Raumschiff Rubikon 19 Die ozeanische Sonne -  Manfred Weinland

Raumschiff Rubikon 19 Die ozeanische Sonne (eBook)

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2018 | 1. Auflage
240 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-2445-9 (ISBN)
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Am Morgen einer neuen Zeit. Der Krieg zwischen den organischen und anorganischen raumfahrenden Völkern konnte im letzten Moment abgewendet werden. Die Menschen jedoch sind nach wie vor fremdbestimmt und als die Erinjij gefürchtet, die sich in ihren Expansionsbestrebungen von nichts und niemandem aufhalten lassen. Abseits aller schwelenden Konflikte kommt es im Zentrum der Milchstraße zu einer von niemand vorhergesehenen, folgenschweren Begegnung. Eine unbekannte Macht hat sich dort etabliert. Schnell zeichnet sich ab, dass es sich um keinen 'normalen' Gegner handelt. Die Bedrohung richtet sich nicht nur gegen die heimatliche Galaxie, sondern könnte das Ende allen Lebens bedeuten. Die Geschichte des Kosmos, so scheint es, muss neu geschrieben werden ...

Prolog



Der Ruf des Gesegneten ereilte Mingox während seiner täglichen Andacht im Zentrum der Protowiesen.

Die Botschaft war unmissverständlich, Farrak erwartete sein sofortiges Erscheinen.

Farrak!

Mingox erstarrte kurz vor Glückseligkeit. Ein Erleuchteter wollte ihn sehen! Seit der Luure das Amt des Ersten Verwerters innehatte, war es erst einmal geschehen, dass er eine persönliche Audienz bei einem von ihnen erhalten hatte – am Tag seiner Ernennung. Das war achtzehn Statuseinheiten her, und hätte sich der ruhmreiche Tag nicht in sein Gedächtnis gebrannt, hätte er sich daran vielleicht kaum noch erinnern können. Achtzehn Statuseinheiten, das war die Hälfte seines exakt reglementierten Lebens. Luuren, denen nicht die Ehre zuteil wurde, zum Ersten Verwerter aufzusteigen, mussten sich mit einem Drittel dieser Lebensspanne begnügen, sie wurden nur zwölf. Niemand konnte dagegen anfechten. Das innere Uhrwerk eines Luuren funktionierte erschreckend perfekt. Wie genau es zuging, dass ein Amt das Leben verlängerte, wusste nicht einmal Mingox als Betroffener genau. Vielleicht hatte es mit dem damaligen Akt der Berufung zu tun – Mingox hatte manches Mal darüber gegrübelt, war aber nie zu einem überprüfbaren Resultat gelangt. Irgendwann hatte er es einfach akzeptiert, und im Nachhinein fand er, dass das die einzig richtige Art war, damit umzugehen.

Allzu großes Wissen schadete mitunter. Zumindest, wenn es sich um Wissen handelte, die nichts, aber auch nicht das Geringste mit seiner Aufgabe zu tun hatte, die er seither erfüllte.

Eigentlich, dachte er, bin ich selbst ein Gesegneter. Weil ich in meiner Bestimmung aufgehe, das tun kann, was sich jeder Luure im Grunde seines Herzens wünscht und ersehnt.

Aber noch während er dies dachte, überkam ihn ein ungutes Gefühl, das ihn selbst erschreckte. Denn plötzlich … war eine klamme Furcht in ihm, die sich kaum bezähmen ließ.

Welchen Anlass mochte es geben, dass Farrak ihn zu sprechen wünschte?

Hatte er sich etwas zuschulden kommen lassen? Hatte er Fehler begangen, sich zu bequem in seinem Amt eingerichtet und es – ohne das zu wollen und sich dessen bewusst zu sein natürlich – in irgendeiner Weise vernachlässigt?

Mit Grausen dachte er an die näheren Umstände zurück, unter denen er die Nachfolge seines Vorgängers angetreten hatte. Unmittelbar nach der Ankunft der Gesegneten.

Es war lange her, wie schon gesagt, aber Mingox’ Vorgänger hatte sich gegen die Erleuchteten ausgesprochen, hatte sie … Mingox krümmte sich innerlich – wie lange hatte er daran schon nicht mehr gedacht, hatte er die Erinnerung daran in den Tiefens eines Gedächtnisses verschlossen gehalten? … hatte sie Feinde Tovah’Zaras, Invasoren genannt!

Mingox wischte die Erinnerungen weg wie einen ekligen Folarniwurm, der sich bevorzugt in den Gedärmen von Jung-Luuren einnistete und für anhaltendes Erbrechen sorgte.

Mühsam kämpfte er die erwachte Furcht nieder.

Er hatte sich nichts vorzuwerfen, sprach er sich selbst Mut zu. Er ging völlig in seiner Arbeit auf, nahm sich weder Zeit für ein Privatleben noch für eine Gefährtin – obwohl es ihm an Angeboten nicht mangelte. Natürlich nicht. Welches Weib sonnte sich nicht gern im Glanz eines Ersten Verwerters?

Aber die Vernunft hatte ihn immer davor zurückschrecken lassen, auch wenn er sich manches Mal einsam fühlte und nach der Nähe einer Partnerin sehnte.

Doch die nie endende Arbeit bot Ablenkung zuhauf. Im Grunde war er zufrieden, wie es war. Das Leben hätte nicht besser laufen können.

Bis heute.

»Was ist mit dir, Meister?«

Die Schallwellen drangen an Mingox’ Rezeptoren. Hinter einem rankenartigen Ausläufer aus Protogras, auf dem der Schrein stand, glitt Lomax hervor, einer seiner fähigsten Helfer, der bereits im letzten Stadium seines Lebens angelangt war. Nicht mehr lange und Lomax würde den unvermeidlichen Weg aller Luuren gehen.

Er hatte sich bereits einen Flecken ausgesucht, an dem er in Ruhe zerfallen und den Wiesen wertvolle Nährstoffe zuführen konnte. In letzter Zeit sprach Lomax von kaum etwas anderem als dem nahenden Tod.

Obwohl Mingox seinen Helfer verstand, verabscheute er es, tagtäglich mit den Ängsten seines Helfers konfrontiert zu werden. Er hatte ihm geraten, das spezielle Kraut zu sich zu nehmen, das die Gedanken klären half. Aber Lomax gefiel sich in seinem Selbstmitleid und lehnte diese Hilfen kategorisch ab. Er wollte lamentieren, er wollte seine Trauer über das unausweichliche Ende mit demjenigen teilen, der ihm am nächsten stand. Und das war nun einmal Mingox – zu dessen Leidwesen.

»Ich wurde gerufen, Lomax.«

»Gerufen?« Der fleißige, aber etwas einfältige Helfer verstand nicht die Tragweite dessen, was sein Meister andeutete.

»Von ihnen . Einem Gesegneten.«

Für ...

Erscheint lt. Verlag 8.12.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-2445-0 / 3738924450
ISBN-13 978-3-7389-2445-9 / 9783738924459
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