Schlaflos in Schottland (eBook)

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-3966-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schlaflos in Schottland - Karen Hawkins
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Wenn ein gewagter Plan in einer verführerischen Kutschenfahrt endet ... dann geht Karen Hawkins' schottische Regency-Saga weiter! Oh nein, die Kutsche fährt los - gen Schottland! Catriona wollte ihre Zwillingsschwester vor einer Dummheit bewahren, stattdessen sitzt sie nun selbst in der Falle. Denn Lord Hugh MacLean entdeckt sie in ihrem Versteck, zieht sie mit einer geschmeidigen Bewegung hervor - und auf seinen Schoß! Welche Verwirrung, dass der stolze Highlander sie zunächst für ihre Schwester hält! Welch überaschende Lust sein heißer Kuss dann in Catriona weckt! Und welch ein Skandal wäre es, wenn diese unziemliche Situation bekannt würde ... Es gibt nur einen Ausweg: Hugh muss Catriona heiraten. Süße Freuden im Ehebett verheißt sein Blick - aber keine Liebe ...



Karen Hawkins wuchs im Kreise einer großen, gastfreundlichen Familie in Tennessee auf. Sie studierte Politikwissenschaft und lehrte an einem College. 1998 schrieb sie ihren ersten historischen Liebesroman, der von ihrer Leserschaft begeistert aufgenommen wurde. Karen Hawkins lebt mit ihren beiden Kindern in Florida. Ihre beiden größten Schwächen sind Schuhe und Schokolade.

1. KAPITEL

Es gibt nichts Schlimmeres als einen Mann, der denkt, er sei immer im Recht – außer einer Frau, die immer recht hat.

So sprach die alte Heilerin Nora in einer kalten Winternacht zu ihren drei jungen Enkelinnen.

Ich verbiete dir, zu gehen.“ William Hurst war zwar erst zwanzig Jahre alt, aber fest davon überzeugt, dass er in Abwesenheit seines Vaters das Sagen im Pfarrhaus von Wythburn hatte. „Ich warne dich, Triona“, bekräftigte er mit tiefstmöglicher Stimme. „Ich werde alles tun, was ich kann, um diese Verrücktheit zu verhindern!“

Seine älteste Schwester Catriona, von ihrer Familie Triona genannt, blickte nicht einmal auf. Ungerührt kramte sie einen abgegriffenen Reisekoffer aus ihrem Kleiderschrank hervor, legte ihn aufs Bett, klappte den Deckel auf und begann zu packen.

„Hast du überhaupt gehört, was ich sage?“, erkundigte sich William gereizt. „Ich verbiete …“

„Was? Oh ja, ich habe dich gehört. Aber irgendjemand muss nach London fahren und Caitlyn zur Vernunft bringen.“

„Ja, aber …“

„… und da Vater und Mutter noch zwei Wochen bei Onkel Traveres bleiben und du mitten in den Vorbereitungen für dein Examen steckst, werde ich wohl dieser Jemand sein müssen.“

William starrte finster vor sich hin. Er war ein gut aussehender junger Mann von beachtlicher Körpergröße und gewohnt, dass man seinen Worten Gehör schenkte. Jeder im Pfarrbezirk zollte ihm den gebührenden Respekt – abgesehen von seiner Familie, in der er nicht einmal dann sonderlich beachtet wurde, wenn er sein blaues Sonntagsjackett mit dem hohen, steifen Kragen und der eindrucksvoll geschlungenen Krawatte trug. „Du bist nicht für Caitlyn verantwortlich.“

„Aber ich bin ihre Zwillingsschwester, also ist es meine Aufgabe, ihr aus dem Schlamassel zu helfen, in den sie sich gebracht hat.“

„Lass sie doch, William“, bemerkte der achtzehnjährige Robert von der Tür aus, wo er lässig am Rahmen lehnte, ein großformatiges, dickes Buch in den Armen. Er grinste seinen älteren Bruder mutwillig an. „Vater hat ausdrücklich Triona die Verantwortung übertragen, als er abreiste. Ich habe es gehört.“

William runzelte die Stirn. „Damit meinte er aber nicht, dass sie nach London durchbrennen soll. Ich bin der älteste Mann im Haus, also sollte das meine Aufgabe sein.“

Lachend rückte Triona ihre Brille gerade. „Aha! Ich verstehe; du willst den Spaß nicht verpassen. Nun, ich verspreche hoch und heilig, dass ich nicht lange genug dort bleibe, um irgendwelchen Spaß zu haben.“ Sie kreuzte die Finger, hielt sie hoch und rezitierte in ernsthaftem Ton: „Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen.“

„Ich gönne dir ja deinen Spaß“, erklärte William seufzend. „Ich will nur nicht, dass du dich plötzlich in einer kompromittierenden Situation wiederfindest. Eine Frau …“

„… die schon dreiundzwanzig Jahre alt ist.“

„… die allein reist …“

„Nurse begleitet mich.“

„…, und zwar in die verrufenste Stadt der Welt, einen Pfuhl der Sünde und des Lasters …“

„Oh! Das hast du wirklich sehr gut ausgedrückt.“ Sie blickte ihn bewundernd an. „Stammt das aus einem von Vaters Gebetbüchern?“

William lächelte verlegen. „Du weißt, was ich meine.“

„Ich weiß, und ich verspreche, vorsichtig zu sein. Aber ich bin die Einzige, auf die Caitlyn hören wird, also muss ich zu ihr.“

„Ja, aber …“

„William!“ Die siebzehnjährige Mary ließ mit einem gereizten Schnauben ihr Strickzeug in den Schoß fallen. „Es geht um einen Notfall! Caitlyn führt sich so schrecklich auf, dass die arme Tante Lavinia sich gezwungen sah, einen Brief zu schreiben und um Hilfe zu bitten!“ Ihre Lippen zitterten. „Nach dieser Erfahrung wird sie bestimmt niemals wieder einen von uns einladen, die Saison bei ihr in London zu verbringen.“

William stieß einen tiefen Seufzer aus. „Ich sage nicht, dass wir Caitlyn nicht aus jedwedem Ungemach retten sollten, in das sie sich gebracht hat. Ich würde nur vorher gern Vaters Meinung dazu hören, wie wir mit der Sache umgehen sollen.“

„Du wirst ihm nicht von dieser Sache berichten!“, verlangte sein kleiner Bruder Michael in energischem Ton. Er saß vor dem Kamin und war in eine Decke gehüllt, damit er in dem kühlen Zimmer nicht fror. Michael war dünn, blass und anfällig für Krankheiten, verfügte dabei jedoch über einen scharfen Verstand, der weit über die normalen Fähigkeiten eines Fünfzehnjährigen hinausging. Er hatte kürzlich unter derselben Grippe gelitten, die auch Triona davon abgehalten hatte, gemeinsam mit Caitlyn die Saison in London zu genießen, und war, anders als seine robustere Schwester, noch immer nicht vollständig genesen. Seine schmalen Wangen waren unnatürlich gerötet, und sein hartnäckiger Husten wollte einfach nicht besser werden. „Vater ist der Letzte, der davon erfahren sollte. Wenn er wüsste, wie schlecht Caitlyn sich benommen hat, würde er keinem von uns jemals mehr erlauben, Tante Lavinia zu besuchen.“

Sofort pflichtete Mary ihm bei: „Es hat Monate gedauert, bis er endlich zugestimmt hat, Caitlyn und Triona für die Saison nach London gehen zu lassen. Und als Triona krank wurde und nicht reisen konnte, hatte er versucht, die ganze Sache wieder abzublasen. Mutter musste sich einmischen und …“

„Ich weiß!“, unterbrach William sie ärgerlich. „Ich war auch hier.“

„Dann solltest du eigentlich wissen, dass es ein sehr großer Fehler wäre, Vater etwas zu sagen.“

Michael nickte. „Mary hat recht. Vater würde …“ Er musste heftig husten und stieß dabei laute, rasselnde Töne aus, die mitleiderregend klangen.

Triona, die gerade damit beschäftigt war, ihr mit Silberfäden durchwebtes Schultertuch zusammenzulegen, hielt für einen Moment inne und warf ihrem jüngsten Bruder einen besorgten Blick zu. Das Pfarrhaus von Wythburn war ein weitläufiges, zugiges Gemäuer, in dessen Wänden und Decken es zahlreiche undichte Stellen gab. Die ausgetretenen Treppenstufen neigten sich gefährlich zu einer Seite, und die Holzdielen waren so wellig, dass auch Dutzende von Nägeln nicht ausreichten, um eine von ihnen flach am Boden zu halten. Der kalte Wind drang durch Fenster und Türen, und die feuchten Ecken in Zimmern und Fluren wurden niemals richtig trocken.

„Hast du deine Medizin genommen?“, erkundigte sie sich stirnrunzelnd.

Michael zog eine Grimasse. „Nein.“ Bevor sie losschimpfen konnte, fügte er mürrisch hinzu: „Sie macht mich furchtbar schläfrig.“

„Schlaf würde dir guttun.“

„Ich schlafe doch schon die ganze Zeit und mache überhaupt nichts anderes. Langsam bin ich ausgeruht genug.“

William wollte davon nichts hören. „Du kannst mir nicht erzählen, dass du vergangene Nacht gut geschlafen hast. Ich habe dich bis in die frühen Morgenstunden husten hören.“

Triona deutete auf das Fläschchen neben Michaels Ellenbogen. „Nimm sie jetzt ein.“

„Aber …“

Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Michael John Hurst, bring mich nicht dazu, dir etwas vorzusingen.“

William wurde ebenfalls energisch: „Michael, nimm diese Medizin!“

„Bitte!“, bettelte Mary mit ängstlicher Stimme.

Robert, der mit einem Arm immer noch sein Buch umklammerte, deutete auf das Fläschchen. „Tu es für uns!“

Michaels schwaches Lachen wurde sofort von einem rasselnden Husten abgelöst. Nachdem er wieder zu Atem gekommen war, griff er nach der Flasche und dem bereitliegenden Löffel. „Na gut, aber nur weil ihr mir leidtut. Mir macht es nicht das Geringste aus, wenn Triona singt.“

„Wie kann das sein?“, fragte Mary entgeistert.

Er grinste. „Weil diese Grippe meine Ohren verstopft hat. Ihr klingt alle so, als würdet ihr aus weiter Ferne zu mir reden.“

Triona wartete, bis sie sicher war, dass er die vorgeschriebene Menge geschluckt hatte, dann wandte sie sich wieder ihrem Koffer zu. „Wenn alles gut geht, bin ich aus London zurück, bevor Vater wieder da ist. Und wenn ich Tante Lavinia dazu bringen kann, ihm nichts zu sagen, wird er es wahrscheinlich nie erfahren.“

Marys Miene hellte sich auf. „Dann hat er vielleicht auch nichts dagegen, wenn Tante Lavinia jemand anderen von uns für die nächste Saison einlädt.“

Triona nickte. Falls Mary nicht zu viele Cremetörtchen aß, würde sie mit ihrem Aussehen eines Tages womöglich Caitlyn Konkurrenz machen. Einstweilen stand Caitlyn jedoch konkurrenzlos in voller Blüte, und man konnte sich kaum eine berückendere Schönheit vorstellen.

Obwohl Triona und Caitlyn Zwillinge waren und durchaus einige Gemeinsamkeiten aufwiesen, überwogen doch die Unterschiede. Caitlyn war klein und zierlich, mit goldblonden Haaren, dunkelbraunen mandelförmigen Augen und einem herzförmigen Gesicht. Wenn sie anmutig durchs Zimmer schwebte, blieb sämtlichen anwesenden Männern der Mund offen stehen, während sie ihr fasziniert mit den Blicken folgten. Triona war größer und üppiger als ihre Schwester. Ihre Haare schimmerten goldbraun und ihre haselnussfarbenen Augen, die hinter einer Brille verborgen waren, hatten nicht diese Mandelform, die Caitlyns Blick so besonders machte. Und so sehr sehr Triona sich auch bemühte, sie konnte einfach nicht anmutig durchs Zimmer schweben, ebenso wenig wie sie ein paar Inches von ihrer...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2019
Reihe/Serie Historical Gold
Historical Gold
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historical Gold • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7337-3966-3 / 3733739663
ISBN-13 978-3-7337-3966-9 / 9783733739669
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