The way love goes. Vereint -  Sophia Chase

The way love goes. Vereint (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
100 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-95573-620-0 (ISBN)
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Naomi wagt den Schritt und lässt sich auf Georges pikantes Geheimnis ein. Doch sie hätte mit allem gerechnet, nicht damit! Was sie im Keller seines Hauses präsentiert bekommt, erweist sich als großer Stolperstein ihrer Beziehung... Denn längst ist viel mehr im Spiel als nur unverfänglicher Sex, die Gefühle füreinander schier unkontrollierbar. Sie will ihm eine Chance geben und Zugeständnisse machen. Aber unter diesen Bedingungen? Fest steht, George muss seinen Lebensstil ändern, doch dazu scheint dieser Alpha-Mann nicht bereit...

EINS


 

Nach der Arbeit erledige ich ein paar wichtige Einkäufe, um übers Wochenende eingedeckt zu sein. Ich hole die Medikamente für meinen Dad in der Apotheke ab und kaufe Blumen und eine Flasche Sekt für Roberta, um mich im Namen meines Dads bei ihr zu entschuldigen. Ich kann nur hoffen, dass es auch fruchtet, ansonsten stehe ich nicht nur ziemlich alleine da, sondern mein Dad hat neben mir die wohl letzte Bezugsperson verloren. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie es ihm ohne sie gehen muss.

Von der Tube-Station ist es nicht mehr weit bis zu mir nach Hause. Wie fast jeden Tag treffe ich die Jungs aus der Nachbarschaft, die auf der schmalen Grünfläche zwischen den beiden Wohnhäusern Fußball spielen. Ich winke ihnen zu, schleppe die Tüte mit den Einkäufen nach oben, wo ich sie bloß schnell in den Flur stelle, ehe ich an Robertas Tür klopfe. Sie öffnet mir, lächelt zwar etwas gezwungener als sonst, wirkt aber dennoch immer freundlich. Sie ist wohl die gute Seele des Hauses; wenn man das bei einem solch großen Mehrparteienhaus über irgendjemand behaupten kann. Doch sie war für Dad und mich immer da. Sie lebt alleine, hat zwei erwachsene Söhne, die ab und an zu Besuch kommen. Ihr Mann ist mit irgendeiner Kellnerin durchgebrannt und ließ sie nicht nur mit zwei kleinen Kindern, sondern auch einem Berg Schulden alleine. Vielleicht ist diese Parallele auch der Grund, warum sie sich für meinen Dad und mich interessiert.

Jedenfalls mag ich sie, sehr sogar, und ich würde mir aus tiefstem Herzen wünschen, dass sie Dad noch eine Chance gibt, auch wenn er nicht die beste Wahl oder einfach ist. Aber neben mir scheint lediglich Roberta zu wissen, was für ein netter Kerl tief in ihm steckt.

„Oh, Naomi, ich wollte dich heute Abend noch anrufen ... es ... du kennst ihn ja“, begrüßt sie mich tief seufzend und bittet mich herein.

Ihre Wohnung ist genauso geschnitten wie unsere; ein dunkler, schmaler Flur, eine Tür mit Glaseinfassung in die Küche neben vier Holztüren und der akuten Hellhörigkeit frappierend dünner Wände. „Ja, er hat mir zumindest seinen Standpunkt vermittelt“, erwidere ich. „Aber ich fürchte, dass ich ihm nicht so ganz glauben kann.“

Sie zuckt die Achseln und bringt damit ihre perfekt geföhnte, schulterlange rotbraune Mähne zum Hüpfen. „In letzter Zeit trinkt er wieder mehr, damit kann ich ja umgehen. Aber diesmal ist er, meiner Meinung nach, unbegründet an die Decke gegangen. Du weißt, Naomi, dass ich deinen Vater sehr mag und meine Toleranzgrenze sehr hoch angesiedelt ist.“

Sie macht eine wegwischende Handbewegung, während in ihren Augenwinkeln Tränen glitzern. Roberta mag zwar durchsetzungsfähig sein, sie ist aber auch sentimental und mein Vater weiß diese Eigenschaft gut für sich einzusetzen.

„Was war denn?“, frage ich und trete einen Schritt näher, um ihr eine Hand auf die Schulter zu legen.

„Ich bin diese Woche mal vom Einkaufen zurückgekommen, da stand ein Mann – ein großer, dunkelhäutiger Mann mit schwarzem Anzug und weißem Hemd – unten bei den Briefkästen. Ich habe den Kerl ja noch nie gesehen und schon gar nicht so einen hier in dieser Aufmachung. Also habe ich ihn gefragt, ob ich ihm helfen könnte, weil er so suchend aussah. Ich dachte, dass einer der Mieter Schwierigkeiten hätte und der Typ von irgendeiner Behörde wäre.“

Klingt plausibel, zumal auch ich stutzig werden würde, wenn ich einen Mann dieser Beschreibung bei den Briefkästen und auch nur in der Nähe des Wohnhauses antreffen würde. Das hier ist keine Gegend, in die sich Anzugträger verirren; zumindest nicht, wenn sie nicht beruflich hier sind.

Roberta eilt in die Küche und wirkt zunehmend aufgebrachter. Ich folge ihr und lege meine Mitbringsel auf die Arbeitsplatte der in die Jahre gekommenen Küchenzeile.

„Er hat nach dir gefragt“, platzt sie heraus und betrachtet mich, als würde ich irgendein dunkles Geheimnis hüten.

„Nach mir?!“

„Ja. Er wollte wissen, ob ich dich kenne, wie lange du hier wohnst und mit wem.“

Was zum Teufel sollte so jemand von mir wollen? Entweder hat mein Vater wieder einmal Scheiße gebaut ... aber selbst wenn, noch nie hat jemand nach ihm oder mir aktiv gesucht. Meine Mutter? Wäre es möglich, dass sie nach mir sucht? Vielleicht ist der Kerl ja ein Detektiv. Ich kann die Hoffnung, die in mir aufkeimt, nicht leugnen, auch wenn sie mir falsch und unauthentisch erscheint. Meine Mutter hat sich einen Scheißdreck um mich geschert und ist stattdessen abgehauen. Was zum Teufel würde ich machen, wenn sie plötzlich vor meiner Tür steht?

Könnte ich ihr verzeihen?

„Das ist aber noch nicht alles, meine Liebe. Er war ein paar Tage später wieder da; ich konnte ihn von meiner Tür aus sehen, wie er Fotos vom Flur, eurem Klingelschild und weiß Gott was gemacht hat. Daher bin ich zu deinem Dad gegangen, hab ihm davon erzählt und darauf bestanden, dass er die Polizei informiert. Aber du kennst ihn ja.“

Mein Dad hasst die Polizei. Vermutlich nicht einmal aus persönlicher Erfahrung, sondern weil er sich von der Regierung, den Behörden und sämtlichen Institutionen im Allgemeinen im Stich gelassen fühlt.

„Ich habe keine Ahnung, wer der Typ sein könnte oder was er von mir will“, erkläre ich Roberta, deren Gesicht große Besorgnis ausstrahlt.

„Ich werde die Augen für dich offen halten, Liebes. Aber sei vorsichtig. Es geht mich zwar nichts an und bei mir ist es Jahre her, dass ich so jung und frei war wie du, doch du solltest auf dich aufpassen, überlegen, mit welchen Leuten du dich umgibst, und nichts riskieren.“

Ich denke nicht, dass der Kerl irgendetwas mit meinem lasterhaften Lebenswandel zu tun hat – ein verstoßener Verehrer zum Beispiel. Natürlich werde ich nun aufmerksamer sein und mir genauer überlegen, mit wem ich mich treffe. Ich sollte aber auch meinen Dad in die Mangel nehmen; vielleicht hängt er da ja wirklich irgendwie mit drin. Denn wenn es einer schafft, unermüdlich Scheiße zu bauen, dann mein Dad. Die Frage ist nur, wann der richtige Zeitpunkt ist, ihn darauf anzusprechen, ohne dass unser Gespräch ähnlich eskaliert wie Robertas und seins zuvor.

Nachdem ich Roberta die Blumen und den Sekt gegeben habe und ihr an der Tür nochmals versichere, dass ich auf mich aufpassen werde, gehe ich in Dads und meine Wohnung. Ich fühle mich seltsam; irgendwie beobachtet, was bestimmt mit Robertas Informationen zu tun hat. Es ergibt einfach keinen Sinn. Bei Dad und mir gibt es nichts zu holen und wenn es wirklich, wirklich, wirklich meine Mutter ist, die nach mir suchen lässt, dann muss ich irgendwie eine Entscheidung treffen. Nur nicht jetzt. Denn würde ich mir weiter den Kopf über all die Möglichkeiten zerbrechen, die mit einem eventuellen Wiedersehen mit der Frau, die mich geboren hat, einhergehen, wäre ich nur enttäuscht, wenn dieser Kerl nichts mit ihr zu tun hat. Ich sollte mich auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Zum Beispiel auf Georges Einladung und die Tatsache, dass ich meinen Dad schnarchend auf dem Sofa vorfinde, was bedeutet, dass ich heute wieder nicht mit ihm über die momentanen Vorkommnisse sprechen kann. Ich weiß nicht einmal, ob Roberta nun wiederkommt oder ob sie weiterhin auf Abstand zu meinem Dad bleibt.

Seufzend gehe ich in mein Zimmer, werfe meine Handtasche aufs Bett und krame in meinem Kleiderschrank nach Klamotten, die ich für das Treffen mit George anziehen möchte. Obwohl die Details zum heutigen Abend äußerst dürftig ausfielen, greife ich automatisch nach etwas Schickerem – eines meiner schönsten Kleider; ein schwarzgoldenes Trägerkleid, knielang und so geschnitten, dass die Vorzüge meines Körpers ideal unterstrichen werden.

Ich springe unter die Dusche, merke, wie langsam Vorfreude und das berühmte Kribbeln aufkommen. Gut, ich scheine das, was zwischen George und mir abläuft, rein rational noch immer nicht verstanden zu haben. Ich bin zwiegespalten – neugierig, aber auch etwas angespannt. Ich weiß nicht, was George von mir möchte. Es kann auch sein, so kommt mir der Gedanke, während ich Mascara auftrage, dass er beruflich so sehr eingespannt ist, dass ihm schlichtweg die Zeit fehlt, sich nach was Neuem umzusehen. Und wer fällt ihm da ein? Genau, die Kleine aus Schottland, die laut seinen Aussagen auf eine verdammt geile Art besitzergreifend ist.

Doch als mein Look steht, schüttele ich alles von mir ab und vergewissere mich stattdessen, dass es meinem Dad so weit gut geht. Ich hinterlasse ihm eine handgeschriebene Nachricht auf dem Küchentisch, da er erfahrungsgemäß erst in den Abendstunden richtig aktiv wird. Ich bezweifele zwar, dass er sich Sorgen machen würde, wenn er mich nicht findet, doch um des guten Willens wegen kritzele ich ein paar rasche Worte auf ein Stück Papier.

Nach einer etwas längeren Anfahrt als gedacht stehe ich erneut vor diesem hübschen Haus, in dieser noch viel hübscheren Gegend, mit den teuren Wagen davor. Meine Füße bleiben hinter der imaginären Grenze, die den Bürgersteig von der ersten Stufe zu Georges Haus hinauf trennt. Ich...

Erscheint lt. Verlag 5.4.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-95573-620-2 / 3955736202
ISBN-13 978-3-95573-620-0 / 9783955736200
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