Emma (eBook)

Roman

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
576 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-490518-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Emma -  Jane Austen
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Janes Austens Emma - die illustrierte Geschenkausgabe im Schmuckschuber Jane Austens großer Klassiker als aufwendig illustrierter Halbleinenband im geprägten Schmuckschuber, von der renommierten Kölner Poträtkünstlerin Simone Bingemer mit Pastellkreide wunderbar farbig sowie in einfühlsamen Sepiatönen illustriert. Wie »Stolz und Vorurteil« ist »Emma« aus der englischen Literatur nicht mehr wegzudenken, ein Klassiker des Gefühls und des Humors. Im Mittelpunkt steht die bezaubernde Emma -- reich und ansehnlich. Obwohl sie selbst niemals heiraten will, hat sie die fatale Idee, eine besonders gute Ehestifterin zu sein. Aber alle ihre Bemühungen führen nur zu Verwicklungen und fehlgeleiteten Flirts. Erst am Ende entdeckt sie anstelle des Kalküls ihr Herz, und es kommt gleich zu drei Hochzeiten. Durch ihre Ironie und meisterhafte Sprache gibt Jane Austen dem Leser die Chance, ihren Figuren über die Schulter zu schauen. In der gefeierten Neuübersetzung von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié findet »Emma« endlich den Resonanzraum, damit sich dieses Gespräch voll entfaltet.

Jane Austen wurde 1775 in Steventon (Hampshire) geboren. Mit sieben Geschwistern wuchs sie im Pfarrhaus von Steventon auf, zu Hause unterrichtet von ihrem Vater, der ihre literarischen Neigungen förderte. Sie blieb unverheiratet und teilte ihr zurückgezogenes Leben mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Cassandra bis zu ihrem frühen Tod im Jahre 1817 in Winchester. Mit Romanen wie ?Stolz und Vorurteil? oder ?Verstand und Gefühl?, die feine Gesellschaftssatire mit der Geschichte vom romantischen Schicksal unverwechselbarer Heldinnen paaren, zählt sie heute zu den einflussreichsten und meist gelesenen Autorinnen der englischen Literaturgeschichte.

Jane Austen wurde 1775 in Steventon (Hampshire) geboren. Mit sieben Geschwistern wuchs sie im Pfarrhaus von Steventon auf, zu Hause unterrichtet von ihrem Vater, der ihre literarischen Neigungen förderte. Sie blieb unverheiratet und teilte ihr zurückgezogenes Leben mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Cassandra bis zu ihrem frühen Tod im Jahre 1817 in Winchester. Mit Romanen wie ›Stolz und Vorurteil‹ oder ›Verstand und Gefühl‹, die feine Gesellschaftssatire mit der Geschichte vom romantischen Schicksal unverwechselbarer Heldinnen paaren, zählt sie heute zu den einflussreichsten und meist gelesenen Autorinnen der englischen Literaturgeschichte. Manfred Allié, geboren 1955 in Marburg, übersetzt seit über dreißig Jahren Literatur. 2006 wurde er mit dem Helmut-M.-Braem-Preis ausgezeichnet. Neben Werken von Jane Austen, Joseph Conrad und Patrick Leigh Fermor übertrug er unter anderem Romane von Yann Martel, Richard Powers, Joseph O'Connor, Reif Larsen und Patricia Highsmith ins Deutsche. Er lebt in der Eifel.

Schön rosa im Schuber, in sachte modernisierender Neuübersetzung, mit sepiafarbenen Illustrationen. Sieht gut aus im Regal. Die Geschichte ist eh über alle Zweifel erhaben.

Austens letzter Roman [...] in einer vorzüglichen Neuausgabe

idealer TV-Serienstoff mit Klatsch, Tratsch und Drama. [...] Wer sich in Emmas Kopf versenkt, wird mit einer Auszeit von sich selbst belohnt.

Erstes Buch


Eins


Emma Woodhouse, hübsch, klug und reich, mit einem angenehmen Zuhause und von heiterem Gemüt, schien beinahe alles in sich zu vereinen, was das Leben einem Menschen an Gutem nur bieten kann; fast einundzwanzig Jahre war sie nun schon auf dieser Welt und hatte in all der Zeit kaum je einmal Kummer oder Sorgen gekannt.

Sie war die jüngere unter den beiden Töchtern eines wahrhaft liebevollen und nachsichtigen Vaters und, nachdem die ältere geheiratet hatte, bereits in sehr jungen Jahren erste Frau im Hause geworden. Die Mutter war schon vor so langer Zeit gestorben, dass nur noch eine leise Erinnerung an ihre Zärtlichkeit blieb, und eine treffliche Gouvernante war an ihre Stelle getreten, eine Frau, die in ihrer Fürsorglichkeit einer Mutter kaum nachstand.

Sechzehn Jahre lang hatte Miss Taylor zur Familie von Mr Woodhouse gehört, mehr Freundin als Erzieherin, und hatte beide Töchter herzlich gerngehabt, am liebsten aber Emma. Zwischen diesen beiden hatte sich eher die Vertrautheit von Schwestern eingestellt. Selbst als sie noch in aller Form als Erzieherin der Kinder galt, hatte Miss Taylor in ihrer Gutmütigkeit nur selten Strenge walten lassen; doch auch dieser Schatten von Autorität war längst verschwunden, sie begegneten einander als beste Freundinnen, und Emma konnte tun und lassen, was sie wollte; sie schätzte Miss Taylors Ansichten sehr, doch leiten ließ sie sich meist von den eigenen.

Ja, es war gerade das eigentliche Übel an Emmas Lage, dass sie ein wenig zu sehr ihrem eigenen Willen folgen konnte und eine ein wenig zu hohe Meinung von sich selbst hegte; das waren die Gefahren, die ihre zahlreichen Vergnügen einmal beeinträchtigen mochten. Noch ahnte sie von diesen Dingen allerdings kaum etwas und wäre gar nicht auf den Gedanken gekommen, deswegen unglücklich zu sein.

Kummer kam – ein zärtlicher Kummer –, doch keineswegs in Gestalt einer unliebsamen Einsicht. – Miss Taylor heiratete. Dass sie Miss Taylor entbehren sollte, war ihr erster Schmerz. Der Hochzeitstag ihrer geliebten Freundin war zugleich der Tag, an dem Emma zum ersten Mal im Leben für länger bei traurigen Gedanken saß. Als die Trauung vollzogen war und die Brautleute fort waren, blieben sie und ihr Vater zum Essen allein zurück, ohne Aussicht, dass ein Dritter sie an dem langen Abend aufmuntern würde. Nach Tisch zog sich ihr Vater wie üblich zu einem Schläfchen zurück, und sie konnte nun nur noch dasitzen und darüber nachsinnen, was sie verloren hatte.

Ihrer Freundin versprach dieses Ereignis alles Glück der Welt. Mr Weston war ein Mann von untadeligem Charakter, von gutem Vermögen, passendem Alter und angenehmen Umgangsformen; und nicht ohne eine gewisse Befriedigung dachte sie daran, mit welch selbstloser, großzügiger Freundschaft sie sich diese Ehe stets gewünscht und sich dafür eingesetzt hatte; aber für Emma selbst war es ein schwarzer Tag. Miss Taylor würde ihr fehlen, Tag für Tag und jede Stunde neu. Jetzt hielt sie sich vor Augen, wie gut sie zu ihr gewesen war – dachte an all die Freundlichkeit, die Zuneigung von sechzehn Jahren – wie sie sie unterrichtet, mit ihr gespielt hatte vom fünften Lebensjahr an – alles getan, sie zu beschäftigen und zu unterhalten, wenn sie gesund gewesen war – und sie bei sämtlichen Kinderkrankheiten gepflegt. Dafür schuldete sie ihr große Dankbarkeit; aber noch wehmütiger, noch zärtlicher dachte sie nun an ihre Gesellschaft während der letzten sieben Jahre, daran, wie sie schon bald nach Isabellas Heirat, als sie beide allein zurückblieben, sie ohne Wenn und Aber als Ebenbürtige angenommen hatte. Sie war eine Freundin und Gefährtin gewesen, wie nur wenige sie hatten: klug, gebildet, gefällig, sanft, immer auf das Wohl der Familie bedacht, interessiert an all ihren Belangen und besonders interessiert an ihr, Emma, an jedem Vergnügen, jedem Plan; – eine, der sie alles anvertrauen konnte, was ihr in den Sinn kam, und die ihr in ihrer grenzenlosen Zuneigung nie etwas übelnahm.

Wie sollte sie diesen Verlust verschmerzen? – Zwar war es so, dass ihre Freundin nur eine halbe Meile weit fortzog; doch Emma wusste, wie groß der Unterschied zwischen einer Mrs Weston, auch wenn sie nur eine halbe Meile entfernt lebte, und einer Miss Taylor sein musste, die im Hause wohnte; und trotz all ihrer Talente und der glücklichen Umstände ihres Lebens bestand nun die große Gefahr, dass ihr Geist vereinsamte. Sie liebte ihren Vater von Herzen, aber er war kein Gefährte für sie. Im Gespräch konnte er es nicht mit ihr aufnehmen, weder im Ernsten noch im Scherz.

Was ihnen tatsächlich an Altersunterschied im Wege stand (und Mr Woodhouse hatte nicht früh geheiratet), wurde noch verschlimmert durch seine Befindlichkeit und seine Gewohnheiten; sein Leben lang hatte er sich um seine Gesundheit gesorgt, war untätig in Geist und Körper, und wirkte in vielem älter, als er an Jahren war; und so sehr man ihn allenthalben seines freundlichen Herzens und seiner liebenswürdigen Art wegen schätzte, hätte sein Verstand ihn doch zu keiner Zeit empfohlen.

Auch ihre Schwester war nach der Heirat nicht allzu weit fortgezogen – sie lebte in London, ein Weg von nur sechzehn Meilen –, aber für den täglichen Umgang war die Entfernung zu groß, und noch manchen langen Oktober- und Novemberabend würde Emma in Hartfield ausharren müssen, ehe das Weihnachtsfest ihr den nächsten Besuch von Isabella samt deren Mann und den kleinen Kindern bescheren und das Haus mit Leben und angenehmer Gesellschaft erfüllen würde.

Highbury, das große und geschäftige Dorf, beinahe schon eine kleine Stadt, zu dem Hartfield, auch wenn es seinen eigenen Namen, seinen eigenen Park und sein eigenes Wäldchen hatte, im Grunde gehörte, hatte ihr nichts in dieser Art zu bieten. Die Woodhouses waren dort die angesehenste Familie. Alle blickten zu ihnen auf. Sie hatte viele Bekannte, denn ihr Vater pflegte Umgang mit aller Welt, aber es war niemand darunter, den sie an Miss Taylors statt auch nur einen halben Tag lang hätte ertragen können. Es war und blieb ein schlimmer Verlust; und Emma konnte darüber nur seufzen und sich Unmögliches wünschen, bis ihr Vater wieder aufwachte und sie eine heitere Miene aufsetzen musste. Er brauchte die Aufmunterung. Seine Nerven vertrugen nicht viel, und er verlor schnell den Mut: Er hatte jeden gern, an den er gewohnt war, wollte sich von keinem je trennen; überhaupt hasste er Veränderungen jeglicher Art. Eheschließungen, die zwangsläufig mit Veränderung einhergingen, waren ihm grundsätzlich ein Übel; und er hatte noch längst nicht die Heirat seiner eigenen Tochter verschmerzt und sprach nie anders als mit Bedauern darüber, obwohl es eine ausgesprochene Liebesheirat gewesen war – und nun musste er sich auch noch von Miss Taylor trennen; und da er auf seine sanftmütige Art durchaus selbstsüchtig war und sich gar nicht vorstellen konnte, dass andere vielleicht etwas anderes empfanden als er, neigte er sehr zu der Annahme, dass Miss Taylor sich selbst genauso unglücklich gemacht hatte wie sie beide und weit besser daran gewesen wäre, wäre sie bis ans Ende ihrer Tage in Hartfield geblieben. Emma lächelte und plauderte so fröhlich, wie sie nur konnte, um ihn von derlei Gedanken abzuhalten; doch als der Tee kam, da konnte er nicht anders, als dazu genau das zu sagen, was er auch schon beim Dinner gesagt hatte:

»Die arme Miss Taylor! – Wäre sie doch nur wieder hier. Ein Jammer, dass Mr Weston ausgerechnet auf sie verfallen musste!«

»Da bin ich anderer Ansicht, Papa, das weißt du. Mr Weston ist ein so herzensguter, umgänglicher, aufrechter Mann, der eine gute Ehefrau voll und ganz verdient; und du würdest doch nicht wollen, dass Miss Taylor für alle Zeit bei uns bleibt und all meine Schrullen und Launen ertragen muss, wenn sie auch ein eigenes Haus haben kann?«

»Ein eigenes Haus! – was hat sie denn schon davon, wenn sie ein eigenes Haus hat? Dieses hier ist dreimal so groß. Und du hast nie Schrullen oder Launen, Liebes.«

»Wie oft werden wir bei ihnen zu Besuch sein und sie bei uns! – Wir werden uns dauernd sehen! Wir müssen den Anfang machen, wir müssen ihnen schon sehr bald unseren Hochzeitsbesuch abstatten.«

»Wie soll ich dorthinkommen, Liebes? Randalls ist so weit fort. Nicht einmal halb so weit könnte ich gehen.«

»Nein, Papa, keiner will, dass du zu Fuß gehst. Wir nehmen natürlich die Kutsche.«

»Die Kutsche! Aber das wird James nicht gefallen, wenn er für ein so kleines Stück die Pferde anschirren soll; – und wo sollen die armen Pferde bleiben, während wir dort sind?«

»Die kommen in Mr Westons Stall, Papa. Du weißt doch, das haben wir schon entschieden. Gestern Abend haben wir alles mit Mr Weston besprochen. Und was James angeht, der wird immer gern nach Randalls fahren, schließlich ist seine Tochter doch Hausmädchen dort. Eher zweifle ich, ob er uns je anderswohin bringen will. Das ist dein Werk, Papa. Du hast Hannah diese gute Stellung verschafft. Keiner dachte an Hannah, bis du auf sie gekommen bist – James ist dir so dankbar dafür!«

»Ich bin sehr froh, dass ich an sie gedacht habe. Es war ein Glück, denn auf keinen Fall hätte ich gewollt, dass der arme James sich übergangen fühlt; und ich bin mir sicher, sie wird eine ausgezeichnete Hausangestellte; ein so höfliches, artiges Mädchen; ich halte große Stücke auf sie. Immer wenn sie mir begegnet, macht sie einen Knicks und erkundigt sich nach meinem...

Erscheint lt. Verlag 25.9.2019
Illustrationen Simone Bingemer
Übersetzer Manfred Allié, Gabriele Kempf-Allié
Zusatzinfo 10 Seiten Tafelteil mit 10 farbigen Abbildungen, 1 s/w Abbildung im Inhalt
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Anspruchsvolle Literatur • Familienroman • Gefühl und Vernunft • Geschenkausgabe • Gwyneth Paltrow • Halbleinen • Herz • Hochzeit • Humor • illustrierte Ausgabe • Klassiker • Liebe • Mansfield Park • Neuübersetzung • Prachtausgabe • Regency • Schmuckschuber • Stolz und Vorurteil
ISBN-10 3-10-490518-5 / 3104905185
ISBN-13 978-3-10-490518-1 / 9783104905181
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