Not My Type (eBook)

Roman | Die deutsche Ausgabe von 'The Worst Best Man'

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(Autor)

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2019 | 1. Auflage
366 Seiten
Forever (Verlag)
978-3-95818-331-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Not My Type -  Lucy Score
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Die deutsche Ausgabe von 'The Worst Best Man' von Spiegel-Bestsellerautorin Lucy Score Frankies beste Freundin heiratet - und sie ist die Brautjungfer. Der Bräutigam wird entführt und die versnobten Hochzeitsgäste benehmen sich unmöglich? Verglichen mit Aiden Kilbourn, seines Zeichens Trauzeuge, ist das alles kein Problem für sie. Aiden ist arrogant und verboten gutaussehend. Und er ist alles andere, aber keine Hilfe. Wäre da nicht diese verflixte Anziehungskraft zwischen ihnen ...  Aiden ist Geschäftsmann und ist es gewohnt, dass es mit Geld und Macht alles bekommen kann, was er will. Und vor allem jede Frau haben kann, die er will. Nein ist ein Fremdwort für ihm. Als Frankie nichts von ihm wissen will, ist sein Ehrgeiz geweckt. Könnte es sein, dass die temperamentvolle Frau aus Brooklyn die erste ist, die er nicht erobern kann?  Aktualisiert und überarbeitet

Lucy Score ist New York Times- und USA Today-Bestsellerautorin. Sie wuchs in einer buchverrückten Familie in Pennsylvania auf und studierte Journalismus. Wenn sie nicht gerade ihre herzzerreißenden Protagonist:innen begleitet, kann man Lucy auf ihrer Couch oder in der Küche ihres Hauses in Pennsylvania finden. Sie träumt davon, eines Tages auf einem Segelboot, in einer Wohnung am Meer oder auf einer tropischen Insel mit zuverlässigem Internet schreiben zu können.

Lucy Score wuchs in einer buchverrückten Familie in Pennsylvania auf. Bevor Lucy anfing hauptberuflich zu schreiben, versuchte sie so zu tun, als wäre sie eine ganz normale Erwachsene und arbeitete als Eventplanerin, Barkeeperin, Yogalehrerin und Mädchen für alles bei einer Zeitung. Lucy und Mr. Lucy verbringen gerne Zeit mit ihren zehn Neffen und Nichten und haben sich fest vorgenommen, irgendwann Segeln zu lernen, damit sie eines Tages auf einem Segelboot in der Karibik leben können.

1


Die Verlobungsparty war die Hölle. Die Kristalllüster, das Blattgold und der teure Marmorboden aus Italien konnten nicht drüber hinwegtäuschen, dass im großen Ballsaal des Hotels das Chaos ausgebrochen war. Von ihrem Platz hoch oben auf der Galerie aus konnte Frankie alles sehen.

Die Trauzeugen des Bräutigams in ihren Maßanzügen von Armani und Brioni führten sich so auf wie während ihrer Zeit in ihren exklusiven Collegebruderschaften und würden wahrscheinlich bis ans Lebensende von den dort verübten Heldentaten zehren. Aber schließlich hatten alle diese Typen von Hause aus genügend Geld, um sich problemlos freizukaufen, falls es jemals irgendwelche echten Schwierigkeiten gab.

Wobei die Braujungfern noch schlimmer waren. Sie alle waren auf der Suche nach dem zweiten – oder wie im Fall von Taffany – dem dritten Ehemann mit einem möglichst dicken Konto und mit einer Jacht in Saint Tropez.

Frankie kam das alles wie der reinste Affenzirkus vor. Aber sie würde alles für die Braut tun, und deshalb wäre sie auch bei ihrer Hochzeit für sie da. Für diesen ganzen Irrsinn ließ Prus alter Herr 350.000 Dollar springen, aber schließlich waren Pru und Chip das goldene Paar der Upper West Side, die mit einer kurzen Unterbrechung schon seit ihrer Zeit am College glücklich miteinander waren. Und Frankie freute sich, an ihrem extravaganten, großen Tag dabei zu sein.

Falls die Verlobungsparty einen Hinweis darauf gab, wie die auswärts stattfindende Hochzeit werden würde, hätte Frankie es als arme Kirchenmaus aus Brooklyn und mit ihrer großen Klappe zwischen all den VIPs auf Barbados bestimmt nicht leicht, doch Pru zuliebe würde sie nichts unversucht lassen.

Als eine der Bedienungen zu ihr an das Geländer trat, nahm sie augenzwinkernd ein Champagnerglas von dem Tablett, das Jana in den Händen hielt, und lenkte ihren Blick nach unten, wo der Trauzeuge des Bräutigams ein wenig abseits stand. Er wirkte ziemlich distanziert, war aber tadellos gekleidet und vor allen Dingen beinah schmerzlich gutaussehend.

»Ich kann einfach nicht glauben, dass wir die Veranstaltung bekommen haben«, raunte Jana ihr verstohlen zu. »Ich hätte nie gedacht, dass ich den begehrtesten Junggesellen von Manhattan jemals aus der Nähe sehen oder ihm sogar ein Glas Champagner reichen würde!«

»Pass nur auf, dass du den Schampus nicht auf seine Jacke schüttest«, warnte Frankie sie.

»Du meinst, ich soll mich nicht so anstellen wie du«, feixte Jana.

»Der Kerl hat mich begrabscht. Da ist mir das Tablett mit Kanapees eben vor Schreck in seinen Schoss gefallen«, klärte Frankie sie mit einem gleichmütigen Achselzucken auf.

»Du bist meine Heldin«, stellte Jana seufzend fest.

»Nun übertreib mal nicht. Und jetzt geh wieder runter, bevor jemand von der Meute wieder nüchtern wird. Und sag Hansen, dass er seinen Posten bei der Frauentoilette räumen soll. Heute Abend kriegt er sicher keine Telefonnummern zugesteckt.«

»Zu Befehl, Boss.« Jana salutierte, nahm die Treppe zurück in den Ballsaal und bot dort den Gästen Gläser prickelnden Champagners an.

Kaum, dass Pru und Chip vom Heiraten gesprochen hatten, hatte Frankie sich den Nebenjob bei einem Caterer besorgt. Sie wusste, welchen Preis man dafür zahlte, wenn man sich unter die Reichen mischte. Und obwohl die Freundin sich erboten hatte, für ihr Kleid und ihren Flug zu zahlen, war sie fest entschlossen, dieses eine Mal für alles selber aufzukommen, auch wenn sie dadurch wahrscheinlich in Konkurs geriet.

Sie glitt mit einer ihrer Hände über das Marchesa aus der vorletzten Saison, auf das sie und Pru in einem exklusiven Second-Hand-Laden gestoßen waren. Es war nicht einfach, Haute-Couture zu finden, in die sie mit ihren Kurven passte, denn die meisten Frauen, die solche Stücke trugen, waren spindeldürr wie Pru und ihre anderen Brautjungfern. Sie waren alle blond, alle mager und hatten alle Körbchengröße B. Das hieß, alle außer Cressida, deren Doppel-Ds aus ihrem Marc Jacobs Größe 32 quollen. Entweder die Frau hatte phänomenale Gene oder ihre Mädels waren nicht echt. Um das herauszufinden, hätte Frankie einmal zulangen müssen, aber soweit würde sie dann doch nicht gehen.

Apropos phänomenale Gene, dachte sie und wandte sich erneut dem Typen mit der weißen Smoking-Jacke zu. Er hatte eine Hand in einer Tasche und strahlte die souveräne Lässigkeit, mit der die Reichen auf die Welt zu kommen schienen, aus.

Mit seinen vierzig Jahren war er Manhattans Junggeselle Nummer eins, der mit keiner Frau je länger als drei Monate zusammen war. Und anders als die anderen Mitglieder der sogenannten besseren Gesellschaft, deren aufgesetzte Grinsen zeigen sollten, dass sie alle beste Freunde waren, machte er ein beinah mürrisches, gelangweiltes Gesicht. Anscheinend fühlte er sich auf der Feier mindestens so unwohl sie wie selbst.

Aus der Mitte des Gedränges winkte Pruitt Frankie zu. Entschlossen setzte Frankie ebenfalls ein breites Lächeln auf, nahm die Treppe in den Ballsaal und bahnte sich ihren Weg vorbei an Stühlen mit goldenen Kissen und an Stehtischen mit cremefarbenen Leinendecken dorthin, wo ihre Freundin stand. Es war seltsam, aber Reichtum hatte einfach einen eigenen, herrlichen Geruch. Die Menschen hier in diesem Raum verströmten alle einen zwar subtilen, aber wunderbaren Duft.

»Du siehst fantastisch aus.« Pru küsste sie auf beide Wangen und drückte ihr die Hand.

»Ich? Hast du heute Abend selbst schon mal in einen Spiegel gesehen? Du siehst wie ein Supermodel bei einem Verlobungs-Shooting aus.«

»Einfach zum Anbeißen«, erklärte Chip, der goldene Bräutigam, und küsste seine Braut.

Die zukünftigen Eheleute strahlten sich so selig an, dass Frankie das Gefühl hatte, als störe sie die beiden nur. »Ich sollte vielleicht langsam wieder…«

»Nein. Jetzt stellen wir dich erst mal Aiden vor«, erklärte Pru, und wie aufs Stichwort winkte Chip den Mann zu sich heran.

»Schon gut. Ich kann ihn auch noch bei der Trauung kennen lernen.«

»Frankie hat nichts übrig für die High Society«, flüsterte Pru ihrem Verlobten hörbar zu.

Chip legte freundschaftlich den Arm um Frankies Schulter und erklärte lächelnd: »Na, da bin ich aber froh, dass sie eine Ausnahme für uns gemacht hat, aber wir haben ja auch verdammt viel Klasse.«

Franchesca lachte. »Das hätte gut auf eure Hochzeitseinladung gepasst.«

Hansen vom Catering tauchte, ein Tablett voll Häppchen in den Händen, bei der Gruppe auf und Chip schob sich ein knuspriges Crostino in den Mund und meinte augenrollend: »Hmm. Wir sind dir etwas schuldig, Frankie, dafür, dass du uns den Caterer vorgeschlagen hast. Die Sachen schmecken einfach wunderbar.«

Mit einem Nicken schickte Frankie Hansen dorthin, wo Prus Vater schlecht gelaunt in einer Ecke stand. Der Mann hatte noch immer nicht verwunden, dass sein kleines Mädchen nach dem Collegeabschluss zunächst statt eines Verlobungsringes den Laufpass von dem Kerl bekommen hatte, der die Liebe ihres Lebens war. Trotzdem zahlte er für diese Party wie für alles andere, deshalb wollte Frankie unbedingt verhindern, dass er außer unter schlechter Laune auch noch unter Hunger litt.

»Chip. Pru«, erklang in ihrem Rücken eine Stimme, die eine Oktave tiefer war als die von Chip. Dunkel, weich und kultiviert. Am liebsten hätte Frankie ihren Urheber aufgefordert, ihr die Einkaufsliste, die in ihrer Second-Hand-Clutch steckte, vorzulesen, einfach, um zu hören, ob auch ein Wort wie Edamame aus dem Mund von diesem Mann wie ein verbales Vorspiel klang.

»Aiden!« Automatisch setzte Chipper Randolphs ausgezeichnete Erziehung ein und höflich stellte er die zwei einander vor. »Frankie, das ist Aiden Kilbourn, mein Trauzeuge. Aiden, das ist Franchesca Baranski, die Trauzeugin von Pru.«

»Frankie.« Aiden reichte ihr die Hand und sah sie reglos an. »Das ist ein interessanter Name.«

Sie nahm seine Hand und schüttelte sie kurz. »Wir haben hier eine Taffany und einen Davenport, und ich bin die mit einem interessanten Namen?«

Seine auch schon vorher kalte Miene kühlte sich noch etwas stärker ab. Er war es offensichtlich nicht gewohnt, dass eine Untergebene ihn in seine Schranken wies. »Das war nur eine Feststellung.«

»Oh nein, das war ein Vorurteil«, gab sie in barschem Ton zurück.

»Was man mitunter nicht so einfach voneinander unterscheiden kann.«

Sie hielt noch immer seine Hand und als sie ihren Griff vor lauter Zorn verstärkte, tat er es ihr nach und eilig ließ sie seine Pranke fallen.

»Also, Aiden«, setzte Pru mit heller Stimme an. »Ich kenne Franchesca von der Uni. Sie ist so brillant, dass sie ein Vollstipendium hatte und ihr Studium ein Semester vor mir mit Summa Cum Laude abgeschlossen hat. Jetzt arbeitet sie in Teilzeit für eine gemeinnützige Organisation, während sie nebenher noch ihren Master macht.«

Frankie hatte es nicht nötig, dass jemand versuchte, sie bei diesem arroganten Schnösel anzupreisen, und sie funkelte die Freundin zornig...

Erscheint lt. Verlag 4.2.2019
Übersetzer Uta Hege
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-95818-331-X / 395818331X
ISBN-13 978-3-95818-331-5 / 9783958183315
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