Historical Saison Band 63 (eBook)

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2019 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-3737-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 63 - Louise Allen, Ann Lethbridge
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DER EARL, DER MICH VERFÜHRTE von ALLEN, LOUISE
Der Earl ist ein ruchloser Schuft! Dessen ist Ellie sich sicher. Dennoch muss sie ihm vertrauen, da nur er ihr aus einer Notsituation helfen kann. Verzweifelt macht sie sich mit dem attraktiven Earl auf die Reise in ein neues Leben - und merkt entsetzt, dass sie Gefahr läuft, seinen Verführungskünsten zu erliegen!
LADY TESS UND IHR FEURIGER RETTER von LETHBRIDGE, ANN
Jaimie, Earl of Sandford, ist der einzige Mann, der Tess retten kann! Er muss das wertvolle Familienerbstück finden, mit dessen Erlös sie der Zwangsheirat entgehen kann. Denn Lady Tess will ihre Freiheit niemals aufgeben! Auch wenn sie sie sich bei Jaimies Anblick plötzlich wünscht, sich in seine starken Arme zu werfen ...



Louise Allen lebt mit ihrem Mann - für sie das perfekte Vorbild für einen romantischen Helden - in einem Cottage im englischen Norfolk. Sie hat Geografie und Archäologie studiert, was ihr beim Schreiben ihrer historischen Liebesromane durchaus nützlich ist.

1. KAPITEL

London, Mai 1816

Während die glühende Sonne in das glitzernde Blau des Mittelmeers eintaucht und sanfte Brisen die Hitze des Tages verscheuchen, liege ich auf Polstern im Schatten des Zelts und warte auf die Rückkehr des Wüstenlords. Neben dem Aufschlagen der kleinen Wellen und dem Rascheln der Palmwedel ist nur das sanfte Rauschen der Sandkörner zu hören. Es klingt wie Seide auf den nackten Arme von …

Das sanfte Rauschen… Verdammt!“ Ellie Lytton warf ihre Feder in das Tintenfass und schaute missmutig auf die Worte, die sich wie von selbst geschrieben hatten. Sie öffnete die Schublade ihres Schreibtischs und legte das Blatt auf einen Haufen ähnlicher Papiere – auf manchen waren ein oder zwei Absätze, auf anderen nur einige Sätze zu sehen. Sie nahm ein leeres Blatt hinaus, schüttelte die überschüssige Tinte von der Federspitze und setzte erneut an.

Ich kann kaum in Worte fassen, liebe Schwester, wie faszinierend der Dattelanbau in diesem Bereich der nordafrikanischen Küste ist. Von großer Aufregung erfüllt, habe ich den ganzen Tag die schwer arbeitenden Einheimischen in ihren farbenprächtigen Roben beobachtet …

„Was ist nur in mich gefahren?“, murmelte sie, während sie zum Regal über ihrem Schreibtisch blickte.

Dort befanden sich fünf Bücher, die alle in rotes Saffianleder gebunden waren und auf deren Rücken in vergoldeten Buchstaben stand: Der junge Reisende in der Schweiz, Der junge Erkunder des englischen Hochlandes, Oscar und Miranda entdecken London, Pflanzenführer für die Länder der Welt und Der junge Reisende an der englischen Küste. Sie alle entstammten der Feder von Mrs. Bundock.

Ihre Verleger, Messrs Broderick & Alleyn, waren Spezialisten für „erbauliche und lehrreiche Werke für junge Menschen“ und hatten vorgeschlagen, dass Oscar und Miranda als Nächstes die Niederlande erkunden sollten. Edamer Käse, Grachten und der Tulpenanbau würden ihrer Meinung nach eine interessante Mischung ergeben.

Ellie, die in der Welt der Jugendliteratur als Mrs. Bundock bekannt war, hatte sich ihnen widersetzt. Sie sehnte sich nach Hitze, Farbe und exotischen Dingen, auch wenn sie die Informationen für ihre Recherche nur aus Büchern entnahm. Sie würde den jungen Oscar nach Nordafrika schicken, hatte sie verkündet. Insgeheim hoffte sie darauf, dass die Korsen ihn fangen und dem herablassenden, kleinen Musterknaben ein schlimmes Schicksal bescheren würden.

In Wahrheit hätte sie nichts lieber getan, als eine Geschichte über Liebe und Leidenschaft zu schreiben und an Minerva Press zu verkaufen. Doch es war ein Albtraum, die beiden Geschichten in ihrem Geist zu trennen. Sie musste Oscars Expedition fertigstellen und genug Geld verdienen, damit sie über mehrere Monate ihren Roman schreiben konnte. Gerade als der Bursche anfing, über Salzbecken und Dattelpalmen zu schreiben, hatte sich ein dunkelhaariger Mann mit grauen Augen in ihre Vorstellungskraft gedrängt. Er ritt auf einem schwarzen Hengst, und seine weißen Roben flatterten im Wüstenwind.

Sie strich die Haarsträhnen zurück, die sich aus ihrem locker gebundenen Haarknoten gelöst hatten, und steckte sie mit weiteren Haarnadeln fest.

Wenn es nach dem Mittagessen ruhig im Haus sein sollte, würde sie sich der Sardinenfischerei widmen.

Ihr Stiefbruder Francis war letzte Nacht nicht nach Hause gekommen und hatte zweifellos bei einem anderen Klubmitglied übernachtet, weshalb eine wunderbare Ruhe herrschte. Da nur Polly, das Dienstmädchen, zu Hause war, fühlte es sich für Ellie so an, als wäre sie allein.

Ein Klopfen an der Haustür ließ ihre Hoffnung auf einen ungestörten Morgen schwinden. Ellie gab einen unschicklichen Fluch von sich und versuchte, das Klopfen zu ignorieren. Doch es war erneut zu hören, und Polly machte keine Anstalten, aus dem Untergeschoss hochzukommen. Um ihre Herrin nicht bei der Arbeit zu stören, musste sie sich hinausgeschlichen haben. Sicherlich war sie zum Markt gegangen.

Ellie warf einen Blick auf die Uhr. Zum Glück war neun Uhr morgens viel zu früh für einen anstrengenden Besuch gesellschaftlicher Art. Wahrscheinlich war es nur Francis, der wieder seinen Schlüssel vergessen hatte.

Sie stand auf, wischte ihre tintenbefleckten Hände an ihrer Schreibschürze ab, steckte noch einige Haarnadeln in ihre zerzauste Frisur und ging hinkend in den Flur. Ihr Bein schmerzte vom langen Sitzen. Nachdem sie die Haustür geöffnet hatte, stand nicht Francis vor ihr, sondern ein großer, dunkler Gentleman mit grauen Augen in unordentlicher Abendgarderobe.

„Miss Lytton?“

„Äh … Ja?“

Ich muss träumen.

Auf jeden Fall konnte sie nicht mehr zusammenhängend sprechen.

Ich habe Sie soeben in meiner Schublade verstaut.

„Ich bin Hainford.“

„Ich weiß“, sagte Ellie und war sich ihres unbeholfenen, schroffen Tonfalls bewusst. Wo sind die weiße Roben und der schwarze Hengst? „Ich habe Sie schon einmal gesehen, Lord Hainford. Zusammen mit meinem Stiefbruder Francis.“

Aber nicht so. Nicht mit dunklen Augenringen und blutunterlaufenen Augen. Nicht so bleich im Gesicht und einem edlen Anzug, der so aussieht, als hätte sich ein Hund darin gewälzt. Nicht mit blutbefleckten …

„Ihr Hemd … Sie bluten.“

Ellie riss die Tür weit auf und eilte die Stufe hinunter, um ihn am Arm zu fassen. Erst als sie ihn berührte, erinnerte sie sich daran, dass sie allein zu Hause war. Doch Anstandsdame hin oder her – sie konnte diesen Mann nicht draußen stehen lassen. Da er offenbar viel Blut verloren hatte, konnte er jeden Moment zusammenbrechen.

„Wurden Sie von Straßenräubern überfallen? Kommen Sie herein, um Himmels willen.“ Als er sich nicht rührte, zog sie ihn am Arm. „Lassen Sie mich helfen – stützen Sie sich ruhig auf mich. Am besten gehen wir in den Salon. Dort ist das beste Licht. Ich werde mir die Wunde ansehen, und sobald mein Hausmädchen zurück ist, werde ich nach Dr. Garnett rufen lassen.“

Sie hätte genauso gut an einem der neuen Gaslaternenpfähle auf der Pall Mall zerren können.

„Es geht mir gut, Miss Lytton, es ist nur ein Kratzer. Ich muss mit Ihnen reden.“ Der Earl of Hainford, der Blut auf ihre Türschwelle tröpfelte, sah nicht aus wie ein unverschämt früher Besucher, sondern wie ein Mann auf dem Weg zu seiner Hinrichtung.

Gleich würde er hinfallen, und sie wäre niemals dazu in der Lage, ihn hochzuheben. Vor Sorge wurde sie ungehalten.

„Unsinn. Treten Sie ein.“

Als sie ihn diesmal am Arm packte, ließ er sich widerstandslos über die Schwelle ziehen. Mit der Schulter drückte sie die Tür zu und führte ihn durch den Flur in den Salon – darauf bedacht, ihn nicht durch ihr Hinken zu behindern.

„Da wären wir. Am besten setzen Sie sich auf diesen Stuhl dort.“

Er steuerte recht bereitwillig darauf zu. Als er sie anblinzelte, erkannte sie, dass er sehr müde und verletzt und womöglich betrunken sein musste. Oder vielleicht hatte er nur einen schweren Kopf von der gestrigen Nacht.

Sie sind Miss Lytton?“

Nein, nicht betrunken. Er klang vollkommen nüchtern.

Als sie den Kopf zur Seite legte, um ihn genauer anzusehen, fiel ihr etwas aus dem Haar. Sie fing es auf. Es war keine Haarnadel, sondern die Feder, die sie zuvor verlegt hatte.

„Ja, ich bin Eleanor Lytton. Bitte verzeihen Sie mein Aussehen. Ich habe gearbeitet.“

Warum entschuldige ich mich für meine alten Kleider und Tintenflecke? Dieser Mann erscheint hier zu einer unsäglich frühen Stunde, stört mich beim Schreiben, blutet auf meinen besten Teppich … So viel zu meinen Fantasien. Die Realität sieht immer anders aus.

„Bitte warten Sie hier. Ich hole Wasser und Verbandsmaterial.“

Als sie zurückkam, hatte der Earl seinen zerknitterten Mantel ausgezogen und auf den Teppich gelegt. Zu allem Überfluss verschüttete sie auch noch Wasser darauf, während der Earl of Hainford aus seinem Hemd schlüpfte.

Er ist verletzt, ermahnte sie sich. Jetzt ist nicht die Zeit, um sich zu zieren, die Kleider eines Mannes anzufassen – ganz zu schweigen davon, den Mann anzufassen.

„Lassen Sie mich helfen.“

Dass er sich abrupt hinsetzte und ihr gestattete, ihm das Hemd über den Kopf zu ziehen, war wahrscheinlich ein Hinweis auf seine schlechte Verfassung. Beim Anblick der Wunde, die sich vom Hosenbund über den Brustkorb bis zur rechten Achselhöhle zog, schnappte Ellie nach Luft. Die Verletzung war nicht tief, blutete jedoch und sah überaus schmerzhaft aus.

Ellie warf das Hemd beiseite, nahm es wieder auf und schüttelte es aus, bevor sie den Stoff straffte und gegen das Licht hielt.

„Das ist eine Schusswunde.“ Sie hatte noch nie eine gesehen, doch was sonst hätte eine Verletzung wie diese verursachen können?

Er nickte zischend, während er sich mit den Fingerspitzen abtastete.

„Aber in Ihrem Hemd ist kein Loch. Und die Wunde beginnt unterhalb Ihres Hosenbunds, obwohl Ihre Breeches ebenfalls unbeschädigt sind. Wurde auf Sie geschossen, als Sie nackt waren?“

Die Augenbrauen hochgezogen, sah Hainford sie an. Vermutlich verblüffte es ihn, dass eine Dame Breeches und nackt sagen konnte, ohne dabei in Ohnmacht zu fallen. „Ja. Könnten Sie mir etwas von dem Verbandszeug geben und dann...

Erscheint lt. Verlag 23.4.2019
Reihe/Serie Historical Saison
Historical Saison
Historical Saison
Übersetzer Maria Fuks, Svenja Tengs
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7337-3737-7 / 3733737377
ISBN-13 978-3-7337-3737-5 / 9783733737375
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