Raumschiff Rubikon 14 Der Gott der Nargen -  Lars Urban

Raumschiff Rubikon 14 Der Gott der Nargen (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
240 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-2488-6 (ISBN)
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Am Morgen einer neuen Zeit. Der Krieg zwischen den organischen und anorganischen raumfahrenden Völkern konnte im letzten Moment abgewendet werden. Die Menschen jedoch sind nach wie vor fremdbestimmt und als die Erinjij gefürchtet, die sich in ihren Expansionsbestrebungen von nichts und niemandem aufhalten lassen. Abseits aller schwelenden Konflikte kommt es im Zentrum der Milchstraße zu einer von niemand vorhergesehenen, folgenschweren Begegnung. Eine unbekannte Macht hat sich dort etabliert. Schnell zeichnet sich ab, dass es sich um keinen 'normalen' Gegner handelt. Die Bedrohung richtet sich nicht nur gegen die heimatliche Galaxie, sondern könnte das Ende allen Lebens bedeuten. Die Geschichte des Kosmos, so scheint es, muss neu geschrieben werden ...

1. Kapitel



Jarvis stand bereits vor der Arrestzelle, als auch Cloud und Scobee dort eintrafen. Er empfing die beiden im bewaffneten Modus und mit einem wissenden Grinsen auf dem vorgetäuschten Gesicht.

Ich habe mir fast schon gedacht, dass ihr auch gleich hier auftauchen würdet“, verkündete er gutgelaunt. Seit Kargor ihm eine Hightechschuppe aus dem Arsenal der Bractonen überlassen hatte, war die Nachbildung so perfekt, als sei ein Spiegelbild aus dem Glas heraus in die Wirklichkeit getreten. „Es war klar, dass ihr auf keinen Fall versäumen wollt, wenn Dornröschen aus dem Schlaf erwacht.“ Er wies mit dem Kopf zu dem Durchgang, der mit einem transparenten Energieschirm abgesichert war. Ein Warnlicht, das über Zelleneingang pulsierte, wies auf die Gefahr hin, die ein Kontakt mit der unsichtbaren Strahlenwand mit sich brachte. „Aber ich fürchte, ihr kommt ein paar Minuten zu spät.“

Was soll das heißen?“ Cloud beschleunigte unwillkürlich seine Schritt. „Stimmt etwas nicht?“

Das kann ich mir nicht vorstellen.“ Scobee folgte ihm dichtauf. Aus dem Kaffeebecher, den sie in der Hand hielt, schwappten ein paar Tropfen dampfender Flüssigkeit auf den Boden. „Wenn es zu außergewöhnlichen Vorfällen gekommen wäre, hätte uns Sesha doch längst informiert.“

Was das betrifft, bin ich mir leider nicht mehr so sicher.“ Auf der Stirn des Commanders erschienen mehrere Falten. „Seit Kargor mehrfach an ihr rumgepfuscht hat, ist sie immer mal wieder für eine Überraschung gut. Dass es dabei auch mal leicht zu einer haarigen Situation kommen kann, brauche ich dir ja wohl nicht zu erklären.“ Cloud spielte damit auf die Tatsache an, dass es dem ERBAUER wiederholt gelungen war, Kontrolle über die gesamte RUBIKON zu erlangen, ohne dass die Bord-KI dagegen etwas unternehmen oder sich auch nur an ihre eigene Passivität erinnern konnte. Seitdem hatte es Vorkommnisse gegeben, die Clouds Vertrauen in die absolute Zuverlässigkeit Seshas einen ordentlichen Dämpfer verpasst hatten.

Alle Schiffbereiche unter Kontrolle!“, verkündete die KI in diesem Augenblick, als hätte sie gespürt, dass ein unaufgeforderter Lagebericht bestimmt kein Fehler sein konnte. „Alarmstufe grün.“

Bleib locker, John.“ Jarvis winkte ab. „Es gibt keinen Grund zur Aufregung. Ich habe lediglich gemeint, dass ihr zu spät seid, um dabei zu sein, wenn unser Gast aus der Paralyse aufwacht. Ich persönlich habe mir das freudige Ereignis allerdings nicht entgehen lassen. Schließlich hatte Sobek mir diesen Zustand auch zu verdanken.“ Er machte sich gar nicht erst die Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, dass es ihn mit sichtlichem Stolz erfüllte, aus dem Kampf mit dem Foronenoberen als Sieger hervorgegangen zu sein.

Wie hast du ihn vorhin genannt? Dornröschen ?“ Scobee blieb vor der Türöffnung stehen. In der kurzen Pause, die sich ihrer Frage anschloss, war das leise Knistern ionisierter Luft zu hören. Der Geruch von Ozon wehte ihr aus Richtung des Energieschirms entgegen. Allerdings war die Konzentration des Gases so gering, dass Sesha sich zu keinem regulierenden Eingreifen genötigt sah. „War das nicht die Geschichte, in der eine junge Dame mit einem Kuss aus dem Schlaf geweckt wird, nachdem ein Prinz sie in einem Gestrüpp gefunden hat?“ Als sich die GenTec ihm wieder zuwandte, hatte sie eines der verschnörkelten Tattoos, die sie anstelle von Augenbrauen besaß, amüsiert nach oben gezogen. „Oha, Jarvis, gibt es da vielleicht etwas, das du uns erzählen möchtest?“

Was meinst du –“ Jarvis verstummte mitten im Satz, als ihm schlagartig klar wurde, wie die neckende Bemerkung der jungen Frau zu verstehen war. „Boah, lieber würde ich jeden Quadratzentimeter der RUBIKON mit der Zungenspitze sauber machen, als diesem Kerl einen Kuss zu geben.“ Der Ekel ließ sein Gesicht in Bewegung geraten wie einen Teich, in den man einen Stein geworfen hatte.

Cloud konnte sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen. Aber ihm war auch bewusst, dass ihr Verhalten aus der Zelle heraus aufmerksam verfolgt wurde. Deshalb durfte und wollte er sich kein Gebaren leisten, das seine Autorität auch nur im Geringsten infrage stellen konnte. Der Commander der RUBIKON räusperte sich und warf seinen beiden Begleitern einen mahnenden Blick zu. Scobee und Jarvis kannten ihren Freund gut genug, um den stummen Hinweis sofort zu verstehen. Ihre Gesichter wurden ernst, als sie einen knappen Schritt hinter Cloud Position bezogen.

Sobek hatte sich inzwischen von der pritschenähnlichen Liegefläche, die die KI in der Mitte des ansonsten kahlen Raums hatte entstehen lassen, erhoben. In seiner knöchernen Physiognomie war keine Regung zu erkennen, die einen Rückschluss darauf zugelassen hätte, was im Innern des Foronenführers vor sich ging. Cloud ertappte sich dabei, wie er sich insgeheim fragte, wie Sobeks Augen wohl ausgesehen hätten – vorausgesetzt, der hätte solche Sehorgane überhaupt besessen. Stahlblau , entschied er einen Sekundenbruchteil später, hart wie Metall und kalt wie Eis .

Was bist du nur für eine jämmerliche Kreatur, John Cloud , meldete sich in diesem Moment der Forone zu Wort. Hast du es wirklich nötig, mich in Gedanken mit den unzulänglichen Werkzeugen auszustatten, auf die du und deinesgleichen angewiesen seid? Bringt dich mein bloßer Anblick so aus dem Konzept, dass du dich in lächerliche Träumereien flüchten musst, um nicht den Verstand zu verlieren?

Da sich Sobeks Mundmembrane nicht bewegte, musste er seine hämische Botschaft auf telepatischem Weg übermittelt haben. Clouds Rücken straffte sich, denn die Stimme schien mitten aus seinem Schädel zu kommen. An der Art und Weise wie sich auch Scobee und Jarvis hinter ihm aufrichteten, erkannte er, dass die Gedanken der beiden ebenfalls nicht vom Eindringen ihres Gegenübers verschont geblieben waren.

Du hältst mich also für jämmerlich?“, entgegnete der Commander. „Wie würdest du dich dann selbst bezeichnen? Immerhin bist du ein Gefangener der Wesen, die du so abgrundtief verachtest. Dann kann es mit deiner eigenen Herrlichkeit ja auch nicht besonders weit her sein. Wenn du uns tatsächlich so überlegen wärst, wie du dir das immer einbildest, würdest du wohl kaum hier in der Zelle sitzen, während wir uns frei bewegen können. Oder siehst du das etwa anders?“

Noch dazu, weil das ja nicht das erste Mal ist, dass wir dir gehörig in den Foronenhintern getreten haben“, fügte Jarvis hinzu. Eine gehörige Portion Schadenfreude war in seiner Stimme nicht zu überhören. „Oder hast du vielleicht schon vergessen, dass wir es waren, die dir das Schiff abgenommen haben? Ziemlich peinliche Angelegenheit für einen Häuptling wie dich, wenn du mich fragst.“

Nichts ist vergessen! Die Stimme in ihren Köpfen kam einem wütenden Aufschrei gleich. Den Frevel, den ihr mir und unserem Volk angetan habt, werdet ihr büßen bis ans Ende eurer erbärmlichen Existenz – und noch darüber hinaus. Ihr werdet den Tag verfluchen, an dem sich unsere Wege gekreuzt haben. ...

Erscheint lt. Verlag 10.12.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-2488-4 / 3738924884
ISBN-13 978-3-7389-2488-6 / 9783738924886
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