Krimi-Paket für den Strand 2019 -  Alfred Bekker,  Manfred Weinland,  Franc Helgath

Krimi-Paket für den Strand 2019 (eBook)

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2020 | 1. Auflage
1400 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-2608-8 (ISBN)
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Krimi-Paket für den Strand 2019 Alfred Bekker, Manfred Weinland und Franc Helgath 1400 Seiten Thriller Spannung Krimis der Sonderklasse - hart, actionreich und überraschend in der Auflösung. Ermittler auf den Spuren skrupelloser Verbrecher. Spannende Krimis in einem Buch-Paket - Ideal als Urlaubslektüre. Dieses Ebook beinhaltet folgende Krimis: Alfred Bekker: Abendessen mit Konversation Manfred Weinland: Das dunkle Geheimnis der Witwe Manfred Weinland: Atomare Erpressung Alfred Bekker: Stadt der Schweinehunde Alfred Bekker: Wir fanden Knochen Alfred Bekker: Die Apartment-Killer Alfred Bekker: Chinatown-Juwelen Alfred Bekker: Der Hacker Alfred Bekker: Im Zeichen der Fliege Alfred Bekker: Die nackte Mörderin Alfred Bekker: Schweigen ist Silber, Rache ist Gold Franc Helgath: Drei Tage Frist Franc Helgath: Ein Yuppie läuft Amok

Es roch nach billigem Fusel und tranigem Fett, als wir aus meinem roten Flitzer stiegen, den geglätteten Weg zum Park hinunterschlenderten und fast über einen der nie wirklich gezählten, immer nur geschätzten Obdachlosen dieser hübsch-hässlichen Stadt stolperten.

Der Ärmste beschwerte sich zu Recht - nicht in Ordnung war die Wortwahl. Mit dem sicheren Gespür jeder Randexistenz entlarvte er unser legeres Auftreten.

»Scheißbullen ... Verpisst euch!«

Vielleicht hoffte er auf eine Gratisnacht im nächsten Revier bei voller Verpflegung und einem Bett, das seinem gegenwärtigen immer noch um Klassen überlegen gewesen wäre. Den Gefallen konnten wir ihm allerdings nicht tun. Erstens gab es Schlimmeres als ein paar wüste Beschimpfungen, und zweitens war die Nacht recht lau. Er würde sich nicht verkühlen.

Noch hundert Schritte weiter verfolgte er uns mit immer neuen Wortschöpfungen, die von gehobener Fantasie zeugten. Vielleicht hatte er in einem früheren Leben seinen Unterhalt als Sprücheklopfer in der Werbebranche verdient.

»Wenn er nicht gleich aufhört ...« Milo zog den Kopf leicht zwischen die Schultern. »Der macht noch alles kaputt!«

Er meinte unsere Verabredung, aber ich schüttelte den Kopf, und wie zum Beweis verstummte die Stimme unter den Zeitungsschichten im selben Moment.

Dafür tauchte der Kiosk auf.

Wir verschafften uns einen Überblick, ehe wir ins Licht auf den Halbwüchsigen mit den Tätowierungen zutraten, die seiner Selbstbeschreibung entsprachen.

»Haltet Ausschau nach dem ›Drachenmann‹!«, hatte er am Telefon geflüstert. »Drachen an beiden Oberarmen.«

Rings um den geschlossenen Stand ragte dichtgeschlossenes Gebüsch auf, bei Tag willkommener Schattenspender der täglichen Erholungssuchenden, die hierher mit prallen Picknickkörben und der ganzen Familie oder nur mal eben zwischen zwei Geschäftsabschlüssen strömten.

Fast lautlos traten wir auf den Wartenden zu. Der Schreck stand ihm ins Gesicht gemalt. Aber er hatte uns selbst an diesen schwer kontrollierbaren Ort zitiert, obwohl es bessere Plätze zuhauf in den Boroughs gab. Wir wiesen uns aus, was den Schreck milderte, und Milo nannte das vereinbarte Kennwort.

»Wie spät ist es?«, fragte er und leckte sich über die spröden Lippen, die aussahen, als wären sie aussätzig. Der Junge mit den »Drachen« auf den Armen war einen Kopf kleiner als ich und sehr mager. Dass er einige Kämpfe hinter sich hatte, zeigten die Narben an Hals und Gesicht. Er hatte eine fliehende Stirn, die das eigentliche Gesicht fast erdrückte und irgendwie gestaucht wirken ließ. Sein Haar war dick, unbändig und schwarz wie die Augen, deren Blicke uns nicht losließen, obwohl sie unstet hin und her huschten. Er taxierte uns.

»Elf«, sagte ich.

Das schien ihn zufriedenzustellen.

»Elf«, wiederholte er. Dann winkte er uns tiefer in den Schatten des Vordaches, wo die Parklaterne nur noch Zwielicht schuf.

»Wir kennen uns nicht«, flüsterte er. »Ich habe eure Namen von – Castro ...«

Ich nickte sofort, weil er eine Reaktion erwartete. Castro war der Deckname eines kleinen Spitzels, der sich als zuverlässig erwiesen und in der Vergangenheit schon manchen hilfreichen Tipp über die Vorgänge im »Niemandsland« der South Bronx geliefert hatte. Niemandsland deshalb, weil sich keiner so richtig zuständig fühlte für den Trümmerbezirk, der allen Bemühungen trotzte, Recht und Gesetz salonfähig zu machen. Bei Nacht war die Bronx immer noch wie ein lebensfeindlicher, fremder Planet, und die Cops im einzigen ›menschlichen Stützpunkt‹, in Fort Apache, waren um ihre Aufgabe nicht zu beneiden. Jeder Teenie verfügte mittlerweile über eine Pistole oder noch härtere Geschütze. Von Abrüstung keine Spur. Der »Krieg« war in vollem Gange dort draußen, wo Gangs regierten, gegeneinander um jeden Fußbreit Territorium kämpften und die Beschaffungskriminalität höher war als an jedem anderen Punkt der Stadt.

»Krieg« war das Stichwort, mit dem auch wir uns seit geraumer Zeit auseinandersetzen mussten. Ein blutiger Bandenkrieg hatte seine Opfer in Black Harlem gefordert. Ein ganzes Haus, Sitz einer berüchtigten Streetgang, war mit modernstem Plastiksprengstoff in die Luft gejagt worden. Traurige Bilanz des Geschehens: fünf Tote und acht Schwerverletzte. Der Bombenleger war mittlerweile in einer gemeinsamen Aktion von FBI und City Police dingfest gemacht worden und wartete auf seinen Prozess. Was uns weiter beschäftigte, war die Frage, aus welcher Quelle das Teufelszeug kam, das eindeutig militärischen Ursprungs war. Der Attentäter schwieg eisern. Unsere Spezialisten hatten daraufhin anhand gefundener Behälterfragmente mühsam ermittelt, dass der Plastiksprengstoff aus einem Armee-Depot unten in New Mexico stammte, das kürzlich bei Nacht und Nebel ausgeplündert worden war. Aufkeimende Hoffnungen wurden jedoch bald enttäuscht. Die Ermittlungen endeten allesamt in einer Sackgasse.

Und zu diesem Zeitpunkt hatte sich dieser Jüngling mit den »Drachenarmen« bei uns gemeldet und getönt, er könne uns in der Harlem-Sache weiterhelfen.

Ein Köder, den wir schlucken mussten.

Dass sich dahinter ebensogut ein Hinterhalt verbergen konnte, brauchte uns niemand lange zu erklären. Milo und ich waren nicht wohlgelitten in jenen Kreisen, denen auch unser »Drachenjunge« anzugehören schien.

»Eine gute Referenz«, nickte ich ihm zu. »Ich hoffe, du machst Castro alle Ehre. Kommen wir gleich zur Sache. Was gibt es so Dringendes, das wir wissen sollten und das uns möglicherweise sogar zu den Hintermännern führt, nach denen wir seit geraumer Zeit fahnden? Wer rüstet die Stadt systematisch auf? Und wie lautet dein Name? Wir wissen gern, mit wem wir es zu tun haben.«

»Nennt mich Birdy.« Seine Stimme vibrierte und verriet innere Spannung.

Doch nicht die Anwesenheit zweier G-men machte ihn nervös; das war klar zu spüren. Hätte er uns in Feindschaft gegenübergestanden, wäre er vermutlich die Coolness in Person gewesen. Da dies nicht der Fall war - er hatte dieses Treffen arrangiert - musste es eine andere Begründung geben.

Ich tippte auf Angst. Angst war immer ein guter Grund - aber meist ein schlechter Ratgeber.

»Und wie ist dein wirklicher Name?«, fragte Milo.

»Ist das wichtig?«

»Sehr.«

Er sprang über seinen Schatten. Die Zeit schien ihm unter den Nägeln zu brennen. Auf ausschweifende Diskussionen war er nicht eingerichtet.

»Jay Bird«

»Lassen wir es bei ,Birdy.« Ich machte eine auffordernde Handbewegung, ohne ihn aus den Augen zu verlieren. »Also, Birdy, worum geht es? Kannst du uns helfen, was das Blutbad in Harlem angeht? Weißt du etwas über die Anheizer, die die Rivalitäten einzelner Banden überall in New York mit der Lieferung sogar militärischer Waffen schüren?«

Selbst in den Schatten war seine Angst zu erkennen. Er keuchte und wischte sich fahrig etwas Unsichtbares aus dem Gesicht.

»Ihr müsst es verhindern!«, presste er unvermittelt hervor. »Verhindern, hört ihr? Die ganze verfluchte Stadt steht auf der Kippe! Alles hängt jetzt von euch und eurer Cleverness ab.«

Milo sah mich an - ich sah Milo an.

»Mal langsam und von vorn, Freund! Wovon redest du genau?« Milo drängte ihn gegen den Bretterverschlag.

Birdy starrte ihn an, als sähe er den Leibhaftigen persönlich. Dann platzte es aus ihm heraus: »Von der Bombe natürlich! Ich rede von der Bombe!«

Wie er es sagte, verursachte Gänsehaut.

»Ein neues Attentat?«, schaltete ich.

Er lachte heiser. Gleichzeitig zuckte sein Blick an mir vorbei. Das Licht in seinen Augen konnte ich mir nicht sofort erklären. Es spukte hin und her, als befände sich eine tanzende Kerze darin. Als ich genauer hinsah, erkannte ich eine hämisch lachende Fratze in der Iris.

Dann fiel auch schon der Schuss.

Es hörte sich an, als würde Hammer auf Amboss prallen - mit unheimlicher Wucht. Plötzlich war dieser Fleck zwischen seinen Augen, der vorher nicht da war, und aus dem Fleck quoll träge etwas hervor ...

Im Herumwirbeln sah ich noch den flüchtenden Schatten - und den leuchtenden Kürbis.

Milo fing Birdy auf, der lautlos an der Wand abwärts rutschte, als hätte jemand mit einer Schere unsichtbare Fäden gekappt. Währenddessen war ich schon unterwegs und zog die Waffe. Als ich den Kürbiskopf passierte, hörte ich das Mahlen eines Anlassers am Ende des Weges. Es klang gequält und fraß mit dem Charme einer Kreissäge in die Stille der Nacht. Gedankenschnell korrigierte ich die Richtung.

An der Straße sah ich dennoch nur noch die Rücklichter des in halsbrecherischer Fahrt hinter einer Kurve entschwindenden Wagens. Eine Direktverfolgung war aussichtslos. Mein eigener Wagen stand zu weit weg. Dennoch beeilte ich mich, ihn zu erreichen und über die Zentrale eine Ringfahndung nach dem...

Erscheint lt. Verlag 24.7.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-2608-9 / 3738926089
ISBN-13 978-3-7389-2608-8 / 9783738926088
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