WILD BOYS CLUB - Der Prinz von Manhattan -  Lily Wilde

WILD BOYS CLUB - Der Prinz von Manhattan (eBook)

(Autor)

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2017 | 1. Auflage
220 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-95573-610-1 (ISBN)
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Carlie Hunter ist nicht mein richtiger Name. Mein wirklicher Name ist Anna de Winter, und diese Nacht ist die Nacht, in der meine Rache beginnt.
Er schien aus dem Nichts zu kommen. Sexy, verführerisch und unwiderstehlich für Anna landet Michael plötzlich in ihrem Leben und nimmt ihr Herz und ihren Körper im Sturm. Doch ihre leidenschaftliche Affäre endet in einer Katastrophe für Anna. Als sie Jahre später nach New York zurückkehrt, um Michael für das erlebte Unglück zu bestrafen, steckt sie in einem zerstörerischen Teufelskreis aus Sehnsucht nach Liebe und Verlangen nach Rache fest. Um Michael näherzukommen, beginnt sie einen Job in einem geheimen Club mitten in Manhattan, dem Wild Boys Club, in dem verborgene Sehnsüchte und Träume erfüllt werden. Doch immer wieder taucht Aaron auf, ein Millionär aus Seattle, der sie auf Schritt und Tritt beobachtet und ihre Pläne verhindern will...

Manchmal gibt es keine zweite Chance, kein nächstes Mal und keinen frischen Anfang.

Manchmal heißt es einfach nur:

„Jetzt oder nie.“

PROLOG


 

Der Schnee tanzt nicht mehr, sondern klatscht in großen Flocken an die riesige Fensterscheibe. Er setzt sich in Klumpen auf die Mauervorsprünge und Fahrzeuge, die im dichten Schneegestöber kaum zu erkennen sind. Das Flugzeug auf der Startbahn versucht, mit seinen Scheinwerfern den dichten Nebel zu durchdringen, kommt aber nicht weit. Der Wind heult so laut, dass er sogar in der Wartehalle über den Ansagen der Sprecherin zu hören ist.

»Aufgrund der Wetterbedingungen werden alle Starts bis auf Weiteres verschoben. Wir bitten alle Passagiere um Geduld und Ruhe. Sobald sich die Wetterlage beruhigt, werden wir Ihnen den neuen Startplan umgehend mitteilen. Due to terrible weather conditions ...«

Ich seufze leise. Ich bin dem Beginn meines Vorhabens so nahe, doch Seattle liegt im Schneegestöber und es sieht nicht so aus, als würde ich heute noch nach New York kommen. Ich krame in meiner Tasche, um etwas zum Zeitvertreib herauszuholen, doch eine Stimme unterbricht mich.

»Ich glaube nicht, dass wir in dieser Nacht fliegen können«, sagt ein Mann, der sich auf dem Stuhl neben mir niederlässt. Er lächelt mich an. »Aber immerhin habe ich nette Gesellschaft.«

Ich lächele ebenfalls, stecke das Heft schnell zurück und mustere ihn unauffällig. Er ist mittelgroß und nicht mehr ganz schlank, hat ein angenehmes Gesicht und warme braune Augen. Als er sich die Brille zurechtrückt, entdecke ich einen Ehering am Finger.

»Ewig festhalten können sie uns hier nicht«, erwidere ich trocken.

Er lacht. Sein Lachen ist sympathisch und lässt kleine Fältchen an seinen Augen kräuseln. Ein Grübchen zeigt sich in seiner Wange. Irgendwie kommt er mir bekannt vor.

»Wollen Sie beruflich nach New York?«, fragt er und lächelt wieder. »Jemand wie Sie passt eher in die coole New Yorker Szene als nach Seattle.«

»Ich habe meinen Mann verlassen und will in New York leben«, sage ich und werfe ihm einen scheuen Blick zu. »Sie haben Recht, ich habe das Gefühl, mich in New York wohler zu fühlen als hier. In Seattle erinnert mich viel zu viel an das Elend, das ich durchleben musste.«

Sein neugieriger Blick hat sich in einen mitleidigen gewandelt. Und in einen sehnsüchtigen. Er will mich beschützen. Wenn er wüsste!

»Das tut mir sehr leid, dass Sie in Ihrer Ehe gelitten haben. Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie in New York Hilfe benötigen. Ich bin gern für Sie da.« Er reicht mir seine Hand. »Mein Name ist Grayson.«

Der Name sagt mir etwas, ich kann ihn jedoch nicht zuordnen. Ich ergreife die Hand und zeige ihm ein dankbares Lächeln. »Das ist lieb von dir. Ich bin Carlie. Ich werde bestimmt Hilfe brauchen.«

Seine Augen blitzen. Offenbar will er mir sehr gerne unter die Arme greifen. Und unter den Rock.

»Was machst du beruflich?«, will ich wissen.

»Ich bin Unternehmensberater und habe gerade hier in Seattle einem milliardenschweren Unternehmer, der Probleme hat, zu mehr Seelenruhe und Geld verholfen. Es ist ein anstrengender, aber extrem wichtiger Job. Und das Gehalt stimmt auch.« Er klingt stolz, als wolle er mich beeindrucken.

Ich kann ihn immer noch nicht einordnen. »Das glaube ich gerne«, sage ich lächelnd. »Jemand wie du kommt sicher viel herum.«

»O ja, ich reise ständig. Und nicht nur hier in den Vereinigten Staaten, sondern weltweit. Neulich war ich in der Schweiz, kurz davon in Deutschland und Argentinien.«

»Was sagt die Familie dazu? Sie ist doch sicher nicht glücklich darüber?«

Er scheint nicht erfreut zu sein, dass ich das Thema Familie anspreche. Verlegen dreht er an seinem Ehering. Hat er etwa geglaubt, ich hätte ihn nicht bemerkt? »Na ja, sie müssen damit leben«, erwidert er. »Immerhin bringe ich das Geld nach Hause und sorge dafür, dass meine Kinder in eine der besten Schulen New Yorks gehen können. Und dass meine Frau jede Woche shoppen gehen kann.«

Seine Kinder sind mit Sicherheit nicht in der besten Schule von New York, dort gehören die Kinder eines Unternehmensberaters nicht hin. Und falls sie doch aus Versehen dort landen, werden sie wie Abschaum behandelt. Ich weiß, wovon ich spreche. Ich bin auf dieser Schule gewesen und habe Kinder wie die seinen gepiesackt. Und nur einmal in der Woche einzukaufen, ist schon fast lächerlich. In meinem früheren Leben habe ich jeden Tag mehr als zehntausend Dollar für Kleider, Schmuck und Schuhe ausgegeben.

»Dann werden sie dir bestimmt verzeihen«, lüge ich mit feinem Lächeln.

»Bestimmt. Und du? Hast du schon eine Bleibe in New York? Was wirst du tun?«

»Ich habe eine Abfindung von meinem Mann erhalten, davon werde ich mir eine kleine Wohnung leisten können«, erzähle ich. »Zunächst werde ich in einem Nebenjob arbeiten, doch ich hoffe, als Modeberaterin tätig sein zu können. Mode und Beratung von Frau zu Frau, davon habe ich schon immer geträumt.«

Er nimmt mir meine Lügen ab, ohne auch nur den geringsten Zweifel an meiner Ehrlichkeit zu haben. »Das klingt sehr innovativ. Ich als Unternehmensberater kann dir gern zur Seite stehen. Wie du steuerlich günstiger kommst, ob es sich lohnt, Mitarbeiter einzustellen, wie deine Firma aufgebaut sein soll. Du willst doch eine Firma gründen, oder wie stellst du dir das vor?«

Ich lache auf. »Nicht so schnell! Erst einmal muss ich nach New York kommen.« Ich sehe zum Fenster, wo sich das Schneetreiben kein bisschen verbessert hatte.

Er folgt meinem Blick und seufzt. »Ich hatte gehofft, morgen früh schon auf dem Tennisplatz in New York stehen zu können, aber das wird wohl nichts.«

Ich halte die Luft an. Auf einmal weiß ich, woher ich ihn kenne! Er ist Michaels Tennispartner! Ich habe ihn einmal kurz gesehen, als ich Michael gefolgt bin und ihn vom Spiel abgeholt habe. Grayson hat mich damals keines Blickes gewürdigt. Ich war ihm zu langweilig und zu unattraktiv. Er scheint seine Meinung inzwischen geändert zu haben. Was so ein paar »kleinere« Veränderungen alles ausmachen! Ich sehe zu meinem Spiegelbild in der Fensterscheibe des Flughafens. Inzwischen erschrecke ich nicht mehr, wenn ich es sehe. Ich habe mich an mein neues Aussehen gewöhnt. Und an meinen neuen Namen.

»Spielst du Tennis, Carlie?«, fragt mich Grayson. »Wir könnten in New York mal spielen gehen.«

Ich lächele. »Das wäre toll.«

»Wir sollten uns ...« Er hält inne, weil in diesem Moment eine erneute Durchsage durch die Lautsprecher erfolgt.

»Wir bitten alle Passagiere um Verständnis. Leider können bis zum kommenden Morgen keine Flugzeuge starten. Die Wetterstation hat uns mitgeteilt, dass der Schneesturm erst in den frühen Morgenstunden abflauen wird. Wir bitten Sie um Geduld. Bitte wenden Sie sich an Ihre Fluggesellschaft. Sie wird Ihnen Gutscheine für ein Abendessen austeilen. Wer First Class oder Business Class gebucht hat, erhält zudem einen Gutschein für ein Hotelzimmer. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis.«

»So ein Mist«, fluche ich leise, aber laut genug, so dass Grayson es hört.

Er schmunzelt. »Da muss ich dir völlig Recht geben. First Class oder Touristenklasse?«

»Touristenklasse.« Ich hasse diese billigen engen Sitze, aber ich habe es so gewollt. Eine Frau, die gerade eine schreckliche Scheidung hinter sich hat, kann sich nur einen Economy-Flug leisten. Alles andere wäre zu auffällig und würde meine Lügen in Frage stellen.

»Das heißt, du müsstest die Nacht hier auf dem Flughafen verbringen. Oder ein Hotel selbst bezahlen.« Er zögert einen Moment. »Wenn du willst, kannst du mit mir in mein Hotelzimmer kommen. Ich fliege Business Class. Ich nehme natürlich den Sessel, du kannst das Bett haben.« Er grinst verlegen.

Ich lächele scheu, während ich fieberhaft überlege, ob ich sein Angebot annehmen soll. Er ist nicht nur darauf aus, im Sessel zu sitzen und mir beim Schlafen zuzuschauen, das ist klar. Er erwartet mehr. Ich bin zwar nicht an einer Affäre mit ihm interessiert, aber Grayson kennt Michael und weiß vielleicht, wo der sich gerade aufhält und wie ich an ihn herankomme, ohne Aufsehen zu erregen. Er kann mir womöglich die Kontaktaufnahme erleichtern. Ich brauche ihn. »Okay, das wäre nett«, sage ich.

Die Verlegenheit verschwindet aus seinem Grinsen. »Super. Dann hole ich mal den Gutschein.«

Er steht auf und geht mit beschwingten Schritten zum Counter der Fluggesellschaft. Kurz bevor er sich durch eine Schlange von Menschen drängelt, dreht er sich zu mir um und winkt mir lächelnd zu. Ich winke zurück.

Sobald er außer Sichtweite ist, nehme ich mein Handy zur Hand.

»Flug wird verschoben. Habe Bekannten von Michael kennengelernt, werde ihn im Auge behalten.« Dann drücke ich auf Senden.

...

Erscheint lt. Verlag 13.4.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-95573-610-5 / 3955736105
ISBN-13 978-3-95573-610-1 / 9783955736101
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