übertrumpfen! Ich will Byron übertrumpfen!“ Fox grinste verträumt. „Mit diesem speziellen Heiratsantrag habe ich sogar eine Debütantin zu Tränen gerührt.“

„Fox …“, begann Andrew mit leiser Stimme und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie oft hast du verheirateten Frauen solche Anträge gemacht?“

„Auf die Quantität von Heiratsanträgen kommt es nicht an, nur auf die Qualität.“

Nun hob Andrew die Stimme. „Wie oft hast du verheirateten Frauen in der Öffentlichkeit solche Anträge gemacht?“

„Natürlich kann ich ledigen Frauen keine Heiratsanträge machen, weil sie ganz verzweifelt wären, wenn ich nicht vor dem Traualtar erscheinen würde. Deshalb ist es vernünftiger, wenn ich mich an Ehefrauen halte.“

„Das sehen die betreffenden Ehemänner vielleicht etwas anders.“

Fox zog ein Hemd an. „Ja, darüber dachte ich kurz nach, aber ich fand es nicht so wichtig.“

„Nun, diese Ansicht scheint Mr. Peabody nicht zu teilen. Er fühlt sich entehrt und will dich erschießen. Falls es ihm gelingt, wird man dich erneut in den Zeitungen erwähnen. Ein guter Plan. Den hättest du schon vor Jahren verfolgen sollen.“

Fox spähte über die Schulter. „Sei versichert, mein Hinscheiden wird die Titelseiten tagelang beherrschen.“

„Vielleicht sollte ich meiner Frau vorschlagen, dein Ableben in einer Karikatur zu verewigen, eventuell auch deine Ankunft im Jenseits, wo du unverzüglich neue Opfer für deine Heiratsanträge suchen wirst.“

„Vorausgesetzt, dort drüben finde ich geeignete Ehefrauen.“ Fox goss Wasser in die Schüssel auf dem Waschtisch und warf ein Flanelltuch hinein, wrang es aus und rieb sich damit übers Gesicht. „Sieh nur zu, dass Beatrice mein Lächeln richtig hinkriegt. Die Nachwelt sollte sich an mich erinnern, wie ich tatsächlich war.“

„Mit all deinen Falten?“

Foxworthy klopfte sich die Wangen und trat wieder vor den Spiegel. Keine einzige Falte. Nicht einmal um die Augen herum. Er betrachtete sich etwas genauer. Nichts. Die Karikatur einer Person. Hastig wandte er sich vom Toilettentisch ab.

„Auf deinen Streifzügen durch die Hautevolee hast du die Ladiess scharenweise um dich versammelt“, stellte Andrew fest. „Als wolltest du ihren Ehemännern beweisen, wärst du ihnen zuvorgekommen, hätten ihre Frauen dich gewählt.“

„Gewiss, das wäre geschehen. Aber mit mir hat es nichts zu tun. Nur mit dem Vorteil meines Erbes.“

„In London gibt es drei Gentlemen, die in aller Öffentlichkeit gedroht haben, dich zu umzubringen. Sogar den Galgentod würden sie dafür in Kauf nehmen.“

„Das sagen sie nur, weil man’s von ihnen erwartet. Mit solchen Prahlereien wollen sie sich wichtigmachen.“ Fox schloss die Augen. Die Ehefrauen waren wankelmütig, die Ehemänner – feige. Seufzend hob er die Lider. Wie langweilig war das alles …

„Hast du die Frau vergessen, die dich beinahe vor den Traualtar gezerrt hätte, als du noch ein halbes Kind warst?“, fragte Andrew. Dann ergriff er eine Weste, die der Kammerdiener über einem lackierten Kleiderständer drapiert hatte, und warf sie seinem Cousin zu.

Fox fing sie auf und schnitt eine Grimasse. „Zum Glück verlor sie ihr Interesse an mir. Das Beste, was mir je passiert ist.“

„Damals. Jetzt trifft das nicht mehr zu.“

„Glaub mir, ich empfinde nichts für sie“, erwiderte Fox. „Ich habe ihr den nettesten Ehemann gewünscht, den man mit Geld kaufen kann. Und falls du vermutest, ich wäre mit der Hälfte aller Londoner Ladies so gut wie verheiratet – die sehe ich nur selten. So machen es auch meine Eltern, und die führen eine sehr glückliche Ehe.“

Andrew beobachtete ihn nachdenklich. „Da draußen gibt es viele anständige Frauen. Aber du verdienst keine.“

„Stimmt …“ Fox unterbrach sich, als es an der Tür klopfte. „Herein!“, rief er. Ein Lakai erschien mit einem Silbertablett, auf dem zwei Briefe lagen.

Nachdem Fox eine der Nachrichten geöffnet hatte, seufzte er. Lady Havisham warnte ihn vor Peabodys Zorn über den Heiratsantrag. Im zweiten Brief kündigte sein Vater einen Besuch an, weil er Foxworthys neues Pferd begutachten wollte.

„Demnächst werde ich das Landgut meines Vaters besuchen“, sagte Fox. „Er hält sich gerade in Bath auf, wo er einen neuen Vikar zu finden hofft. Danach wird er hierherkommen. In der Nähe des Landsitzes gibt es einen Pub, den ich vermisse.“ Er warf die Papiere auf das Tablett zurück. „Legen Sie die Briefe zu den anderen auf den Schreibtisch“, wies er den Lakaien an, der gehorchte und sich dann entfernte. „Sicher ist eine Flucht aufs Land das Beste, was ich im Moment tun kann. Papa wird sich wohl kaum über meine Heiratsanträge amüsieren. Zu schade, dass ich ein gewisses Quantum Alkohol nicht so gut vertrage wie Lady Havisham. Das Ale in dem Pub wird meinen Magen stärken.“

Andrew nickte. „Zumindest solltest du’s versuchen. Ich werde im White’s Club erwähnen, du würdest dich auf den Landsitz begeben. Vielleicht wird vor deiner Rückkehr jemand anderer die allgemeine Aufmerksamkeit fesseln.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Ganz London weiß, wie rachsüchtig Peabody sein kann.“

Gleichmütig winkte Fox ab und blickte wieder in den Spiegel.

Was für seelenlose Augen … Als würde ihn nichts und niemand interessieren. Mein Cousin irrt sich, entschied er. Nicht die Ehe an sich missfiel ihm, sondern die ganze Welt. Leider gab es keine andere.

„Lass dich auf dem Land nicht wegen eines idiotischen Heiratsantrags umbringen“, mahnte Andrew.

„Das verspreche ich dir. Vorerst werde ich die Öffentlichkeit meiden – und nie wieder eine Frau bitten, mich zu heiraten. Es sei denn … Lady Havisham. Die mag ich sehr gern.“ Fox lachte leise. „Und ich glaube, ihr bedeutet ihr Ehegelübde nicht so viel.“

„Meinst du das ernst?“

„Nehme ich irgendwas ernst?“

„Wahrscheinlich den Geschmack von Brandy.“ Andrew seufzte und verließ das Zimmer.

Ein paar Sekunden lang starrte Fox die geschlossene Tür an. Nicht einmal sein Cousin...

Erscheint lt. Verlag 20.8.2019
Reihe/Serie Historical Saison
Historical Saison
Übersetzer Vera Möbius
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • highlanderliebesromane • Historical_Herbst_Sale23 • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7337-3740-7 / 3733737407
ISBN-13 978-3-7337-3740-5 / 9783733737405
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