Historical Herzensbrecher Band 5 (eBook)

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2019 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-5940-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Herzensbrecher Band 5 - Louise Allen, Ann Elizabeth Cree
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NUR DIR GEHÖRT MEIN HERZ von ALLEN, LOUISE
Bislang fristete die aparte Hebe ihr Dasein als Mauerblümchen, aber unter den feurigen Küssen von Alexander Beresford, einem adligen Major, blüht sie auf. Ungeduldig wartet sie auf seinen Heiratsantrag. Bis ein Brief all ihre Träume zerstört: Alexander soll längst einer anderen versprochen sein!
GESUCHT: EIN LORD ZUM HEIRATEN von CREE, ANN ELIZABETH
Heirat aus Liebe? Niemals! Chloe macht sich auf die Suche nach einem ruhigen und leidenschaftslosen Ehegatten. Viscount Salcombe schließt sie von vornherein aus, obwohl er ihr Avancen macht. Nein, dieser heißblütige Mann kann nicht der Richtige sein - doch weshalb hat sie in seiner Nähe immer Schmetterlinge im Bauch?



Louise Allen lebt mit ihrem Mann - für sie das perfekte Vorbild für einen romantischen Helden - in einem Cottage im englischen Norfolk. Sie hat Geografie und Archäologie studiert, was ihr beim Schreiben ihrer historischen Liebesromane durchaus nützlich ist.

1. KAPITEL

Es war ein ganz gewöhnlicher Tag, an dem Hebe Carlton auf Malta den gut aussehenden Gentleman zum ersten Mal zu Gesicht bekam und sofort eine Abneigung gegen ihn fasste. Bis zu diesem besagten Mittwoch hatte ihr Leben hauptsächlich aus solch gewöhnlichen Tagen bestanden. Danach allerdings hatte es, wie sie sich später erinnerte, nur noch wenige Tage gegeben, die so normal gewesen waren. Sie hätte freimütig zugegeben, dass sie nicht deshalb ablehnend auf den Fremden reagiert hatte, weil sie gegen attraktive Männer oder den Anblick einer schmucken Militäruniform gefeit war. Sie neigte auch nicht dazu, vorschnelle Urteile zu fällen. Die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass die Menschen im Allgemeinen viel interessanter waren, als man auf den ersten Blick glaubte. Dieser Mann jedoch hatte etwas ihr Unerklärliches an sich, das sie in Unruhe versetzte. Hinter der Gardine stehend, beobachtete sie ihn aufmerksam, während er mit Commodore Sir Richard Latham entlang der schattigen Seite des Platzes auf ihr Haus zukam.

Der Commodore, der zukünftige Gatte ihrer verwitweten Stiefmutter, hatte sich zum Lunch angekündigt, wie stets, wenn es seine Pflichten im Hauptquartier der beim Hafen stationierten Schwadron zuließen. Heute indes traf er etwas später als sonst ein. Er und sein Begleiter waren in ein Gespräch vertieft, unterbrachen es jedoch, ehe sie die Straße überquerten. Dadurch bekam Hebe die Gelegenheit, den Fremden genauer zu betrachten.

Danach fand sie ihn noch unsympathischer, denn sein regelmäßig geschnittenes, sonnengebräuntes Gesicht zeigte einen strengen, überaus ernsten Ausdruck. Sie stellte sich vor, er sei einer von den enteigneten Johannitern, die erst vor einigen Jahren unter Napoleon von Malta vertrieben worden waren und noch immer mit den neuen englischen Oberherren über ihre Rückkehr verhandelten.

„Hebe!“, rief ihre Stiefmutter ungeduldig aus dem Entree. „Kommt der Commodore nun oder nicht?“

„Er ist auf dem Weg zu uns, Mama.“ Hebe lief zum Treppenpodest. „Er steht mit einem Armeeoffizier auf der anderen Seite des Platzes, und es hat den Anschein, dass er einen Gentleman mitbringt.“

Mrs. Carlton setzte eine nachdenkliche Miene auf. „Handelt es sich um einen jungen Mann?“, erkundigte sie sich.

„Hm, ich schätze ihn auf Ende zwanzig, vielleicht dreißig.“

Hebe war nicht überrascht, als die Stiefmutter daraufhin eine Schere vom Tisch neben der Eingangstür nahm und ihr, während sie ins Freie trat, über die Schulter zurief: „Ich schneide noch schnell ein paar Blumen für den Tisch.“

Hebe seufzte und kehrte zum Fenster zurück. Jeder neue Offizier einer Waffengattung erregte das Interesse der Stiefmutter und führte zu konzentrierten Anstrengungen, Hebe dazu anzuhalten, sich so zu benehmen, dass ihm sogleich auffiel, welch gute Partie sie war. Auch dieser Fremde, der aussah wie ein Mönch, würde bald Mrs. Carltons Machenschaften ausgesetzt sein. Es stand jedoch zu vermuten, dass er ihrer Stiefmutter gewachsen sein würde.

Als Hebe ihren Platz hinter den Gardinen wieder eingenommen hatte, befanden der Commodore und sein Begleiter sich immer noch auf der anderen Straßenseite. Hebe hatte den Eindruck, dass sie über Geschäfte redeten, da der streng aussehende Gentleman ein ledernes Portefeuille bei sich hatte, das er jetzt dem älteren Offizier aushändigte. In diesem Moment erblickte Sir Richard Mrs. Carlton. Hebe konnte die Stiefmutter von ihrem Standort aus nicht sehen, war indes sicher, dass sie so tat, als schnitte sie Blüten, während sie sich vor dem Spalier mit Bougainvillea dekorativ in Szene setzte. Die beiden Herren zogen ihre Hüte und verneigten sich.

Nunmehr barhäuptig, bot der schwarzhaarige Fremde Hebe einen besseren Blick auf sein ebenmäßig geschnittenes Gesicht mit den eindrucksvollen dunklen Augenbrauen und dem markanten Kinn. Ihre Überzeugung, dass er etwas Mönchisches habe, verfestigte sich, da seine Miene keinerlei Bewunderung ausdrückte, ganz im Gegensatz zu den meisten Männern, die ihre Stiefmutter zum ersten Mal trafen.

Plötzlich sah er auf, als sei er sich bewusst geworden, dass er beobachtet wurde, und schaute in Hebes Richtung. Hebe zuckte zurück. Der Eindruck, einen Asketen vor sich zu haben, schwand im Nu. Jetzt kam der Gentleman ihr eher wie ein Raubvogel vor, der bereit war, sich auf seine Beute zu stürzen. Sein Blick hatte etwas Durchdringendes. Kein Wunder, dass er ihr von Anfang an Unbehagen erzeugt hatte.

Sie redete sich ein, er könne sie nicht bemerkt haben, und strich rasch das Kleid glatt. Die Stiefmutter würde nicht erbaut sein, wenn Hebe zum Essen erschien und nicht adrett aussah. Mrs. Carlton hatte sich längst mit der Tatsache abgefunden, dass ihre Stieftochter keine Schönheit und nicht einmal hübsch zu nennen war und diesen Makel auch nicht dadurch auszugleichen trachtete, dass sie durch herausragende häusliche Fähigkeiten wenigstens einen älteren Herrn für sich einnahm, der nach einer tüchtigen, anpassungsfähigen Frau suchte. Dennoch bemühte Mrs. Carlton sich weiterhin, Hebe dazu anzuhalten, sich stets wie eine junge Dame zu präsentieren. Manchmal hatte sie damit Erfolg, aber im Moment verspürte Hebe nicht das geringste Bedürfnis, in irgendeiner Weise ungewöhnlich zu wirken und die Aufmerksamkeit des Fremden zu erregen.

Kurz nachdem die beiden Gentlemen den Platz überquert und zusammen mit ihrer Stiefmutter das Haus betreten hatten, eilte Hebe die Treppe ins Entree hinunter und verlangsamte dort ihre Schritte, um das Gespräch im eleganten Empfangssalon belauschen zu können. „Wir sind immer darauf vorbereitet, Sir Richard bei unserem bescheidenen Mittagsmahl zu Gast zu haben. Sie machen nicht die mindesten Umstände, Major. Ich wäre entzückt, wenn Sie bleiben könnten.“

„In diesem Fall nehme ich Ihre freundliche Einladung gern an“, erwiderte der Fremde mit tiefer, kühl wirkender Stimme.

Hebe fand, das habe nicht gerade sehr begeistert geklungen. Der Ton war höflich, wenngleich unbeteiligt gewesen. Zweifellos hatte der Commodore bereits eine Andeutung gemacht, durch die sein Begleiter verstanden hatte, dass Mrs. Carlton die zukünftige Mrs. Latham war. Daher fühlte er sich vermutlich in Gegenwart der üppigen Blondine, der man die von ihr eingestandenen dreißig Jahre abnahm, sicher genug.

„Da bist du ja, meine Liebe“, rief Mrs. Carlton aus, als Hebe zögernd auf der Türschwelle stehen blieb. „Meine Stieftochter Hebe, Major“, fügte sie hinzu. „Und das ist der ehrenwerte Major Alex Beresford, Hebe.“

Hebe begrüßte den Gast, und er verneigte sich.

„Guten Tag, Miss Carlton.“ Seine Worte hatten wieder kühl geklungen, und sein Gesicht war ausdruckslos. Hebe war ihm jetzt so nah, dass sie das erstaunlich strahlende Blau seiner Augen bemerkte. Es war der Raubvogel, der sie in diesem Moment anschaute, nicht der Mönch.

Seine Gleichgültigkeit und ihr plötzlich erwachtes Interesse an ihm verstimmten sie. Natürlich fühlte sie sich nicht zu ihm hingezogen, wenngleich ihr beim Klang seiner Stimme ein seltsamer Schauer über den Rücken gerieselt war. Nein, es lag einfach daran, dass die Armeeoffiziere ihres Bekanntenkreises im Allgemeinen freundliche und fröhliche Menschen waren.

„Wollen wir ins Esszimmer gehen?“, fragte Mrs. Carlton, ergriff Sir Richard am Arm und steuerte mit ihm zur Tür. Dadurch war Major Beresford genötigt, Hebe zu begleiten. Schweigend brachte er sie zu ihrem Stuhl, half ihr beim Platz nehmen und setzte sich neben sie. Nachdem die Vorspeisen serviert worden waren, verwickelte Mrs. Carlton Sir Richard in ein Gespräch, und Hebe wartete ein wenig belustigt darauf, ob der Major so höflich sein und sich mit ihr unterhalten würde.

„Leben Sie schon lange auf Malta, Miss Carlton?“ Unter den gegebenen Umständen war das eine ausgesprochen angemessene und vernünftige Frage. Die Stimme des Majors hatte nicht im Mindesten gelangweilt geklungen. Dennoch hatte Hebe den Eindruck, dass Beresford die Situation, in der er sich befand, sehr missfiel.

Sie überlegte, warum er so zurückhaltend war. Sie hatte beschlossen, ihn eher als ein spannendes Rätsel denn als strengen, ziemlich einschüchternden Menschen zu betrachten, und das erleichterte es ihr, neben ihm zu sitzen. „Seit drei Jahren“, antwortete sie. „Mein Vater war mit seiner Schwadron auf Malta stationiert. Meine Mutter starb vor zehn Jahren. Vier Jahre später hat mein Vater zum zweiten Mal geheiratet. Wann immer es möglich war, sind meine Stiefmutter und ich ihm von einer Marinebasis zur anderen gefolgt. Vor zwei Jahren raffte ihn das Fieber dahin. Wir sind jedoch hier geblieben.“

So, das war eine lange Antwort mit einer Menge von Daten gewesen. Jetzt musste der Major etwas sagen.

„Tatsächlich?“

„Möglicherweise kehren wir, wenn meine Stiefmutter Sir Richards Frau geworden ist, nach England zurück. Wir haben jedoch noch keine festen Pläne gemacht. Es hängt so viel davon ab, wohin die Schwadron verlegt wird.“ Schweigen. „Es wird bestimmt interessant sein, England nach so langer Zeit wiederzusehen.“

„Bestimmt.“

„Ist Ihr Regiment schon lange hier stationiert, Major? Ich habe nicht gewusst, dass neue Verbände hergekommen sind.“ Hebe konnte die Uniform nicht einordnen.

„Sie sind an Truppenbewegungen interessiert, Miss Carlton?“ Er hob leicht eine dunkle Augenbraue und verzog einen Mundwinkel. Wäre sein Blick belustigt gewesen, hätte Hebe das Zucken seiner Lippen für ein Lächeln gehalten.

Er hielt sie also für eine dieser leichtsinnigen Frauen, die hinter jedem Mann in Uniform her waren....

Erscheint lt. Verlag 2.8.2019
Reihe/Serie Historical Herzensbrecher
Historical Herzensbrecher
Historical Herzensbrecher
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7337-5940-0 / 3733759400
ISBN-13 978-3-7337-5940-7 / 9783733759407
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