Träume vom Wüstenplaneten (eBook)

Erzählungen
eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
592 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-25419-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Träume vom Wüstenplaneten -  Frank Herbert,  Brian Herbert,  Kevin J. Anderson
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Hintergründe und Kurzgeschichten zum größten aller Science-Fiction-Epen
Mit dem 'Wüstenplanet'-Zyklus hat Frank Herbert eine Zukunftssaga geschaffen, die in ihrer epischen Wucht nur mit J. R. R. Tolkiens 'Herr der Ringe' zu vergleichen ist. Dies sind die bislang unveröffentlichten 'Wüstenplanet'-Texte des erfolgreichsten Science-Fiction-Autors aller Zeiten: Erzählungen und Essays rund um Arrakis, den 'Wüstenplaneten', in denen Frank Herbert dieser faszinierenden Welt neue Facetten hinzufügt und etliche Geheimnisse lüftet. Brian Herbert und Kevin J. Anderson trugen diese Texte, die teilweise aus Herberts Nachlass stammen, zusammen, darunter auch die Erstfassung des 'Wüstenplaneten', 'Der Gewürzplanet' und etliche bislang unveröffentlichte Kurzgeschichten.

Frank Herbert (1920-1986) wurde in Tacoma, Washington, geboren. Nach einem Journalismus-Studium arbeitete er unter anderem als Kameramann, Radiomoderator, Dozent und Austerntaucher, bevor 1955 sein Debütroman »The Dragon in the Sea« zur Fortsetzung in einem Science-Fiction-Magazin veröffentlicht wurde. Der Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm schließlich Mitte der 1960er-Jahre mit seinem Roman »Der Wüstenplanet«, der sowohl mit dem Hugo Award als auch mit dem Nebula Award ausgezeichnet wurde. Bis heute gilt »Der Wüstenplanet« zusammen mit den Nachfolgeromanen als einzigartige literarische Weltenschöpfung, die jede Generation von Leserinnen und Lesern neu für sich entdeckt.

Vorwort

Frank Herbert hatte mehr Spaß am Leben als jeder andere Mensch, den ich je gekannt habe. Er hat mehr gelacht, mehr gescherzt und mehr geschrieben als jeder andere Autor, dem ich je begegnet bin. Aufgewachsen ist er in einfachen Verhältnissen, gar nicht weit vom Ort meiner Geburt, auf der anderen Seite des Puyallup River. Er liebte die freie Natur und beurteilte Menschen nach ihrer Kreativität und danach, ob sie den Härten des Lebens mit Humor oder mit Verbitterung begegneten. Sein Humor half ihm dabei, harte Zeiten durchzustehen und Freude an ihrer Überwindung zu finden. Frank glaubte, dass es die Verlage waren, die den Schriftstellern das Klischee des brotlosen Künstlers in der Dachkammer aufgedrückt hatten, um mit möglichst geringen Vorauszahlungen davonzukommen. Die einzige Währung, die Frank wirklich anerkannte, war die Zeit, in der er sich kreativ betätigen konnte.

»Die Sache ist die, Ransom«, hat er einmal gesagt. »In der ersten Klasse hat man mehr Zeit zum Schreiben.«

Da er nie zur Angeberei neigte, lebte er so komfortabel, wie es ihm gefiel, aber nicht so extravagant, wie er es sich hätte leisten können. Stets bewahrte er sich eine enge Bindung zur freien Natur. In den Jahren n. D. (»nach Dune«) erfreute er sich an neuen schriftstellerischen Abenteuern und daran, anderen zum Erfolg zu verhelfen. Frank bot seinen Mitmenschen Gelegenheiten an, keine Almosen, und erklärte dazu: »Ich helfe einem anderen lieber hoch, als ihm auf die Finger zu treten.« Das erinnert mich an mein Lieblingszitat von Dostojewski: »Gib den Menschen zu essen, bevor du Tugendhaftigkeit von ihnen verlangst.«

Für Frank fiel alles und jeder in eine von zwei groben Kategorien. Es/er/sie verschaffte ihm entweder mehr Zeit zum Schreiben oder störte ihn dabei. Ich hatte immer ungefähr die gleiche Einstellung. Wir kannten uns über unsere Publikationserfolge, doch aufeinander aufmerksam geworden sind wir vor allem deshalb, weil wir beide aus dem Puyallup Valley kamen, weil unsere Väter beide Gesetzeshüter im gleichen Bezirk waren und weil zwei entfernte Verwandte von uns miteinander verheiratet waren. In den frühen Siebzigern zogen wir beide in der gleichen Woche nach Port Townsend, was wir herausfanden, als die Lokalzeitung Artikel über uns veröffentlichte. Ich wollte Frank endlich persönlich kennenlernen, doch gleichzeitig wollte ich ihm nicht die Zeit stehlen, die er zum Schreiben benötigte. Nur ein paar Jahre zuvor hatte Frank unter einem Pseudonym etwas für Helix geschrieben, meine Lieblingsuntergrundzeitschrift aus Seattle. Ich schickte Frank eine Postkarte, die an sein Pseudonym (»H. Bert Frank«) adressiert war und auf der ich erklärte, dass ich immer bis mittags schrieb, mich danach aber gerne mal auf einen Kaffee mit ihm treffen würde. Am nächsten Tag rief er mich um zehn nach zwölf an. »Hallo Ransom. Hier Herbert. Steht unsere Verabredung zum Kaffee?« So war es, und die nächsten fünfzehn Jahre lang trafen wir uns fast jeden Tag zum Kaffeetrinken oder Mittagessen.

Frank war der Meinung, dass Lyrik das ausgezeichnetste Destillat von Sprache ist, ob nun in offener oder geschlossener Form. Gierig verschlang er die zeitgenössischen Gedichte in Literatur- und Kleinstmagazinen, und wenn er sich mit den Problemen seines Lebens und Schreibens auseinandersetzen musste, schrieb er selbst Lyrik. In sehr jungen Jahren hatte er herausgefunden, dass er von seinem Sachliteraturschreibstil, der sehr viel lesbarer war als die meisten journalistischen Texte seiner Zeit, halbwegs leben konnte. Sein guter Prosastil, sein Blick für Details und sein Ohr dafür, wie die Menschen wirklich reden, führten ihn in Verbindung mit der für ihn stets wichtigen Frage »Was wäre wenn?« von ganz allein in den Bereich der Erzählliteratur. Erfolg fand Frank mit seiner Erzählliteratur, aber die Inspiration füllte seine Notizbücher und seine Geschichten mit Dichtung.

Meine erste Gedichtsammlung, Finding True North & Critter*, wurde im selben Jahr für den National Book Award nominiert, während Franks Soul Catcher als bester Roman nominiert wurde. Wenn Frank und ich beide von Anfang an Romanautoren – oder Dichter – gewesen wären, hätte sich unsere Freundschaft vielleicht anders entwickelt. So, wie die Dinge lagen, konnten wir einander mit unseren Werken neue Kraft und Begeisterung verleihen. Wir ermutigten uns gegenseitig, schriftstellerische Risiken einzugehen, unter anderem, indem wir uns in neuen Genres versuchten, zum Beispiel als Drehbuchautoren. Das größte dieser Risiken, sowohl für unsere Freundschaft als auch für unseren Ruf als Autoren, war es, gemeinsam Der Jesus-Zwischenfall zu schreiben und den Roman unter unseren beiden Namen anzubieten. Frank wies darauf hin, dass man uns, sollte das Buch veröffentlicht werden, jeweils unterschiedlich für unsere Zusammenarbeit kritisieren würde. Man würde sagen, dass Frank Herbert die Ideen ausgegangen waren und dass Bill Ransom sich an den Rockzipfel des Meisters gehängt hatte. Als diese Behauptungen dann tatsächlich geäußert wurden, waren wir geistig umso besser dagegen gewappnet, weil wir sie bereits vorausgeahnt hatten. Die Umstände, die zu unserer Zusammenarbeit geführt hatten, waren komplex, aber unsere persönliche Übereinkunft war ganz einfach: Keiner unserer jeweiligen Wünsche sollten zwischen uns und unserer Freundschaft stehen. Also gaben wir uns die Hand darauf. Und nichts trat zwischen uns, nicht einmal der Wunsch unseres Verlegers, das Buch nur unter Franks Namen zu veröffentlichen (das Garantieangebot für diesen Vorschlag lag eine ganze Zehnerstelle über dem, was wir mit unseren beiden Namen auf dem Umschlag erhielten). Diejenigen, die das Sagen hatten, wären auch mit einem Pseudonym zufrieden gewesen, aber sie beharrten steif und fest darauf, dass ein Roman, der offiziell von zwei Autoren stammte, bei der Leserschaft durchfallen würde, und sie beharrten ebenso steif und fest darauf, nur mit Frank zu verhandeln. Des Weiteren gingen sie davon aus, dass meine Bekanntschaft im Bereich der Dichtung nichts zur Vermarktung des Romans beitragen würde, weshalb ich 25 % und Frank 75 % des endgültigen Honorars erhalten sollte. Frank legte buchstäblich den Hörer auf und besorgte sich ein Flugticket nach New York. Als er mit einem Vertrag in der Hand zurückkam, erzählte er mir, dass er während seines Besuchs beim Verlag einfach nur ein einziges Mantra wiederholt hatte: »Wer die Hälfte der Arbeit geleistet hat, hat sich die Hälfte des Ruhms und die Hälfte der Bezahlung verdient.« Frank nahm einen neunzigprozentigen Honorarverlust in Kauf und gab sich mit einem halben Verfassertitel zufrieden, um mit mir zusammenzuarbeiten, und das ist nur eines der Beispiele für seine Charakterstärke und freundschaftliche Treue.

Das Risiko zahlte sich aus. Wir erfuhren, dass die New York Times Book Review etwas über unser Buch schreiben würde, und ich war nervös. »Ganz ruhig, Ransom«, sagte Frank. »Selbst ein völliger Verriss in der New York Times sorgt für zehntausend verkaufte Hardcover-Exemplare am Folgetag.« John Leonard schrieb eine wunderbare Rezension, und wir waren im Geschäft. Jetzt nahm unser Verlag die beiden nächsten Bücher der Reihe, Der Lazarus-Effekt und Der Himmelfahrts-Faktor, ohne weitere Diskussionen über die Autorennamen auf dem Umschlag an. Für zwei Dorfjungen aus Puyallup Valley, die sich ihr Handwerk selbst beigebracht hatten und dabei ständig bemüht waren, irgendwo einen Fuß in die Tür zu kriegen, haben wir uns ganz gut geschlagen, weil wir uns nämlich immer auf die Geschichte konzentriert haben. Unsere Egos machten uns keine Probleme beim gemeinsamen Schreiben, vor allem, weil Frank als »Autor« kein besonders großes Ego hatte. Von ihm habe ich gelernt, dass es Autoren nur um der Geschichten willen gibt und nicht andersherum und dass eine gute Geschichte zwei Dinge leisten muss: Sie muss lehrreich sein und unterhalten. Der lehrreiche Teil muss unterhaltsam genug sein, damit Leser in die Geschichte eintauchen können und nicht das Gefühl haben, sich eine Predigt anzuhören. Und Unterhaltung ohne irgendeinen lehrreichen Gehalt zu schreiben, ohne jede Einsicht in die Frage, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, ist reine Papierverschwendung.

Frank vertrat die Meinung, dass die Dichtung der Höhepunkt der menschlichen Sprache sei. Er vertrat außerdem die Meinung, dass die Science Fiction das einzige Genre sei, in dem der Versuch einer Definition unternommen wird, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Wir benutzen den Kontakt mit fremden Lebensformen oder fremden Umweltbedingungen als Anstoß oder Hintergrund für zwischenmenschliche Handlungen. Die Figuren der Science Fiction lösen ihre Probleme selbst – weder Zaubersprüche noch Götter kommen ihnen zu Hilfe –, und manchmal müssen sie erstaunliche technische Vorrichtungen erfinden, um ihre Haut zu retten. Menschen schauen in Büchern nach, wie andere Menschen vor ihnen menschliche Probleme gelöst haben. Frank bewunderte die menschliche Entschlossenheit und Erfindungsgabe und sang ihr Loblied in seinem Leben und in seinen Werken. Diese Einstellung hatte auch eine pragmatische Seite: »Denk dran, Ransom«, sagte er, »Außerirdische kaufen keine Bücher. Menschen kaufen Bücher.«

Frank hielt sich Hühner, und sogar dabei machte er keine halben Sachen. Er hatte ein zweistöckiges, sonnengeheiztes Hühnerhaus mit einer automatischen Fütterungsanlage, das direkt an...

Erscheint lt. Verlag 18.3.2019
Reihe/Serie Der Wüstenplanet
Übersetzer Jakob Schmidt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel The Road to Dune
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Der Wüstenplanet • Dune • eBooks • Erzählungen • Essays • Fans • Reihe • Science Fiction • Science-Fiction-Klassiker • Science-Fiction-Stories • Wüste • Wüstenplanet-Zyklus • Zyklus
ISBN-10 3-641-25419-1 / 3641254191
ISBN-13 978-3-641-25419-3 / 9783641254193
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