Historical Lords & Ladies Band 73 (eBook)

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2019 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-3723-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Lords & Ladies Band 73 -  Emily May,  Marguerite Kaye
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DIE LADY UND DAS BIEST von MAY, EMILY
'Die Lady und das Biest!' So betitelt man Major Reynolds und seine schöne Begleiterin Isabella. Sie steht ihm bei, auch wenn alle sich gegen ihn verschworen haben. Im Walzertakt schweben sie gemeinsam durch die Ballsaison und mit jedem Tanz schlägt sein Herz mehr für Isabella. Doch schon bald ist der Lord in großer Sorge - denn es wird überdeutlich, dass seine Auserwählte ihm irgendetwas verschweigt ... '
EIN LORD ENTBRENNT IN LEIDENSCHAFT von KAYE, MARGUERITE
Lord Rasenby ist verwirrt. Hat die ehrbare Clarissa Warrington ihm etwa soeben ein höchst pikantes Angebot unterbreitet? Wenn er ihrer törichten Schwester keine Avancen mehr macht, soll er einen besonderen Lohn erhalten: Clarissa selbst! Ein Kuss soll die unmoralische Abmachung besiegeln und ihr Mund verheißt Leidenschaft, wie er sie bisher nie erlebte. Aber dann verschwindet Clarissa plötzlich ...



Marguerite Kaye ist in Schottland geboren und zur Schule gegangen. Ursprünglich hat sie einen Abschluss in Recht aber sie entschied sich für eine Karriere in der Informationstechnologie. In ihrer Freizeit machte sie nebenbei einen Master - Abschluss in Geschichte. Sie hat schon davon geträumt Autorin zu sein, als sie mit neun Jahren einen Wettbewerb in Poesie gewann. 30 Jahre später hatte sie mit einem Historical Roman den Durchbruch.

1. KAPITEL

Dies ist ein angesehenes Haus. Wahrlich nichts für jemanden wie Sie.“

Lady Isabella Knox, die Schwester des Duke of Middlebury, war gerade dabei gewesen, ihre Handschuhe abzustreifen – nun hielt sie jedoch inne. Ihr Hund Rufus legte den Kopf ein wenig schief und sah sie abwartend an. Er wedelte mit seiner Rute, die gegen den beschmutzten Saum ihres Reisekostüms schlug.

„Ich bitte Sie, Gnädigste, weisen Sie mich nicht ab!“ Die junge Dame, zu der die Stimme gehörte, war offenbar wohlerzogen und schien den Tränen nahe zu sein.

„Im ‚Hogshead‘ wird man Sie aufnehmen.“ Die kalten, abweisenden Worte der Wirtin waren deutlich aus der Schankstube zu vernehmen.

„Oh, aber bitte …“ Mit einem Schluchzer brach sie ihr Flehen ab.

Langsam zog sich Isabella die ziegenledernen Handschuhe von den Fingern. Ihr Blick glitt erst zur halb geöffneten Tür der Schankstube und dann die Treppe hinauf nach oben, wo ein äußerst bequemer Privatsalon auf sie wartete. Neugierde ist eine Sünde, mahnte sie sich.

Hinter ihr erklangen die energischen Schritte von Partridge, ihrer Zofe.

„Frische Luft, pah!“, grummelte die Frau und ließ den Regenschirm scharf zuschnappen. „Überall nur Schmutz und Pfützen und gaffende Bauerntölpel …“

Isabella hob den Zeigefinger. „Pst, Partridge, still!“

„Ich flehe Sie an, bitte …“

Das Mädchen klang fast wie Felicity, ihre Nichte! Kurz entschlossen steuerte Isabella den Schankraum an.

„Das wäre ja unerhört, wenn ich Sie hier unterbrächte, wo doch Ihre Ladyschaft im Haus ist!“

Rasch stieß Isabella die Tür auf und erfasste die Situation mit einem Blick: In dem Raum mit der niedrigen Balkendecke und dem großen Kamin hatte sich die untersetzte Wirtin – in weißer, gestärkter Schürze, mit einem Witwenhäubchen auf dem Kopf – vor einem hübschen Mädchen aufgebaut, dem Tränen über die Wangen rannen. Zu den Füßen der Weinenden stand eine Reisetasche.

Die Wirtin sah kurz auf und beeilte sich, untertänig zu knicksen. „Eure Ladyschaft.“

„Mrs. Botham.“ Isabella wandte den Blick sofort wieder der Fremden zu. Ja, sie war Felicitys Ebenbild: dunkelhaarig und recht zierlich. Sie schien gerade erst dem Schulzimmer entwachsen zu sein. „Ich konnte Ihr Gespräch nicht überhören. Scheuchen Sie das arme Kind doch nicht meinetwegen hinaus auf die Straße.“

Die Wirtin straffte die Schultern, setzte eine äußerst selbstgerechte Miene auf und erwiderte: „Das ‚Hogshead‘ wird für die hier genügen.“

Isabella nahm das Mädchen weiter in Augenschein: Es trug eine adrette, mit Bändern verzierte Strohschute und über dem Musselinkleid eine offenbar ebenso maßgeschneiderte Pelisse aus feinster Baumwolle. „So, meinen Sie?“

Sie hatte sich bemüht, recht freundlich zu klingen, doch Mrs. Bothams Wangen röteten sich daraufhin deutlich.

Nun knickste auch die Kleine. „Bitte, Madam, ich möchte nicht ins ‚Hogshead‘.“ Haltung und Stimme des Mädchens zeugten von guter Abstammung.

„Dort sollten Sie auch nicht hin. Wo befindet sich Ihre Kammerjungfer?“

Das Mädchen errötete. „Ich habe keine, Madam.“

„Ich führe ein anständiges Haus!“, warf die Wirtin ein.

„Eben.“ Isabella zog den zweiten Handschuh aus. „Folglich muss das Kind hierbleiben“, stellte sie fest.

Dankbar lächelte das Mädchen sie an.

„Leider habe ich gerade nichts Passendes frei, Mylady.“ Die Wirtin lächelte bemüht höflich.

„Das kann ich kaum glauben.“ Isabella verlor langsam die Geduld.

„Jedenfalls nichts, was für die Bedürfnisse einer so jungen Person angemessen wäre.“

Das Mädchen errötete. „Ein Zimmer kann ich nicht bezahlen“, flüsterte es. „Ich dachte … ich hatte gehofft, ich könnte im Dienstbotentrakt schlafen, aber …“

„Kein Geld und keine Zofe?“ Neugierig musterte Isabella die Unbekannte. „Sie sind in einer äußerst misslichen Lage, Liebes, nicht wahr?“ Die Angesprochene kämpfte mit den Tränen. „Wenn Sie mögen, können Sie sich mit meiner Zofe das Zimmer teilen.“

Partridge, die Isabella in den Schankraum gefolgt war, schnaufte erstaunt.

Die Wirtin sog scharf die Luft ein und rang um Fassung. „Ein gefallenes Mädchen kommt mir nicht ins Haus!“

„Aber das bin ich nicht, Madam, wirklich nicht!“

Kümmert mich das überhaupt, fragte sich Isabella. Gleich darauf kam sie zu dem Schluss, dass dies in Anbetracht des so jungen Mädchens, das sich offensichtlich in einer Notlage befand, völlig belanglos war. „Ein Feldbett ins Zimmer meiner Zofe“, forderte sie energisch, „und bringt Erfrischungen in meinen Salon!“

Abermals atmete Mrs. Botham tief ein, nickte dann fast unmerklich.

„Kommen Sie mit, Liebes.“ Lächelnd streckte Isabella dem Mädchen eine Hand entgegen, die es daraufhin dankbar umklammerte.

„Meine Tasche?“

„Einer der Hausknechte wird sie hinaufbringen, nicht wahr, Mrs. Botham?“

Die Wirtin lächelte verkniffen, nickte jedoch erneut geflissentlich.

„Folgen Sie mir hinauf, ein Tasse Tee wird Ihnen guttun“, sagte Isabella sanft. Mit Rufus auf den Fersen verließ sie zusammen mit dem Neuankömmling den Schankraum. Partridges Kopfschütteln ignorierte sie. „Ach, und nennen Sie mir doch Ihren Namen, meine Liebe!“

„Ich heiße Harriet. Harriet Durham.“

„Sagen Sie, Kindchen, wie kommt es, dass Sie derart in der Klemme stecken?“

Harriet schoss die Röte ins Gesicht. Sie senkte den Blick auf die Tasse in ihrer Hand. „Ich bin … fortgelaufen.“

„Fortgelaufen?“ Forsch sah Isabella das Mädchen an. „Von Ihren Eltern?“

„Meine Eltern sind tot.“ Harriet hob den Kopf. „Ich lebe bei meinem Großvater.“

„Und ihm sind Sie davongelaufen?“

„Ja.“ Das Mädchen erschauerte heftig. „Und vor Major Reynolds.“

„Major Reynolds? Wer ist das?“

Wieder traten Harriet Tränen in die Augen. „Ich soll ihn heiraten.“

„Und das ist nicht Ihr Wunsch?“

Sie schüttelte heftig den Kopf.

Isabella setzte nun die Tasse auf der glänzend polierten Tischplatte ab.

„Sagten Sie denn Ihrem Großvater, dass Sie diesen Major nicht heiraten möchten?“

Harriet nickte. „Natürlich tat ich das. Er nannte mich strohdumm, schrie mich an und …“ Sie stellte nun ihre Tasse ab und zog mit zitternden Händen ein Taschentuch aus dem Ärmel hervor. Das spitzenumsäumte Tüchlein war bereits durchweicht.

Während Harriet sich die Augenlider trocken tupfte, nahm Isabella ihre Tasse erneut auf und trank nachdenklich einen Schluck Tee. „Wie alt sind Sie, Liebes?“, fragte sie schließlich.

„Siebzehn.“

So alt wie Felicity. Zu jung, um in einer Welt wie dieser völlig auf sich allein gestellt zu sein. „Meine Liebe, wenn du erlaubst, nenne ich dich Harriet.“ Als Isabella sah, dass die Kleine eifrig nickte, fuhr sie fort: „So sag mir doch, wohin dein Weg nun führen soll?“

„Ich will zu meiner Tante Lavinia.“ Harriets Mundwinkel zuckten. „Nur war mir nicht klar, dass die Fahrt mit der Postkutsche derart lange dauern und ein Zimmer im Gasthof so viel kosten würde …“, brachte sie tränenerstickt hervor.

Isabella beugte sich zu Rufus hinunter und tätschelte ihn sanft. Er schlug die Augen auf, eines war blau, eines braun. „Wo wohnt deine Tante?“

„In Penrith. Im Lake District.“

„Mein liebes Kind, hast du auch nur den Hauch einer Ahnung, wie weit das ist?“

„Ist es sehr weit von hier?“ Harriet zerrte nervös an ihrem Taschentuch.

„Erwartet deine Tante dich denn?“

Ein Kopfschütteln war die Antwort.

„Aber du bist dir gewiss, dass sie dich aufnehmen wird?“

„Oh ja! Sie hat mir versichert, dass ich bei ihr immer willkommen bin, nur … nur mein Großvater verbot mir, sie jemals zu erwähnen …“

„Was hat sie getan, dass er ihr einen derartigen Groll entgegenbringt?“

„Sie liebte Mr. Mortlock. Großvater hatte ihr auf den Kopf zugesagt, der sei nicht gut genug für sie. Da nannte Tante Lavinia ihn einen Tyrannen – und heiratete Mr. Mortlock trotzdem!“ Harriets Tonfall zeugte eindeutig von Bewunderung. „Aber ihr Gatte starb bald, und Großvater meinte damals, das geschähe ihr nur recht. Seitdem lebt sie allein.“

„Wann war das?“

„Als ich noch ein Kind war.“

Die Kleine war noch immer ein Kind. Zu jung, um in eine Ehe gedrängt zu werden. Und auch zu jung, um ganz allein durch halb England zu reisen. Isabella blickte aus dem Fenster, wo sich langsam die Dämmerung über die Dächer von Stony Stratford senkte. „Ich werde dich mit mir nehmen“, sagte sie. „Nach London.“

„Oh nein!“ Vor Aufregung ließ Harriet das Taschentuch fallen. „Major Reynolds ist dort! Wenn er mich findet …“

„Er wird dich nicht finden“, erklärte Isabella entschieden, „denn du wirst in meinem Haus wohnen. Und wenn wir von deiner Tante Nachricht erhalten haben, dass sie dich aufnimmt, dann kannst du getrost zu ihr weiterfahren.“

„Aber Major Reynolds …“

Isabella sah das Mädchen amüsiert an. „Ist er etwa ein Oger?“

„Ein Oger?“

„Du weißt schon, solch ein hässlicher, riesiger Unhold wie aus den Märchen.“

Erneut erschauerte...

Erscheint lt. Verlag 26.4.2019
Reihe/Serie Historical Lords & Ladies
Historical Lords & Ladies
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7337-3723-7 / 3733737237
ISBN-13 978-3-7337-3723-8 / 9783733737238
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