Miles - Unerwartet Held (eBook)

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2018 | 1. Auflage
280 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7528-0769-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Miles - Unerwartet Held -  Thomas Schneider
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Der kontrollierte Absturz einer Sonde auf dem Mond sollte neben der Entdeckung von gefrorenem Wasser auch den Beweis antreten, ein bislang unbekanntes Metall aufzuspüren. Dies basiert auf den Erkenntnissen einer Jahrtausend alten Steinplatte, die der Sprachen- und Kulturwissenschaftler Thomas Martin in der Cheopspyramide fand und entschlüsselte. Das öffentlich getragene Projekt gerät für den Wissenschaftler zum Disaster - bis zu dem Tag, an dem eine mysteriöse Frau in seiner Wohnung auftaucht. Von diesem Moment an ändert sich alles für Thomas Martin. Aber nicht nur für ihn. Die Weltordnung gerät aus den Fugen und sämtliche Großmächte stehen sich bald feindlich gegenüber. Eine atomare Vernichtung scheint zunehmend wahrscheinlich, bis plötzlich ein fremdes Wesen auftaucht und alles verändert.

Tommy Taylor, Jahrgang 1977, hat sich mit Miles seinen Kindheitstraum vom eigenen Superhelden erfüllt. Neben seiner Leidenschaft für Leinwandfilme verbringt der Deutsch-Franzose seine Freizeit mit Freunden und Familie im Großraum Baden.

1


Vor einem Monat entsandte die ESA (European Space Agency) eine Sonde zum erdnahen Mondtrabanten. Thomas Martin, Sprachen- und Kulturwissenschaftler und darüber hinaus begeisterter Hobbyarchäologe, fieberte diesem Ereignis mit besonderem Interesse entgegen.

Der kontrollierte Absturz der 'Iceeyesonde' sollte zum Zweck haben, gefrorenes Wasser auf der Südpolseite des Mondes nachzuweisen. Für künftige bemannte Missionen von allergrößter Wichtigkeit. Damit wäre die Möglichkeit zur Errichtung eines zukünftigen, dauerhaften Außenpostens der Menschheit geschaffen. Das Eis könnte in seine chemischen Bestandteile zerlegt und in Sauerstoff oder Raketentreibstoff umgewandelt werden. Doch die Sonde sollte noch einen anderen Beweis erbringen: Mit weiteren Messinstrumenten ausgestattet sollte sie ein besonderes, bislang nie nachgewiesenes Metall mit dem Namen Roclam aufspüren.

Aufzeichnung Thomas Martin

Bis vor wenigen Wochen war ich noch verantwortlicher Leiter zur Aufspürung des Roclam-Metalls. Unter den Kollegen hatte ich einen Ruf zu verteidigen oder meine Glaubwürdigkeit für immer zu verlieren. Ich setzte alles für diese Mission auf eine Karte. Aber ich scheiterte. Das Eis auf dem Mond wurde zwar - wie vermutet - gefunden, doch das Metall konnte nicht nachgewiesen werden. Vor zwei Wochen zog ich deshalb die Konsequenz aus meinem Versagen, das mir in sämtlichen Boulevardblättern ununterbrochen vorgehalten wurde. Sie zerrissen mich regelrecht in der Luft. In beiderseitigem Einverständnis kündigte ich meine Stelle bei der ESA. Viele meiner Kollegen bedauerten meine Entscheidung, da ich doch derjenige war, der glaubte mit der Mission belegen zu können, dass die Menschheit ihre ersten Schritte in die Zivilisation einer außerirdischen Rasse zu verdanken hatte.

Diese Behauptung, die ich aufgrund einer jahrtausendalten Steinplatte in der Cheopspyramide gefunden hatte, galt es mit der 'Iceeyemission' zu belegen. Ich wollte den Beweis antreten, dass wir Menschen einst Kontakt mit einer außerirdischen Lebensform hatten. Es hätte die Sensation des Jahrtausends werden können. Heute war sie zu einem 'Dumme Jungen Streich' deklassiert worden. Natürlich stürzten sich die Medien auf das willkommene Fressen: des Versagens der Sonde. Aber bevor sie auch nur ein schlechtes Wort über die ESA-Organisation oder meinen kompetenten Kollegen in der Forschungsabteilung verlieren konnten, zog ich es vor, die alleinige Verantwortung über das Versagen der Instrumente auf mich zu nehmen. Vielleicht konnte ich mit meinem Rücktritt den Kollegen und auch der Organisation helfen, sie aus dem Visier des Kreuzfeuers der Medien zu nehmen.

Da die Jobangebote in meiner Branche doch recht überschaubar sind, werde ich auch in der nächsten Zeit nicht so schnell ein neues Angebot erhalten. Betrachtet man zudem die Tatsache, dass ich Steuergelder in Millionenhöhe 'verbrannt' hatte, reduzierten sich meine Chancen auf Null.

Auf die Unterstützung meiner von mir getrennt lebenden Frau kann und möchte ich mich ehrlicherweise auch nicht verlassen. Joan. Wie es ihr wohl gerade geht? Ziemlich armselig von mir, erst jetzt an sie zu denken.

Bringt wohl der Umstand mit, dass ich auf einmal so viel Zeit zum Nachdenken habe. Nein. Es wäre einfach nicht fair, sie mit meiner Person zu belasten. Mann! Reiß dich zusammen, Thomas! Wir leben getrennt! Und das schon ziemlich lange. Waren es nicht schon Monate?

Mit Joan wollte ich eine Familie gründen. Familie. Was wusste ich schon über Familie? Ich war ein Pflegekind, das in einer traditionsverbundenen, rüstigen Mittelstandfamilie groß wurde. Aufgewachsen im Großraum Karlsruhe. Dass ich nur ihr Pflegekind gewesen war, erzählte mir meine Mutter erst, als sie, durch den Krebs geschunden, auf ihrem Sterbebett lag. Nach ihrem Tod bin ich schnellstmöglich ins Ausland gegangen, um dort zunächst Archäologie zu studieren. Vor allen anderen Dingen brauchte ich erst einmal Abstand. Wie sehr ich damit meinen Pflegevater verletzt hatte, der mich in dieser schwierigen Zeit sicher gebraucht hätte, konnte ich mir damals nicht vorstellen. Zu jung und egozentrisch war ich wohl. Es tut mir leid Vater.

Meine Arbeit war für mich bis zuletzt der zentralste Punkt in meinem Leben gewesen. Ich konnte es Joan nicht einmal verübeln, dass sie sich von mir abgewandt hatte.

Leider kam meine Erkenntnis wie immer in sozialen Angelegenheiten reichlich spät. Unsere Ehe geriet ins Wanken. Und ich brauchte ein Ventil, das ich in meiner Flucht in die Arbeit gefunden hatte. Das ist offenbar das Einzige, was ich wirklich gut kann. Flüchten.

Heute stehe ich ganz alleine da, mit meiner Theorie, die ich für unwiderlegbar hielt.

»Tock, tock, tock!«

Seltsam, wer mochte jetzt noch bei einem verrückten Wissenschaftler anklopfen, der sich aus Angst vor der Öffentlichkeit nicht mehr aus seinem winzigen 2-Zimmer-Appartement in einem Vorort von Washington heraus traute? Ich wurde ja davor gewarnt, dass ich mit einigen penetranten Boulevardzeitschriften zu rechnen hatte. Sie alle suchten natürlich nach Antworten, weshalb Steuergelder in Millionenhöhe für mein Projekt verpulvert worden waren. Ich selbst zweifelte inzwischen an meinen eigenen Forschungen und Berechnungen, die ich damals auf so leichtfertige Art und Weise aufstellte. Diese Antwort blieb ich bis zum heutigen Tag schuldig. Ein Presseteam der ESA übernahm diese unbequeme Angelegenheit wenige Tage später, als feststand, dass die Sonde keine Signale mehr übermittelte. Das Team war speziell für Eventualitäten wie diese ausgebildet worden, um in erster Linie das Gesicht der ESA und das ihrer Mitarbeiter zu wahren. Dabei ging es weniger um mich. Sie gaben mir aber dadurch die Gelegenheit, meinen Schreibtisch zu räumen und den Vorsprung, um vor der Presse flüchten zu können.

»Tock, tock, tock!«

Hört sich drängender an. So waren sie sicher alle, diese Journalisten und Paparazzi. Ließen sie doch ihre Opfer erst wieder los, nachdem sie ihre Informationen und Bilder erhalten hatten. Wie Raubtiere, die ihre einmal umkreiste Beute nicht wieder ziehen ließen.

»Ich weiß, dass Sie hier sind, Herr Martin! Die Steuerzahler wollen von Ihnen wissen, was Sie mit Ihren Geldern angestellt haben! Herr Martin! Machen Sie auf!«

Einen Teufel werde ich tun! Was denkt sie sich denn?!

Aus der offiziellen Presseerklärung konnte man ohnehin alles entnehmen! Diese Person hatte wirklich Nerven. Nicht nur, dass sie mich ungeniert diffamierte, nein, sie trat mir auch noch fast die Tür dabei ein.

27 Minuten. Rekordverdächtig! Sie hatte wirklich lange ausgeharrt, ehe sie schließlich lauthals fluchend abzog.

Ein wenig erleichtert sah ich der Person mit einem Glas Cognac in der Hand von meinem Fenster im dritten Stock aus hinterher. Das Glas begleitete mich schon seit zwei Wochen auf Schritt und Tritt.

Draußen regnete es. Ein heranrasender, schwarzer Van hatte die Reporterin leicht angefahren. Fluchend wich sie ihm mit einem Sprung zur Seite aus und verschwand hinter der nächsten Häuserwand. Der Fahrer des Vans zögerte, bei dem Wetter auszusteigen, um seine Ware auszuliefern. Er wartete offensichtlich zusammen mit seinem Kollegen auf ein Nachlassen des Schauers.

»Tock, tock, tock!«

Wie aus heiterem Himmel klopfte es plötzlich erneut an meiner Haustür. Wie konnte das sein? Da war doch niemand am Hauseingang vorbeigelaufen? Das hatte ich genau beobachtet. Durch den Schreck ließ ich aus Versehen das Glas aus meiner Hand fallen. Der gute Cognac. Welche Verschwendung.

»Thomas! Machen Sie um Himmels willen die Tür auf! Wir müssen uns beeilen! Sie werden jeden Moment bemerken, dass ich bei Ihnen bin. Sie sind uns dicht auf den Fersen und werden nicht zögern, Ihre Wohnung zu stürmen!«, hörte ich die aufgebrachte Stimme einer weiblichen Person hinter meiner Wohnungstür rufen.

Seltsam, dachte ich zunächst. Was lassen sich diese Reporter noch alles einfallen, damit sie ein Interview von mir bekommen. Jetzt sprechen sie schon Latein mit mir und wollen mich mit einer peinlichen Agentennummer aus dem Häuschen locken.

»Bitte, Thomas Martin, lassen Sie mich rein! Es eilt, die Anderen sind gleich hier!«

»Welche Anderen? Und warum reden Sie mit mir in dieser Sprache? Warum sprechen Sie Latein?«

»Machen Sie auf, dann will ich Ihnen alles erklären!«, drängelte sie.

»Aha. Denken Sie, Sie wären die Erste, die mir mit so einer schalen Nummer daherkommt? Hauen Sie ab! Und lassen Sie sich in Zukunft gefälligst etwas Originelleres einfallen!«, antwortete ich gereizt.

»Sie lassen mir keine andere Wahl. Ich werde Ihnen zu gegebener Zeit alles erklären, aber erst, wenn wir in Sicherheit sind. Sie sind ein Sturkopf, der uns noch alle in Gefahr bringen wird. Dabei lagen Sie mit Ihren Forschungen doch genau richtig. Warum gaben Sie so schnell auf? Haben Sie mal darüber nachgedacht, dass Sie womöglich gar keine Fehler begangen haben, sondern, dass man Ihr Projekt etwa auch sabotiert haben könnte? Alles spricht doch dafür, dass es bewusst vertuscht wurde! Nur damit sich die Regierung intensiv und...

Erscheint lt. Verlag 20.9.2018
Reihe/Serie Miles
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Held • Mond • Pyramide • Roman • Science Fiction
ISBN-10 3-7528-0769-5 / 3752807695
ISBN-13 978-3-7528-0769-1 / 9783752807691
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