In den Armen des stolzen Dukes (eBook)

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
264 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-3654-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

In den Armen des stolzen Dukes - Karen Ranney
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Die junge Martha will den letzten Willen ihres Vaters erfüllen und seine Forschungsergebnisse dessen Protegé Jordan, dem Duke of Roth, übergeben. Da dieser ihre Briefe nicht beantwortet, reist sie zu seinem Landsitz. Der Empfang ist frostig - der Duke lehnt die Ergebnisse seines Mentors ab! Allerdings gibt Martha nicht so leicht auf und bleibt kurzerhand auf seinem Anwesen. Je mehr Zeit sie mit dem abweisenden Adligen verbringt, desto deutlicher spürt sie, dass hinter Jordans kalter Fassade ein heißes Herz schlägt. Als er sie in einer Nacht zärtlich liebt, glaubt Martha sich im siebten Himmel. Doch den Heiratsantrag macht er am nächsten Morgen einer anderen!



Schon als Fünfjährige wollte Karen Ranney unbedingt Autorin werden. Viele Anregungen dafür erhielt sie bei Auslandsaufenthalten in Japan, Italien und Frankreich. Viele ihrer historischen Liebesromane, die ihre Fans weltweit begeistern, spielen in den schottischen Highlands.Die 2020 verstorbene Bestsellerautorin lebte im amerikanischen Bundesstaat Texas.

1. KAPITEL

Griffin House, England,

Juli 1871

Sprachlos starrte Martha York auf den Briefumschlag, den ihre Schwester ihr in die Hand gedrückt hatte.

Seit Monaten versuchte sie den Letzten Willen ihres Vaters zu erfüllen. Er hatte sie beauftragt, sein Lebenswerk dem Duke of Roth zu übergeben. Weiter nichts. Nur dass es mit der Übergabe einfach nicht klappen wollte.

Martha hatte den Duke mehrmals angeschrieben, ohne je eine Antwort zu erhalten. Keine Reaktion, nicht einmal eine Zeile von einem Sekretär. Keine wie auch immer geartete Erklärung. Sie hatte nicht aufgegeben, und der Duke hatte jedes ihrer Schreiben konsequent ignoriert.

„Willst du den Brief nicht aufmachen, Martha?“, fragte Josephine gespannt.

Martha nickte und ließ den Blick über das unverwechselbare Wappen auf der Rückseite gleiten, ehe sie das Siegel erbrach.

Ein Teil von ihr wäre erleichtert gewesen, wenn er niemals geantwortet hätte. Nun ja, wenigstens war sie ehrlich sich selbst gegenüber. Denn eigentlich ging es ihr gegen den Strich, die umfangreichen Aufzeichnungen ihres Vaters, seine Prototypen und seine detaillierten Versuchsprotokolle in fremde Hände zu geben.

„Was schreibt er, Martha?“, fragte Josephine gespannt. „Hat er uns nach Sedgebrook eingeladen? Sag schon, hat er?“

Stirnrunzelnd hob Martha den Blick zu ihrer Schwester. „Wie kommst du denn darauf? Natürlich nicht.“

„Aber was schreibt er?“, wiederholte Josephine ungeduldig. „Willst du es uns nicht vorlesen?“ Sie warf ihrer Großmutter einen hilfesuchenden Blick zu.

Gran sagte nichts, doch auch ihr Blick war erwartungsvoll auf Martha gerichtet – erstaunlich angesichts der Tatsache, dass normalerweise nichts ihre Aufmerksamkeit von ihrer Häkelarbeit abzulenken vermochte.

„Er schreibt, dass er den Nachlass nicht haben will. Und er spricht uns sein Beileid zu Vaters Tod aus. Nach einem Jahr.“

„Er muss die Sachen nehmen“, bestimmte ihre Großmutter ruhig. „Am besten, wir lassen alles auf ein Pferdefuhrwerk laden und schicken es nach Sedgebrook. Dann bleibt ihm gar keine andere Wahl.“

„Ich würde mir die schlimmsten Vorwürfe machen, wenn Bessie dabei Schaden nähme.“ Martha schüttelte den Kopf. Bessie war der jüngste Prototyp ihres Vaters. „Wie Dad darauf kam, dass der Duke seinen Nachlass überhaupt haben möchte, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären.“

„Sie waren befreundet“, versetzte ihre Großmutter schlicht. „Der Duke gehörte zu den wenigen Leuten, denen Matthew gern Zeit schenkte.“

Martha nickte. Ihr Vater war ein Einsiedler gewesen, ein glücklicher. Jeden Morgen hatte er sich in das Cottage am anderen Ende des Parks zurückgezogen, den Tag, umgeben von seinen Erfindungen, mit seinen Werkeleien verbracht und sich von seiner Vorstellungskraft davontragen lassen.

Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen Jordan Hamilton und ihrem Vater hatte angefangen, ehe der Mann der Duke of Roth geworden war. Zu der Zeit hatte er noch als Offizier bei der Marine gedient und sich für die Arbeit ihres Vaters interessiert, ihm geschrieben und Fragen gestellt. Eine intensive Korrespondenz war daraus entstanden, die erst mit dem plötzlichen, unerwarteten Tod ihres Vaters geendet hatte, er starb an einer Lungenentzündung.

„Wenigstens hat er sich endlich dazu herabgelassen, auf meinen Brief zu antworten“, sagte Martha seufzend. „Aber das war auch das höchste der Gefühle in den vergangenen Monaten. Wahrscheinlich hatte er es satt, dass ich ihm immer wieder schreibe.“

„Was wirst du nun machen?“ Ihre Großmutter musterte sie fragend, die Häkelarbeit lag vergessen auf ihrem Schoß.

„Vielleicht fahre ich einfach fort, ihn mit Briefen zu bombardieren, bis er anbietet, herzukommen.“

„Wir könnten ihm Vaters Nachlass doch auch bringen“, schlug Josephine lebhaft vor.

Martha sah ihre Schwester an.

„Das kommt überhaupt nicht infrage.“ Sie senkte den Blick auf die Zeilen mit der charakteristischen Handschrift, die ihr so überaus vertraut war. Immerhin hatte sie ihrem Vater jeden einzelnen Brief des Dukes vorgelesen.

Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er das Vermächtnis ihres Vaters zurückweisen würde. Dass er es tat, war für sie wie ein Schlag ins Gesicht. Und dass er ihre Briefe so lange ignoriert hatte, empfand sie wie eine Verhöhnung der Freundschaft, die Matthew York so viel bedeutet hatte. Sie war davon ausgegangen, dass dem Duke of Roth genauso sehr an der Beziehung gelegen war, doch das traf offenbar nicht zu.

Ihre Schwester runzelte die Stirn. „Weshalb kommt es überhaupt nicht infrage?“

„Josephine, bitte setz dich.“ Martha warf dem Mädchen einen strengen Blick zu.

Jedes Mal, wenn Josephine an ihr vorbeiging, wehte Martha ihr Parfüm in die Nase. Nachdem ihre Mutter ausgezogen war, hatte Josephine sich angewöhnt, Maries französisches Lieblingsparfüm aufzulegen. Ihrer Meinung nach war es ein anspruchsvoller Duft. Martha fand ihn zu schwer und zu süß.

Aber vielleicht sprühte Josephine ihn sich auch nur auf, weil er sie an ihre Maman erinnerte. Aus dem gleichen Grund mochte sie wahrscheinlich auch den Rosensalon so gern. Ihre Mutter hatte oft dort gesessen und mit unergründlichem, fast ein wenig beunruhigendem Blick auf den Rasen hinausgestarrt.

Der Rosensalon war mit allem ausgestattet, was Marie liebte, aber es hatte ihr anscheinend nicht gereicht, um auf Griffin House bleiben zu wollen. Eine in einen Rahmen gespannte Gobelinstickerei lag noch da, als warte sie geduldig darauf, vollendet zu werden. Auf dem Sofa war ein Ensemble von Kissen mit Gobelinstickerei angeordnet, auf dem Boden standen Fußbänkchen, deren Polsterbezüge mit Gobelinstickerei verziert waren, und an den Wänden hingen goldgerahmte Blumenbilder in Gobelinstickerei. Selbst die Raffhalter der Vorhänge waren mit Gobelinstickereien versehen.

Unwillkürlich fragte Martha sich, ob ihre Stiefmutter wirklich so viel für Gobelinstickerei übrig gehabt hatte oder ob die Beschäftigung ein Ventil für andere Gefühle gewesen war.

Den Rosensalon hatte Marie selbst eingerichtet. Das kleine Sofa und das Kanapee waren rosa, ebenso die Vorhänge an den Fenstern, durch die man auf den hinteren Rasen und den See hinausblickte. Die Kissenbezüge, die nicht mit Gobelinstickerei versehen waren, waren ebenfalls rosa. Der runde, mit einer grünen Kante versehene Teppich unter ihren Füßen zeigte ein Muster aus bombastischen Rosenblüten – in Rosa natürlich.

Josephine liebte den Raum, während Martha stets gegen einen leichten Brechreiz ankämpfen musste, wenn sie sich darin aufhielt. Ihre Großmutter schien unempfindlich dagegen zu sein, vielleicht weil sie normalerweise genauso in ihre Häkelarbeit vertieft war wie Marie in ihre Gobelinstickerei.

Was sie selbst anging, so hatte Martha sich die meiste Zeit im Cottage ihres Vaters aufgehalten. Wenn auch kein wirkliches Laboratorium, handelte es sich auch nicht um ein Büro. Genau betrachtet war der Raum mit den hohen, schmalen Fenstern, von denen aus man auf den See blickte, eine Kombination aus beidem.

Martha hatte ihrem Vater als Assistentin zur Seite gestanden, sie hatte seine Gedanken und Experimente für die Nachwelt aufgezeichnet, gleichzeitig aber auch als seine Ansprechpartnerin fungiert.

Er war ein guter Mensch gewesen, ein Erfinder, wie er im Buche stand. Dass er seiner Freizeitbeschäftigung mehr Aufmerksamkeit geschenkt hatte als seiner Familie war vermutlich nichts Ungewöhnliches.

Niemanden, am wenigsten sie selber, hatte es erstaunt, dass ihre Stiefmutter kaum sechs Monate nach seinem Tod nach Frankreich zurückgekehrt war. Den Zeilen zufolge, die sie Josephine dagelassen hatte, hatte sie sich Hals über Kopf in einen französischen Grafen verliebt.

Natürlich werde ich dich nachkommen lassen, mein Liebes, hatte sie ihre Tochter getröstet. Sobald Pierre und ich uns auf seinem Anwesen eingelebt haben. Das Château wird dir gefallen. Es ist so viel geschmackvoller, als Griffin House es je sein könnte.

Marie war Französin, eine Tatsache, die Josephine neuerdings immer öfter erwähnte. Als wäre sie dadurch, dass sie Halbfranzösin war, allen, die durch und durch Engländer waren, überlegen.

„Aber wenn wir nicht hinfahren“, beharrte Josephine hartnäckig, „was gedenkst du stattdessen zu tun?“

Martha sah auf den See hinaus, der friedlich in der Sonne des Julimorgens lag, und erinnerte sich an die Worte ihres Vaters. Ein Rätsel verheißt immer Anregung. Darum halte Ausschau danach. Rätsel zu lösen macht einen glücklich.

Das Rätsel, das sie seit dem Tod ihres Vaters unausgesetzt beschäftigte, war das Experiment, das er zuletzt durchgeführt hatte. Es war erfolgreich gewesen, und sie fragte sich, wie das sein konnte. Ihr Vater hatte überglücklich gewirkt, als er bei strömendem Regen nach Hause gekommen war. Ausgekühlt und bis auf die Haut durchnässt, aber durchdrungen von Begeisterung, hatte er ihr berichtet, dass das Geschoss ausgelaufen war, das Ziel fehlerfrei angesteuert und getroffen hatte.

Allerdings war er nicht mehr dazu gekommen, ihr zu erzählen, wie er das alles bewerkstelligt hatte.

Und in diesem Fall gab es ausnahmsweise keinerlei Notizen. Keine Überlegungen, keine Spekulationen, die er in ihrer Anwesenheit angestellt hätte. Nichts, das ihr einen Hinweis gab.

Sie war entschlossen, dafür zu sorgen, dass das...

Erscheint lt. Verlag 26.2.2019
Reihe/Serie Historical Gold
Historical Gold
Übersetzer Gisela Grätz
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historical Gold • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7337-3654-0 / 3733736540
ISBN-13 978-3-7337-3654-5 / 9783733736545
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