Raumschiff Rubikon 31 Die Gaukler von Scharan -  Manfred Weinland

Raumschiff Rubikon 31 Die Gaukler von Scharan (eBook)

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2018 | 1. Auflage
240 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-2457-2 (ISBN)
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Am Morgen einer neuen Zeit. Der Krieg zwischen den organischen und anorganischen raumfahrenden Völkern konnte im letzten Moment abgewendet werden. Die Menschen jedoch sind nach wie vor fremdbestimmt und als die Erinjij gefürchtet, die sich in ihren Expansionsbestrebungen von nichts und niemandem aufhalten lassen. Abseits aller schwelenden Konflikte kommt es im Zentrum der Milchstraße zu einer von niemand vorhergesehenen, folgenschweren Begegnung. Eine unbekannte Macht hat sich dort etabliert. Schnell zeichnet sich ab, dass es sich um keinen 'normalen' Gegner handelt. Die Bedrohung richtet sich nicht nur gegen die heimatliche Galaxie, sondern könnte das Ende allen Lebens bedeuten. Die Geschichte des Kosmos, so scheint es, muss neu geschrieben werden ...

1.



Cloud öffnete die Augen. Sofort kehrte die Erinnerung zurück, warum er auf unbestimmte Dauer »weg« gewesen war..

»Sesha!«

Seine Stimme klang so rau, als wäre sie ewig nicht benutzt worden. Er spürte die Nachwehen der Stase. Dieses scheinbare Kältegefühl, das real nicht zu belegen war. Die antiquierte Kryotechnik, mit deren Hilfe er einst im Auftrag der amerikanischen Regierung zum Mars aufgebrochen war, hatte noch auf wahrhaftiger Frostung basiert, um Körper während des elend langen Fluges zu konservieren und anschließend wieder »aufzutauen«. Heutzutage lief das anders. Die Mischung aus foronischer, bractonischer und Ganf-Hightech – so viele Spezies hatten inzwischen ihre Hände der Ein- und Umrüstung der RUBIKON im Spiel gehabt – arbeitete nach gänzlich anderem Prinzip. Stasestrahlen hielten buchstäblich die zellularen Uhrwerke der Zielpersonen an; die biologische Alterung und der Stoffwechsel kamen vollständig zum Erliegen, während die Bewusstseine in einem schlafähnlichen, aber traumlosen Zustand dahindräuten.

»Status!«

»Rückholaktion erfolgreich. Eine primären Vitalsysteme arbeiten fehlerfrei. Willkommen im Chaos, Commander!«

Cloud lauschte den launigen Worten der KI nach und fragte sich, ob sein Gehirn die Statusmeldung stellenweise noch nicht korrekt verarbeitete, weil es… nun, weil es noch partiell »gefroren« war und das Blut nur zäh durch die Kapillargefäße strömte, sodass auch die Ganglien noch unterversorgt waren. Dem widersprach aber die Aussage, dass sein Organismus störungsfrei funktioniere.

Cloud beschloss, nicht nachzuhaken. Ihm brannten wichtigere Fragen auf der Seele.

»Chaos?«, fragte er. »Das klingt nicht, als hätte meine letzte Maßnahme vor dem Gang in die Stase gefruchtet. Nicht so jedenfalls, wie ich es mir erhoffte. Wo sind wir? Immer noch im Bann des Äthers?« Während er sprach, betätigte er den Mechanismus, um den Sarkophagsitz zu öffnen.

Der Gehäusedeckel bildete sich blitzschnell zurück. Licht strömte zu Cloud. Unwillkürlich sog er die Luft zu einem so tiefen Atemzug ein, dass er auch das entfernteste Lungenbläschen erreichte.

Ein weiterer Handgriff und der Sitz stellte sich soweit auf, dass Cloud aufrecht zum Sitzen kam. Sein Blick durchstreifte die Bordzentrale. Sechs von sieben Sitzen auf dem mittig liegenden Kommandopodest waren noch ebenso verschlossen, wie es sein eigener bis vor einer Minute gewesen war. Der kathedralenhohe Raum wirkte verwaist. Niemand war an Arbeitskonsolen zu sehen, die sich entlang der Wände befanden. Am befremdlichsten auf Cloud aber wirkte die Holosäule, um die herum die sieben Kommandoplätze angeordnet waren und die normalerweise ein belebendes Element darstellte.

Gegenwärtig konnte davon nicht die Rede sein. Die Holosäule schraubte sich wie eine massive, pechschwarze Säule aus festem Material vom Boden bis zur Decke.

»Warum ist das Holo deaktiviert?«, schob Cloud gleich noch eine weitere Frage hinterher. »Sesha! Antworte! Wie ist die Lage? Und schalt endlich die verdammte Bildübertragung ein!«

Die Schwärze wich der 3-D-Wiedergabe verschiedener Schiffssektoren.

»Na also«, murmelte Cloud. »Geht doch.« Er blickte auf Räumlichkeiten, die ebenso verlassen wirkten wie die Zentrale. »Wo ist die Mannschaft?«, fragte er. »Noch mal zum Mitschreiben, Sesha: Ich will einen umfassenden Statusbericht! Aber kurz und knackig!«

»Ich habe sämtliche Besatzungsmitglieder in die Stase versetzt – so lautete dein letzter Befehl, Commander, bevor du das Kommando auf X’ta übertragen hast – erinnerst du dich?«

Er nickte. Auf seiner Stirn bildeten sich besorgte Falten. »Der Ätherwahn… natürlich erinnere ich mich! Die Spezialschilde, die die Strahlung aus dem Schiff fernhalten sollten, haben versagt, und mit dem letzten Rest Grips habe ich die Befehlsgewalt auf den Sauroiden übertragen…« Er klatschte in die Hände. »Himmel, damit habe ich wahrscheinlich alles nur noch schlimmer gemacht! Wo ist X’ta? Was hat er angestellt?« Unwillkürlich blickte er von Sarkophag zu Sarkophag. »Steckt er in einem der Sitze?« ER seufzte. »Immerhin scheinst du die Störung der Schilde behoben zu haben. Wir sind wieder ätherfrei… Das sind wir doch?«

»Absolut«, bestätigte Sesha. Mit seltsamer Betonung jedoch, wie Cloud fand.

»Und X’ta?«

»Ist, wie schon einmal, am Äthermangel gestorben.«

Clouds Augen weiteten sich kurz, bevor er zu begreifen glaubte.

Sie waren in einem verrückten Kosmos gelandet – einem Gebiet im Universum, in dem sich eine etwa milchstraßengroße Spiralgalaxie mit all ihren Himmelskörpern vor rund 300.000 Standardjahren in eine noch knapp 4,5 Lichtjahre durchmessende Anomalie verwandelt hatte. In den Karten der Abrogaren, einem in der benachbarten Sterneninsel Eleyson beheimateten, arachnoiden Volk war die »geschrumpfte« Galaxie unter dem Namen Scharan vermerkt. Allerdings betrieben die Abrogaren nach eigener Aussage keine intergalaktische Raumfahrt, zumindest seit Äonen nicht mehr, sodass sie vom Zustand Scharans ebenso überrascht worden waren wie die Besatzung der RUBIKON.

Ihr mit Abrogaren bemanntes Begleitschiff, die FADEN DER VORSEHUNG, war schon vor der RUBIKON in die Anomalie eingedrungen und hatte dort vor dem Ätherwahn kapitulieren müssen. Bei Clouds Versuch, kontrolliert in die Anomalie vorzustoßen, war es dann zur Katastrophe gekommen. Die Schutzschirme waren sabotiert worden, und die schädliche Strahlung hatte ungehinderten Zugang ins Schiffsinnere erhalten.

»Am Äthermangel«, wiederholte er Seshas Angabe. »Das heißt, das Schiff ist wieder vor den Einflüssen der Anomalie geschützt. Dafür musste der arme X’ta es nun schon zum zweiten Mal ausbaden, dass er ohne Äther nicht auskommt – so wie wir es mit nicht ertragen.«

Die KI bestätigte.

»Wo ist er?«

»Auf der Krankenstation.«

Cloud nickte. »Hast du ihn schon reanimiert?«

Mithilfe der KI und den sonstigen Möglichkeiten an Bord hatten sie für den Gestaltwandler X’ta einen speziellen »Ätheranzug« angefertigt. Wenn er ihn als geschlossenes System trug, konnte er selbst außerhalb Scharans überleben und war mobil, vergleichbar mit einem ein Raumfahrer, der mit entsprechendem Equipment selbst im lebensfeindlichen All zu agieren vermochte, oder einem Taucher in der Tiefe eines planetaren Ozeans.

»Nein.«

»Warum nicht?«

»Ich musste Prioritäten setzen, nach allem, was passiert ist.«

»Und was genau ist passiert, seit ich weg vom Fenster war?«

Sesha verstand mittlerweile selbst flapsige Formulierungen wie diese.

»Wir wurden von Auruunenringen ins Visier genommen. Im buchstäblich letzten Moment gelang eine Transition.«

»Aus Scharan heraus? Funktionieren die Schilde etwa noch gar nicht, und ist das der Grund, weshalb wir ätherfrei sind? Wir...

Erscheint lt. Verlag 9.12.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-2457-4 / 3738924574
ISBN-13 978-3-7389-2457-2 / 9783738924572
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