Historical Saison Band 64 (eBook)

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2019 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-3738-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 64 -  Catherine Tinley
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EIN WALZER MIT CINDERELLA von TINLEY, CATHERINE
Heimlich hat Charlotte sich auf den Ball geschlichen - und wird für ihren Mut belohnt: Ausgerechnet der attraktive Earl of Shalford fordert sie zum Tanz auf. Doch wenn die letzten Töne des Walzers verklungen sind, muss sie fliehen. Denn sie ist nur ein einfaches Dienstmädchen - keine standesgemäße Gemahlin für einen Earl!
DAS KALTE HERZ DES CAPTAINS von TINLEY, CATHERINE
Ein sinnlicher Kuss - und plötzlich ist alles anders? Captain Harry Fanton ist ein stadtbekannter Herzensbrecher, nie wollte er sich auf eine Frau festlegen. Bis Juliana vor ihm steht und ihn regelrecht verzaubert. Aber wenn er ihren Verlockungen weiter nachgibt, bringt seine dunkle Vergangenheit sie beide in Gefahr!

1. KAPITEL

Buxted House war ein elegantes Gebäude an der Half-Moon Street, ideal gelegen zwischen der Curzon Steet und dem Green Park. Als die Kutsche vor dem Eingang hielt, stieg Colonel Sir Edward Wyncroft aus und schaute sich um. Am späten Morgen herrschte reges Treiben auf der Straße. Lieferanten, Straßenfeger und Botenjungen erledigten ihre Geschäfte. Die Luft duftete nach Frühling, vermischt mit den üblichen Londoner Gerüchen von Pferdemist und dem Rauch der Schornsteine.

Sir Edward stieg die Stufen der Eingangstreppe hinauf. Er war ein schlanker Gentleman mit klaren blauen Augen und lockigem, dunklem Haar, das von nur wenigen grauen Strähnen durchzogen wurde. Sein federnder Gang und seine jugendliche Erscheinung straften sein Alter Lügen. Dennoch näherte er sich bereits seinem sechzigsten Geburtstag.

In der Halle übergab er dem Lakaien, der ihm die Tür geöffnet hatte, seinen Hut und den Spazierstock. Anschließend wandte sich an den Butler. Wie er sich erinnerte, hieß der Mann Biddle.

„Ich glaube, Ihr Herr erwartet mich, Biddle.“

„Gewiss, Sir Edward. Bitte, folgen Sie mir.“

Der Butler führte den Colonel in den Frühstücksraum, wo ein korpulenter Gentleman in mittleren Jahren vor einem Teller mit einer reichen Auswahl an kaltem Braten und Brötchen saß. In der rechten Hand hielt er eine Kaffeetasse.

Als Biddle den Besucher meldete, erhob sich der Hausherr und schüttelte dem Colonel herzlich die Hand. Er bot ihm an, Platz zu nehmen und lud ihn zum Frühstück ein.

„Nein, Freddy“, erwiderte Sir Edward, nachdem sie sich gesetzt hatten, „ich habe schon gegessen. Wie du weißt, bin ich ein Frühaufsteher.“

„Ach ja“, bestätigte Frederick Buxted. „Zweifellos bist du in Venedig immer schon vor der Morgendämmerung aus dem Bett gekrochen?“

„In Wien, mein Lieber. Mir gelingt es einfach nicht, bis in den Vormittag hinein zu schlafen, eine alte Gewohnheit aus meiner Zeit als Soldat. Aber es gibt ja auch genug zu tun, sodass es nicht von Schaden ist, früher aufzustehen.“

Argwöhnisch musterte Buxted seinen Freund. „Warum bist du nach Marias Tod in der Armee geblieben? Das habe ich nie verstanden. Man sagt, du konntest es nicht ertragen, ohne sie heimzukommen …“

Seufzend erinnerte sich Sir Edward an seine vor langer Zeit verstorbene Gemahlin. „Eine blonde Schönheit, meine Maria … Daran lag es jedoch nicht. Ich bin Soldat mit Leib und Seele. Außerdem gab es damals keinen Grund, nach England zurückzukehren.“

„Keinen Grund? Und deine Tochter?“

„Ach, Freddy! Hast du vergessen, dass Maria und die kleine Charlotte immer bei mir waren, im Tross der Armee? So ein liebes, umgängliches Kind! Immer mit allem zufrieden. Ihre Kinderfrau hat sie vergöttert. Was sollte ich denn tun, nachdem Maria gestorben war? Hier in England mein Haus öffnen und die Kleine mit einem Heer von Dienstboten aufwachsen lassen? Nein, da war sie bei mir besser aufgehoben.“

„Bei dir?“ Beinah verschluckte sich Mr. Buxted an seinem Kaffee. „Ein Leben in fremden Städten und zwischen Schlachtfeldern? In ständiger Gefahr?“

„Niemals geriet sie in Gefahr. Sie wohnte stets bei Familien anderer Armeeangehöriger, war immer in Sicherheit – weit entfernt von den Schlachtfeldern. Nun ja, meistens …“ Der Colonel runzelte die Stirn. „Während des Iberischen Krieges allerdings, bei den Kämpfen in Burgos … Und einmal mussten wir uns in einem Keller verstecken. Aber meine Lottie hat das Herz eines Soldaten. Als meine Frau noch lebte, brachten wir das Kind manchmal nach England, doch Maria wollte sich nie längere Zeit von mir trennen …“

„Soweit ich mich erinnere, war deine Tochter nie lange hier.“

„Das stimmt. Nach Marias Tod quartierte ich Lottie mit einer Zofe und einer Gouvernante zuerst in Madrid, dann in Florenz ein. Im Moment lebt sie in Wien. Dort besuchte sie eine sehr gute Schule für junge Damen, die sie just vor ein paar Tagen beendet hat. Nun ist es an der Zeit, dass sie sich in London umsieht und junge englische Ladys kennenlernt.“ Prüfend schaute er seinen Freund an. „Wie geht es deiner Familie? Mrs. Buxted? Deinen Töchtern? Ich nehme an, beide haben schon debütiert?“

„Ja, und allen geht es gut. Louisa und die Mädchen liegen noch im Bett. Gestern Abend waren sie auf Lady Jerseys Ball, und ich nutze meine Chance, ein ruhiges Frühstück zu genießen. Das heißt – natürlich ziehe ich es vor, mit meiner Gemahlin zu frühstücken, es ist nur …“

„Verstehe, so zeitig am Morgen willst du dir keinen Unsinn anhören müssen. Und ich bin froh, dass ich dich allein antreffe, Freddy, denn ich möchte dich um einen Gefallen bitten.“

„Was immer in meiner Macht steht …“

„Es geht um den Korsen.“

„Den Korsen?“ Buxted riss die Augen auf. „Also um Napoleon?“

„Er lebt inzwischen auf der Insel Elba im Exil. Letzte Woche wurde alles vereinbart.“

„Vor ein paar Tagen haben wir hier in London davon erfahren. Natürlich sind wir alle froh, dass der Krieg vorbei ist.“

„Unserem Außenminister Castlereagh missfällt die Situation, doch der Zar muss großzügig sein. Die Sicherung des Friedens hat oberste Priorität.“

„Eine schwierige Aufgabe …“

„Zweifellos. Dieser korsische Emporkömmling darf sich nicht einbilden, er wäre tatsächlich ein Kaiser. Aber weshalb ich mich an dich wende … Ich denke, es ist an der Zeit, dass Charlotte nach England heimkehrt. In Kürze werde ich mit einigen Beamten des Außenministeriums nach Paris reisen. Wenn auch alles geklärt scheint – ich traue den Franzosen nicht. Deshalb kann Charlotte mich nicht begleiten, und ich möchte dich bitten, sie für eine Weile aufzunehmen. Du bist Marias Cousin und hast zwei Töchter. Für mein Mädchen wäre das ideal.“

„Ja, ich verstehe, aber …“

„Sie wird euch keine Schwierigkeiten machen. Zu diesen gewissen anspruchsvollen jungen Damen gehört sie nicht. Sie ist ein ruhiges, kluges Kind. Glaub mir, sie wird dir gefallen, Freddy. Alle Leute mögen sie.“

„Wie lange soll sie denn bei uns bleiben?“

„Ein paar Monate. Wie es in der Politik zugeht, weiß du ja. Ich kann nicht abschätzen, wie lange ich in Paris gebraucht werde. Jedenfalls ist das meine letzte Mission. Sobald Napoleon endgültig von der europäischen Bühne verschwunden ist, kehre ich für immer heim.“

„Aber …“, begann Buxted zögernd.

„Selbstverständlich wird Charlotte dich keinen Penny kosten, Freddy. Ich werde ihr regelmäßig eine ausreichende Summe zukommen lassen. Da wäre nur noch eine Frage zu klären. Hättest du in deinem Stall Platz für ihr Pferd?“

Nun konnte Buxted keine Einwände mehr erheben und nickte.

„Gut, dann wäre das geregelt. Charlotte wird deiner Gattin schreiben und ihr das Datum ihrer Ankunft mitteilen.“

Zufrieden und ohne weitere Umstände verabschiedete sich Sir Edward. Buxted blieb allein mit der schwierigen Aufgabe, seine Gemahlin über den neuen Hausgast zu informieren.

Etwa drei Wochen später, nachdem ein höflicher Briefwechsel mit Mrs. Buxted stattgefunden hatte, fuhr Miss Charlotte Wyncroft mit einer Kutsche vor Buxted House vor. Sie wurde von ihrer Zofe Miss Priddy begleitet, einer gertenschlanken Frau, die bereits Maria Wyncroft gedient hatte. Während beide noch in der Kutsche saßen, sorgte der Reitknecht Joseph, Miss Priddys Bruder, dafür, dass das umfangreiche Gepäck abgeladen wurde. Anschließend kümmerte er sich um eine schöne Fuchsstute, die von der Reise etwas erschöpft wirkte. Charlotte schaute aus dem Kutschenfenster.

„Wundervoll, Priddy, endlich sind wir da!“

„Kein Grund für übertriebene Begeisterung, Miss Charlotte.“

„Aber das ist London! Wie lange wünsche ich mir schon, nach England zu reisen, insbesondere in diese Stadt! In meiner Kindheit war ich manchmal hier. Leider erinnere ich mich kaum daran. Oh, da sind meine Cousinen! Was für hübsche Mädchen!“ Möglichst diskret musterte Charlotte zwei elegant gekleidete, blonde junge Damen, die neben ihrer Mutter auf der obersten Stufe der Eingangstreppe standen. Als der Wagenschlag von einem Lakaien geöffnet wurde, konnte Charlotte hören, wie die Damen sich unterhielten.

„Schau doch, Mama, diese unzähligen Truhen und Hutschachteln!“, rief die eine, bei der es sich offenbar um die jüngere Miss Buxted handelte.

Infolge der Briefe, die sie mit Louisa Buxted in den letzten Wochen gewechselt hatte, hatte Charlotte ein ungefähres Bild ihrer beiden Cousinen erhalten. Mit hellblauen Augen und flachsfarbenen Locken wirkte die achtzehnjährige Faith nicht ganz so attraktiv wie ihre Schwester Henrietta. Diese war zwei Jahre älter und eine auffallende goldblonde Schönheit mit großen tiefblauen Augen. Sicher hat sie viele Verehrer, dachte Charlotte.

Henrietta rümpfte die Nase. „Hoffentlich macht sie uns keine Unannehmlichkeiten, Mama.“

„Nun ja, christliche Wohltätigkeit beginnt in den eigenen vier Wänden“, bemerkte Mrs. Buxted. In einem burgunderroten Kleid aus Norwich-Krepp hielt sich die Hausherrin kerzengerade. Sie mochte etwas über vierzig Jahre alt sein. Um ihren Mund und die Lippen herum hatten sich bereits harte Linien gebildet, aber ihr Gesicht zeigte noch immer Spuren einstiger Schönheit. Wie Sir Edward erzählt hatte, waren es diese Reize gewesen, die den jungen Frederick Buxted zu einem Heiratsantrag bewogen hatten.

„Es ist mir...

Erscheint lt. Verlag 28.5.2019
Reihe/Serie Historical Saison
Historical Saison
Übersetzer Vera Möbius
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7337-3738-5 / 3733737385
ISBN-13 978-3-7337-3738-2 / 9783733737382
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