Raumschiff Rubikon 30 Die Irrfahrt der Rubikon -  Carolina Möbis

Raumschiff Rubikon 30 Die Irrfahrt der Rubikon (eBook)

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2018 | 1. Auflage
240 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-2456-5 (ISBN)
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Am Morgen einer neuen Zeit. Der Krieg zwischen den organischen und anorganischen raumfahrenden Völkern konnte im letzten Moment abgewendet werden. Die Menschen jedoch sind nach wie vor fremdbestimmt und als die Erinjij gefürchtet, die sich in ihren Expansionsbestrebungen von nichts und niemandem aufhalten lassen. Abseits aller schwelenden Konflikte kommt es im Zentrum der Milchstraße zu einer von niemand vorhergesehenen, folgenschweren Begegnung. Eine unbekannte Macht hat sich dort etabliert. Schnell zeichnet sich ab, dass es sich um keinen 'normalen' Gegner handelt. Die Bedrohung richtet sich nicht nur gegen die heimatliche Galaxie, sondern könnte das Ende allen Lebens bedeuten. Die Geschichte des Kosmos, so scheint es, muss neu geschrieben werden ...

1.



Die seidendünnen Blätter des Tecur-Baumes im hydroponischen Garten seufzten unter der feinen Berührung, als ein großer, gewandter Körper zwischen ihnen den Stamm hinaufglitt. Selbst im kleinsten Luftzug des Windgenerators begannen sie zu rascheln und leise zu klingen, wie ein Instrument, das sich selbst stimmte und für den großen Auftritt vorbereitete.

Fasziniert untersuchte Alcazar die Klänge der Tecur-Pflanze. Die singenden Bäume besaßen nicht nur die Fähigkeit, mit jedem einzelnen Blatt einen anderen Ton zu erzeugen, man sagte ihnen ebenso nach, dass die Berührung der Seidenblätter die sanften Schwingungen des Baumes auf andere Körper übertrug. Ein Effekt, der die Angehörigen vieler Rassen auf den der RUBIKON bekannten Welten zu beruhigen und zu entspannen verstand.

Diese Information hatte Alcazar der Bord-KI entnommen. Auf sein Bitten hin hatte sie ihm Dossiers über einige Pflanzenarten seiner neuen Umgebung zukommen lassen. Langsam und ohne konkrete Vorgaben erforschte er die fremden, stummen Gewächse. Eine Beschäftigung auf die er sich konzentrieren konnte, ohne jemanden zu stören oder zu belästigen. In der zurückgezogenen, produktiven Einsamkeit des Wissenschaftlers.

Der Abrogare war sich bewusst, dass er auf diese Weise keine neuen Erkenntnisse gewann, die nicht längst in den gigantischen Speichern der KI abgelegt waren. Dennoch erfreute es ihn, auf eigene Faust, kleine Besonderheiten zu entdecken. Wann immer er die Lust an dem Spiel verlor, zog er sich in seinen Lieblingsbaum zurück, ruhte aus, dachte nach oder versetzte sein Bewusstsein in einen Zustand meditativer Entspannung.

Vielleicht war die ungestörte Stille und Andacht des hydroponischen Gartens der Grund, warum immer wieder verschiedene Mitglieder der RUBIKON-Crew, insbesondere Jelto, den Garten aufsuchten.

Gemeinsam versorgten sie die neuen Stauden am Fuß des Hügels. Gerade frisch in die Erde gepflanzt, bedurften sie einer liebevollen Pflege. Jeltos Bitte, die Aufzucht der Stauden zu übernehmen, wenn er selbst durch andere Pflichten verhindert war, kam der Arachnide gern nach.

Den Pflänzchen tat der neue Boden gut. Kein Wunder, stellte das Schiff doch für jedes Gewächs die optimale Nährstoffversorgung bereit. Erste Blütenansätze zeigten sich bereits. Alcazar hoffte, seinen neuen Freund Jelto bald mit einer beindruckenden Farbenpracht überraschen zu können.

Seine Mandibeln klickten im Takt der Vorfreude.



Im Kommandostand der RUBIKON schlenderte John Cloud nachdenklich um die Holosäule und betrachtete die Zusammenfassung der jüngsten Scanergebnisse, die Sesha in Form langer Tabellen projizierte.

Zugleich lauschte er Seshas Erläuterungen und Scutors Ergänzungen. Der Abrogare war über Lautsprecher zugeschaltet. Die Untersuchungsergebnisse waren enttäuschend. Als würde sich die geschrumpfte Galaxis dagegen wehren, gescannt zu werden.

Etwas verschleierte alle Ergebnisse, bei jedem erneuten Versuch beschwerte sich Sesha über lückenhafte Daten und sah sich nicht in der Lage, aussagekräftige Analysen zu erstellen. Selbst der laufende Informationsaustausch mit der FADEN DER VORSEHUNG half wenig. Ihr Kommandant vermutete, ebenso wie die Crew der RUBIKON, dass das unbekannte Phänomen, das Scharan durchdrang, dafür verantwortlich war. Jene bizarre Substanz, die wahrscheinlich in gewissen Maßen die Funktion der erloschenen Sterne übernahm, indem sie Licht und Wärme emittierte. Eventuell sorgte sie auch für ausgeglichene Gravitationsfelder innerhalb des Planetenhaufens und hielt auf diese Weise womöglich die Sterne und Planeten auf ihrer Position. Letzteres war jedoch bei der aktuellen Informationslage reine Spekulation.

Scobee und Jarvis hatten auf ihren Sesseln Platz genommen und lauschten dem Gespräch ebenfalls. Scutors ausufernde Erklärungen liefen auf eine unschöne Erkenntnis hinaus. Aber irgendjemand musste sie aussprechen.

»Ich fasse also zusammen«, beendete der Commander den zuletzt geführten Disput über die möglichen Auswirkungen dunkler Materie im Zusammenhang mit dem Ausdehnungsprozess einer Supernova, »dass wir trotz allem nicht wissen, wie die Sonnen von Scharan in diesen stasisartigen Zustand verfallen konnten und welche Kräfte die völlig abnorme Galaxis stabil halten. Unsere Analysen sind ebenso wenig wie die der Abrogaren imstande, eine hinreichende Erklärung zu liefern.«

»Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit lässt sich jedoch davon ausgehen«, erwiderte Scutor, »dass die Auruunen hier experimentiert und eine ganze Galaxis in einer uns unbekannten Weise ‚eingedampft‘ haben – wie wir das Schrumpfen der Entfernungen zwischen den Planetensystemen bezeichnen. Und das schon vor verhältnismäßig langer Zeit. Vor rund 300.000 Jahren.«

»Großes Damentennis! Soweit waren wir schon vor ein paar Stunden«, brummte Jarvis vor sich hin.

Scobee lehnte sich zu ihm hinüber und flüsterte laut genug, dass der Commander es sicher und Scutor möglicherweise verstehen konnten. »Aber dafür wissen wir es jetzt in allen unwichtigen Einzelheiten.«

John bedachte seine beiden Zuhörer vor Ort mit einem warnenden Blick. Natürlich hatten sie recht. Und sie sprachen aus, was ihm selbst im Verlauf der Unterhaltung mehrfach durch den Kopf geschossen war, aber das musste man dem Arachniden ja nicht unter die Nase reiben.

Falls dieser den Spott gehört und als solchen gewertet hatte, ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken.

»Aus dieser Entfernung wird die FADEN DER VORSEHUNG leider keine besseren Ergebnisse liefern können.«

»Schlägst du vor, dass wir näher herangehen sollten?«

»Nein.« Der Abrogare machte eine Kunstpause. »Das hast du gerade vorgeschlagen«, fuhr er fort und ein Hauch von Erheiterung war über Lautsprecher zu hören.

»Was hältst du von der Idee?«, hakte John nach.

»Ich halte sie für risikoreich. Wir wissen zu wenig über die Vorgänge innerhalb Scharans, um auszuschließen, dass ein Kontakt negative Auswirkungen auf uns haben könnte.«

»Ich weiß, was du meinst.« John nickte missmutig. »Mir ist der Gedanke auch schon gekommen. Was, wenn es eine Falle ist? Wenn die Auruunen hier etwas für ihre Feinde zurückgelassen haben. Für euch zum Beispiel. Aber die RUBIKON haben sie wahrscheinlich nicht auf dem Schirm gehabt, als sie diese abnorme Galaxis geschaffen haben.«

»Was soll...

Erscheint lt. Verlag 9.12.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-2456-6 / 3738924566
ISBN-13 978-3-7389-2456-5 / 9783738924565
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