Die zweite Sintflut (eBook)

Ein Kurt-Austin-Roman
eBook Download: EPUB
2020
592 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-24233-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die zweite Sintflut - Clive Cussler, Graham Brown
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Mit dem Wissen der Vergangenheit will er die Zukunft beherrschen.
Der Großindustrielle Walter Han ist der führende Produzent von Robotern weltweit. Nun hat er einen Plan gefasst, wie er die von ihm gefertigten Kampfroboter nahezu unzerstörbar machen kann. Er will das legendäre Golden Adamant verwenden, dass der Sage nach bereits die japanischen Schwertschmiede für ihre berühmtesten Arbeiten verwendet hatten. Doch Golden Adamant ist in großen Mengen schwer abzubauen. Für die Förderung riskiert Walter Han nicht nur einen Krieg zwischen Japan und China, er löst auch eine globale Umweltkatastrophe aus. Nur ein Mann kann ihn noch stoppen: Kurt Austin von der NUMA.

Jeder Band ein Bestseller und einzeln lesbar. Lassen Sie sich die anderen Abenteuer von Kurt Austin nicht entgehen!

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.

BLUT UND STAHL

ZENTRALJAPAN

WINTER 1573

Als zwei Armeen auf einem weiten Feld im japanischen Hochland aufeinandertrafen, mischte sich das helle Klirren gezückter Schwerter in den dumpfen Donner der heranstürmenden Pferde.

Als wäre er mit dem Sattel seines Pferdes verwachsen, kämpfte Yoshiro Shimezu mit einer sorgfältig ausgewogenen Kombination aus Kraft und Eleganz. Während er das Kampfgetümmel ringsum wachsam im Auge behielt, lenkte er sein Reittier mit sparsamem Schenkeldruck, ohne seine hakusha einzusetzen – wie die Sporen genannt wurden, die zu einer traditionellen Rüstung gehörten. Gewöhnlich benutzte der Samurai sie nicht.

Auffällig an Yoshiros bunt lackierter Rüstung waren die breiten Schulterplatten, die schweren Handschuhe und ein Helm, der mit einem Hirschgeweih verziert war. Seine Waffe, die er ausgezeichnet beherrschte, war ein glänzendes katana, dessen Klinge jeden Lichtstrahl reflektierte, wenn sie mit weit ausholenden Schwüngen durch die Luft schnitt.

Mit einer fließenden Handbewegung entwaffnete er den Gegner, der sich als Erster in die Reichweite seines Schwerts gewagt hatte. Mit einem Schwerthieb, der mit der Rückhand ausgeführt wurde, halbierte er die Klinge eines anderen Widersachers. Während dieser Soldat sein Heil in der Flucht suchte, griff ein dritter Yoshiro mit einer Lanze an. Ihre Spitze streifte klirrend seine Rippenregion, aber die Schuppen seines Brustpanzers bewahrten ihn vor einer tödlichen Verletzung. Yoshiro wirbelte herum und tötete den Mann mit einem mächtigen Schwerthieb, den er von oben nach unten ausführte.

Für einen kurzen Augenblick von seinen Gegnern unbehelligt, vollführte er mit seinem Pferd auf der Stelle eine Pirouette. Das Pferd, durch eine Rüstung in den gleichen Farben wie Yoshiros geschützt, bäumte sich auf, schlug mit den Vorderhufen aus und machte einen Satz vorwärts.

Seine mit Eisenplatten umhüllten Hufe krachten zwei Angreifern ins Gesicht und warfen sie blutend und bewusstlos zu Boden. Den Kopf eines dritten Mannes zertrümmerte das Pferd, aber nun drängten sich feindliche Soldaten von allen Seiten heran.

Auf der Suche nach weiteren Gegnern ließ Yoshiro den Blick über die Köpfe der feindlichen Soldaten schweifen, seien sie beritten oder zu Fuß. Er war auf dem Schlachtfeld gegen den Shogun in Stellung gegangen, dessen Armee nun in überwältigender Anzahl anrückte. Die Schlacht war wie erwartet verlaufen, und Yoshiros Niederlage schien unabwendbar.

Entschlossen, so viele Gegner wie möglich mit in den Tod zu nehmen, attackierte Yoshiro den Soldatentrupp, der sich am weitesten vorgewagt hatte. Aber die Männer wichen in geordneter Verteidigungsformation zurück und hoben abwehrbereit ihre Schilde und langen Lanzen. Er machte kehrt und galoppierte auf eine andere Truppenformation zu. Doch auch diese Krieger hielten unerschütterlich ihre Position und suchten hinter einem Wald von Speeren Schutz.

Vielleicht wollten sie ihn lebend gefangen nehmen. Könnte dies der Grund dafür sein, dass der Shogun von ihm verlangte, vor den Augen seines Hofstaats seppuku zu begehen? Ein solches Ende würde Yoshiro niemals hinnehmen.

Er trieb sein Pferd erst in die eine Richtung, dann in die andere. Doch bei jedem Vorrücken seines Reittiers wichen die Fußsoldaten zurück. Yoshiro zügelte sein Pferd und richtete sich im Sattel auf. Er wollte nicht, dass sein Reittier sinnlos geopfert wurde. Es war ein bildschönes Tier und sein einziger Vorteil gegenüber den Fußtruppen.

»Wehrt euch!«, verlangte er und musterte seine Gegner mit verächtlichen Blicken. »Stellt euch zum Kampf, wenn ihr noch einen Funken Ehre im Leib habt!«

Ein raubtierhaftes Knurren erregte seine Aufmerksamkeit, und dann wurde ein Speer in seine Richtung geschleudert. Mit blitzschnellen Reflexen parierte Yoshiro das Wurfgeschoss, durchtrennte seinen hölzernen Schaft mit seinem Schwert, lenkte es zugleich ab und zerteilte es. Beide Hälften des Speers landeten, ohne Schaden anzurichten, auf der Grasnarbe des Schlachtfelds.

»Niemand darf ihn angreifen!«, erklang eine Stimme. »Sein Kopf gehört mir!«

Beim Klang des Befehls nahmen die Soldaten eine ehrerbietige Haltung an, und ein Teil des Rings öffnete sich, um dem Reiter Platz zu machen.

Yoshiro erkannte die reich verzierte seidene Schabracke des Pferdes, die goldenen Lamellen des Brustpanzers seines Reiters und dessen geflügelten Helm. Der Shogun war persönlich erschienen, um sich zum Kampf zu stellen.

»Kasimoto!«, rief Yoshiro. »Ich kann nur staunen. Niemals hätte ich gedacht, dass du den Mut hast, die Klinge mit mir zu kreuzen.«

»Ich wollte es niemand anderem überlassen, einen Verbrecher gebührend zu bestrafen«, erwiderte Kasimoto und zückte ebenfalls sein Schwert. Zwar war auch dies ein katana – wie Yoshiros –, aber der Stahl dieser Waffe war dunkler und die Klinge dicker. »Du hast mir als Lehnsherr Treue geschworen. Jetzt jedoch rebellierst du und stellst dich gegen mich.«

»Und du hast geschworen, deine Untertanen zu beschützen, nicht sie zu töten und ihnen ihr Land wegzunehmen.«

»Ich verfüge über die absolute Macht«, brüllte der Shogun erbost. »Macht über sie und über dich. Ich kann ihnen nicht wegnehmen, was von Rechts wegen mir gehört. Aber wenn du für sie bittest, werde ich mich gnädig zeigen.«

Der Shogun stieß einen schrillen Pfiff aus, und eine kleine Gruppe Gefangener wurde aufs Schlachtfeld getrieben. Kinder. Zwei Jungen und zwei Mädchen. Ihnen wurde befohlen niederzuknien. Diener des Shoguns, mit Dolchen bewaffnet, bauten sich hinter ihnen auf.

»Ich habe mehr als eintausend Gefangene in meiner Gewalt«, verkündete der Shogun. »Und wenn deine Bande erst einmal besiegt ist, steht nichts mehr zwischen mir und dem Dorf. Wenn du dich ergibst und deinem Leben eigenhändig ein Ende setzt, werde ich nur die Hälfte der Gefangenen töten und das Dorf verschonen. Wenn du dich mir jedoch entgegenstellst, werde ich sie bis auf den letzten Mann, die letzte Frau und das letzte Kind hinschlachten und das Dorf niederbrennen.«

Yoshiro hatte gewusst, dass es so weit kommen würde. Aber er wusste auch, dass viele Gefolgsleute des Shogun seiner Brutalität überdrüssig waren und damit rechneten, dass sie sich schon bald auch gegen sie selbst richten würde. Das weckte einen Hoffnungsschimmer in ihm. Wenn es ihm gelänge, den Shogun hier und jetzt zu besiegen, bestünde die Möglichkeit, dass die Macht in die Hände weiserer Männer fiel. Und dass endlich der lang ersehnte Frieden geschlossen werden würde.

Yoshiro wog seine Chancen ab. Der Shogun war ein mächtiger und gefährlicher Krieger, stark und nach unzähligen Schlachten entsprechend kampferprobt. Aber er und sein Pferd waren weder mit Blut noch mit Schweiß oder Erdreich besudelt. Es war lange her, seit der Shogun das letzte Mal Mann gegen Mann um sein Leben hatte kämpfen müssen.

»Wie lautet deine Antwort?«

Yoshiro stieß seinem Pferd die Fersen in die Seiten, reckte sein funkelndes Schwert hoch in die Luft und griff voller Ungestüm an.

Der Shogun wurde von der unerwarteten Attacke überrumpelt und reagierte erst spät, schaffte es jedoch im letzten Augenblick, den Angriff abzuwehren, trieb sein Reittier an und passierte Yoshiro auf der linken Seite.

Die Kämpfer tauschten die Seiten und ritten erneut gegeneinander an. Diesmal kollidierten die durch leichte Panzer geschützten Pferde in der Mitte des Kreises. Beide Reittiere brachen bei dem Zusammenprall in die Knie und richteten sich ruckartig wieder auf. Dabei wurden ihre Reiter aus den Sätteln geworfen.

Yoshiro kam als Erster auf die Füße und führte sofort einen tödlichen Stoß gegen den Shogun.

Kasimoto parierte den Angriff und wich mit einem eleganten Sprung zur Seite aus, aber Yoshiro wirbelte herum und machte aus dem Stoß, der ins Leere ging, einen mächtigen Abwärtshieb.

Bei jedem klirrenden Aufeinandertreffen der Klingen stob ein Funkenregen empor. Der Shogun variierte seine Taktik, und ein Schwertstreich fegte Yoshiro den Helm vom Kopf und hinterließ eine Schnittwunde in seiner Wange. Ein Konter Yoshiros kostete Kasimoto eine Schulterplatte seiner Rüstung.

Vor Wut und Schmerzen rasend, warf sich der Shogun seinem abtrünnigen Samurai entgegen und ließ sein Schwert in einer tödlichen Kombination von Finten und präzise gezielten Hieben hin und her fliegen.

Yoshiro wich vor dieser Attacke zurück, wobei er beinahe sein Gleichgewicht verlor und ins Straucheln geriet. Die Klinge des Shogun zielte nach seiner Kehle und beschrieb einen weiten Bogen, der Kopf und Körper voneinander trennen sollte. Aber dann gelang es Yoshiro mit einer geschickten Handbewegung, den mörderischen Schlag mit der Breitseite seines Schwerts abzulenken.

Der wuchtige Zusammenprall hätte zum Bruch seiner Klinge führen müssen, doch Yoshiros Waffe hielt dem Schwert des Shogun stand, federte es mit einem weithin schallenden Klirren ab und ließ den Hieb des Shogun ins Leere gehen.

Yoshiro erwiderte den Angriff mit einem vertikal kreiselnden Gegenhieb, der Kasimotos Leibesmitte erreichte. Die Schwertschneide war so scharf und der Hieb derart kraftvoll, dass die Schwertspitze die bunt bemalte Stahlplatte und das aus gehärtetem Leder genähte Hemd darunter durchschnitt und den Brustkorb des Shogun aufschlitzte. Blut quoll aus der nicht besonders tiefen Wunde und sickerte über Kasimotos Rüstung.

Ein erschreckter Seufzer ging durch die Reihen der Soldaten, die sich um den Kampfplatz scharten....

Erscheint lt. Verlag 16.3.2020
Reihe/Serie Die Kurt-Austin-Abenteuer
Die Kurt-Austin-Abenteuer
Übersetzer Michael Kubiak
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel The Rising Sea (Kurt Austin 15)
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte brennendes Wasser • China • Chinesisches Meer • Codename Tartarus • Das Jericho-Programm • Das Osiris-Komplott • Die Arktis-Verschwörung • Die zweite Sintflut • Dirk Pitt • eBooks • Eiskalte Brandung • Flammendes Eis • Geheimfracht Pharao • Höllenschlund • Höllensturm • Japan • Kampfroboter • Katana • NUMA • Packeis • Projekt NIghthawk • Roboter • Schmiedekunst • steigende Meeresspiegel • Tauchen • Teufelstor • Thriller • Todeshandel • Todeswrack • Tödliche Beute
ISBN-10 3-641-24233-9 / 3641242339
ISBN-13 978-3-641-24233-6 / 9783641242336
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