Entführung in den Highlands (eBook)

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-3967-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Entführung in den Highlands - Karen Hawkins
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Fiona MacLean ist zu allem bereit, wenn sie nur endlich eine blutige Fehde beenden kann: Kurz entschlossen entführt sie Lord Jack Kincaid, den größten Feind ihres Clans, um ihn in Gretna Green zu heiraten. Der perfekte Plan? Nicht im Traum hat Fiona erwartet, was Jack plötzlich von ihr verlangt Ahnungslos erwacht der freiheitsliebende Jack nach einer ausschweifenden Nacht als verheirateter Mann! Ausgerechnet Fiona ist seine Braut, die ihn einst brüsk zurückwies. Doch er hat nie aufgehört, sie zu begehren. Und so kann er jetzt besonders köstliche Rache nehmen ...



Karen Hawkins wuchs im Kreise einer großen, gastfreundlichen Familie in Tennessee auf. Sie studierte Politikwissenschaft und lehrte an einem College. 1998 schrieb sie ihren ersten historischen Liebesroman, der von ihrer Leserschaft begeistert aufgenommen wurde. Karen Hawkins lebt mit ihren beiden Kindern in Florida. Ihre beiden größten Schwächen sind Schuhe und Schokolade.

2. KAPITEL

Vor langer, langer Zeit, noch bevor es England gab, ja sogar lange bevor Schottland existierte, lebten in diesem Tal sieben Clans. Die Zeiten waren friedlich, und alle trachteten danach, miteinander auszukommen. Alle, bis auf die MacLeans. Ach, dieser Clan bestand aus stolzen Menschen mit einem feurigen Wesen. Sogar schon damals, bevor Könige die Welt unter sich aufteilten und Länder schufen …

So sprach die alte Heilerin Nora von Loch Lomond in einer kalten Nacht zu ihren drei jungen Enkelinnen.

Jack erwachte ganz langsam, driftete ins Bewusstsein, als würde er auf einem dicken Federkissen dahingleiten. Vorsichtig wandte er den Kopf und runzelte gleich darauf verwundert die Stirn. Er lag tatsächlich auf einem Federkissen und war mit weißem Leinen zugedeckt, welches nach Seife und Lavendel duftete. Behutsam schob er seine Hände seitwärts und stellte fest, dass er auf einer Matratze ruhte, die ebenso federweich und bequem war wie das Kissen.

Dies war nicht der Tod. Dies war ein wuchtiges Federbett.

Mühsam öffnete er seine Augen einen Spaltbreit und blinzelte in das schmerzhaft helle Licht. Selbst von dieser kleinen Anstrengung pochte sein Kopf. Was war geschehen, um Himmels willen?

Er erinnerte sich, wie er durch die Wälder geritten war. Dann hatte er ein Geräusch im Unterholz gehört, anschließend hatte der Donner über ihm gegrollt, und schließlich war der eiskalte Regen auf ihn heruntergestürzt …

Regen. Und der Duft von Lilien. Fiona.

Gütiger Himmel, das war unmöglich. Und doch … Regen und Lilien? Es musste so sein.

Wieder legte Jack die Stirn in Falten, während er sich abmühte, einen Zipfel seiner Erinnerung zu erwischen und festzuhalten. Da war ein vages Bild von Fiona und ihrem riesigen Diener Hamish, der sich im Regen über ihn gebeugt hatte.

Und es gab noch mehr Bilder. Fiona und Hamish und … Pater MacCanney? War er wirklich in einer Kirche gewesen? Plötzlich hatte Jack eine lebhafte Erinnerung an den Geschmack von Whisky, goldgelb und scharf, und an das dunkle Grün von Fionas Augen. Augen, von denen er sich all die Jahre eingeredet hatte, es sei ihm gelungen, sie zu vergessen.

Offenbar war dem nicht so.

Er rollte sich auf die Seite, richtete sich auf und zuckte zusammen, als ihm das grelle Sonnenlicht in die Augen fiel, welches durch einen Spalt im nicht ganz zugezogenen Vorhang ins Zimmer drang. Was für ein seltsamer, verstörender Traum! Vielleicht würde dieser Traum ihn lehren, in Zukunft nicht mehr Whisky zu trinken, als Gott es für einen einzelnen Mann an einem einzigen Abend vorgesehen hatte.

Jack schwang seine Beine über die Bettkante und stellte seine bestrumpften Füße auf den kalten Boden. Verdammt, es hatte den Anschein, als hätten sie dieses Gasthaus auf einem Schiff untergebracht, so sehr schaukelte alles um ihn herum. Mit beiden Händen umklammerte er fest den Bettpfosten und richtete sich langsam auf.

Wo zum Teufel war er? Das Schlafgemach war höchst komfortabel nach der Mode von vor zwanzig Jahren ausgestattet, die Möbel waren gepflegt, aber alt. Es gab einen großen Kleiderschrank aus Eichenholz, einen Tisch mit einer Marmorplatte, auf der eine Schüssel und ein Krug neben einem ordentlich gefalteten Handtuch standen, direkt daneben hatte ein stabiler, jedoch abgewetzter Polstersessel seinen Platz. Der Geruch von Zitrone und Wachs, mit denen Fußboden und Gebälk gescheuert und poliert worden waren, kribbelte ihn in der Nase.

Er hatte noch nie ein Gasthaus gesehen, das so gepflegt und sauber war. Aber wo war er dann, wenn nicht in einem Gasthaus? Er lehnte sich gegen den Bettpfosten. Seine Stirn ruhte auf den dicken, abgeschabten Vorhängen aus verblichenem blauem Samt, und als sein Blick in Richtung seiner Knie ging, stellte er fest, dass die Hosen, die er trug, nicht seine eigenen waren. Er betrachtete das Hemd, welches ebenfalls nicht ihm gehörte. Niemals hatte er ein Hemd mit einem so albernen Spitzenbesatz auf den Ärmeln besessen. Der einzige vertraute Anblick im ganzen Zimmer waren seine Stiefel, die sauber und glänzend in der Ecke standen. Aber wie war er in diese Situation geraten? Wieso war er hier und trug die Kleidung eines Fremden?

Er hörte ein Rascheln draußen vor der Zimmertür, dann drehte sich der Türknauf aus Messing, und die Tür wurde aufgestoßen. Im hellen Licht, das aus dem Flur ins Zimmer fiel, erkannte er die Umrisse einer Frau. Zierlich und doch mit weiblichen Kurven versehen, bot sie einen reizvollen Anblick.

Jack erkannte sie auf den ersten Blick. Erkannte sie am Lilienduft, der von einer Sekunde auf die andere den Raum erfüllte. Erkannte sie an der sanften Rundung ihrer Wange, auf die von der Seite das Licht fiel. Erkannte sie an der anmutigen Art, mit der sie den Türgriff hielt. Erkannte sie daran, wie ihr Anblick seine Lenden zum Zittern brachte.

Es war also doch kein Traum gewesen. „Fiona MacLean.“ Als es ihm endlich gelang, ihren Namen hervorzustoßen, war seine Stimme rau und tief. „Was hat das alles zu bedeuten?“

Sie schloss die Tür und kam auf ihn zu. Einer der Sonnenstrahlen, die durchs Fenster fielen, tanzte in ihren Haaren.

Sein ganzes Gesicht verkrampfte sich. Seit er sie zuletzt gesehen hatte, waren fünfzehn Jahre vergangen. Ihre Augen im geheimnisvollen Schatten der langen Wimpern waren noch grüner, als er sie in Erinnerung hatte. Das Sonnenlicht malte goldene Strähnen in ihr dichtes, kastanienbraunes Haar und brachte ihr fein geschnittenes Gesicht zum Leuchten. Er hatte sich eingeredet, er hätte sie vergessen, doch dieser Moment bewies ihm, dass er sich an jede Kleinigkeit erinnerte.

Ihre vollen Lippen, die so sanft geschwungen waren, ihr kurzes Näschen, das mit goldenen Sommersprossen bestäubt war. Sie war üppiger als damals – aus dem Mädchen, das er gekannt hatte, war eine Frau geworden. Obwohl sie äußerst schicklich mit einem schlichten, taubenblauen Vormittagskleid samt hochgeschlossenem Überkleid bekleidet war, konnte er sehen, dass ihre Brüste und ihre Hüften von verschwenderischer Fülle waren.

In London war Jack Frauen wie ihr aus dem Wege gegangen. Prüde, hochanständige Jungfrauen, an die ein Mann wie er kaum das Wort zu richten wagte, aus Angst, sich unversehens in den Fesseln der Ehe wiederzufinden. Die Gesellschaft derart gefährlicher Frauen zu meiden hatte er von einer der ihren gelernt, nämlich von genau der, die in diesem Moment vor ihm stand.

Als Fiona nervös ihre Lippen befeuchtete, reagierten seine Lenden erneut prompt. „Es tut mir leid, was geschehen ist, Kincaid.“

Ihre leise, heisere Stimme jagte einen Feuerstoß durch sein Blut. „Wo zur Hölle bin ich?“

„In der Jagdhütte meines Bruders. Ich habe nicht gewagt, dich nach Castle MacLean zu schaffen. Wir leben in gefährlichen Zeiten.“

Verdammt, er hatte das Gefühl, sein Kopf wollte im nächsten Moment platzen, und sie hatte nichts Besseres zu tun, als in Rätseln zu sprechen! Er machte einen Schritt vorwärts, sofort schwankte das Zimmer vor seinen Augen von einer Seite zur anderen, und sein Magen machte jede dieser heftigen Bewegungen mit. Mit zusammengepressten Lippen griff er erneut Halt suchend nach dem Bettpfosten.

Der Blick ihrer grünen Augen glitt von ihm zur Tür und wieder zurück. Sie hatte schon immer äußerst faszinierende Augen gehabt, riesig groß, von langen Wimpern beschattet und etwas schräg stehend. Die Brauen darüber sahen aus wie Rabenschwingen. Der Kontrast war berückend und verwirrend zugleich: die wie flüchtige Kohlestriche kühn geschwungenen Brauen über den verrucht dreinblickenden Augen mitten im Antlitz eines Engels.

Natürlich wusste er es besser, als sich von diesem Anblick mitreißen zu lassen. „Warum bin ich hier, Fiona?“

Der Schatten einer Unsicherheit huschte über ihr Gesicht. „Du … du erinnerst dich nicht?“

„Woran sollte ich mich erinnern? Ich war auf dem Pferd unterwegs nach Hause und …“ Schmerzliche Erinnerungsfetzen ließen ihn zusammenzucken. Er hatte Lucindas Haus verlassen, weil ihr Ehemann zurückgekehrt war. Der Ritt durch den Wald. Der plötzliche Regen. Der Lilienduft. Dunkelheit, dann die Kirche und Pater MacCanney, der ihm gesagt hatte … Er klammerte sich fester an den Bettpfosten „Wir sind verheiratet?“

Sie wurde blass, widersprach aber nicht.

Zum Teufel, das alles war gar kein Traum gewesen! Der Boden und die Wände des Zimmers bewegten sich erneut heftig, und er schwankte unsicher hin und her.

Fiona streckte den Arm aus, um ihn zu stützen, aber er wehrte sie ab, während er auf die Bettkante sank. „Fass mich nicht an, du Hexe.“

Das letzte Wort hing zwischen ihnen in der Luft. Mit funkelnden Augen stieß sie zwischen schmalen Lippen hervor: „Ich bin keine Hexe!“

„Das weiß ich besser“, knurrte er.

„Falls du vom Fluch der MacLeans sprichst, muss ich allerdings zugeben, dass ich zu einigen …“, sie machte eine vage Geste, „. Aktivitäten fähig bin.“

„Du kannst es regnen lassen.“ Er schnaubte wutentbrannt. „Aber du bist unfähig, es wieder aufhören zu lassen.“

Ihre cremeweißen Wangen färbten sich rot.

Was für ein Schlamassel! Er war entführt und zur Heirat mit einer Frau gezwungen worden, die auf geheimnisvolle Art Wolken zusammenschieben und es regnen lassen konnte. Auf ihr lag derselbe Fluch wie auf ihrer ganzen Familie.

Sie machte eine geringschätzige Handbewegung. „Das hat nicht das Geringste mit dem Grund zu tun, aus dem du hier bist. Mit dem Grund,...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2019
Reihe/Serie Historical Gold
Historical Gold
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7337-3967-1 / 3733739671
ISBN-13 978-3-7337-3967-6 / 9783733739676
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